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Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung
Gilthanaz
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#9 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 29. Mai 2010, 10:52

Nach einigen Tagen wird es Zeit für einen neuen Bericht :)

Die Änderungen haben gut funktioniert. Das angebotene Futter in der Arena schimmelt nicht mehr, die Tiere fouragieren auf dem Sandboden anscheinend wesentlich lieber, als auf dem Marmorsplit der sich zuvor als Substrat darin befand. Einiges an Sand wurde in den Eingang des RG geschleppt, es gab auch ein- oder zwei Versuche, sich in den Sand zu graben. Da dieser aber nur ca. 3mm dick als Boden vorhanden ist, haben die Tiere dies inzwischen aufgegeben. Besonders gerne schleppen sie auch kleine Steinchen in das RG, und legen sie im vorderen Teil ab. Dazwischen werden die eingetragenen Körner gelagert.

Mittwochs habe ich viele Samenkörner (etwa 10 Grassamen und einige dickere, runde, mit d = ca 3mm) und 5 große Mückenlarven angeboten. Zu meiner Überraschung waren nach etwa 24 Stunden, alle Samenkörner in das RG eingetragen worden, und von den Mückenlarven liegt nur noch eine große im Ameisennapf. Eine weitere liegt zwischen den Larven im RG und wird von der Gyne bearbeitet.

Kurz darauf haben die Tiere die ersten ausgeräumten Grassamen auf ihren Müllhaufen getragen. Ebenfalls überrascht war ich, das die großen Samenkörner geknackt wurden! Es sieht aus, als hätte man eine Esskastanie mit einem Messer eingeschnitten und diese dann gebraten :)

Inzwischen zähle ich 5 Nacktpuppen und nur noch wenige Larven - leider sind aber keine Eier/Eipakete zu entdecken. Ob dies normal ist? Eventuell hat der Umzugsstreß doch dafür gesorgt, dass das vermeintliche Eipaket, das ich glaubte ausmachen zu können, gefressen wurde. Oder ich habe einfach einen Knick in der Optik.

Es scheint den Tieren sonst allerdings recht gut zu gehen. Das Formicarium selbst ist noch viel zu feucht (Anfängerfehler: zu viel anfeuchten!) und steht nun offen (Ausbruchsschutz: Paraffinöl), damit das Wasser verdunsten kann und nicht mehr an den Scheiben kondensiert. Merke:
Weniger ist mehr, bei der Befeuchtung.

Heute Abend werde ich die Ameisennäpfe wieder säubern und frisches Futter anbieten, die Ameisentränke (nach dem Unfall mit 'Karl' natürlich wattiert) auffüllen, und den Müllhaufen entsorgen.

lg,
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#10 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 8. Juni 2010, 21:12

Nachwuchs!

Nachdem in den letzten Tagen mehrere Nacktpuppen dunkelgrau wurden, waren heute Abend bereits drei Arbeiterinnen der Gyne dienlich. Somit ist die Kolonie wieder so stark wie vor Karls Unfall. So wie es aussieht, sollten - sofern alles gut geht - in den nächsten Tagen noch mindestens zwei weitere voll entwickelt sein.

Die Kolonie nimmt immer noch sehr gut Futter an. Alle Körner werden eingetragen, bis jetzt aber immer noch nur die Grassamen verwertet. Mückenlarven wurden ebenfalls gut angenommen, aber der Bedarf scheint gerade gedeckt zu sein, denn die Kolonie hat begonnen, den Überschuss einzugraben. Damit es nicht schimmelt, entferne ich diese Reste mit einer Pinzette.

Die Luftfeuchtigkeit ist während der Heizphase (Morgens => Abends) von 70 auf 45% abfallend. Am Abend wird dann befeuchtet, und es geht von vorne los. Da die Tiere noch im RG sind und für ihre Brutkammern eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, versuche ich diese auch in der Arena zu halten, bis die Tiere in das Formicarium umziehen (Hier mache ich mir aber kaum Hoffnungen, das dies noch dieses Jahr passieren wird).

Ein merkwürdiges Problem:
Das Formicarium - obwohl schon ewig nicht mehr bewässert - sammelt in exakt einer Kammer (rechts, unten) sehr viel Wasser an der Scheibe, während die linke Seite eher trocken bleibt. Eventuell steigt Luftfeuchtigkeit durch den Verbindungsschlauch der Arena in das Formicarium, und der Ytong nicht die Feuchtigkeit vorerst auf... ? Dies muss ich wohl lösen, bevor die Tiere einziehen, damit sie nicht in den Wassertropfen verenden. Das zweite Nest + Y-Adapter wird ebenfalls bald angeschafft (Messor barbarus: 1 x trockener, 1 x feuchter Nestbereich), nur zur Sicherheit. Nicht, das sie dann doch plötzlich umziehen, und die Körner im Feuchtbereich einlagern :)

Neue Koloniestärken:

Gyne + 3 Arbeiterinnen
3 - 4 bereits eingedunkelte Nacktpuppen
Wenige noch helle Nacktpuppen
Wenige Larven, von sehr klein bis ziemlich groß
Keine Eier sichtbar

lg,
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#11 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 9. Juni 2010, 20:52

Noch mehr Nachwuchs!

