Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Sobek
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#25 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von Sobek » 13. August 2010, 12:26

Oder gibt es Probleme mit der Lieferung nach CH?


Sollte kein Problem sein. Es gibt seit kurzem einen eigenen schweizer Antstore.

Lg


Dabei seit 2003 :)

Sahal
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#26 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von Sahal » 13. August 2010, 13:22

ReHola,

keinesfalls möchte ich hier jemanden entmutigen... aber zur Diskussion gehören nun einmal auch Warnungen und vor allem RealitÀtssinn!!

In der jetzigen Konstellation fahrt Ihr vor die Wand.
Zwei Völker mit ein paar Arbeiterinnen?
Ok, und wie bringt ER die Arbeiterinnen dazu, in messbarem Umfang zwischen Punkt A und dem Nest hin und her zu laufen? Futter klappt nicht, das liegt klar auf der Hand...

Aber ich hör jetzt auf zu nörgeln... :D


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!

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Sakurah
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#27 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von Sakurah » 13. August 2010, 13:34

Ja, ein paar Arbeiterinnen sehe ich auch problematisch, denke man brĂ€chte schon so ne KoloniegrĂ¶ĂŸe von MINDESTENS 50 Tieren.

Ich wĂŒrde vorschlagen: "Heimweg" finden.

WĂŒrde ich nach ein paar Tagen FĂŒtterungspause Futter anbieten und den Zugang zum Nest verschliessen, wenn genug Tiere in der Arena sind. Dann entwerder das Futter entfernen, oder drin lassen (darĂŒber muss man sich nochmal Gedanken machen) und das Labyrinth zwischen Nest und Arena hĂ€ngen, so dass der Weg mit dem futter ins Nest gefunden werden muss.
So hÀtten die Tiere einen Antrieb "nach Hause" zu kommen.

Oder man hÀngt das Labyrinth gleich zwischen Nest und Arena und lÀsst sie eben ein bis zwei Tage habituieren, bevor man die Bedingungen im Labyrinth Àndert.
Mit Futter kann man sie immer in die Arena locken, dann wird eben nicht die Futtersuche zum Experiment, sondern der Weg zurĂŒck ins Nest.

Was meint ihr?

Ich fĂŒr meinen Teil finde das durchaus realistisch. ;-)

Auch denke ich, dass wedoo vielleicht garkeine quantifizierbaren Maße braucht? wedoo, was meinst du, reicht Dir auch ne Aussage, wie "deutliches Suchverhalten ist zu erkennen", oder so?

LG


In Hamburg lebten zwei Ameisen, Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee, Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise Dann auf den letzten Teil der Reise.

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erix
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#28 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von erix » 13. August 2010, 16:35

Lieber Sahal

Nicht gleich die Fassung verlieren, renk deine AufzÀhlsysteme wieder ein! Ich denke mir meist etwas, bevor ich einen Beitrag schreibe.

Punkt 1 muss der Fragesteller mit mir klÀren, wenn er interessiert ist. Ich habe auch nicht vor, einer wilden Verschleppung von Ameisen in alle Gegenden Vorschub zu leisten.

Punkt B ist ein interessanter Gedanke, daran habe ich noch gar nicht gedacht, das Volk zu markieren. Aber es könnte noch einigen zusĂ€tzlichen Reiz haben, dies zu tun. Isotope als Marker sind nichts besonders Schwieriges, soviel ich weiss. Ein Umzug in ein Winterquartier ist ĂŒbrigens der Zweck der Versuchsanlage, nicht das Behalten des Volkes im Kunstnest.

Punkt III ist tatsĂ€chlich ein Problem, denn ameisenfreie Zonen, die fĂŒr Ameisen geeignet sind, gibt es nicht. Deshalb geht die Sache auch nur mit einem grösseren Volk, das auch "militĂ€risch" genĂŒgend StĂ€rke hat, sich ein Territorium anzueignen.

Punkt "vier": In ein Ytongnest kann man jederzeit schauen. Im neuen Nest des ausgewilderten Volkes hat der Beobachter hingegen nichts zu suchen.

Zur Verdeutlichung: Es geht nicht um Stressforschung, sondern um die Beobachtung eines natĂŒrlichen Vorgangs.

Bei der GrĂŒndung verkriecht sich die Königin irgendwo, denn sie hat keine grossen Möglichkeiten, einen auf Dauer geeigneten Standort zu suchen, im Gegensatz etwa zu einer Wespenkönigin. Erleben sie und die ersten Zwergarbeiterimmen den FrĂŒhling, dann ist der Platz vorlĂ€ufig vermutlich gut. Fast alle Königinnen werden ja gefressen, zertreten, ertrĂ€nkt in der Schneeschmelze, verschĂŒttet usw.

