Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Themen ĂĽber andere Insekten und Spinnentiere.
paxi
Halter
Offline
Beiträge: 216
Registriert: 18. April 2009, 01:02
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von paxi » 17. September 2010, 00:22

Hola!


Bestimmt gibt es hier noch mehr Bieneninteressierte, die den Aufwand der "konventionellen" Imkerei scheuen - damit scheint es wesentlich einfacher zu sein: http://www.bienenkiste.de/index.html

Was sagen den die erfahrenen Bienenhalter zu der Idee? Für mich als völligen Laien sieht das ganz plausibel aus.:fettgrins:

LG, paxi

P.S.: Eben aufgeschnappt, manchmal ist die Glotze doch zu was gut.;)



Sahal
Halter
Offline
Beiträge: 1729
Registriert: 16. Februar 2006, 18:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von Sahal » 17. September 2010, 08:03

Hola,

also wenn ich die Wahl hätte zwischen genormter Polystyrolschaumstoff-, Kunststoff- oder Holzbeute für ein paar Euro, oder dieser fetten und unhandlichen Holzkiste, die zudem wohl Brut- und Honigraum nicht trennt, fällt die Wahl nicht schwer.
Unabhängig vom Zukauf bin ich mit der Holzkiste ja auch nicht, da vorgefertigte Mittelwände im Honigraum eingesetzt werden.
Wenn ich es richtig gelesen habe, ist nur Rückwand und Boden zu öffnen. Wie schneide ich dann Drohnenbrut aus, um die Varroa einzudämmen? Und wie bringe ich Verdampfer zur Behandlung ein?

Mir stellt sich gerade ein anderes Problem: ich bekomme keine Königin/kein Volk :mad:


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Stichlasser
Halter
Offline
Beiträge: 248
Registriert: 9. August 2010, 23:26
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von Stichlasser » 17. September 2010, 15:27

Sahal hat geschrieben:Mir stellt sich gerade ein anderes Problem: ich bekomme keine Königin/kein Volk :mad:


Vielleicht versteh ich dich gerade falsch, aber auf der Homepage gibt es wohl auch eine Art Flohmarkt für Bienenvölker.

Zum Thema an sich: Bienen fĂĽhle ich mich nicht gewachsen ^^



Sahal
Halter
Offline
Beiträge: 1729
Registriert: 16. Februar 2006, 18:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von Sahal » 17. September 2010, 16:27

Jopp, in Deutschland hätte ich sicherlich keine Probleme, an potente Völker zu kommen :D
Mit der deutschen Biene kann ich aber nüscht anfangen, die wäre binnen Wochen wohl zerlegt!

Bienen muss man sich nicht gewachsen fĂĽhlen, sie sind prinzipiell friedlicher als Ameisen... und vor Varroa wohl auch einfacher zu halten.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Benutzeravatar
Philipp022
Halter
Offline
Beiträge: 300
Registriert: 2. Januar 2009, 18:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#5 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von Philipp022 » 18. September 2010, 12:05

Hi,
(Sahal, bei dir steht doch Berlin...wo wohnst du denn das die deutsche Biene nach paar Wochen zerlegt sei? - hat sich erledigt^^)
Ich finde den Bienenkasten auch nicht so gut, Sahal hat ja die GrĂĽnde gut genannt.




GruĂź Philipp



paxi
Halter
Offline
Beiträge: 216
Registriert: 18. April 2009, 01:02
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von paxi » 18. September 2010, 23:26

Hola!

Nach zwei langen Nächten kristallisiert sich auch für mich heraus, dass die Kiste wohl nicht sooo toll ist .

Viel interessanter finde ich die Imkerei nach dem System von Warré, das scheint dem natürlichen Verhalten der Bienen am besten gerecht zu werden. Auf dieser Seite sind massig Infos dazu verlinkt. Sehr interessant ist der Artikel über die Nestduftwärmebindung (viel Text).

