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Ameisen in SĂĽdfrĂĽchten

Allgemeine Fragen und Themen ĂĽber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Sahal
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#41

Beitrag von Sahal » 13. Juni 2006, 17:23

ReHi,

es gibt keine ungefährlichen Exoten!
Jede einzelne lumpige Ameisen, die nicht einheimisch ist (oder korrekt ausgedrückt hier gefangen wurde) oder mit nichteinheimischen Ameisen in Kontakt gekommen ist (direkt, duch den Halter oder dessen Werkzeug), birgt das nachweisliche Risiko einer Infektion der heimischen Fauna durch Krankheiten/Parasiten.
Und das ohne Wenn und Aber! Und es lässt sich auch nicht kleinreden!

Ob ein absolutes Verbot der Haltung nichteinheimischer Ameisen wünschenswert ist oder nicht... sei hier nicht das Thema. Begrüssenswert ist die Entscheidung des Shops allemale, wenn sie auf wie auch unter dem Ladentisch beherzigt wird!

Zumindest des Risikos sollte sich jeder bewusst sein und entsprechend vorsichtig und umsichtig agieren!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Sahal
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#42

Beitrag von Sahal » 13. Juni 2006, 18:16

@Antler: wer lesen kann ist klar im Vorteil!
Es geht hier nicht ausschließlich um invasive Arten, welche die heimische Arten verdrängen... jede einzelne Ameise ist/kann potentieller Träger einer Krankheit/eines Parasiten sein!

Somit gibt es keine ungefährlichen Exoten!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Noyx
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#43

Beitrag von Noyx » 13. Juni 2006, 18:28

Sahal hat geschrieben:es gibt keine ungefährlichen Exoten!
Jede einzelne lumpige Ameisen, die nicht einheimisch ist (oder korrekt ausgedrĂĽckt hier gefangen wurde) oder mit nichteinheimischen Ameisen in Kontakt gekommen ist (direkt, duch den Halter oder dessen Werkzeug), birgt das nachweisliche Risiko einer Infektion der heimischen Fauna durch Krankheiten/Parasiten.
Und das ohne Wenn und Aber! Und es lässt sich auch nicht kleinreden!


Nun ja, so gesehen könnte auch jeder Urlauber einen bis dato bei uns unbekannten Virus einschleppen. Trotzdem würde ich nicht dafür plädieren alle Reisebüros dicht zu machen 8)



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namaha
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#44

Beitrag von namaha » 13. Juni 2006, 18:35

Salut an Euch,

ich arbeite teils am Flughafen im Cargo Bereich, also direkt am Geschehen wenn Export-Güter geliefert werden! Es kommen Täglich mehrere Tonnen Güter welche sehr oft mit Insekten aller Art versäucht sind und nicht alle werden entdeckt bzw. vernichtet!!

Eine Invarsion dieser kleinen Insektenarten lassen sich leider in unserer heutigen Globalen Welt nicht mehr verhindern...der Stärkere setzt sich durch...wir sind vielleicht nur in der Lage es zu verzögern:(



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#45

Beitrag von Skeeve » 13. Juni 2006, 18:48

Hi,

Antler dann warte mal bis es irgendwo eine Epidemie gibt, wirst sehen wie schnell die Flughäfen dicht sind.
Ich erinnere nur an SARS, was meinst Du wohl was passiert wenn H5N1 mutiert und wie eine normale Grippe von Mensch zu Mensch springt. Passiert das in Asien machen alle anderen Kontinente ihre Schotten dicht. Aber da der Virus ja wohl doch schon länger bei uns ist als angenommen kann es natürlich auch bei uns dazu kommen.
Es gibt keine ungefährliche Exoten, nur verantwortungsbewusste Halter.
Wenn ich so manche Beiträge lese hoffe ich nur dass niemand diesen Leider-Haltern Pheidole oder irgendeine andere Art verkauft.

Mit freundlichen GrĂĽĂźen
Michael



Sahal
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#46

Beitrag von Sahal » 13. Juni 2006, 19:16

Es ist schon interessant, wie leichtfertig einige Menschen mit sich, Ihren Mitmenschen und deren Umwelt umgehen...

