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Messor barbarus - Haltungserfahrungen

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#9 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 13. Dezember 2010, 15:26

Trotz der nicht all zu hohen Temperaturen ist recht viel los in Messorhausen. Im Nest werden ab und zu ein paar Körner hin und her transportiert und der Eingang wird auch immer mal wieder etwas verkleinert. Sie haben nun wohl auch noch eine Mücke, die sie bis jetzt verschmäht haben, ins Nest geholt, ausgeknabbert und den Rest wieder nach draußen geschafft.
Mir ist heute zumindest die Mückenleiche aufgefallen, die von den Springschwänzen umlagert wird (siehe Bilder).
Das freut mich eigentlich am meisten, dass die Springschwänze sich so schön um den Müll kümmern. Ich bin gerade dabei ein paar von denen in meine anderen Formicarien und zu den Zophobas morio zu geben.

Den Ameisen und der Brut scheinen sie nicht zu schaden. Zumindest habe ich bis jetzt noch keine Springschwänze an der Brut gesehen. Wenn eine Arbeiterin ein größeres Exemplar sieht, wird es auch schnell weggejagt bzw. die Arbeiterin versucht es zu schnappen. Sieht recht lustig aus :D
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#10 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 3. Januar 2011, 22:42

Also entweder ist es ihnen zu warm für Winterruhe oder sie haben sie schon im Herbst als die Temperaturen hier auch etwas niedriger waren und sie kaum Aktivität gezeigt haben, durchgezogen. Kälter als 12°C wird es in meinem Zimmer aber eh nicht und das 80er Aquarium werde ich wohl kaum in den Keller bekommen. Zumindest ziehen sie ordentlich Brut auf, daher werde ich das mit der Winterruhe erst mal lassen und sehen wie sich das Ganze entwickelt. Die Arbeiterinnenanzahl hat sich jetzt auf 16 erhöht und sie haben auch einiges an Larven im Gepäck. Außerdem ist mir vorhin auch noch ein Eipaket aufgefallen :spin2:
Was ich recht merkwürdig finde, ist dass die Königin oft unruhig von der oberen Kammer, wo sich die Arbeiterinnen und die Brut jetzt befindet nach unten in die feuchteren Kammern rennt. Mir fällt das besonders auf, wenn ich mit der roten Lampe durch die rote Folie leuchte. Es dauert dann nur wenige Sekunden und schon rennt sie in die unteren leeren Kammern während die Arbeiterinnen oben bleiben. Könnte das evtl. daran liegen, dass sie das rote Licht wahr nimmt und als Selbstschutz versucht in die unteren und damit sicheren Kammern zu gelangen? Sie war ja im RG schon sehr schreckhaft und ist oft schnell hin- und her gerannt, wenn man geleuchtet hat oder mal an das Becken gekommen ist. Da ein Eipaket vorhanden ist, denke ich aber dass es ihr im Allgemeinen ganz gut geht.
Die Springschwänze konnte ich auch etwas dezimieren. Ich habe immer wieder Proteine auf einem Glasplättchen angeboten. Am nächsten Tag habe ich das Plättchen dann entfernt und zusammen mit vielen Springschwänzen in mein Zoophobas Becken gegeben. Die Springschwänze und Zoophobas kümmern sich dann auch fein um die Reste :)


Koloniestand:
1 Gyne
1 Eipaket
16 Arbeiterinnen
1 Puppen
6 Larven



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#11 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 27. Februar 2011, 22:36

Langsam legt die Kolonie richtig los. Es werden Tag für Tag mehr Ameisen während der Bruthaufen langsam wächst. Die Außenaktivität ist leider immer noch recht gering. Nur an einem Morgen konnte ich mal 5 Arbeiterinnen vor dem Nest sehen. Sie haben die vertrockneten und von den Springschwänzen ausgefressenen Mehlkäferpuppen ins Nest geschleppt. Ich habe ihnen dann sofort noch eine frische zerteilte Puppe angeboten, die sie allerdings nicht weiter beachtet haben. Das Interesse an Insekten scheint sowieso nicht sehr groß zu sein. Körner sehe ich sie allerdings auch nicht sammeln wobei ihr Lager aber immer recht gut gefüllt ist. Auf jeden Fall legt die Kolonie langsam richtig los, was sicherlich auch an der Heizmatte liegt, mit der ich die Nesttemperatur auf ca 27°C bringe. Die Arbeiterinnen hängen dann oft stundenlang mit der Brut zwischen den Mandibeln an der Scheibe und wärmen sich und die Brut. Die Königin sitzt aber recht selten mit dabei. Sie verzieht sich meist in die unteren kühlen Kammern, die auch etwas feuchter sind. Nur wenn die Zimmertemperatur nicht so hoch ist, hält sie sich auch längere Zeit bei der Brut auf.

