Fakt 2 - sie versuchen, unangenehme Situationen, die zB Schmerz bringen, zu vermeiden, wie u.a. große Hitze.
Hmm. Das erklär mal denen da, so ab Minute 24:55 Uhr:
http://www.youtube.com/watch?v=V6fSLzEJo4E Funktioniert bei Insekten alles ein bisschen anders. Schau mal über die SuFu, da gibt es noch ein paar Infos zum Thema Schmerzempfinden von Insekten.
Nun ja, da es um das (vermeidbare) Leid anderer geht, ist es eben nicht Privatsache.
Anderer... was? Menschen? Insekten? Pflanzen (die haben auch Nerven, ja, zwar lahme, aber dennoch)? Bakterien? Steine? Wo zieht man da die Grenze?
Was hältst du von Leuten, die zB absichtlich Katzen überfahren?
Toll, ist gut für die Umwelt, die ich für meinen Teil ganz schön find.. Allerdings wärs wohl sauberer und würde insgesamt mehr glückliche Leute erzeugen, wenn man sie einsammelt und in Tierheime gibt. Wobei da die Situation glaub ich auch nicht so glücklich ist.
Wobei Katzen keine Insekten also uns Menschen ähnlicher sind. Entsprechend mehr Eigenschaften erkennen wir von uns in ihnen wieder und entsprechend steigt das Mitleid- für gewöhnlich- denen gegenüber an. Vom reinen Gefühl her ist es also unangenehmer eine Katze als eine Ameise zu killen, eine entsprechende Reaktion wird also von mir erwartet: Böse Menschen!!
Alles in allem verstehe ich mich als absolut gleichgestellten Teil der Natur- weil mir die Evolutionstheorie, so wie sie mir erklärt wurde als recht logisch vorkam, glaub ich da mal so lange dran wie mir einer das Gegenteil nicht bewiesen hat. Entsprechend versuche ich alles so angenehm wie möglich zu gestalten, auf Kosten von allem Getier was da so kreucht- erst wenn es unangenehm wird, z.B. das Fleisch schlecht schmeckt oder gefährliche Erreger durch Resistenz entstehen macht das ganze weniger Spaß und man muss was ändern. Alles andere würde ich als anerzogenes Luxusprodukt einer übersättigten Gesellschaft sehen, die eben das zwischenmenschliche, natürliche und Gesellschaftlich sinnvoll-notwendige Mitgefühl auf andere Lebewesen übertragen.
Aber eine Sache würde mich jetzt wirklich, ganz ernsthaft und echt krass interessieren (ernst gemeint!):
Warum denkst du, hast du allgemein Mitgefühl (wirklich allgemein: Warum, wozu ist es gut?)?
Wenn du sagst, das war schon immer da, das wäre ein Teil von dir (war meine Antwort), dann beantwortest du die Frage nicht- vermutlich weil du die Antwort nie überlegt hast (nicht bös gemeint, mir ging es zumindest bis vor 2, 3 Jahren so).
Um darauf zu kommen, woher es kommt, muss man sich erst genau überlegen wie es wirkt: Du siehst ein Individuum, das dir bekanntes, spezifisch menschliches (z.B. Schmerz-) Verhalten zeigt, du suchst nach der Ursache mit dem Ziel das Verhalten zu stoppen. Ist das geglückt, sei es durch Schmerzmittel oder durch das Entfernen eines Schmerzverursachenden Gegenstandes (z.B. ein heißes Eisen, keine Ahnung..). Dann folgt bei dem Helfenden ein Glücksgefühl.
These A: Mitgefühl ist der (mehr oder weniger geheime) Wunsch dieses Glücksgefühl in Folge der Hilfe zu bekommen. Stimmst du soweit mit mir überein?
Daraus folgt die Frage: Warum hat man dieses Glücksgefühl, wieso bekommt man es?
Man verspürt nicht nur ein Glücksgefühl wenn man hilft, sondern auch ein entsprechendes Unglück wenn man es bleiben lässt. Je ausgeprägter das Verhalten ist, das für ein Unwohlsein spricht (z.B. immer lauteres Schreien) desto schlechter fühlt man sich, wenn man nicht hilft.
These B: Man erkennt einen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Entsprechend könnte man behaupten, dass Mitleid eine programmierte Reaktion auf einen Reiz ist.
These C: Diese Reize sind bei Menschen am stärksten ausgeprägt- ein Mensch kann immer die vielfältigsten Varianten von Mitgefühl bei einem Menschen auslösen.
These D: Die Idee, dass Mitgefühl nur dazu da ist, zwischen Menschen zu existieren, ist daher nicht mehr absurd. Nur: Welchen Zweck erfüllt es dort?
Meine Antwort war die: Menschen sind soziale Gruppentiere, die sich grundsätzlich auf die Hilfe der anderen verlassen können müssen- nicht das einer einfach weggeht, wenn sein Kollege gerade im Tümpel ersäuft. Dann wären wir früh ausgestorben. Ist ja auch gesetzlich in Form von dem Straftatbestand "unterlassene Hilfeleistung" verankert.
Die "Lebensversicherung", die sich über die Jahre eingebrannt hat, wäre dann das Mitgefühl...
Hier bin ich sicher kritisierbar, wenn du ne Alternative hast, her damit!!
Deshalb sehe ich Mitgefühl Tieren gegenüber eher als eine Art Betriebsunfall an, der ja schön und gut, aber überflüssig ist..
Wieso das jetzt mit einer Legitimation von Sadismus gleichgesetzt werden kann, begreife ich aber nicht so ganz- ich sage: Man tut, was man muss um glücklich zu werden, und wenn dem Schmerz von irgendwem/was nicht im Wege steht, tut man ALLES, wo die Kosten-Nutzen-Rechnung auf Seite des Nutzen steht. Was Kosten sind, definiert jeder für sich.
Die Definition muss Privatsache sein, sie wird erst dann problematisch, wenn sie dem gesellschaftlichen Zusammenhalt- also dem Sinn von allem Mitgefühl- zuwiderläuft.
Ich würde mich über tatsächlich konstruktive und besonders logisch nachvollziehbare Kritik von dem Gedankengang freuen. Diesmal hab ich mir Mühe gegeben, mich sachlich und verständlich auszudrücken.
Wenn's damit noch Probleme gibt: Gerne nachfragen!
Und jaaa: Erster roter Punkt! Hab mir ja auch redlich Mühe gegeben
, bei einer Meinungsdiskussion ist das so ne Art Pflicht
.
Viele Grüße
christian