Ich halte das für
Myrmecina graminicola, obwohl manche der Bilder auch Stenamma debile nicht ausschließen lassen.
Leider haben beide Arten das Einrollen als Verhaltensmerkmal gemeinsam, und auch das späte Schwärmen, sowie relativ feuchte und kühle Habitate. *) Vgl. meine Ergänzung vom 25.09., s. u.)
Myrmecina graminicola: Mag häufig sein (laut Seifert), ist aber sehr schwer zu finden, selbst wenn man weiß, wo man zu suchen hat.
Königinnen-polymorph:
Gynomorphe (so wie die von
Imago) sind immer
monogyn, ausnahmslos (!), können aber ggf. in
Pleometrose gründen.
Häufiger sind intermorphe
Königinnen, die auch
polygyn leben können, also mehrere begattete und Eier legende
Königinnen in einem Nest.
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Myrmecina_graminicola Stenamma debile: "überall in geeigneten Habitaten" (Seifert): heißt noch gar nichts, wenn die geeigneten Habitate nicht entsprechend häufig sind. Sie haben nur normale
Gynomorphe (ge-/ entflügelte
Königinnen), können
polygyn leben und in
Pleometrose gründen. Auch sie sind üblicherweise nicht häufig zu finden. Besonderheit: Sehr temperaturempfindlich, kalt-stenotherm. Bei über etwa 20 0C sterben die
Larven. Kommt also nur in kühlen Waldhabitaten vor, ziemlich tief im Boden, wo diese Temperatur NIE erreicht wird.
Nach den Fundumständen und nach den Bildern bin ich eher geneigt, die Tiere als Myrmecina graminicola einzustufen. Deren Koloniegründung (
semiclaustral) ist allerdings das Langweiligste, was man sich vorstellen kann (ich habe es persönlich probiert!). Bestenfalls in 2010 sind 1-3 Arbeiterinnen zu erwarten, in 2011 werden es dann ca. 5-8 sein, usw.. Die Individuenzahl erreicht etwa 50-60, selten mehr. Nach ca. 5 Jahren ist mit den ersten Geschlechtstieren zu rechnen. Lebensdauer der
Königin bis etwa 20 Jahre. Nahrung: Irgendwelche Klein- und Kleinstinsekten sowie Milben. Honigwasser wird kaum angerührt. *) Vgl. meine Ergänzung vom 25.09., s. u.)
Ein schöner Fund, aber empfehlen mag ich da eigentlich gar nichts
Mf G,
Merkur