Koloniestand:
1 Gyne
viele Eier
~30 Arbeiterinnen
sicherlich noch mal so viele Puppen und Larven
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#12 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 5. April 2011, 18:02

Brut, Brut und nochmals Brut! Das Wachstum nimmt immer weiter zu, ich würde behaupten, dass nun aller 2-3 Tage eine neue Ameise zum Leben erwacht, während schon wieder die nächsten nachrücken (Bild 1). Mittlerweile gibt es auch ein paar größere Arbeiterinnen und eine (Media?) mit auffällig gefärbtem Kopf (Bild 2). Trotz steigender Arbeiterzahlen ist die Außenaktivität gleich null. Ich schau immer mal ins Formi, aber man sieht nur sehr selten mal eine kleine Arbeiterin draußen. Proteine werden kaum angenommen, aber Körner scheinen sie wohl doch ab und zu klammheimlich zu sammeln. Zumindest vergrößert sich ihr Kornvorrat ab und zu.

Koloniestand:
1 Gyne
Bruthaufen in allen Stadien
>40 Arbeiterinnen
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#13 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 15. Mai 2011, 19:09

Viel Neues gibt es nicht zu berichten. Die Kolonie wächst beständig und ab und zu sind auch mal ein paar Arbeiterinnen draußen Körner sammeln. Fliegen scheinen ihnen auch zu schmecken. Zumindest gehen sie da eher ran als an überbrühte Mehlwürmer und Heimchen. Trotzdem scheinen sie nicht extrem scharf auf Insekten zu sein. Ihre Körner scheinen wohl zur Brutaufzucht zu reichen.


Koloniestand:
1 Gyne
Brut in allen Stadien
>70 Arbeiterinnen
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#14 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 30. Juni 2011, 00:53

Es ist einiges passiert in Messorhausen!
Sie werden langsam aktiver. Zumindest sieht man oft 1-3 Ameisen durch das Formicarium stolpern. Wenn sie eine Körnerquelle finden, wird diese auch gleich ausgebeutet. Ich habe neulich den Futternapf bis zum Rand mit Körnern gefüllt und über Nacht hatten sie ihn fast völlig ausgeräumt. Lustigerweise scheinen sie eine "Kornkammer" außerhalb ihres Nestes direkt vor dem Eingang eingerichtet zu haben. Ich dachte erst, dass es sich da um einen Müllhaufen handelt, aber sie lagern die Körner wohl ganz bewusst dort ab und um.

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Insekten werden weiterhin kaum angenommen. Die Körner scheinen ihnen noch zu reichen.

Letztens haben sie mich allerdings richtig geärgert. Ein paar Arbeiterinnen haben es geschafft sich in den internen Wassertank vorzuknabbern, weil hier ja schon eine dünne Verbindung mit der untersten Kammer bestand. Darauf hin habe ich einfach in die Oberseite des Nestes einen neuen Tank gemeißelt. Das hat natürlich für ordentlich Unruhe im Nest gesorgt, aber da mussten sie nun durch. Hier könnte die Geschichte auch schon zu Ende sein, wenn die Biester es nicht auch noch geschafft hätten an der Unterseite des Wassertanks die Silikon Abdichtung zu zerbeißen. Dadurch konnten nämlich einige Arbeiterinnen unter den Ytong kriechen, was natürlich nicht im Sinne des Erfinders ist. Mir kam dann zum Glück die Idee einfach stark verdünnte Spachtelmasse vorsichtig durch den Bewässerungsschlauch in den Wassertank zu gießen. Das hatte ganz gut funktioniert, wobei mindestens 2 Arbeiterinnen dann unterm Ytong eingeschlossen wurden aber ein paar Verluste ließen sich da leider nicht vermeiden. Leider haben sich die Biester dann durch die leicht feuchte Spachtelmasse wieder in den Wassertank geknabbert. Deswegen habe ich am nächsten Tag noch mal ein Schälchen Spachtelmasse eingerührt und hinterher gekippt sodass sie auch durch den kleinen Zugangsspalt in die Kammer nebenan geflossen ist und dort einen erhöhten Boden gebildet hat. Dabei gab es zum Glück keine Verluste und bis jetzt scheinen sie es auch nicht mehr versucht zu haben in den Wassertank zu kommen.

