Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

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Tolga
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#49 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Tolga » 27. Oktober 2010, 22:51

Wiseman hat geschrieben:@Tolga
So, mein lieber Tolga, wenn Du von all diesen Produkten nichts aber auch gar nichts verwendest bzw. nutzt, dann darfst Du auch über die ganzen Fleischfresser urteilen, ansonsten bist Du nichts anderes als ein Heuchler (nicht böse gemeint). ;)


Also darf ich erst Urteilen wenn ich das "unmögliche" erreicht habe?
Villt eher ein versuch Urteile aus der Welt zu schaffen um eventuelle Schuldgefühle zu vermeiden?

Wie ich schon geschrieben hatte: Ich verlange von niemanden von heute auf morgen "Perfektion" in bezug auf ökologische Erhaltung.
JEDOCH stört mich die ignorante Grundstimmung gegenüber versuchen eines moralischeren Lebens. Ich kann auf keinen Fall behaupten, dass ich so lebe das von meiner existenz kein ökologischer Fußabdruck zurückbleiben.
Jedoch habe ich eine offene Haltung in bezug auf den Versuch unsere umwelt und eventuell sogar unsere Spezies zu erhalten.

Kann mir jemand der garnicht versucht die Umwelt zu erhalten und sich über andere Lebewesen stellt überhaupt etwas über egoismus erzählen?

Für die meisten Soziologen und für mich ist es ein Faktum das unsere Spezies in naher zukunft aufgrund heutiger Konsumstandart, die anscheinend nichteinmal mehr in frage gestellt werden dürfen, aussterben oder zumindest sehr stark dezimiert wird.
Viele sagen,"naund, kann man eh nicht mehr ändern", was schlichtweg nur ein versuch ist weiterhin Tatsachen verdrängen zu können und die eigene Person aus der Verantwortung fernzuhalten.

Ich freue mich das du gut über die Folgen unseres Konsums informiert bist Wiseman, nutz du den dein Wissen für preventive Maßnahmen?

Im endeffekt ist es auch garnicht nötig auf alle Vorzüge der Globalisierung zu verzichten um 100% moralisch, in bezug auf die ökologische erhaltung, zu leben. Problem ist schlichtweg der gedankenlose Maßenkonsum ohne ökologischen Leitgedanken von 99% der Bevölkerung in der Westlichen Welt.
Würde ein großteil überlegter Konsumieren, müsste der versuch des moralischen handels für für einzele Personen garnicht so extrem aufallen, denn erst der Massenkonsum bringt häufig die ökologischen schäden.
So z.B. beim Fleischkonsum.

Natürlich müssen einstriche in Wohlstand(Wobei Wohlstand ganz klar definitionssache ist)bzw. Luxus gemacht werden, aber ist es das etwa nicht Wert?

Und wegen der Frage ob ich wirklich alle diese Dinge beachte...
Natürlich kann ich nicht überprüfen ob meine Schuhe Veganshoes.com oder meine Klamotten von greenality.de, wirklich mit geringesten ökologischen Fußabdruck produziert wurden. Jedoch hoffe ich das die gesetzlichen Maßstäbe eingehalten wurden.

Ich gehe sogar ein kürtzeres Leben in kauf nehmen würde für eine preventionelle Lebensart!

Villt nütz im Endeffekt garnichts mehr um überhaupt das Schiff vor dem sinken zu retten.
Jedoch sind wir verpflichtet es zu versuchen.



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#50 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Gaster » 27. Oktober 2010, 23:07

Tolga,

dein Problem liegt darin, dass du annimmst, es gäbe "das" ultimative moralische Handeln.
Du schreibst, dass die anderen ihr "unmoralisches" Verhalten überdenken sollen, erkennst jedoch nicht, dass dies deine eigene, Subjektive Moral ist, die dich zu dieser Annahme verleitet.
Wieso sollte ein Mensch etwas an seinem Verhalten ändern, wenn es für ihn moralisch korrekt ist?
Deine Kritik an dem Verhalten anderer ist so lange gegenstandslos, wie du jemanden hast, der "noch umweltfreundlicher, noch sozialer" lebt. Denn dieser Mensch wäre nach deiner Auffassung "moralisch überlegen", weshalb er deine Handlungen ebenso kritisieren kann wie du "unsere".