Irgendwann aber ist wohl meist ein Umzug fÀllig, sei es durch Nahrungsbedarf, VerÀnderungen des Platzes durch Pflanzen, Tiere, Wetter usw.

Ein wildes Lasius niger Volk, das sich mehrere Jahre in verschiedenen Pflanzentrögen auf meinem Balkon entwickelt hatte und eine stattliche Grösse erreicht hatte, war ĂŒber Nacht vollstĂ€ndig weg. Die sind nicht ins Blaue hinaus aufgebrochen, wie weiland Moses in die WĂŒste, da bin ich sicher. WĂ€re doch interessant, zu versuchen so etwas zu dokumentieren.

Gruss: erix

PS. Labyrinthversuche halte ich fĂŒr schwer realisierbar. Mit GrĂŒndungsvölkchen geht es nicht, weil die Arbeiterinnen dort nur sehr selten das Nest verlassen. Mit grösseren Völkern zu hantieren ist nicht ganz einfach und setzt Haltungserfahrung voraus. Man merkt sonst bald, dass man es eben nie mit einzelnen Ameisen zu tun hat, sondern meist eine ganze Horde von Arbeiterinnen alarmiert wird, die den schön ausgedachten Versuchsaufbau einfach nicht akzeptieren wollen.



Sahal
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#29 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von Sahal » 13. August 2010, 17:49

ISOTOPE?
Heimatland... :andiewand:

Ok, also geht er zum nĂ€chsten Kernkraftwerk und bricht dort ein, schrabbt mit seinem Taschenmesser ein bisschen an den BrennstĂ€ben rum und fĂŒttert die Ameisen damit? Aldi SĂŒd hat nĂ€mlich keine mehr...
Oder wie soll ein SchĂŒler sonst daran kommen, denn Tracerversuche mit Isotopen unterliegen Auflagen!
Immerhin, der PrĂŒfling hatte ein strahlendes LĂ€cheln. Schade das die Haare fehlen :D

Und was willst Du beobachten, wenn Du nicht ins Nest schauen kannst?
Matura-Arbeit: Ameisen sind weggelaufen... Schlussfolgerung: an frischer Luft können Ameisen schneller laufen!


Ich klink mich aus... das ist jetzt echt aus dem Ruder gelaufen hier :nono1:


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!

wedoo
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#30 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von wedoo » 13. August 2010, 18:55

Im Antstore-CH kann momentan leider nur ein sehr eingeschrÀnktes Sortiment des Antshop-DE bezogen werden. Somit ist es auch nicht möglich eine Lasius niger Königin inkl. Arbeiterinnen zu bestellen. Jedoch hat ein Lehrer von mir seinen Wonsitz in Deutschland, weshalb ich wahrscheinlich zwei Lasius niger Königinnen inkl. 11-25 Arbeiterinnen bestellen werde.
Ich habe mir noch nicht wirklich ĂŒberlegt an welcher Stelle ich das Labyrinth anbringen wĂŒrde. Wahrscheinlich in der Arena oder zwischen der Arena und dem Nest. Wenn ich jetzt sagen wir, die Ameisen zwei Tage den Weg zur Arena versperre, ihnen auch kein Futter anbiete (auch kein Wasser), danach den Weg wieder öffne und die Ameisen z.B. eine viertel Stunde lang beobachte, das labyrinth wasche (oder auswĂ€chsle) und wieder eine viertelstunde lang beobachte, kann ich dann keinerlei aktivitĂ€ten der Ameisen sehen?
Auch denkbar wÀre einen Weg im Labyrinth von Anfang an mit Pheromonen zu kennzeichnen, so dass sicherlich alle Arbeiterinnen diesen Weg nehmen und auch gereizter sind. Und danach zu waschen und ebben schauen ob sie sich den Weg merken konnten oder nicht. Oder am Anfang nur einen Weg im Labyrint freigeben, das Labyrint zu waschen und dannach wieder einsetzen und schauen ob sie den selben oder einen anderen Weg wÀhlen. Beides Möglichkeiten die die Untersuchung vielleicht besser gestallten lassen

@sakurah: Deine Idee das Labyrinth einige Tage zwischen die Arena und das Nest zu hÀngen und dann wieder auszuwechseln klingt ja gut, jedoch kann ich mir nicht vorstellen wie ich die Tiere die einen Weg genommen haben einige Tage lang zÀhlen kann? Und beim auswÀchseln des Labyrinthes sind vielleicht auch nicht sofort aktivitÀten zu sehen.

