Update vor der "Winterpause"Nun habe ich mich schon einige Zeit nicht gemeldet, aber dieser Haltungsbericht ist nicht tot
Den Tieren geht es wunderbar, inzwischen sind wir bei 50+ Tieren und
Brut. Die
Gyne konnte ich gestern nach langer Zeit (siehe unten) wieder erblicken, sie erfreut sich - sofern ich das beurteilen kann - auch guter Gesundheit. In den letzten Wochen haben mir die Tiere viel Freude, aber auch Sorgen bereitet. Warum? Kommt sofort:
Wo sind meine Ameisen hin?!
Vor einigen Wochen, kurz nach meinem letzten Haltungsbericht, waren die Tiere am nächsten Tag "verschwunden". Ohne große Panik habe ich erst mal in der Arena den Sand abgesucht, und tatsächlich: Sie haben sich eingegraben! Verdammt. Dabei ist der Sand max. 5mm hoch und trocken.
Gut, wenn die Tiere sich eingraben wollen... sollen sie sich eingraben und die angebotenen Nistmöglichkeiten weiter ignorieren. Ich kann sie zwar so nur beim furagieren beobachten, aber wenn es den Ameisen gut tut...
Einige Tage später saßen sie, nach einer Fütterung am Vorabend, wieder in ihrem RG, als wäre nichts gewesen. Das Niveau des Sandes war bereits etwa 3mm erhöht über die halbe Fläche der Arena - da war wohl fleissig gebuddelt worden. Warum haben sie das Nest jetzt aufgegeben?
AH! Luftfeuchtigkeit 40%! Zu niedrig. Warum ist die plötzlich so niedrig? Warum sind die Wasserspeicher leer? Wo ist das ganze Wasser hin? Jedenfalls erklärt das, warum die Ameisen wieder ins RG gezogen sind: Typisch mit Sand/Steinchen verschlossen, ist das Klima darin natürlich feuchter.
Also Wasserspender (inzwischen zwei) gereinigt und aufgefüllt, Futter war noch genug da, etwas Müll entsorgt, Temperatur überprüft und Luftfeuchtigkeit auf normal erhöht.
Zwei Tage später gehe ich am Formicarium vorbei uns es wuselt wie verrückt. Die
Gyne läuft durch die Arena, flankiert von Media Arbeiterinnen, dahinter eine Menge Minor Exemplare mit
Brut und Samenkörnern. Luftfeuchtigkeit 75%, und ... der Sand ist nass? Die Wasserspender sind schon wieder leer!
Rätsels LösungNach einigen Versuchen haben ich nun herausgefunden, was passiert:
Die Tiere bauen Wasserspender, die sie leicht erreichen (!) können, mit Sand zu, der sich mit dem Wasser voll saugt und somit zum Nestbau tauglich wird. Sobald der Sand genug Feuchtigkeit aufgenommen hat, ziehen alle aus dem RG in das bereits immer größer werdende Sandnest. Die Luftfeuchtigkeit bleibt durch den feuchten Sand einige Tage schön angenehm, fällt dann aber rapide ab sobald der Sand trocknet => Es wird wieder ins RG umgezogen.
Bis dahin habe ich immer die Wasserspender von Sand und Müll (Samenhülsen und Mückenlarvenreste etc.) gesäubert, aufgefüllt und wieder an den ursprünglichen Platz gestellt. Testhalber habe ich nun mehrmals (!) die Wasserspenderposition geändert und schließlich nur einen direkt auf den Sand gestellt, den anderen mit Steinen erhöht.
Sie zapfen weiter den leicht erreichbaren Wasserspender an, ignorieren nun den Erhöhten aber für diesen Zweck - hier wird nun nur noch Wasser getankt. Eine Änderung der Position nach jeder Wiederholung bringt das selbe Ergebnis: Leicht erreichbar wird mit einem "Sandfaden" an den Sandboden "angeschlossen", was dazu führt, dass das Wasser schnell angesaugt wird und der Boden schön nass bleibt. So bleiben die Tiere nun im Sandnest.
Der Sand ist nun inzwischen Haufenförmig und an der höchsten Stelle etwa 15 statt den ursprünglichen 5mm hoch aufgetürmt, mit einem Krater in der Mitte der wohl der Haupteingang ist. In jeder Ecke gibt es einen Nebeneingang, und der große Futternapf wurde unterminiert und mit einem Zugangsstollen versehen - toll! Futter genau vor der Haustüre.
Wenn sich die Tiere so wohl fühlen, werde ich sie über den Winter so lassen - sollen sie nisten, wo sie wollen, zumindest derzeit. Ich werde dann wieder neue und anders gestaltete Nistmöglichkeiten anbieten, wenn es im Frühling wärmer wird.
Von einem dieser "Umzüge" habe ich ein Video gemacht, welches ich heute Abend noch umrechnen und online stellen werde
Wie immer bitte ich um Kommentare und (sinnvolle!) Kritik.
KR,
- G