[font=Tahoma](in Arbeit...) Ich muss hier noch einiges ordnen...


„Dürfen wir Tiere essen ?“


Meine Gedankenansätze habe ich aus dem Buch „Wer bin ich und wenn ja, wie viele ?“ von Richard David Precht, Kapitel: „Jenseits von Wurst und Käse – Dürfen wir Tiere essen ?“.

Folglich habe ich mir bislang 3 Theorien ausgedacht, die verschiedene Ebenen der Esskultur aufzeigen könnten, es geht also in erster Linie nicht um pro/kontra „Fleisch-Konsum“, sondern ordnet eine Person, schlicht gesagt, in Schubladen ein, wobei man innerhalb eines Lebens in mehrere Schubladen gesteckt haben kann, je nach dem, wie intensiv man sich mit dem Thema auseinander gesetzt hat.
Die Grenzen der Theorien können sich auch leicht überlappen, zum Beispiel „Fleischkonsum ja, aber sehr selten“. Es ist aber nicht vorgesehen, dass ich so etwas aufgreife.


3 Theorien

Die „Extreme“ Theorie:

- Ich esse weder Tiere noch nehme ich tierische Erzeugnisse zu mir
- Ich spreche mich gegen eine Zurschaustellung (Circus) von Tieren aus
- Tiere haben dieselben Rechte wie Menschen und werden gleich behandelt

Die „Insel“ Theorie:

- Ich jage nur das, was ich auch töten und ausnehmen (Fisch) kann
- Ich nutze das, was Tiere hergeben (Milch, Eier, Käse) ohne die Tiere zu quälen

Die „Alien“ Theorie:

- Ich töte und esse alles, was mir schmeckt
- Ich finde mich mit dem Gedanken ab, dass es eine höhere Rasse gibt, die mich als Nahrungsquelle ansehen könnte


Die „Extreme“ Theorie

Es stellt sich die Frage: „Extrem, aus wessen Sicht ?“.
Für einen Veganer wäre sicher die „Alien“ Theorie die extremste von den Dreien, da alles gegessen (und getötet) werden darf, was einem schmeckt. Wobei sich Töten nur auf die anschließende Weiterverarbeitung und den Verzehr des Tieres bezieht und nicht auf die Freude am Töten.
Ich habe mich für die Bezeichnung „Extrem“ entschieden, weil Veganer, relativ zu dem Rest der Bevölkerung gesehen, einen kleineren Anteil aus machen und konsequent auf Fleisch und tierische Erzeugnisse zu verzichten ist in meinen Augen „extrem“ (Auch aus dem Grund, weil ich mich noch nicht bei den Veganern sehe).

Veganer könnten also die gängigsten Vertreter dieser Theorie sein und die Gründe dafür sind ganz unterschiedliche. Zum Beispiel weil man der Meinung ist, Tiere sind uns gar nicht so unähnlich. Sie können fühlen, denken, leiden, damit hätten sie wie alle Menschen ein Recht auf Leben. Sie sind zwar nicht so intelligent wie wir, aber, wie Precht schreibt, ein erwachsener Hund, oder ein Pferd ist sicher intelligenter als ein ein Monate altes Baby und trotzdem essen wir es nicht.
Aus biologischer Sicht verwundert mich das eher wenig, denn nur sehr wenige Rassen essen ihre eigene Brut und wenn es soweit kommt, dient es dem Erhalt der eigenen Art, sei es aus Schutz vor Räubern oder wegen zu weniger Ressourcen usw.
Viele Menschen können auch kein Kotelett mehr anrühren, weil sie erschreckende Erlebnisse damit verbinden. Womöglich haben sie einige der vielzähligen Videos gesehen, wo Tiere regelrecht abgeschlachtet werden, während sie noch gelebt haben und wie Gegenstände behandelt wurden.

...


Die „Insel“ Theorie

Kommen wir zu meiner eigentlichen Lieblings-Theorie, welche sich auch gut auf anderen Beispiele anwenden lässt, wenn es um interspezifisches Verhalten bei Menschen geht.

Vorweg muss ich sagen, ich bin ein Tierfreund, esse den“noch“ Fleisch. Die Frage, die ich mir aber gestellt habe, war: „Auf was willst du nicht verzichten ?“.
Die Frage nach den Dingen zum Überleben wäre grundsätzlich falsch, weil selbst Precht aufgreift, dass obwohl Naturvölker (Eskimos usw.) Robben jagen müssen, um zu überleben, dies kein Grund wäre, warum wir Tiere essen dürften. Denn in Europa „ist es völlig problemlos und gesundheitlich unbedenklich, sich ohne Fleisch zu ernähren“.

