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Leistungsdruck in der Gründung

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Sebastian
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#17 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von Sebastian » 20. Februar 2012, 10:43

Sachtmal... ich frag mich gerade warum wir so eine wichtige Diskussion hier intern behalten? Wäre das jetzt nicht schön das, etwas bereinigt um Kontaktdaten, in ein öffentliches zu verschieben um den Usern auch mal zu zeigen was hier intern auch so diskutiert wird?


Ordo ab Chao

Gilthanaz
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#18 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von Gilthanaz » 20. Februar 2012, 11:06

Das dachte ich mir gestern Abend schon :) Aber am Anfang ging es ja wohl eher darum, ob manche Behauptungen, die immer wieder im Forum aufgestellt werden, überhaupt haltbar sind.

Bin auch dafür, das der Thread mal bereinigt Gassi geführt werden könnte :)

- G



DermitderMeise
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#19 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von DermitderMeise » 20. Februar 2012, 11:09

Das ist eine gute Idee; allerdings wollte ich mich erst einmal mit dem restlichen Team abstimmen bevor ihr euch wundert, warum ich auf einmal gegen die Mitmods anschmettere. :)

Wenn es bis heute Abend keine Gegenstimmen gibt, geh ich Gassi.



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#20 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von Gilthanaz » 20. Februar 2012, 11:11

Nur weil Du Mod bist musst Du ja weder Herz noch Hirn noch eigene Meinung an der Tür abgeben ^^

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DermitderMeise
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#22 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von DermitderMeise » 21. Februar 2012, 02:31

Gilthanaz hat geschrieben:Nur weil Du Mod bist musst Du ja weder Herz noch Hirn noch eigene Meinung an der Tür abgeben ^^

Witzig, so einen ähnlichen Satz hatte ich auch unausformuliert da stehen, habe den dann aber weggemacht weil ich den Text zwischen Tür und Angel auf der Arbeit geschrieben habe und ihn loshaben wollte.

Keine Angst, das passiert nicht. :) Ich wollte nur erst einmal im kleinen Kreis ausführen, warum ich der Meinung bin das diese Position nicht nur sachlich falsch, sondern auch der Haltung unzuträglich ist, weil sie eine seltsame Erwartungshaltung aufbaut. Bei gekauften Wildblumensamen (inwiefern auch immer sie noch wirklich wild sind...) beispielsweise wird man sich nicht darüber aufregen, dass einige Pflanzen eben einen langsameren Start hinlegen als andere, letztendlich aber genauso blühen können wie der Rest, nur vielleicht etwas später.
Dazu kam, dass ich diese Diskussion möglichst unaufgeregt führen wollte - andernfalls muss man vielleicht erstmal gewisse Forenmitglieder beschwichtigen und PNs verschicken anstatt eine inhaltliche Diskussion führen zu können. Letzteres ist wesentlich einfacher wenn das Kollegium - also ihr - versteht warum ich so eine Position vertrete - und vielleicht auch wenn ihr selbst ein bisschen ein Auge darauf habt, sofern das mit eurem Gewissen vereinbar ist. ;)

Das Entdröseln schaffe ich heute (oder gestern? whatever) wg. eines ziemlich schrägen Tagesablaufs nicht mehr, wenn mir jemand zuvorkommt bitte gerne. ;)

edit: Habe das Thema gerade geklont, dann können wir die andere Version unverändert lassen.



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#23 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von Gast » 21. März 2012, 17:59

Es ist sehr lobenswert, dass dieser Thread nun online gestellt wurde! Vermutlich wird das noch zu Diskussionen führen, aber dies dürfte im Interesse aller Beteiligten und aller User sein.

Mir fiel beim Durchsehen bereits ein Punkt auf, in einem Beitrag von Ossein (Post # 7), den ich zu der Debatte beisteuern muss:

Es ist im Falle von Lasius niger etwas problematisch, sich auf ältere Literatur zu berufen. Bis Seifert (1991) Lasius platythorax beschrieben hat, wurde diese Art nicht von Lasius niger unterschieden. Ältere Darstellungen zu L. niger können sich daher durchaus auch auf beide Arten, oder auf L. platythorax allein, beziehen, die in kühleren Wald- und Moorhabitaten lebt und daher evtl. eine langsamere Entwicklung hat.

