Lebendfütterung - Warum??

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docwood
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#1 Lebendfütterung - Warum??

Beitrag von docwood » 22. August 2008, 22:49

Hallo Leute

Hab´s gerade im Antstore-Forum gepostet, möchte es aber hier auch noch mal reinstellen:

habe jetzt schon zum wiederholten Male gelesen, dass ein Halter darauf steht, seine Futtertiere (halb-) lebendig zu verfüttern..... ("wegen der Spannung"...)

Die einzige Sorge, die ihn plagt, ist der mögliche Milbenbefall, da das Futtertier vorher ja nicht abgebrüht wurde......

Ich habe ein EINZIGES MAL ein lebendes Tier an meine Ameisen verfüttert, es war wirklich keine Freude, dem langen und qualvollem Tod dieser kleinen Fliege beizuwohnen.

Ich weiss, in der Natur passiert das jeden Tag und ist ganz normal.
Aber in der "Natur" laufen wir auch jeden Tag durch die Gegend und zertreten dabei einige Insekten (u.a. auch Ameisen) ohne uns daran zu stören. Ist okay.

Aber was passiert hier bei der Ameisenhaltung?
Ein Aufschrei geht durchs Forum (zu recht...), wenn jemand seine Ameisen (Insekten) schlecht behandelt o.ä.

Der Halter, der "Spannung, Spaß oder Prickel" beim Verfüttern von lebenden Insekten an seine Ameisen verspürt, wird aber scheinbar toleriert!?

Was ist bitteschön daran so "geil", einer Kreatur beim Todeskampf zuzuschauen??

Bitte macht so etwas in Zukunft nicht mehr, betäubt eure Futtertiere im Kühlschrank, bevor ihr sie dann übernbrüht, allein schon wegen der Milben ..... :-)

Ich bitte um eure zahlreichen Meinungen zum Thema,
vielleicht habe ich ja was verpasst und dieses Gemetzel von lebendiger Nahrung gehört vielleicht zum Ameisen-halten dazu..... :furchtbartraurig:
Ratlos.




Nachsatz:

Es geht mir in diesem Thread nicht darum, mit dem moralischen Zeigefinger zu winken und Halter, die Lebend-Nahrung verfüttern, schlecht zu machen.....

Ich persönlich bin gegen diese Tierquälerei, möchte aber gerne etwas über die Beweggründe einer solchen Fütterung erfahren.....

Hoffe, ich habe hier kein Tabu-Thema berührt und ihr klatscht mich nicht gleich gegen die Wand..... :)

Gruß von
Christian.



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TRIA
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#2 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von TRIA » 23. August 2008, 00:39

Hmmm ,ka warum das einige machen. Ich zerquetsche dem Futter immer den Kopf. Ok, bringt bei Insekten nicht viel, aber es beruhigt mich. Bei einigen Arten geht es aber auch nicht anders, da sie Aktive Jäger sind und nicht nur Totes wollen.
Ich habe ein EINZIGES MAL ein lebendes Tier an meine Ameisen verfüttert, es war wirklich keine Freude, dem langen und qualvollem Tod dieser kleinen Fliege beizuwohnen.

Ich denke von Qualen kann man hier nicht reden. Da Insekten nicht ein so komplexes Nervensystem haben wie höhere Lebewesen, und auch nicht das dazu nötige Gehirn haben, wird das was du als Schmerzen interpretierst, eher eine Reflexsache sein. Wenn du einer Grille ein Bein ausreissen würdest, würde sie ganz ungerührt weiter futtern. Mache Insekten fressen sich sogar gegenseitig an und merken es nicht, das konnte ich in meiner Heuschrecken und Gespenstschreckenzucht oft sehen. Schaben können Tage ohne Kopf leben, sie verhungern "nur", nix Kopf, nix Maul :D Würdest du sie künstlich ernähren, würde sie auch ohne Kopf weiter leben, was man von höheren Lebenwesen nicht grad sagen kann, siehe Klaus Störtebeker :D


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

docwood
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#3 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von docwood » 23. August 2008, 00:55

@ TRIA:

das von dir Gesagte kann ich nicht wirklich glauben.....

Ich bin der Meinung und weiss, das jedes Lebewesen u.a. bestrebt ist, all seine Gliedmaßen bei sich zu behalten, keines davon ohne "Schmerz" zu verlieren.

Deine Schilderung betrifft die (unnatürliche) Massentierhaltung, Schweine,die sich auf zu engem Raum die Schwänze abbbeissen, Hühner, die sich gegenseitig aufpicken etc.

Einem Lebewesen, das sich heftig gegen seinen Tod wehrt, spreche ich grundsätzlich auch Gefühle zu (in welcher Form auch immer), insofern ist auch ein Leiden damit verbunden.

Trotzdem Danke für deine ehrliche Meinung....

Das "leidlose" Zusehen eines Menschen dabei ist eine für mich fremde, unverständliche Charaktereigenschaft mancher Menschen,
gehört aber wohl, wie es scheint, zum Leben dazu....



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dommsen
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#4 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von dommsen » 23. August 2008, 00:59

docwood hat geschrieben:Ich weiss, in der Natur passiert das jeden Tag und ist ganz normal.