Jedoch sind wir verpflichtet es zu versuchen.


Nein!



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KayRay
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#51 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von KayRay » 28. Oktober 2010, 00:46

Der Mesnch ist zu nichts verpflichtet.. Ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt.
Und mit Moral sollten wir hier garnicht erst anfangen. Moral ist nichts weiter als das Resultat unserer sozialbiologischen Evolution. Moral ist nur ein Mentales Hilfsmittel um dem Menschen erfolgreiche Rudelbildung zu ermöglichen. Also ich persöhnlich fühle mich moralisch gesehen zu NICHTS verpflichtet. Was mein persöhnliches Empfinden angeht bin ich 100% auf meinen Verstand angewiesen.
Alles was mit Moral zu tun hat ist zu 100% relativ und meist völlig subjektiv.
Rechtfertigen muss ich mich, wenn überhaupt nur vor mir selbst.
Jemanden als unmoralisch zu bezeichnen weil er Fleisch isst, ist nunmal Schwachsinn.. Allerdings muss ich in diesem Zusammenhang anführen, dass man unter dem Gesichtspunkt auch Hitler höchstpersöhnlich kein unmoralisches Handeln vorwerfen kann.
Er handelte schließlich zweckorientiert.Aus seiner subjektiven primtitiven Moral heraus hat er z.B. Juden und der gleichen einfach eine Etage tiefer eingeordnet. Er hat sich in seiner Wertigkeit über andere gehoben und das machen Milliarden andere Menschen täglich auch. Lediglich die Ausprägung varriert.Ob es über andere Arten andere Bevölkerungsgruppen Gesinnungen Religionen ist.. Ständig wird gewertet. Und bei der subjektiven Werteinordnung kann es schonmal passieren das einer gewissen Gruppe das Recht abgesprochen wird zu existieren. Das ist WAHRHAFT menschliches Verhalten.
Also wenn wir uns die ganze Moral und Ethik mal sparen sollten wir doch zumindest den logisch besten Weg finden.
Der hat sich mir persöhnlich aber leider noch nicht voll ergründet.
Naja ich leb' nach dem Motto: "Was du nicht willst das man dir tut das füg auch keinem anderen zu".. oder so in der Art.
Jedenfalls solltet ihr alle mehr auf euren Lebensstil achten. Die wenigsten von euch können behaupten ihr möglichstes zu unternehmen. Und es muss ja nichtmal das möglichste sein.. Die Summe liegt in Kleinigkeiten.
Und auf die Politik ist natürlich auch kein Verlass.. Wählerstimmen sind mehr Wert als der Fortschritt. Und der Wähler ist nunmal zu dumm um das notwendige zu fordern.
Ein Teufelskreislauf für den mir noch kein adäquater Ausweg eingefallen ist.



Tolga
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#52 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Tolga » 28. Oktober 2010, 01:37

Ich dachte die erhaltung der eigenen Spezies und damit gleichzeit die erhaltung der Umwelt ist eine Grundmoral.
scheint wohl anders.

Jemanden unmoralisch zu bezeichnen der Fleisch isst sei schwachsinn?
Jemand der konvetionell hergestelltes fleisch isst, nimmt:

- extreme Formen der Umweltzerstörung in kauf.
- leid von Tieren in kauf.
- leid von vielen Menschen in kauf.

Wenn das nicht unmoralisch ist, was dann?
Denn Fleisch essen ist kein muss. Es wird nicht benötigt und eserfordert keine große initative vegetarisch zu konsumeiren!