Ich weiß von zumindest von einer Koloniegründung von L. platythorax, die ich gegen Ende Oktober in einem kühlen Odenwaldtälchen in einem Baumstubben fand, mit reichlich Larven, aber ohne Pygmäen. In demselben Jahr wären auch keine mehr geschlüpft; die Larven waren bereits winterlich geschrumpft.

Es ist nicht ganz leicht, die beiden Arten zu unterscheiden, sonst wäre L. platythorax auch der Wissenschaft nicht so lange verborgen geblieben. So besteht auch bei jüngeren Gründungsbeobachtungen ein wenig der Verdacht, dass beide Arten beobachtet und einfach alle als L. niger bezeichnet wurden. Falls ja, wäre das schon mal eine wichtige Ursache für die variablen Ergebnisse!

Ich bezweifle auch, dass die Händler oder deren Lieferanten Königinnen der beiden Arten zuverlässig unterscheiden können. Gerade bei lebenden, beweglichen Gynen ist das besonders schwierig.
Leider ist es allgemein unüblich, verstorbene Gynen aufzubewahren und bestimmen zu lassen. Wobei ich noch nicht mal weiß, ob sich dafür jemand finden würde. – Mich selbst schließe ich schon mal aus: Nicht mal für Geld würde ich es übernehmen; die Zeit ist dafür zu kostbar!

Auch ältere Faunenlisten und ökologische Untersuchungen leiden alle darunter, dass die beiden Arten nicht auseinander gehalten wurden, und sehr oft wurde das z.B. per Bodenfallen gesammelte Material nicht aufbewahrt, so dass es auch nicht nachträglich bestimmt werden könnte. Ich schließe mich selbst in dieser Hinsicht nicht aus, habe aber zum Glück nur sehr wenige faunistische Arbeiten mit „Lasius niger“ veröffentlicht. :)
Selbst Arbeiten aus den ersten Jahren nach 1991 haben zum Teil L. platythorax noch nicht zur Kenntnis genommen. Erst mit Seifert (1996, Buch) hat sich die Kenntnis von L. platythorax im deutschsprachigen Raum flächendeckend verbreitet.

MfG,
Merkur



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#24 AW: Leistungsdruck in der Gründung

Beitrag von erix » 21. März 2012, 21:25

Natürlich ist es bei Idustrieprodukten und Handelsware nützlich, wenn ein Produkt normgerecht und masshaltig ist. Bei Autoreifen leuchtet das ein, bei Gurken und Bananen auch, mindestens für diejenigen Leute, die nicht wissen, wie Bananen und Gurken produziert werden.

Seit Ameisen zur Handelsware verkommen sind, stellt sich offenbar auch hier das dringende Problem einer verbindlichen Handelsnorm. Es ist einem Ameisenkäufer schliesslich nicht zuzumuten, dass seine Königin nach sechs Wochen erst einen Eihaufen zustande gebracht hat. Wie stünde er denn da, vor allen andern Hochleistungszüchtern, -- der Schlappschwanz! Da kann man nur hoffen, dass die shops endlich Anabolikaspritzen, Superkraftfutter, Gasterexpander, Hormonlösungen und ähnliches ins Programm aufnehmen. Käufer dafür gibt es ganz sicher.

Im Ernst, eine Art wie Lasius niger, die sich in überaus verschiedenen Habitaten und Klimazonen über riesige Flächen extrem erfolgreich behauptet, muss ganz einfach eine hohe Variabilität aufweisen. Von den etwa zwei Dutzend Königinnen, die ich habe gründen lassen, hatten die Mehrheit nach zwei Wochen Eier gelegt, einzelne aber auch erst im folgenden Frühjahr und manche schon nach zwei Stunden. Selbst wenn diese Königinnen alle sicher und richtig bestimmt der Art Lasius niger zugehört hätten (was ich nicht weiss) würde mich diese Variationsbreite nicht erstaunen.

Gruss: erix



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