Ich frage mich eh, wie groß kann die Gefahr sein, wenn man bei bestimmten Personengruppen beide Augen zudrückt? Wäre die Gefahr wirklich so groß, würde man keine solche Ausnahmen machen.
Soweit ich weiß, geht es in diesem Faden nicht darum, das moralische Verhalten anderer zu analysieren, sondern darum sich mit seiner eigenen Meinung zum Thema auseinanderzusetzen.
Selbstverständlich treffen dabei auch unterschiedliche Meinungen aufeinander, aber dies ist zweitrangig.
Es sind ja fast 10 Jahre seit Erscheinen von Risiken und Gefahren zunehmenden internationalen Handels zu Privat-Haltungszwecken vergangen.
Und was ist bis jetzt großartig passiert? Wie viele Ameisenarten sind jetzt neu invasiv durch den Ameisenhandel? Wie viele Ameisenarten wurden durch todbringende Krankheitserreger dahingerafft?
Ja, um eine Betrachtung der vergangenen Ereignisse, bei der der ein oder andere jetzt vielleicht ein anderes Bild von der Situation als noch vor 10 Jahren hat, geht es hier.
@Broll: Ein wirklich gutes Beispiel. Ich kenne Teiche, bei denen ich kaum glauben kann, dass die ohne Vermehrung so bevölkert werden konnten. Der Handel musste in diesem Fall Ende der 80er reagieren, und ist auf Gelbwangenschmuckschildkröten umgestiegen. Hat natürlich das Problem nicht beseitigt. Unsere Rotwangenschmuckschildkröte (waren mal 6) stinkt auch nach fast 30 Jahren nicht.
Das liegt am Wasserwechsel.
Wird das aussetzen von Ameisen, auch anderen Tieren oder Pflanzen dadurch berechtigt, dass es noch "keine nachweislichen Auswirkungen auf unserere Natur gibt?
(Keine nachweislichen Auswirkungen auf unsere Natur trifft ja auch nicht mehr überall zu.)
Solange es keine nachgewiesenen Auswirkungen gibt, darf gemacht werden?
Ein hervorragender Denkansatz!
Sorgt nicht die Klimaveränderung dafür, dass die Natur die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten für sich nutzt?
Die Klimaveränderung sorgt für eine Menge Veränderungen. Wie bei dem Rest der Flora und Fauna auch, werden sich auch die Ameisenpopulationen den neuen Umständen anpassen. Einige Spezies werden davon profitieren, andere werden verdrängt werden.
Es ist davon auszugehen, dass die Klimaerwärmung schneller von statten gehen wird, als dass eine genetische Anpassung bei Ameisen erfolgen kann. Bei anderen Tieren, mit schnellerem Generationenwechsel mag das vielleicht noch der Fall sein, bei Ameisen nicht.
Jeder einzelne von uns hat indirekt zu dieser Veränderung beigetragen.
Jeder einzelne von uns mag für sich entscheiden, ob er den Tieren selbst die Zeit geben will sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, oder ob das Ganze nicht beschleunigt, und ausprobiert, ob dieses oder jene Tierchen nicht doch irgendwie schon hier oder da überlebt. Vielleicht mag derjenige seinen Winter ja in Sommerkleidung in Sibirien verbringen? Die Klimaerwärmung löst den Permafrost ja eh in ein paar Jahren auf. Oder doch ohne Sonnenschutz Camping im australischen Outback?
Keine Sorge: Ich habe nicht vor auf Bestrafungsexpedition zu gehen. Ich bitte aber zu bedenken, seinen Tieren nichts anzutun, was man sich selbst auch nicht antun würde. In diesem Fall unterscheide ich nicht zwischen einer Ameise und einer Rotwangenschmuckschildkröte.