Isst es dann unmoralisch wenn ich jemanden umbringe der fleisch ist?
Denn KayRay sagt, rechtfertigen muss man sich nur vor sich selber.
Oder scheint Fleisch zu essen villt nur deswegen nicht unmoralisch weil es schon fast traditionell weitergegeben wird, dass Fleisch essen etwas natürliches sei?
Auf evolutionäre Triebe können wir uns nicht mehr stützen, da unser Verstand längst weit genug ausgebildet ist um Alternativen zum Fleisch zu finden.

Gehen wir einen Schirtt weiter.
Ist jemand der leid in kauf nimmt, rein für das materielle und oberflächliche unmorlaisch oder ist es moralisch ok?
Bsp. Pelzfarmen...unmoralischer Kapitalmord oder moralisch unbedenklich?
Wer ist unmoralischer, der Hersteller doer der Käufer?

Ich hab meine Meinung, wie ist eure?



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Streaker87
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#53 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Streaker87 » 28. Oktober 2010, 02:43

Tolga hat geschrieben:Ich dachte die erhaltung der eigenen Spezies und damit gleichzeit die erhaltung der Umwelt ist eine Grundmoral.
scheint wohl anders.
Hä? Und ich dachte immer, das nennt sich Urinstinkt (Betonung liegt auf Ur) O.o

Wie dem auch sei. @Tolga: Bitte die Rechtschreibung nicht vernachlässigen! Und die Uhrzeit ist keine Entschuldigung!

/edit:
Tolga hat geschrieben:Ich hab meine Meinung, wie ist eure?

Ich glaube, du hast gar keine. In deinem letzten Beitrag wirfst du nur mit Fragezeichen um dich. Keine Aussage, keine Meinung. Aber du willst dir ja nichts in den Mund legen lassen. Was willst du dann? Vielleicht M.A.o.a.M.?




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Wiseman
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#54 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Wiseman » 28. Oktober 2010, 08:23

Tolga hat geschrieben:Ich freue mich das du gut über die Folgen unseres Konsums informiert bist Wiseman, nutz du den dein Wissen für preventive Maßnahmen?


Gegenfrage: Tust Du es, mal abgesehen von Deinem Verzicht auf Fleisch?
Damit "schützt" Du primär eigentlich nur völlig überzüchtete Rinder und Schweine, deren Genpool durch den Eingriff des Menschen schon längst nicht mehr für die Natur relevant ist. Die meisten Rinder- und Schweinesorten wären ohne menschliche Hilfe in der Natur gar nicht mehr überlebensfähig. Es sind, auch wenn das jetzt kaltherzig klingt, nichts anderes als Industrieprodukte.

Stattdessen verwendest Du aber Unmengen an Produkten, für deren Produktion (wie ich bereits erläutert habe) riesige, natürliche Gebiete vernichtet werden, mit allen dort lebenden Tier- und Pflanzenarten.

Insofern bist Du in keinster Weise moralischer oder umweltbewusster als irgendeiner sonst hier.
Die Natur juckt es nämlich sowas von überhaupt nicht, ob durch Deinen Verzicht auf Fleisch zwei oder drei Rinder/Schweine weniger geschlachtet werden (sie werden es dennoch, denn Du willst ja Lederschuhe, Ledergürtel und Lederportemonnaie haben).
Sie juckt es aber sehr wohl, wenn in Südchina mehrere Hektar Regenwald gerodet werden, um dort eine Kautschukplantage anzupflanzen. Sie juckt es auch, wenn in Südafrika ein neues Loch in den Savannenboden gescharrt wird, um Metalle für die Halbleiter- und Elektronikindustrie zu gewinnen.
Und sie juckt es ebenso, wenn im Golf von Mexiko ein Bohrinsel in die Luft fliegt und unfassbare Mengen an Rohöl ein riesiges marines Ökosystem zerstören.

