Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
- Sajikii
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#17 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Okay, als oldschool-Atta-Halter muss ich hier auch einfach meinen Senf dazu geben - geht nicht anders!
Ich schreibe jetzt einfach die grundsätzlich wichtigsten Regeln auf, die man bei einer kleinen Kolonie (und natürlich gewisse Details später auch) beachten sollte:
1) Start mit einem Becken (Details: weitere Verbindungselemente an den Seitenwänden sowie Belüftungsflächen im Deckel vorhanden), gefüllt mit einer rund zehn Liter Substratmischung, im Verhältnis zirka 70-20-10 (ungedüngtes, rückstandsfreies Pflanzensubstrat-Seramis-feiner Kies)
2) Bevor die Ameisen mit der Post kommen, vorher mindestens drei Tage das Becken einlaufen lassen, testen wie man am besten die perfekten Parameter erhält und vor allem stabil bekommt (25-28 Grad, 80-90% Luftfeuchtigkeit). Dafür sollte man anfangs auch gleich mal die Substratmischung gut anfeuchten (nicht nass! sondern Waldbodenfeuchte), und mit Hilfe einer schwachen Heizmatte und einen Thermostat (Thermometer und Hygrometer befinden sich sowieso im Becken) das richtige Gefühl für die Sache entwickeln.
3) Kolonie da?
Natürlich wurde schon mit der Faust eine Grube und kleiner Eingang in das Substrat gedrückt und eine Kokosnußschale (Tonblumentopf geht auch o.ä.) drüber gestellt, wo man am Besten die Kolonie direkt dort hin umsiedelt.
Geschafft? Schon geschnitten worden?
4) Ab jetzt heißt es nur mehr: Ruhe, Ruhe, Ruhe, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge behalten (ansonsten Wasser sprühen, die Pilzkultur befindet sich eh geschützt unter der Schale, es kann also nichts passieren), und jeden Tag frisches Blattmaterial anbieten, am Besten selbst noch etwas zerkleinern. Paralell kann man noch alle paar Tage ein paar zerbröselte Biohaferflocken (leicht angefeuchtet) anbieten. Ab und an darf es auch mal ein Tropfen Honig oder Zuckerwasser sein!
5) Wichtig: Kleine Kolonien weiches Blattmaterial (zum Bleistift: Liguster, Rosengewächse, Birke) gönnen, da tun sie sich leichter!
Und: Im Sommer für Abwechslung sorgen, denn im Winter hat man meistens nur mehr Brombeere und Haferflocken als Hauptgrundlage, nicht, dass sie zur falschen Zeit die einzig verfügbaren Blätter ignorieren (alles schon erlebt).
6) So, ah ja... immer brav den Abfallhaufen reinigen!
Ansonsten, fällt mir jetzt nichts mehr ein dazu...
Um am Anfangsbeitrag anzuschließen:
Es wurde eh schon angesprochen, der Altpilz wird orangebraun, und in weiterer Folge zum Abfallhaufen getragen. Es ist vielleicht normal, wenn man sich anfangs zu viele Sorgen macht, aber wenn die Haltungsparameter stimmen sowie die Ameisen fit und das Blattmaterial gut ist, sollte der Pilz seinen normalen Wachstumszyklus nachgehen können.
Viel Erfolg!
Ich schreibe jetzt einfach die grundsätzlich wichtigsten Regeln auf, die man bei einer kleinen Kolonie (und natürlich gewisse Details später auch) beachten sollte:
1) Start mit einem Becken (Details: weitere Verbindungselemente an den Seitenwänden sowie Belüftungsflächen im Deckel vorhanden), gefüllt mit einer rund zehn Liter Substratmischung, im Verhältnis zirka 70-20-10 (ungedüngtes, rückstandsfreies Pflanzensubstrat-Seramis-feiner Kies)
2) Bevor die Ameisen mit der Post kommen, vorher mindestens drei Tage das Becken einlaufen lassen, testen wie man am besten die perfekten Parameter erhält und vor allem stabil bekommt (25-28 Grad, 80-90% Luftfeuchtigkeit). Dafür sollte man anfangs auch gleich mal die Substratmischung gut anfeuchten (nicht nass! sondern Waldbodenfeuchte), und mit Hilfe einer schwachen Heizmatte und einen Thermostat (Thermometer und Hygrometer befinden sich sowieso im Becken) das richtige Gefühl für die Sache entwickeln.