Herzlichen Glückwunsch, du hast dir selber beantwortet, warum dieser Thread sinnlos ist!
Jeder soll und muss für sich entscheiden, wie er seine Tiere füttert bzw. verfüttert. Mit dem Risiko eines möglichen Milbenbefalls (wird in den Foren eh immer überbewertet.) muss der entsprechende Halter halt leben.
Man stelle sich vor, dass es sogar Ameisen gibt, die von der Natur so ausgestattet wurden, dass sie in der Lage sind aktiv Beute (Oh Gott, die lebt ja sogar noch!) zu jagen und zu erlegen. Dies ist völlig normal und gehört zur Ameisenhaltung einfach dazu, sofern man das natürliche Verhalten seiner Tiere beobachten will.

Dies wär dann meine Meinung zu dem Thema.



docwood
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#5 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von docwood » 23. August 2008, 01:10

@dommsen,

warum soll dieser Thread denn sinnlos sein??

Das ist, finde ich, sehr interessant mal möglichst viele und verschiedene Meinungen dazu zu hören.

Keine Ahnung, warum du gleich so einen Druck auf den Kessel bekommst....

Wenn du meinst, das gehört zu (d)einer Ameisenhaltung (weil "natürlich") dazu, dann bitte.....

Meine Ameisen werden aber auch so satt, ohne "Kampf".



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Margit
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#6 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von Margit » 23. August 2008, 01:26

TRIA hat geschrieben:Ich denke von Qualen kann man hier nicht reden. Da Insekten nicht ein so komplexes Nervensystem haben wie höhere Lebewesen, und auch nicht das dazu nötige Gehirn haben, wird das was du als Schmerzen interpretierst, eher eine Reflexsache sein. Wenn du einer Grille ein Bein ausreissen würdest, würde sie ganz ungerührt weiter futtern. Mache Insekten fressen sich sogar gegenseitig an und merken es nicht, das konnte ich in meiner Heuschrecken und Gespenstschreckenzucht oft sehen. Schaben können Tage ohne Kopf leben, sie verhungern "nur", nix Kopf, nix Maul :D Würdest du sie künstlich ernähren, würde sie auch ohne Kopf weiter leben, was man von höheren Lebenwesen nicht grad sagen kann, siehe Klaus Störtebeker :D


Zu diesen Behauptungen würde ich gerne mal Quellen (wissenschaftliche Studien u.Ä.) sehen.

Ich sehe keinen Grund lebende Insekten zu verfüttern, solange tote auch angenommen werden. Schließlich setzte ich meinen Hunden auch kein lebendes Kaninchen zum Abendessen in den Garten sondern kaufe etwas totes beim Metzger.



docwood
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#7 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von docwood » 23. August 2008, 01:38

@ dommsen:

Danke auch noch für die Negativ-Bewertung!

Bist schon ein cooler Typ.



Moalix
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#8 AW: Lebendfütterun - Warum??

Beitrag von Moalix » 23. August 2008, 03:24

Ich halte es nicht für Tierquälerei wenn man seine Tiere (Ameisen.. was auch immer) mit lebenden Tieren füttert. Ich halte neben den Ameisen auch noch div. andere Tiere wie Skorpione oder Scolopender welche im Normalfall nur lebende Nahrung bekommen. Bei solchen Tieren beschwert sich niemand dass man lebende Insekten verfüttert, warum sollte man das bei den Ameisen machen? Die Futtertiere (Hauptsächlich Schaben und Mehlwürmer) züchte ich selber und haben bis zum verfüttern ein nettes Leben. Warum sollte es falsch sein den Ameisen lebendes Futter anzubieten? Falls die Futtertiere daran leiden und schmerzen fühlen sollte man auch bedenken, dass die Ameisen Langeweile haben könnten weil sie fürs Futter nicht mehr Arbeiten müssen.

Ist es nicht einfach so, dass man von Anfang an eingetrichtert bekommt, dass man das Futter unbedingt überbrühen muss. Lebendes Futter ist eine andere Philosophie und wird in diesen Kreisen als unverständlich und abartig angesehen. Bei anderen Tieren ist es genau umgekehrt oder man hat Ekel, Abneigungen wenn andere ihren Gliedertieren Mäuse oder Ratten verfüttern, was man bei Schlangen als ganz natürlich ansieht. Gibt da so ein Sprichwort: "Was der Tierhalter nicht kennt, verfüttert er nicht." (ich weiß dass das Sprichwort anders geht (-.-)

Insofern, lasst jeden seine Tiere so halten wie er es für richtig hält. Es ist kein Aufgeilen an dem Blutbad. Bei den meisten Einzelfällen ist es einfach Neugier wie die Ameisen darauf reagieren, oder der Versuch etwas Abwechslung in den Tagesablauf der Tiere zu bringen. Es ist eine andere Art Ameisen zu halten, eine andere Einstellung zum Tier. Wenn man die Futtertiere selber züchtet hat man auch fast keine Probleme mit Milben und das Überbrühen ist nur lässtig und zeitraubend ... und wer es humaner findet dem Tier vor dem Verfüttern noch den Kopf zu zerquetschen, soll er doch das tun. Die Guillotine wurde auch als humanste Tötungsmaschine angespriessen und dennoch abgeschaft.

Gute Nacht



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