Aber auf Dein unpassendes Beispiel bezogen:
1. gibt es diese Infektionskrankheiten, die Tropenmediziner können Dir ein Lied davon singen. Nur gibt es beim Menschen Impfstoffe und vorsorgende Medikamente, die teilweise für Reisen spez. Anbieter/Zwecke Voraussetzung sind!

2. wird ein kränkelnder Mensch zum Arzt gehen, notfalls isoliert um eine Epidemie/Pandemie zu vermeiden. Nach Aussage meines Tierarztes sind bei ihm allerdings wenig Ameisen freiwillig vorstellig geworden, weil ihnen übel war... gegenteilige Infos bitte hier :D Krankheiten können sich also unbemerkt ausbreiten.

3. sobald eine Pandemie droht, wird vor Reisen gewarnt, Flüge gestrichen und die Reiseveranstalter stornieren Reisen... erinnere Dich nur an die jüngst in Asien grassierende Epidemie, die gar Potential zur Pandemie hatte. Ua Reise- und Importbeschränkungen haben schlimmeres verhindert.

4. hat der AIDS/HIV-Virus bereits seinen weltweiten Triumphzug aus Afrika angetreten und in zB Thailand nur durch (schlüpfrigen) Tourismus eine alarmierende Verbreitung gefunden. Und dieser kann sich nur dadurch so prima in der westlichen Welt verbreiten, weil ihn niemand mehr ernst nimmt!

5. haben nicht die spanischen Soldaten die Azteken ausgerottet, sondern der eingeschleppte Pockenvirus! Der dort unbekannte Virus hatte freies Feld, da das Immunsystem der Einwohner keinerlei Abwehrkräfte besaß. Ähnlich ging es ua den Ureinwohnern der USA und Australien.

6. warnen alle ernstzunehmenden Wissenschaftler vor den Folgen des globalen Warenverkehrs und der Touristikbranche… invasive Arten (Pflanzen wie Tiere) befinden sich bereits reichlich auf deutschem Boden, wenn auch bisher oft nur in Warmhäusern.

7. Versuche bitte einmal vitale Biomasse nach zB USA, Madagaskar oder Australien einzuführen… ich glaube Drogen werden nicht so schlimm geahndet. Diese Länder haben bereits invasive Arten hinter sich oder kämpfen noch mit diesen… blödestes Beispiel mag das popelige Kaninchen in Australien sein! Aktuelle Beispiele aus Deutschland Bisamratte oder Ochsenfrosch, der Ochsenfrosch gar höchstwahrscheinlich durch verantwortungslose Halter.

8. nochmals der Hinweis auf die Folgen der asiatischen Varroa-Milbe und deren Auswirkungen auf unsere Fauna und Flora. Eingeschleppt wurde dieser Parasit (Varroa destructor) durch den Import einer nicht ansässigen, nicht invasiven (also nach Eurer Meinung ungefährlichen) Bienenart (Apis cerana) in den 70ern... die Milbe selber ist jahrelang unauffallig gewesen und schlug dann mit aller Macht zu: rottete einen Großteil der heimischen Stöcke aus. Und diese milbe konnte nur einen derartigen Totalschaden anrichten, weil die hier ansässigen Völker keine Abwehr entwickelt hatten!
Nebenbei wurde die Varroa-Milbe erst im Jahre 2000 als eigenständige Art erkannt und benannt, war sie doch bis dahin unbekannt!

Und Du schreibst: „macht nix, Leute… weitermachen, iss nich so schlimm?“

@namaha: die Gefahren des Warentransportes sind ja hinreichend bekannt... nicht umsonst sind nahezu alle Warmhäuser mit globalem Warenverkehr (Beispiele: Zoo, Gärtnereien) bereits mit Exoten verseucht...