Über Nacht kamen noch zwei Arbeiterinnen dazu. Eine davon ist deutlich größer als die anderen, also gehe ich davon aus, die erste echte Minorarbeiterin zu haben, während die anderen wohl Pygmäen sind :)

Frisches Futter wurde angeboten - bin gespannt, ob die allgemeine Aktivität der Kolonie bald zunimmt.


Neue Koloniestärken:
Gyne + 5 Arbeiterinnen
1 - 2 bereits eingedunkelte Nacktpuppen
Wenige noch helle Nacktpuppen
Wenige Larven, von sehr klein bis ziemlich groß
Keine Eier sichtbar

- G



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#12 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 13. Juni 2010, 18:47

Noch mehr Nachwuchs!

Beim Durchzählen habe ich bemerkt, das nun schon sechs Arbeiterinnen die Gyne unterstützen. Um für etwas Motivation zu sorgen, habe ich die Körner nicht wie üblich vor dem RG in einem Napf angeboten, sondern in die Arena gestreut (großflächig verteilt).

Zu meiner Freude wurde über Nacht die gesamte Arena komplett von Samenkörnern befreit. Etwas übereifrig habe ich dann etwas mehr Körner verstreut, aber anscheinend ist die Kolonie jetzt gesättigt (resp. hat genug auf 'Lager', welches sich im vorderen Teil des RG befindet). Nun, solange die Körner nicht treiben oder schimmeln, werde ich sie vorerst in der Arena belassen. Sollten einige Grassamen antreiben, wäre das auch kein Problem :)

Der Bruthaufen wird nun immens größer. Zwar kann ich nie Eierhaufen erkennen, aber da sich täglich mehr kleine Larven zeigen, wird wohl gelegt!

Die Tiere fouragieren am Tag kaum, dafür sind sie anscheinend ab 20:00 bis etwa 23 Uhr sehr aktiv. Dieses Wochenende habe ich (mit einer Rotlichtlampe) immer wieder von 20:00 bis 5:00 morgens nachgesehen, aber fouragiert wird wohl vorrangig in den oben erwähnten drei Stunden. Lediglich der Müll wird zeitunabhängig jederzeit entsorgt.

Die "Kletterhilfe" zum Schlauch wird nicht angenommen oder ist einfach nur falsch, da die Tiere noch nie im Schlauch resp. im angeschlossenen Formicarium waren. Ich werde den Schlauch austauschen und bis zum Grund der Arena hängen lässen (natürlich keine zu steile Neigung), vielleicht wird er dann angenommen.

Kondensationswasser im Formicarium kann definitiv nicht vom Bewässern kommen. Daher nehme ich an, das die sehr feuchte Arenaluft durch den leicht aufwärts geneigten Schlauch in das kühlere Formicarium gelangt, und dort kondensiert. Auch hier muss ich mir wohl noch etwas überlegen...

Wie immer gibt es nach dem Umbau/der Modifikation der Anlage wieder neue Fotos, auch von der Kolonie!

lg,
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#13 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 14. Juli 2010, 13:29

Nach so langer Zeit, endlich wieder ein Update! Und der Kolonie geht es gut :)

Der Schlauch wurde, wie bereits angekündigt, nun getauscht und ist nun auf beiden Enden (Arena und Nestteil) direkt auf dem Boden aufliegend. Somit ist keine Kletterhilfe notwendig. Die Tiere ignorieren jedoch das Nest weiterhin und bleiben stur in ihrem RG. Na, wenn sie wollen :)

Das RG ist nun bis auf eine kleine Kammer mit Gyne, Brut und Arbeiterinnen mit Sand (Eingang + ca 1.5 cm) und Körnern (ca 2.5 cm) zugebaut. Der Wassertank sieht noch gut aus, Schimmel konnte ich auch noch keinen entdecken. Ganz oben beim RG gibt es einen nur noch sehr engen Spalt, der nun als Ausgang dient.

Beim letzten Bericht waren es noch 6 Arbeiterinnen - inzwischen sind sie schwer zu zählen, da sich der Großteil immer im RG aufhält. Ich schätze die Koloniestärke nun allerdings auf 15 Tiere, und es gibt massiv Brut und schon wieder etliche Nacktpuppen.