Ich kann nicht auf Wasser verzichten, das gibt mir die Insel. Ich kann nicht auf Getreide für Brot verzichten, das gibt mir ebenfalls die Insel. Ich kann nicht auf Zweisamkeit verzichten, welche mir die Haustiere (Kuh, Huhn, Hund, Katze, Vogel) um mich herum geben. Ich kann mir eine Hütte bauen, das Holz gibt mir die Insel. Ich kann auch Milch trinken und Eier essen, je nachdem, was mir die Tiere „schenken“. Damit kontrolliere ich ganz offensichtlich die Geburtenrate, würde ich das aber nicht tun, wäre die Insel ganz schnell voll. Es ist eine kleine Insel !
Sicher sind die Tiere nicht dumm und sie können sich ihre eigene Nahrung suchen, aber wer beschützt die Kuh vor den bösen Tieren im Wald ? Worauf ich hinaus will: Es ist „Ein Geben und Nehmen“.

Diese Theorie könnte man auch als Kompromiss Theorie bezeichnen und dürfte einen großen Teil der Vegetarier einschließen, wobei es unter den Vegetarier wieder unterschiedliche Ansichten gibt: Die einen essen Käse und Eier, andere wieder nicht, die Grenzen verschwimmen also.
Der Kompromiss entsteht, weil ich Tiere mit dem Menschen gleichstelle. Ich töte sie nicht, weil sie ein Recht auf Leben haben, trotzdem nutze ich ihre Erzeugnisse, aber ohne negative Folgen, soll heißen: Ich entreiße den Kühen keine Kälber, ich züchte Hennen nicht zu Brutmaschinen usw.

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Die „Alien“ Theorie

Machen wir und doch nichts vor, Tiere schmecken lecker ! Egal in welcher Form und Zubereitung, ob als Schnitzel, Filet oder Bratwurst, gegrillt, gebraten oder roh mit Zwiebeln auf lecka Brödschen !

„Stellen Sie sich vor, eines Tages landen fremde Wesen aus dem All auf unserem Planeten. Wesen wie in dem Hollywood-Spielfilm Independence Day. Sie sind unglaublich intelligent und dem Menschen weit überlegen. [...] Eine beispiellose Terrorherrschaft beginnt. Die Außerirdischen benutzen die Menschen zu medizinischen Versuchen, fertigen Schuhe, Autositze und Lampenschirme aus ihrer Haut, verwerten ihre Haare, Knochen und Zähne. Außerdem essen sie die Menschen auf, besonders die Kinder und Babys. Sie schmecken ihnen am besten, denn sie sind so weich, und ihr Fleisch ist so zart.
Ein Mensch, den sie gerade für einen medizinischen Versuch aus dem Kerker holen, schreit die fremden Wesen an:
„Wie könnt ihr so etwas tun ? Seht ihr nicht, dass wir Gefühle haben, dass ihr uns weh tut ? Wie könnt ihr unsere Kinder wegnehmen, um sie zu töten und zu essen ? Seht ihr nicht, wie wir leiden ? Merkt ihr denn gar nicht, wie unvorstellbar grausam und barbarisch ihr seid ? Habt ihr denn überhaupt kein Mitleid oder keine Moral ?“
Die Außerirdischen nicken.
„Ja, ja“, sagt einer von ihnen. „Es mag schon sein, dass wir ein bisschen grausam sind. Aber seht ihr“, fährt er fort, „wir sind euch überlegen. Wir sind intelligenter als ihr und vernünftiger, wir können lauter Dinge, die ihr nicht könnt. Wir sind eine viel höhere Spezies, ein Dasein auf einer ganz anderen Stufe. Und deshalb dürfen wir alles mit euch machen, was wir wollen. Vergleichen mit uns, ist euer Leben kaum etwas wert. Außerdem, selbst wenn unser Verhalten nicht ganz in Ordnung sein sollte – eines steht trotzdem fest: Ihr schmeckt uns halt so gut !“

Mehr brauch ich zu der Theorie eigentlich nicht sagen. Ich habe nur noch einen Appell:

Ein Jeder hat sich damit abzufinden, falls er gejagt und gefressen werden sollte ! Er darf nicht jammern und auf Freiheit oder Recht auf Leben bestehen ! Es gilt „Survival of the fittest”, das heißt sein Leben bis zum Tode zu verteidigen und wenn es soweit ist, sind die Menschen von den Tieren nicht mehr zu unterscheiden.

Und noch eines hinterher: Zum Glück ist es nur eine Theorie...[/font]

Nur bitte hört auf hier so zu tun, als müsste sich jeder der mehrfach die Woche Fleischprodukte isst in Grund und Boden schämen.