Der Clou ist, dass das Nest nur zur Honigernte wirklich geöffnet wird, der Bien wächst von oben nach unten, bei Bedarf werden einfach neue Magazine untergestellt. Zugefüttert wird nur in Ausnahmesituationen, die Völker überwintern auf 12-15kg eigenem Honig.
Die "Rähmchenimkerei" erschwert die Klimaregulierung für die Bienen und die häufig nötigen Eingriffe führen zu Stress und machen die Bienen krankheitsanfälliger. Es gibt sogar Berufsimker, die nach Warré arbeiten und GAR KEINE Varroabekämpfung machen (nur Monitoring), sondern eine KO-Evolution von Biene und Milbe anstreben. Falls die Brutpause durch das natürliche (oder vorweggenommene) Schwärmen nicht ausreicht, werden stark betroffene Völker gekeult.

Für passionierte Nestgucker gibt´s die Warré-Beuten auch mit Fenster - ich bin wild entschlossen, das nächstes Jahr zu testen.:yellowhopp:

@Sahal: Bei der Kiste gibt es eine Trennwand im vorderen Drittel vom Flugloch, hinten ist der Honigraum. Die Drohnenbrut bleibt drin. Ein Verdampfer wird einfach von hinten reingestellt. Die detaillierten (fĂĽr Einsteiger geschriebenen) Anleitungen sind auch auf der verlinkten Seit zu finden.;)
Gibt´s in der Ecke, wo du lebst, keine Imker oder rücken die nix raus?

LG, paxi



Sahal
Halter
Offline
Beiträge: 1729
Registriert: 16. Februar 2006, 18:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von Sahal » 19. September 2010, 01:42

@Sahal: Bei der Kiste gibt es eine Trennwand im vorderen Drittel vom Flugloch, hinten ist der Honigraum. Die Drohnenbrut bleibt drin.
Wenn ich es richtig gelesen habe, wird die Trennwand zum Honigraum entfernt und geprägte Mittelwände eingesetzt. Somit kann Drohnenbrut quer verteilt werden.
Die Trennwand muss auch zur Varroa-Behandlung entfernt werden... also jedes mal ein ziemlicher Eingriff ins "Nest"!


GroĂźe Imkereien hat es fast nur in Nordthailand um ChiangMai/ChiangRai und dem Issan, halt den Farm- und Plantagengebieten.
Das wären so Reiseroute 800-1000km...
Hier im Süden hat es eher die "Natur-Imkerei": seit 2 Jahren kaufe ich keine Honiggläser mehr, sondern besorge mir Naturwaben.
Einige wilde Bienenarten/-völker bauen freie Nester an und in die Bäume. So kraxelt der ein oder andere Thai hoch, verscheucht die Bienen und klaut einen Teil des Honigs durch Ausbrechen der Waben.
Das Ganze wird nicht geschleudert und gereinigt, sondern noch in der Wabe nach cm auf der StraĂźe verkauft.
Köstlich!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

paxi
Halter
Offline
Beiträge: 216
Registriert: 18. April 2009, 01:02
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Bienenkiste - Bienenhaltung leicht gemacht (?)

Beitrag von paxi » 20. September 2010, 15:56

Hola Sahal!

Vergiss´die Bienenkiste (und die Methoden der "konventionellen" Methoden der Imkerei).:spin2:
Mir scheint, die Warré-Geschichte sei genau das richtige für dich!
Kisten basteln, Schwarm einfangen, rinn damit. Bienen in Ruhe machen lassen und gelegentlich den Honigüberschuss klauen. Das Dach der Warré-Beute ist für mitteleuropäisches Klima ausgelegt, da tut´s bei dir bestimmt ein relativ einfacher Deckel.
Mit deinen Wabenresten kannst du kleine Leitstreifen herstellen, wenn du regelmäßigere Waben haben willst, alternativ lässt du die Bienen bauen wie sie wollen. 45 Mio. Jahre Evolution werden schon wissen, was sie tun. ;)

Gruß, *vom eigenen stockwarmem Wabenhonig träumend*
paxi



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Andere Insekten & Spinnentiere“