Zwei der jüngeren Arbeiterinnen sind außerdem deutlich größer als ihre Nestgenossen, und haben eine Brücke aus Steinen zum Futternapf gebaut, der etwa 5mm höher als der Sandboden war :)

Futter wird massiv angenommen, der Müllhaufen wächst dementsprechend (und befindet sich immer noch gleich links des RG Ausgangs). Alle zwei bis drei Tage geht ein Teelöffel Samen und ca. 1cm³ getrocknete Mückenlarven weg.

Inzwischen habe ich mir dickere Schläuche, Schlauchschellen und Y-Abzweiger besorgt - auch wenn die Anlage jetzt noch nicht erweitert werden muss (vermutlich auch nächstes Jahr noch nicht), übe ich schon mal an verschiedenen Werkstücken, damit dann zum richtigen Zeitpunkt genügend Erweiterungsmodule vorhanden sind.

Die Haltungsparameter sind nun:
Tagsüber 26 - 28°C bei 50 - 60% Luftfeuchtigkeit
Abends 24 - 25°C bei 75% Luftfeuchtigkeit

Einige der Samen in der Arena sind gekeimt und es entwickeln sich kleine Pflänzchen. Da der Sand nicht tief genug ist, um darin ein Nest zu graben (alle Versuche dieser Art haben die Tiere seit Wochen eingestellt), lasse ich die kleinen Pflänzchen erstmal so, wie sie sind. Sie scheinen auch die Luftfeuchtigkeit zu stabilisieren...

Das Kondenswasser im Nestbereich mit dem YTong macht mir immer noch sorgen. Das Nest selber ist zwar trocken, aber die Tropfen an den Scheiben könnten eventuell Arbeiterinnen gefährlich werden...

Wie immer freue ich mich auf Kommentare, Hinweise, Hilfe, aber auch sinnvolle Kritik!

lg,
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Neue Koloniestärken:
Gyne + ca. 15 Arbeiterinnen
Viele noch helle Nacktpuppen
Viele Larven, von sehr klein bis ziemlich groß
Keine Eier sichtbar (zuviel Gewusel)



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#14 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 2. August 2010, 19:10

Völkerwanderung

Die Kolonie wächst und wächst - derzeit schätze ich 20 - 25 Tiere, und wieder sind einige recht große Medias dazu gekommen.

Die letzten beiden Pygmäen, die mit der Gyne geliefert wurden, sind anscheinend einen natürlichen tot gestorben. Eine lief so weit weg vom RG wie sie konnte (in das letzte Eck des vorbereiteten Ytong Nestes) und ist dann umgefallen; Die andere wurde auf den Müll gebracht.

Der Große Müllberg wurde abgetragen und der Sand an der Stelle ersetzt. Noch ist in der Arena alles schimmelfrei. Sofort als der Feuchte Ersatzsand eingestreut war, haben die Tiere mobil gemacht, und gut zehn bis zwölf Tiere gruben sich voller Elan hinein. Wie auch in den anderen Ecken, mussten sie aber feststellen, dass der Sand nicht tief genug ist, und haben wieder aufgegeben.

Da jetzt verstärkt versucht wird zu graben, und auch das zweite RG bezogen wurde, nehme ich an, die Tiere sind mit dem angebotenen Nestteil nicht zufrieden. Demnächst werde ich ein weiteres an die Anlage anschließen, eventuell gefällt den Tieren das Neue dann besser, und sie ziehen um.

Futter wird immer noch massiv angenommen. Eine von der Frau totgeklatschte, ziemlich fette Spinne, wurde abgekocht und angeboten. Bis auf kleinste Reste auf dem Müllberg, war von dem Insekt in wenigen Stunden nichts mehr zu sehen.

Zu einem großen Eierhaufen und vielen SEHR großen Larven (Larvengröße entspricht etwa der Gaster der Gyne) sind noch mehr Nacktpuppen gekommen. Ich schätze, die für das erste Jahr bei guter Haltung angepeilte Koloniestärke von etwas 30 Tieren wird demnächst bereits gesprengt.

Wie immer: Anregungen, Kommentare... Link zum Kommentarthread ist im ersten Beitrag dieses Threads.

lg,
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#15 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 6. August 2010, 17:33

Und mal was ganz neues :) Ein Videoerstversuch!