Ich denke, ich brauche schon richtige quantifizierbaren Masse bei den versuchen. Damit ich spÀter vergleichen kann, welche optische Bedingungen sie sich am besten gemerkt haben.

Was denkt Ihr wieviele Arbeiterinnen ca. im Dezember zu erwarten sind wenn ich in zwei Wochen mit der besagten Anzahl an Arbeiterinnen beginne?

@Sahal: Ich weiss sehr wohl, dass eine Maturarbeit keine richtige wissenschaftliche Arbeit ist und das muss es auch nicht sein. Sehr wohl weiss ich auch jetzt schon, wie man "Lasius niger" schreibt. Ich denke, es kann jedem der sich das noch nicht gewohnt ist passieren, dass er "niger" am Anfang manchmal gross schreibt.
Mich interessieren deine Ideen sehr wohl immer noch Sahal. Jedoch kann ich mir leider, kein gutes Bild machen von deinen Ideen die du vorgeschlagen hast. NatĂŒrlich kann ich die Entwicklung der Kolonie und der Larven beobachten, was auch schon nicht sehr einfach zu sehen ist, jedoch kann ich mit dazu keine wirkliche Fragestellung und Untersuchung einfallen lassen. Falls du deinen Vorschlag weiter ausformulieren kannst, bin ich sehrwohl immer noch an deinen Ideen interessiert.



Gast
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#31 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von Gast » 15. August 2010, 12:19

[font=Times New Roman]HauptsÀchlich um das Thema noch mal nach oben zu holen: [/font]
[font=Times New Roman]Pheromonversuche klappen hervorragend mit Lasius fuliginosus, wobei man nur so 200 Arbeiterinnen am Nest bzw. von den Straßen absammeln und in eine Arena mit Unterschlupf setzen muss.[/font]
[font=Times New Roman]Eine mittels feinem Pinsel gelegte Pheromonspur wird praktisch 100% sicher befolgt, die Kontrolle mit Wasser nicht. [/font]
[font=Times New Roman]Der Haken fĂŒr wedoo dĂŒrfte sein, dass man das Pheromon nirgends kaufen kann.[/font]
[font=Times New Roman]Man muss dazu einige Ameisen unter einem Binokular sezieren und den Enddarm herausnehmen. 10 DĂ€rme in 1 ml Wasser zerdrĂŒckt liefern eine Menge, mit der man leicht 1-2 Meter Spur legen kann. [/font]
[font=Times New Roman]NatĂŒrlich braucht man eine Person zur Anleitung, die zeigt, was in der Gaster der Ameisen der Enddarm ist. [/font]
[font=Times New Roman]Man kann auch im Freiland arbeiten und die Ameisen selbst ihre Spur legen lassen: An einer Straße schmale Kartonstreifen anbringen, die zu Futterquellen fĂŒhren (Honigwasser oder zerstĂŒckelte MehlwĂŒrmer). Wenn der Belauf zur Nahrungsquelle gut ist, Streifen abschĂŒtteln und – ohne Futter – an einer anderen Straße anbringen. Kontrolle (Streifen ohne Futter und ohne Spur) nicht vergessen.[/font]
[font=Times New Roman]Aber vielleicht weiß jemand noch Besseres.[/font]
[font=Times New Roman]Jedenfalls wird es nicht mehr gelingen, bis zum Dezember Kolonien von Lasius niger großzuziehen: Ab ca. Ende September (in 6 Wochen!) fĂ€ngt bei einheimischen Ameisen gewöhnlich die Winterruhe an![/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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Streaker87
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#32 AW: Ameisenuntersuchung fĂŒr eine Maturarbeit

Beitrag von Streaker87 » 15. August 2010, 12:25

Ich kann noch folgenden Thread (+ Beschreibung) empfehlen. Dieser Versuch wurde in einem Verhalten-Praktikum durchgefĂŒhrt und scheint in meinen Augen fĂŒr Jedermann machbar.

Naja, die Grundvorraussetzung sollten wohl sein, dass man mindestens zwei kleine/mittlere Kolonen zur VerfĂŒgung hat.
Mit Ameisen "von der Straße" sollte es etwas schwieriger sein, weil die sich auch erstmal beruhigen und an die fremde Umgebung anpassen mĂŒssen, bevor sie artfremde Ameisen vertreiben und angreifen wollen.




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