Königin legt zu viele Eier?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Ant13
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#17 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von Ant13 » 18. Juli 2008, 13:48

Also es scheint wirklich eine Lasius sp zu sein warscheinlich Lasius niger. Habe schon meine ersten Arbeiterinnen :)


Friss oder stirb!

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swagman
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#18 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von swagman » 18. Juli 2008, 20:24

Hm. Natürliche Entwicklung?

Wenn man es so betrachtet kommt man zu der Frage ob claustral gründende Arten die Fähigkeit verloren haben Nahrung während der Gründung zu verwerten?

Geht man etwas zurück, so etwa 120 Millionen Jahre, wird man feststellen, dass alle Ameisen ursprünglich semiclaustral gegründet haben. Also das Nest verlassen haben um Nahrung zu suchen um ihre erste Brut zu versorgen.
Irgendwann hat sich im laufe der Jahrmillionen dann bei einigen Arten ein Vorteil herausgebildet. Die Königinnen hatten Fettpolster, welche dafür gesorgt hatten, dass diese ihr Nest nicht mehr ganz so oft verlassen mussten. Es haben mehr überlebt und so konnte sich das Fettspeicher-Genom immer besser durchsetzen. Auch die Flugmuskulatur wurde abgebaut und wuchs aus dem selben Überlebensvorteil immer mehr um der Königin zusätzlich als Speicher zu dienen.
Bis schließlich die Königinnen komplett claustral gründen konnten. Indem sie ihre Fettreserven und die Flugmuskulatur abbauen.
Nun, die meisten Arten die noch immer semiclaustral gründen besitzen Stachel und starke Gifte und können sich so vor Feinden allem Anschein nach gut genug Schützen um bis heute nicht auf diese gefährlichere Gründungsmethode verzichten zu müssen.

Im Grunde haben also die Vorfahren von Lasius niger auch mal semiclaustral gegründet.
Deshalb stellt sich mir die Frage ob sie jetzt schaden nehmen, wenn sie während der Gründung gefüttert werden? Ist es doch die uralte Lebensstrategie, welche schon viel länger im Genom der Ameisen, ja selbst schon in den Vorfahren der ersten Ameisen verankert ist.

Ich selber füttere aber fast nie claustral gründen Arten. Ausnahmen waren einige Exoten welche Schwierigkeiten beim gründen hatten und durch Fütterung doch noch Arbeiterinnen aufgezogen hatten.



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M&M
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#19 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von M&M » 18. Juli 2008, 23:48

bei mir legt sie keine Eier!! Vl hilft es wenn ich Ihr etwas zu essen gebe! Aber was soll ich Ihr den geben könnt ihr mir was vorschlagen?



Raptor
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#20 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von Raptor » 14. August 2008, 11:22

Hi,

sehr interessanter Thread.
Hab mich mal durchgelesen und muss meine Meinung kund tun.

Die Frage ist: "Warum gibt es diese zwei Arten und warum hat die eine Ameisenart die möglichkeit Claustral und die andere nicht?!"
Claustral: Ich würde sagen, sie hat die Möglichkeit Ihre Flugmuskulatur abzubauen um eine junge Kolonie zu erzeugen die sich dann später um alles kümmert wie die Fütterung usw. hätte sie die Möglichkeit in Ihrem Nest zu fressen würde Sie das auch machen, es könnte auch damit zusammenhängen, dass sie Ihre Eier beschützen oder einfach "besorgtere Mütter" sind.
Semiclaustral: Die Königin hat vllt auch die Möglichkeit Ihre Flugmuskulatur abzubauen, verwendet es aber vllt nicht für die Ei-Produktion oder hat in der Evolution diese claustrale Fähigkeit verloren (oder vllt noch gar nicht Ausgebildet).

Vllt. haben auch Arten, die es noch nicht so lange in der Evolution existieren solch eine Fähigkeit noch nicht entwickelt?

Verbessert mich wenn ich mich irre, aber Knotenameisen sind häufiger semiclaustral als Schuppenameisen oder?

Zum einen würde ich sagen, könnte es schädlich für die Königin sein, da vllt durch die Nahrung die sie aufnimmt mutationen in den Eiern enstehen können und so später missgestaltete Arbeiterinnen auf die Welt kommen.
(Krasser vergleich: Schwangere Frau die sich während der Schwangerschaft mit Alkohol, Drogen und alles mögliche ungesunde vollpumpt)
Nehmen wir ein näheres Beispiel das dem ganzen gleich kommt --> BIENEN.
Gelée Royale: Weiselfuttersaft oder Königinfuttersaft, ist der Futtersaft, mit dem die Honigbienen ihre Königinnen aufziehen. Mit diesem Kopfdrüsensekret werden die Bienenlarven während der ersten drei Larvenstadien gefüttert.
Es könnte doch sein, dass die Arbeiterinnen, die die Königin füttern mit Ihrem eigenen Secret, dass der Nahrungsgrad dieser Nahrung extrem nährhaft und rein ist, fasst wie dieses Gelée Royale und das der Königin diese Nahrung auch bekommt.
Es könnte ja sein, dass die Nahrung, die wir ihr geben würden von der Umwelt durch modifikatoren schon beeinflusst und verändert ist.
Ich hoffe Ihr versteht ich wie ich das meine ;)

Andernfalls könnte es auch sein, dass sie in freier Wildbahn sowieso nicht daran gehindert werden kann, Futter aufzunehmen, also warum sollte es in Gefangenschaft nicht möglich sein, Ihnen Nahrung anzubieten die Ihnen bei der Eiproduktion hilft und sie möglicherweiße vitaler lebt. Daraus könnte ein längeres Leben entstehen, besser entwickelte Ameisen, ein rasant wachsendes Volk usw.