Tolga hat geschrieben:Ich dachte die erhaltung der eigenen Spezies und damit gleichzeit die erhaltung der Umwelt ist eine Grundmoral.

Schon einmal Bakterien in einer Petrischale mit Nährlösung beobachtet? Die vermehren sich exponentiell, solange bis sie an ihren eigenen Ausscheidungsprodukten krepieren. Kommt Dir das bekannt vor? Eine Grundmoral im Sinne von instinktiv richtigem Verhalten gibt es nicht. Dafür hat die Natur nun einmal bestimmte Gegenspieler (Raubtiere, Viren usw.) entwickelt, damit eine Spezies nicht ihre Umwelt und damit sich selbst zugrunde richtet.

Ist das ein Grund, sein Verhalten nicht anzupassen und so weiter zu leben wie bisher? Nein, natürlich nicht!
Ist das ein Grund, anderen eine Moralpredigt zu halten und sich selbst für moralischer zu halten als andere? Ebenfalls ganz klares Nein! Denn das ist nur Augenwischerei, die keiner näheren Prüfung stand hält.

Letztlich muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er etwas tun will bzw. was er tun will.
Absolut umweltverträglich zu leben, schafft jedenfalls niemand, es sei denn er zieht in eine Höhle und lebt von dem, was die Natur ihm bietet. Oder derjenige ist Millionär und kann alles, was er benötigt aus absolut umweltverträglicher Produktion beziehen.

Viele Grüße,

Wiseman!



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#55 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Gast » 28. Oktober 2010, 09:35

Hallo Wiseman,

"Oder derjenige ist Millionär und kann alles, was er benötigt aus absolut umweltverträglicher Produktion beziehen."
Jetzt fehlt aber noch das Rezept, wie man umweltverträglich an die Millionen kommt! :D

Im Ernst: Wenn hier schon über Verzicht auf umweltschädliches Tun diskutiert wird (z.B. umstrittener Fleischverzehr), so wäre es vielleicht nicht schlecht, zunächst den Verzicht auf wirklich überflüssigen Luxus zu propagieren. Ein paar Beispiele für Einsparpotential:

- Für "Millionäre" werden "Raumflüge" angeboten, 100 km hoch in einer Rakete, demnächst mehr, Weltraumhotel geplant. Kostbare Energie, z.T. giftige Treibstoffe.
- Schnelle, teure und PS-starke Autos. Allein die Herstellung kostet zu viele Ressourcen.
- Rennsport, Rennwagen, Motorräder, Yachten, Privatfliegerei...
- Sportliche Massenveranstaltungen: WM, Olympische Spiele etc., wobei riesige Menschenmassen, aber auch Geräte, Pferde u.a. unter Energieverbrauch z.T. um die halbe Erde transportiert werden.
- Land- (Natur-)verbrauch für Sportanlagen, Golfplätze usw.
- Gigantische Bauwerke: Für die Herstellung von Beton, Baustahl, Glas ist Energie erforderlich; Natur-Verbrauch durch Kalk- und Erzabbau.
- Kernkraftwerke um die benötigte Energie zu produzieren.
- Militärische Aufwendungen.........

Leider führt Verzicht auf allen genannten Gebieten zu Arbeitsplatzverlusten. Also machen wir doch besser weiter so, wie bisher?

Das alles nur um den Blick über den Fleischverzehr hinaus etwas auszuweiten. Mit Fleischverzicht lässt sich die Menschheit auch nicht mehr retten. Siehe meine Signatur.

Merkur



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#56 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Gaster » 28. Oktober 2010, 10:51

Ich dachte die erhaltung der eigenen Spezies und damit gleichzeit die erhaltung der Umwelt ist eine Grundmoral.


Da ich dem nicht einmal zustimme macht es wohl keinen Sinn, hier weiter zu diskutieren, jede kleinste Differenz könnte einfach nur das Resultat aus einer anderen Grundeinstellung sein.



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