Kleine Version ca. 300 KB, große Version ca. 2,5MB.

http://www.das-werkstatt.com/videos/ameisen/Messor_barbarus1-small.avi
http://www.das-werkstatt.com/videos/ameisen/Messor_barbarus1-big.avi

Viel Spaß :)

- G



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#16 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gilthanaz » 8. Oktober 2010, 14:33

Update vor der "Winterpause"

Nun habe ich mich schon einige Zeit nicht gemeldet, aber dieser Haltungsbericht ist nicht tot :) Den Tieren geht es wunderbar, inzwischen sind wir bei 50+ Tieren und Brut. Die Gyne konnte ich gestern nach langer Zeit (siehe unten) wieder erblicken, sie erfreut sich - sofern ich das beurteilen kann - auch guter Gesundheit. In den letzten Wochen haben mir die Tiere viel Freude, aber auch Sorgen bereitet. Warum? Kommt sofort:


Wo sind meine Ameisen hin?!
Vor einigen Wochen, kurz nach meinem letzten Haltungsbericht, waren die Tiere am nächsten Tag "verschwunden". Ohne große Panik habe ich erst mal in der Arena den Sand abgesucht, und tatsächlich: Sie haben sich eingegraben! Verdammt. Dabei ist der Sand max. 5mm hoch und trocken.

Gut, wenn die Tiere sich eingraben wollen... sollen sie sich eingraben und die angebotenen Nistmöglichkeiten weiter ignorieren. Ich kann sie zwar so nur beim furagieren beobachten, aber wenn es den Ameisen gut tut...

Einige Tage später saßen sie, nach einer Fütterung am Vorabend, wieder in ihrem RG, als wäre nichts gewesen. Das Niveau des Sandes war bereits etwa 3mm erhöht über die halbe Fläche der Arena - da war wohl fleissig gebuddelt worden. Warum haben sie das Nest jetzt aufgegeben?

AH! Luftfeuchtigkeit 40%! Zu niedrig. Warum ist die plötzlich so niedrig? Warum sind die Wasserspeicher leer? Wo ist das ganze Wasser hin? Jedenfalls erklärt das, warum die Ameisen wieder ins RG gezogen sind: Typisch mit Sand/Steinchen verschlossen, ist das Klima darin natürlich feuchter.

Also Wasserspender (inzwischen zwei) gereinigt und aufgefüllt, Futter war noch genug da, etwas Müll entsorgt, Temperatur überprüft und Luftfeuchtigkeit auf normal erhöht.

Zwei Tage später gehe ich am Formicarium vorbei uns es wuselt wie verrückt. Die Gyne läuft durch die Arena, flankiert von Media Arbeiterinnen, dahinter eine Menge Minor Exemplare mit Brut und Samenkörnern. Luftfeuchtigkeit 75%, und ... der Sand ist nass? Die Wasserspender sind schon wieder leer!


Rätsels Lösung
Nach einigen Versuchen haben ich nun herausgefunden, was passiert:
Die Tiere bauen Wasserspender, die sie leicht erreichen (!) können, mit Sand zu, der sich mit dem Wasser voll saugt und somit zum Nestbau tauglich wird. Sobald der Sand genug Feuchtigkeit aufgenommen hat, ziehen alle aus dem RG in das bereits immer größer werdende Sandnest. Die Luftfeuchtigkeit bleibt durch den feuchten Sand einige Tage schön angenehm, fällt dann aber rapide ab sobald der Sand trocknet => Es wird wieder ins RG umgezogen.

Bis dahin habe ich immer die Wasserspender von Sand und Müll (Samenhülsen und Mückenlarvenreste etc.) gesäubert, aufgefüllt und wieder an den ursprünglichen Platz gestellt. Testhalber habe ich nun mehrmals (!) die Wasserspenderposition geändert und schließlich nur einen direkt auf den Sand gestellt, den anderen mit Steinen erhöht.

Sie zapfen weiter den leicht erreichbaren Wasserspender an, ignorieren nun den Erhöhten aber für diesen Zweck - hier wird nun nur noch Wasser getankt. Eine Änderung der Position nach jeder Wiederholung bringt das selbe Ergebnis: Leicht erreichbar wird mit einem "Sandfaden" an den Sandboden "angeschlossen", was dazu führt, dass das Wasser schnell angesaugt wird und der Boden schön nass bleibt. So bleiben die Tiere nun im Sandnest.

Der Sand ist nun inzwischen Haufenförmig und an der höchsten Stelle etwa 15 statt den ursprünglichen 5mm hoch aufgetürmt, mit einem Krater in der Mitte der wohl der Haupteingang ist. In jeder Ecke gibt es einen Nebeneingang, und der große Futternapf wurde unterminiert und mit einem Zugangsstollen versehen - toll! Futter genau vor der Haustüre.

Wenn sich die Tiere so wohl fühlen, werde ich sie über den Winter so lassen - sollen sie nisten, wo sie wollen, zumindest derzeit. Ich werde dann wieder neue und anders gestaltete Nistmöglichkeiten anbieten, wenn es im Frühling wärmer wird.

Von einem dieser "Umzüge" habe ich ein Video gemacht, welches ich heute Abend noch umrechnen und online stellen werde :)

Wie immer bitte ich um Kommentare und (sinnvolle!) Kritik.

KR,
- G



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