Es gibt also die Seite:spin2: und die Seite:nono:

Zum jetztigen Zeitpunkt, schlicht und einfach nicht möglich zu bestimmen was vorteilhafter wäre, wahrscheinlich ist beides irgendwo richtig.

Es gibt einfach noch viel zu viele offene Fragen und Möglichkeiten, Spekulationen könnte man viele anstellen im Grunde weis nur einer/e die Antwort...

Grüße



ami
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#21 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von ami » 14. August 2008, 11:53

Moin,
natürlich ist es so das eine claustral gründende Königin keine zusätzliche Fütterung benötigt. Aber aus welchem Grunde sollte eine Königin denn Futter ablehnen wenn sie es schon direkt in oder vor ihre Gründungskammer bekommt. Das wäre doch wirklich sehr unintelligent. Wieso vor allem denn sollte die zusätzliche Nahrung der Königin auf längerer Sicht schaden? Die Gründung läuft laut einer Studie, welche durch einige User stark in Frage gestellt wurde weil zuwenig Gründungen analysiert wurden, durch die Fütterung schneller ab. Aber das wird der Kolonie doch nicht irgendwann schaden, sondern helfen. Denn dadurch das die Kolonie schneller entstanden ist und schneller wächst hilft den Ameisen doch sich gegen natürliche Fressfeinde zu wehren.

Meine Meinung.
Tschüß.


Ich suche eine KÖNIGIN Messor barbarus!

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shar
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#22 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von shar » 14. August 2008, 12:33

Servus.
Raptor hat geschrieben:Zum einen würde ich sagen, könnte es schädlich für die Königin sein, da vllt durch die Nahrung die sie aufnimmt mutationen in den Eiern enstehen können und so später missgestaltete Arbeiterinnen auf die Welt kommen......Es könnte doch sein, dass die Arbeiterinnen, die die Königin füttern mit Ihrem eigenen Secret, dass der Nahrungsgrad dieser Nahrung extrem nährhaft und rein ist, fasst wie dieses Gelée Royale und das der Königin diese Nahrung auch bekommt.

Meine Camponotus ligniperda-Gyne und auch die Lasius spc. Gyne fressen selber die Insekten.
Ich denke die Fütterung findet nur statt, wenn die Nahrung nicht direkt in das Nest gebracht werden kann, so wie z.B. Honigtau oder große Futtertiere, den um dieses selber Aufzunehmen müsste die Gyne das Nest verlassen, was sie ja aber nurnoch macht, um umzuziehen (nomadisch lebende Ameisen mal aussen vor lassend!).

Meine Beobachtungen zum Füttern mit Honigwasser wärend der Gründung:
Meine Lasius spc. hat das Honigwasser zweimal angenommen, danach nicht mehr.
Die Lasis cf. niger Gyne im Ytong hat die Nahrung gänzlich verschmät und hat stattdessen die EIngänge komplett mit Sand verschlossen.
Meine Camponotus ligniperda Gyne hat ebenso das Honigwasser angenommen, sie hat beim zweiten Mal sogar den Eindruck gemacht, als hätte sie darauf gewartet. Nachdem sie beim zweiten Mal noch kurz etwas aufgenommen hatte und dann den Klecks mit Phasern aus dem Stopfen bedeckt hat und beim dritten mal sogar die Alufolie auf dem das Honigwasser war umgedreht hatte, habe ich es dann gelassen.

Entsprechend erlaube ich mir die Schlussfolgerung, daß die Gynen, je nach Individum eben, Nahrung aufnehmen, auch in der Natur wenn sich die Gelegenheit dazu bietet - zumindes bei den Gattungen/Arten die ich habe.


Grüßle ~Shar~


Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)
Und wenn noch so oft ethisch/moralische Fanatiker mich wegen d. Meinungsäußerungen in einer Diskussion neg. bewerten, ändert dies nichts an meiner geäußerten Meinung und der Tatsache, daß ihre Ethik & Moral nicht die einzig wahre und richtige auf dieser Erde ist!

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#23 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von markus1182 » 14. August 2008, 15:42

Kann da shar nur zustimmen.
Hab meiner Lasius niger Königin auch gleich als sie ankam (02.08.) einen Tropfen Honig ins RG geschoben. Innerhalb von ca. 1,5 Std. hatte sie den komplett weggesaugt. Gestern hab ich ihr da mal wieder ein Tröpfchen angeboten, sah aber nach einigen Stunden so aus als hätte sie es garnicht angerührt, da hab ichs wieder raus genommen.

Denk auch es hängt von jedem Individum ab. Die eine nimmts, die andere nicht, die nächste nur manchmal....
Negativ auswirken wird es sich wohl aber nicht denke ich - denn irgendwie entscheidet die Ameise ja doch selbstständig ob sie Futter annimmt oder eben nicht.
Hab aber den Eindruck das meine Königin seit der ersten Honig-Gabe fitaler ist.



Raptor
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#24 AW: Königin legt zu viele Eier?

Beitrag von Raptor » 14. August 2008, 16:39

Ich vermute auch das es ein Instinkt ist, aber entscheiden ob sie es an nimmt oder nicht, kann sie bestimmt nicht. ^^
Wenn die Gyne hunger hat und einen Honigtropfen entdeckt, kann sie nicht entscheiden: Nein, den mag ich nicht. Sondern sie wird dran nuckeln...reiner Ãœberlebensinstinkt.

Ich hab meinen Gynen auch Futter angeboten, wenn sie es annehmen bin ich froh, wenn nicht, mir solls recht sein. :)

Gruß
Rääptor



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