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Arkas
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#47

Beitrag von Arkas » 13. Juni 2006, 19:57

Bei dem Thema fällt mir immer folgende Simpsons-Folge ein:
Bart brĂĽtet etwas aus (Ja ich weiĂź, in "Bart gegen Australien" fĂĽhrt er dort den Ochsenfrosch ein, aber darauf will ich nicht hinaus *g*)

Bart besucht Nelson, sie ballern rum, er erschieĂźt einen Vogel, fĂĽhlt sich schuldig und pflegt dessen Eier.
Es schlüpfen allerdings bolivianische Baumeidechsen, eine für heimische Vogelarten höchst gefährliche Art, was Schuldirektor Skinner als Vogelfreund weiß und sie deshalb sofort töten will.
Bart enkommt mit den Eidechsen, es kommt zum Showdown auf einem Dach, sie fallen runter, können aber dank Flughäuten runtersegeln.
Unten angekommen fangen sie sofort an die lästigen Tauben der Stadt zu vertilgen, daraufhin folgt dieser Dialog:

Skinner: "Tja, ich habe mich geirrt, die Eidechsen sind ein Gottesgeschenk."
Lisa: "Tut mir leid, ist das nicht etwas kurzsichtig? Was ist, wenn die Eidechsen zur Plage werden?"
Skinner: "Kein Problem. Dann fĂĽhren wir je nach Bedarf chinesische Nadelschlangen ein. Die werden die Eidechsen ausrotten."
Lisa: "Aber sind die Schlangen nicht noch schlimmer?"
Skinner: "Doch. Auch darauf sind wir vorbereitet: Wir haben einen Gorilla gezĂĽchtet, der ist verrĂĽckt auf Schlangenfleisch."
Lisa: "Dann wissen wir nicht, wohin mit den Gorillas."
Skinner: "Doch, das ist ja das Wunderbare dabei: Wenn der Winter kommt, erfrieren die ganz einfach und sind tot."


Der völlige Unsinn dürfte jedem auffallen, aber solche Versuche gab es in der Realität leider auch schon, man führte natürliche Feinde ein, um vorher eingeschleppte invasive Tierarten los zu werden, dann hatte man die nächste Plage am Hals.

Was mir bei dem Thema aber auch sofort einfällt ist, dass wir als Ameisenhalter gewissermaßen dazu aufgerufen sind, für Aufklärung zu sorgen. Vor allem natürlich hier, wer sich mit dem Thema beschäftigt muss auch diesen Aspekt früher oder später kennen lernen.
Die Bevölkerung aufzuklären kann man eh vergessen, vor allem bei den kleinen Ameisen die ja nur aufm Boden rumkrabbeln.



Noyx
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#48

Beitrag von Noyx » 13. Juni 2006, 20:58

Sahal hat geschrieben:Es ist schon interessant, wie leichtfertig einige Menschen mit sich, Ihren Mitmenschen und deren Umwelt umgehen...


Mit meinen Mitmenschen und deren Umwelt gehe ich eigentlich nicht leichtfertig um (Zumindest bewusst) - Um mich braucht sich keiner Sorgen zu machen :D

Sahal hat geschrieben: Aber auf Dein unpassendes Beispiel bezogen:
1. gibt es diese Infektionskrankheiten, die Tropenmediziner können Dir ein Lied davon singen. Nur gibt es beim Menschen Impfstoffe und vorsorgende Medikamente, die teilweise für Reisen spez. Anbieter/Zwecke Voraussetzung sind!


_Teilweise_ Vorraussetzung - Aber selbst wenn geimpft wird, ist noch lange kein 100%er Schutz gegeben! Es gibt unbekannte Krankheiten, welche die mutieren usw. - Jeder Tropen-Tourist wäre eine potenzielle Virenschleuder => Dazu wohl noch ein besserer Wirt als jede Ameisenart!

Sahal hat geschrieben: 2. wird ein kränkelnder Mensch zum Arzt gehen, notfalls isoliert um eine Epidemie/Pandemie zu vermeiden. Nach Aussage meines Tierarztes sind bei ihm allerdings wenig Ameisen freiwillig vorstellig geworden, weil ihnen übel war... gegenteilige Infos bitte hier :D Krankheiten können sich also unbemerkt ausbreiten.