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Die Brut entwickelt sich weiterhin sehr gut. Was mich besonders freut sind die 2 riesigen Majorpuppen, die ich neulich erblicken konnte :spin2:

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Koloniestand:
1 Gyne
Brut in allen Stadien
>90 Arbeiterinnen (geschätzt)



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#15 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 26. August 2011, 19:05

Viele Neuigkeiten gibt es nicht.Die Kolonie hat eher wenig Brut aufgezogen und sich nicht oft draußen blicken lassen. Vor 3 Wochen habe ich dann wieder die 5W IR Heizmatte so vor das Nest geklemmt, dass ständig 2 Kammern angestrahlt werden. Das Ganze wird dann noch über eine Zeitschaltuhr gesteuert, sodass es immer mal eine halbe Stunde Wärme gibt und dann wieder eine Pause. Über die Nacht gibt's dann paar Stunden lang gar keine Wärme mehr. Es scheint zu funktionieren. Die Kolonie ist wieder aktiver und fängt an mehr Brut aufzuziehen.
Die beiden Major Arbeiterinnen sind auch schön anzusehen, bewegen sich aber bisher nur im Nest. Es kommen auch schon wieder einige recht große Larven nach.
Neulich habe ich auch mal wieder ein paar Proteine in Form einer Schmeißfliege angeboten. Die Fliege wurde innerhalb von ein paar Stunden durch den engen Eingang gezwängt und zerlegt. Am Tag darauf habe ich noch mal 3 Fliegen nachgelegt. Die wurden auch der Reihe nach in den Bau transportiert oder direkt vor Ort zerlegt.
Es freut mich, dass die Kolonie langsam auch Insekten frisst. Das sollte sich gut auf die Brut auswirken :)
Gestern habe ich auch mal wieder das Körner Schälchen voll gemacht. Innerhalb weniger Stunden haben sie alles in den Bau getragen.
Irgendwie scheinen es auch wenige kleine Arbeiterinnen geschafft zu haben hinter bzw. vor die "Kulissen" zu kommen. Zumindest habe ich gestern eine Arbeiterin sehen können, die zwischen Nest und Außenscheibe lang gelaufen ist. Auch kommt es mir manchmal so vor, als würde unter dem Nest was lang krabbeln. Na ja...Hauptsache die Gyne passt da nirgends durch :D

Fleißige kleine Kerle, die langsam immer aktiver werden :spin2:


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Ansicht des Nestblocks

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Major Arbeiterin hilf beim zerlegen der Fliege

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Arbeiterinnen schlürfen Wasser, das sehr schön vom Wassertank ins Nest träufelt.

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Arbeiterin auf Puppenhaufen


Koloniestand:
1 Gyne
Brut in allen Stadien
>100 Arbeiterinnen (geschätzt)



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#16 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 27. September 2011, 00:48

Die Kolonie ist in letzter Zeit sehr aktiv und zieht viel Brut auf. Besonders Insekten werden nun sehr gierig genommen. Ich hab ja ein 30er Becken voller Zophobas, die sich angesammelt haben und immer weiter vermehren, weil keine meiner Kolonien so richtig auf die Viecher steht. Mit meinen Messor barbarus scheine ich aber nun einen Abnehmer gefunden zu haben. Die abgekochten und in der Mitte zerteilten Mehlwürmer werden von~40 Arbeiterinnen innerhalb weniger Stunden draußen bearbeitet und oft auch nach drinnen gezerrt. Nach ca. einem Tag liegen dann die ausgefressenen Reste wieder vor dem Nest.

Wirklich sehr interessant zu beobachten.
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Brut wird wie gesagt auch viel aufgezogen. Zwischen vielen kleinen Puppen fallen auch immer wieder große Majoren auf, die bald der Gyne Konkurrenz machen :spin2:

Ab und zu sehe ich auch noch kleinere bis mittlere Arbeiterinnen zwischen der Scheibe herum klettern. An manchen Stellen haben sie sogar irgendwelchen Dreck zwischen Aquarien- und Nestscheibe gelagert. Zum Glück leidet die Ansicht nicht zu sehr darunter.

Die Koloniegröße würde ich nun langsam auf 200+ schätzen.



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