@Tolga
Ganz abgesehen davon, dass man mit etwas logischem Nachdenken schon allein darauf kommt, dass Wassersparen hier in Deutschland leider gar nichts am Wassermangel in Afrika ändert, mal ein Tipp: Guck dir mal Deine Wasserrechnungen der vergangenen Jahre an. Obwohl die Deutschen immer weniger Wasser verbrauchen, steigt der Wasserpreis rapide an. Schuld daran ist die Wassergrundsteuer, die ständig erhöht werden muss, damit die Unternehmen trotz der verringerten Wasserabnahme noch kostendeckend arbeiten können.
Und falls Dir diese Argumentation immernoch nicht einleuchtet, lies mal
hier.
Was den Biostrom angeht, klar wird Biostrom nicht aus Atomkraft gewonnen. Das habe ich auch gar nicht behauptet. Aber es gibt keine Garantie, dass das, was bei Dir aus der Steckdose kommt, tatsächlich Bio- oder Ökostrom ist. Oder glaubst Du, der Bio-/Ökostromanbieter zieht extra vom Erzeugerwerk aus eine Leitung direkt bis zu Dir?
Der Anbieter garantiert Dir nur, dass die Strom
menge, die Du abnimmst, von einer Bio-/Ökostromanlage produziert und ins allgemeine Leitungsnetz eingespeist wurde. Das heißt aber nicht, dass die Elektronen, die aus Deinen Steckdosen tropfen auch tatsächlich von einer solchen stammen. Die können ebenso gut aus einem Atomkraftwerk in Tschechien oder in Frankreich kommen.
Und es ändert nichts daran, dass Ökostromproduktion mit einem erhöhten Flächenverbrauch einher geht und dafür auch einfach mal ein ökologisch wertvolles, weil völlig natürliches Gebiet platt gemacht wird.
Zudem sind die Energieriesen und Stromnetzbetreiber verpflichtet, den eingespeisten Ökostrom zu höheren Konditionen abzunehmen, als die Produktion des eigenen Stromes kostet. Diese Kosten schlagen sie auf den Verbraucher um, der gleich doppelt der Dumme ist. Denn er finanziert durch die Ökosteuer zusätzlich die staatlichen Subventionen für den Bau von Ökostromanlagen.
Das Ergebnis ist, die Verbraucherpreise explodieren. Aber Hauptsache, wir produzieren immer schön Ökostrom, scheißegal, wer sich den Strom nicht mehr leisten kann, kann ja auf ökologisch hergestellte Bienenwachskerzen umsteigen und seine Kleidung im Waschzuber reinigen.
Hinzu kommt noch, dass die Einspeisung von Solar- und Windenergie naturgemäß starken Schwankungen unterliegt. Bei bedecktem Himmel und Windstille muss eben doch wieder aus Kohle- und Atomkraft zugespeist werden und bei Sonnenschein und steifer Brise haben die Stromkonzerne massive Probleme eine Überlastung der Leitungsnetze zu verhindern. Denn Kohle- und Atomstrom wird ununterbrochen produziert, weil es gar nicht möglich ist, die Anlagen kurzfristig hoch- und runter zu fahren (deshalb gibt es ja Pumpspeicherwerke). Es ist auch nicht möglich, Anlagen über einen längeren Zeitraum stillzulegen, wenn man keine Stromausfälle riskieren will, da eben Solar- und Windenergie nicht gerade verlässlich sind und entscheidend von der Wettersituation abhängen.
Hier noch etwas zum Nachlesen.
Und was die ökologisch unbedenklich hergestellte Kleidung angeht, lies Dir doch bitte noch einmal meine Argumentation durch.
Wie willst Du denn Wollpullover, deren Material von naturnah und artgerecht gehaltenenen Schafen stammt, noch ökologisch produzieren, wenn die Nachfrage von einigen hunderttausend auf 40 Millionen (Hälfte der Deutschen) ansteigt?
Wir sind hier nicht in Australien, wo Du Herden von mehreren tausend Tieren auf einer Fläche von etlichen tausend Quadratkilometern weiden lassen kannst.
@NIPIAN
Okay, hab's geschnallt. Da haben wir aneinander vorbei gedacht.