_Wird gehen_ - Oftmals merkt man es erst, wenn es zu spät ist ... Da reichen schon Salmonellen und die ganze Bude kotzt. Auch kenne ich einige (mich eingeschlossen) die erst dann zum Arzt gehen, kurz bevor _er kommen_ müsste 8)

Sahal hat geschrieben: 3. sobald eine Pandemie droht, wird vor Reisen gewarnt, Flüge gestrichen und die Reiseveranstalter stornieren Reisen... erinnere Dich nur an die jüngst in Asien grassierende Epidemie, die gar Potential zur Pandemie hatte. Ua Reise- und Importbeschränkungen haben schlimmeres verhindert.


Ganz Europa ist/war betroffen und schlimmeres wurde verhindert? ... Massenschlachtungen, Seuchenteppiche - Da lief das volle Programm! ... Eine Pandemie wurde nicht verhindert, sondern hat Gott sei Dank nicht stattgefunden.

Sahal hat geschrieben: 4. hat der AIDS/HIV-Virus bereits seinen weltweiten Triumphzug aus Afrika angetreten und in zB Thailand nur durch (schlĂĽpfrigen) Tourismus eine alarmierende Verbreitung gefunden. Und dieser kann sich nur dadurch so prima in der westlichen Welt verbreiten, weil ihn niemand mehr ernst nimmt!


AIDS ist wohl das Killerkriterium schlechthin ... Das Paradebeispiel für einen Virus ... Da merkt man aber schon, dass es um mehr geht als nur um Aufklärung. Jemand der etwas haben möchte, wird sich das sowieso holen ... So oder so.

Sahal hat geschrieben: 5. haben nicht die spanischen Soldaten die Azteken ausgerottet, sondern der eingeschleppte Pockenvirus! Der dort unbekannte Virus hatte freies Feld, da das Immunsystem der Einwohner keinerlei Abwehrkräfte besaß. Ähnlich ging es ua den Ureinwohnern der USA und Australien.


Wie oben bereits erwähnt ... Der Mensch ist die größte Virenschleuder - Trotzdem gönne ich jedem seinen Tropenurlaub.

Sahal hat geschrieben: 6. warnen alle ernstzunehmenden Wissenschaftler vor den Folgen des globalen Warenverkehrs und der Touristikbranche… invasive Arten (Pflanzen wie Tiere) befinden sich bereits reichlich auf deutschem Boden, wenn auch bisher oft nur in Warmhäusern.


Ob diese Wissenschaftler auch alle keine Bananen, Kiwis und Orangen essen mag ich dann aber wieder zu bezweifeln.

Sahal hat geschrieben: 7. Versuche bitte einmal vitale Biomasse nach zB USA, Madagaskar oder Australien einzuführen… ich glaube Drogen werden nicht so schlimm geahndet. Diese Länder haben bereits invasive Arten hinter sich oder kämpfen noch mit diesen… blödestes Beispiel mag das popelige Kaninchen in Australien sein! Aktuelle Beispiele aus Deutschland Bisamratte oder Ochsenfrosch, der Ochsenfrosch gar höchstwahrscheinlich durch verantwortungslose Halter.


Mir ist das bewusst! - Jedoch wĂĽrde mich im Ernstfall auch kein Verbot davon abhalten vitale Biomasse in die USA einzufĂĽhren.

Hier gehts auch darum, dass ich in einen Shop eher gesunde Tiere bekomme, als wie wenn ich selbst importiere und die genaue Quelle eventuell gar nicht kenne. Im Shop werden die Arten vielleicht sogar schon ĂĽber mehrere Generationen lang, in bester Haltung, gezĂĽchtet.

Sahal hat geschrieben:Und Du schreibst: „macht nix, Leute… weitermachen, iss nich so schlimm?“


Das sage ich nicht ... Wie angemerkt, könnte man die Preise durchaus noch erhöhen um Anfänger abzuschrecken - Der Großteil wird keine 300-400 Euro für eine Kolonie ausgeben. - Derjenige der das tut, dem traue ich auch eine verantwortungsvolle Haltung zu. Gefahren durch Viren etc. sehe ich eher bei unkontrollierten Import als bei den Shops.



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