TAG 342Auf ein Neues!Wie angekündigt, habe ich mein Hobby noch nicht aufgegeben und versuche mich jetzt an einer Adoption einer neuen
Königin.
Doch zuerst einmal ein paar Bilder aus dem Kolonieleben, als kleine Einleitung und zum Beweis, dass das Leben einer Ameise auch ohne
Königin fleißig weitergeht. (schöne scharfe Bilder im Nest zu machen wird zunehmend schwerer, weil die Dreckspatzen ganz schön die Scheibe verschmieren...)
unermüdliche
Brutpflege ...und Körnersammelei ... Ich habe übrigens heut nochmal grob durchgezählt und bin auf knapp 100 Ameisen gekommen! Sehen gar nicht aus, als wären sie so viele
Ich hatte ja auch geschrieben, dass ich an einigen Stellen das abdichtende Wachs zwischen Glasscheibe und Ytong Nest entfernt habe. Das haben die Kleinen übrigens zum Teil mit Seramis und Sand abgedeckt. Die Stelle in der Ecke vom Ytong allerdings wurde frei gelassen und dient jetzt als zweiter Eingang/Ausgang zum Nest. Es wurde auch angefangen, Sand aus den hinteren Kammern des Nestes raus aus dem neuen Eingang zu schleppen. Dort entsteht jetzt ein schöner Sandhaufen.
Sie bauen sich also weitere Kammern hinten links um die Ecke, wo ich eine viel schlechtere Sicht habe! So war das aber nicht geplant. ^^
In den letzten Wochen ist mir folgendes aufgefallen:seht ihr diese riesige unförmige
Larve?
Die ist dicker und größer als meine größten Arbeiterinnen. Das Problem ist, dass sie sich auch nach Ewigkeiten noch nicht verpuppt hat.
Ist das eine Fehlbildung? Oder wird da doch was größeres rangezogen? Ich dachte erst schon, jetzt ziehen sie sich vor lauter Kummer eine neue
Königin ran aber bisher hat sich die
Larve auch nach Wochen noch nicht verändert. Hat jemand schon einmal Erfahrungen mit fehlgebildeten
Larven gemacht?
Doch nun zu meinem Plan zur Adoption:Die tote
Königin wurde noch eine ganze Woche von den Arbeiterinnen von Kammer zu Kammer gezogen und gepflegt. Immer wenn ich nach ihr geschaut habe, lag sie in einem anderen Bereich des Nestes, aber nie in Reichweite meiner Pinzette.
Umso erleichterter war ich als ich sie dann nach einer Woche draußen habe liegen sehen. Daneben kauerte immernoch eine Arbeiterin und befühlerte ihre verstorbene Mutter... schon sehr gruselig anzusehen, weil man solche Situationen immer sehr schnell vermenschlicht.
Ich war nur kurz im Badezimmer und als ich wieder zum Formicarium ging, waren die Kleinen schon wieder drauf und dran, ihre tote
Königin zum Nesteingang zu ziehen... -.-
Nachdem die
Königin raus aus dem Nest war, habe ich ein kleines Reagenzglas vorbereitet. Der Grundgedanke war, dass ich der Kolonie ein paar Wochen Zeit lasse, in denen der Duft der
Königin im Nest verfliegen kann. Und gleichzeitig sollten die Ameisen ihren Duft im Reagenzglas verteilen. Also habe ich neben dem Wassertank auch immer wieder Körner im Gläschen angeboten. Nach kurzer Zeit war immer mindestens eine Ameise im Reagenzglas unterwegs um Wasser oder Futter zu organisieren.
Auf dem Bild erkennt man übrigens auch links den wachsenden Sandhaufen, den ich vorhin erwähnt hatte.
Und dann kam der heutige Tag! Meine neue Messor barbarus
Königin ist eingetroffen!
Sie ist eine riesen Schönheit und die Betonung liegt auf "riesen"!
Ich habe natürlich keinen direkten Vergleich aber sie kommt mir locker einen halben Kopf größer als meine erste
Königin vor.
Auch hat sie einen schönen rötlichen Kopf. Ich kann da nur hoffen, dass die Adoption trotz so unterschiedlichem Aussehen klappen wird.
Die Lieferung ging per DHL zwar sehr schnell (1 Tag), aber leider hat sie sich wohl am vorderen linken Bein verletzt und lahmt da etwas.
An
Brut habe ich nur eine
Larve entdecken können, wobei an der Watte vielleicht noch ein paar Eier hängen könnten.
Sie war nach dem Transport sehr aufgeregt und da habe ich beschlossen, mein nächstes Vorhaben auch sofort auszuführen, damit sie dann sofort ihre Ruhe hat und ich sie nicht noch einmal stören muss.
Ich habe nämlich nun das kleinere Reagenzglas, welches ich die letzten Wochen bei meiner Kolonie hatte, an das neue Königinnenglas angeschlossen und den neuen Teil abgedunkelt. Ich habe auch ein paar Körner mit rein getan. Die Verbindung zwischen den unterschiedlich großen Röhren habe ich mit Watte abgedichtet. Ich hoffe jetzt, dass sie in den nächsten Stunden/Tage komplett in das neue Glas umzieht und ihre
Brut mit nimmt.
So liegt die Konstruktion jetzt auf dem Nest. Die Beheizung habe ich sicherheitshalber ausgeschaltet, damit es in den Gläsern nicht zur Stauhitze kommt. Bis jetzt ist die
Königin einige Male von neuer zu alter Kammer hin und her gerannt. Ich hoffe, sie beruhigt sich jetzt erstmal ein bisschen.
Der nächste Schritt wird sein, das alte Glas abzukoppeln und die
Königin erstmal im neuen Glas mit Watte verschlossen ein paar Tage zu halten.
Dann werde ich die Watte mit einem Kunststoffgitter austauschen und sehen, wie die Arbeiterinnen auf die Neue reagieren.
Doch mehr dazu in meinem nächsten Bericht.
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