Und weiter gehts!Das versprochene Video ist aufgrund technischer Probleme leider immer noch nicht verfügbar, und auch Fotos der neuen Situation müssen noch etwas warten.
Letztes Wochenende hatte ich endlich alle Dinge um die neuen Nestteile zu realisieren. Die Temperatur, inzwischen auf 13°C (Nachts) bis 18°C (Tagsüber) gesenkt, hatte wohl die gewünschte Wirkung: Die Tiere blieben hauptsächlich im Nest und nur wenige schlichen eher träge durch die Arena.
Winterruhe!
Das kleine Regal, auf dem Die Arena steht, hat darunter noch zwei Fächer. Im untersten befindet sich nun restliches Zubehör (Schläuche, Sand, Steine, Futtermittel, Werkzeug). Das obere wurde nun umgebaut.
NestbauZuerst, rechts und links 2 x 20mm Bohrungen für Schläuche, genau in Höhe der Anschlussstutzen der Formicarien (von Antstore, Plattenabstand 28mm oder so, zwei Stück). Der Schlauch, der links oben die Arena verlässt, wurde auf einen 20mm Schlauch "aufgemufft": den kleineren Schlauch in den größeren Schlauch gedrückt und eine Rohrschelle darum und fest verschraubt.
Dieser nun 20mm Schlauch wurde leicht Spiralenförmig links das Regal hinunter gebogen und fixiert, damit die Tiere mit der Steigung in dem glatten Schlauch kein Problem bekommen.
Beide Nestteile bekamen in einer Ecke Tongranulat (Einmal mehr, einmal weniger - Messor barbarus: Trockener und feuchter Nestteil!). Ein Bewässerungsschlauch (6mm, bei mir Grün) wurde mit Watte leicht verstopft und im Tongranulat versenkt. Darüber kam Sand-Lehm Mischung bis zu zwei Drittel der Höhe. Die oberen Ecken rechts und links erhielten dann noch einen "Sandhaufen" vom Eingangsstutzen weg, damit auch hier problemlos gekrabbelt werden kann.
Das Problem des bewässerns wurde dann so gelöst: Der 20mm Schlauch erhielt eine 6mm Bohrung, durch die der grüne Schlauch aus dem Granulat, durch den Eingangsstutzen hinaus, geführt wurde. Ans andere Ende kommen 2ml Injektionsspritzen, somit ist er auch dicht falls die Tiere die Watte heraus zupfen. Dieser Vorgang wurde für beide Farmen seperat gebaut, ergo hat jedes Nestteil einen eigenen Befeuchtungsschlauch. Diese sind etwa 35cm erhöht an der Wand verankert. Befeuchtet wird per gefüllten Spritzen, die dann mit etwas Druck das Wasser in den Schlauch drücken, welches dann langsam nach unten wandert und schön dort landet, wo es hinsoll: im Tongranulat.
Nun kamen die beiden Nestteile nebeneinander - in Serie geschalten - in das Regal, links der Schlauch von und zur Arena, rechts ein 20mm Schlauch durch eine vorbereitete Bohrung. Dieser ist zur Belüftung und mit Watte verstopft (Ich hoffe der Luftzug Arenadeckel => 'Auspuffschlauch' am anderen Ende der Konstruktion reicht).
Na, wer wird denn gleich...?Ich dachte eigentlich, die Tiere würden so spät im Jahr und bei solchen Temperaturen nichts mehr unternehmen, aber neugierig wie ich nun mal bin, blieb ich beim Formicarium sitzen und sah mir die Sache an.
Keine 10 Minuten nach anschließen der neuen Bereiche, erkundete die erste Ameise den Schlauch, langsam vorrückend und immer wieder mit der
Gaster den Boden betupfend. Einige Minuten später erreichte sie den ersten Nestteil und stürmte nach nur wenigen Sekunden des orientierens zurück in das Nest im Arenaboden. Als sich dann einige Minuten nichts tat, entschied ich mich dafür, doch einige andere Dinge zu erledigen um später zu sehen, ob sich noch etwas tat.
Etwa 30 Minuten später war überall die Hölle los: In beiden Nestteilen war bereits ein Gang beinahe bis in den Boden getrieben, wunderschön entlang der Scheibe. Der 20mm Schlauch zwischen Arena und erstem Nestteil war voll mit Ameisen, die
Brut und Futterkörner in die neue Heimat trugen. Und just in dem Augenblick, rannte die
Gyne - umringt von Media Arbeiterinnen sehr schnell aus dem alten Nest, rein in den Schlauch, und dort bis beinahe hinunter. Als sie einmal kurz zögerte, wurde sie von hinten angestoßen und eilte weiter. Husch, und drin im neuen Nest.
Seitdem beobachte ich heftige Aktivität: Es wird gegraben und
Brut gepflegt (viele große Nacktpuppen, einige schon verfärbt!) und massive Kornkammern angelegt und befüllt. Der
Gyne geht es anscheinend gut
Aber warum...?Mir ist klar, das Messor barbarus durchaus aktiv sein kann zur Winterzeit, aber es kommt mir schon recht mächtig vor. Eventuell liegt es auch an einem Haltungsfehler: Die 40W Heizbirne wurde defekt und ich habe sie ausgetauscht, ohne zu bemerken das die Reservebirne 50W stark ist. Das führte dazu, das für einen Tag 21°C herrschten, bis ich bei der abendlichen Kontrolle die Übertemperatur bemerkt und reguliert habe. Nachts hatte es allerdings trotzdem nur ca. 13°C.
Weiters ist mir nicht klar, ob bei Messor barbarus auch in der "
Winterruhe" so viel
Brut aufgezogen werden sollte. Zwar konnte ich keine Eier entdecken, aber einen großen Haufen
Larven, dabei auch recht winzige, die wohl erst geschlüpft sind. Halte ich die Tiere eventuell immer noch zu warm?
Über Kommentare, Anregungen etc. würde ich mich - wie immer - freuen! Fotos und Videos, ev. Bauskizzen folgen demnächst, wenn meine Kamera wieder funktioniert

lg,
- G