3) Kolonie da?
Natürlich wurde schon mit der Faust eine Grube und kleiner Eingang in das Substrat gedrückt und eine Kokosnußschale (Tonblumentopf geht auch o.ä.) drüber gestellt, wo man am Besten die Kolonie direkt dort hin umsiedelt.
Geschafft? Schon geschnitten worden?
4) Ab jetzt heißt es nur mehr: Ruhe, Ruhe, Ruhe, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge behalten (ansonsten Wasser sprühen, die Pilzkultur befindet sich eh geschützt unter der Schale, es kann also nichts passieren), und jeden Tag frisches Blattmaterial anbieten, am Besten selbst noch etwas zerkleinern. Paralell kann man noch alle paar Tage ein paar zerbröselte Biohaferflocken (leicht angefeuchtet) anbieten. Ab und an darf es auch mal ein Tropfen Honig oder Zuckerwasser sein!
5) Wichtig: Kleine Kolonien weiches Blattmaterial (zum Bleistift: Liguster, Rosengewächse, Birke) gönnen, da tun sie sich leichter!
Und: Im Sommer für Abwechslung sorgen, denn im Winter hat man meistens nur mehr Brombeere und Haferflocken als Hauptgrundlage, nicht, dass sie zur falschen Zeit die einzig verfügbaren Blätter ignorieren (alles schon erlebt).
6) So, ah ja... immer brav den Abfallhaufen reinigen!
Ansonsten, fällt mir jetzt nichts mehr ein dazu...
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Es wurde eh schon angesprochen, der Altpilz wird orangebraun, und in weiterer Folge zum Abfallhaufen getragen. Es ist vielleicht normal, wenn man sich anfangs zu viele Sorgen macht, aber wenn die Haltungsparameter stimmen sowie die Ameisen fit und das Blattmaterial gut ist, sollte der Pilz seinen normalen Wachstumszyklus nachgehen können.
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#18 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Mich hat es gerade auch schon in den Fingern gekribbelt, aber dann habe ich Sajiki als letzten Post gesehen
Einzig die Methode mit dem Bodengrund möchte ich noch einmal korrigieren: Eine Haltung und auch eine erfolgreiche "Aufzucht" ist sowohl mit Bodengrund als auch ohne Bodengrund möglich. Außerdem: Sand selbst schimmelt nicht. Dort schimmeln nur andere Dinge, aber nicht der Sand selbst. Stopft man das ganze Becken mit feuchten Blättern voll, dann braucht man sich über Schimmel zwischen dem Sand nicht wundern......
Ein dunkles Nest sollte gerade bei Gründerkolonien gegeben sein. Ich würde niemals eine Attini in einem Nest mit dauerhaften Tageslichteinfall gründen lassen.
Einzig die Methode mit dem Bodengrund möchte ich noch einmal korrigieren: Eine Haltung und auch eine erfolgreiche "Aufzucht" ist sowohl mit Bodengrund als auch ohne Bodengrund möglich. Außerdem: Sand selbst schimmelt nicht. Dort schimmeln nur andere Dinge, aber nicht der Sand selbst. Stopft man das ganze Becken mit feuchten Blättern voll, dann braucht man sich über Schimmel zwischen dem Sand nicht wundern......
Ein dunkles Nest sollte gerade bei Gründerkolonien gegeben sein. Ich würde niemals eine Attini in einem Nest mit dauerhaften Tageslichteinfall gründen lassen.
- Frisbee
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#19 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Hallo
Ich hab nochmal eine Frage zu meiner Atta cephalotes Kolonie, und zwar habe ich ihnen Brombeerblätter, die schon halbferige Früchte hatten gegeben (siehe Bild).
Und nun haben einige Arbeiterinnen die "Haare", welche kurz neben den Früchten sind, abgerissen und in ihren Bau geschleppt.
Das fand ich erstmal ziemlich beeindruckend.
Nun ist meine Frage was denn nun so besonders an diesen "Haaren" ist.
Und warum die Ameisen so auf sie abfahren.
Ich hab nochmal eine Frage zu meiner Atta cephalotes Kolonie, und zwar habe ich ihnen Brombeerblätter, die schon halbferige Früchte hatten gegeben (siehe Bild).
Und nun haben einige Arbeiterinnen die "Haare", welche kurz neben den Früchten sind, abgerissen und in ihren Bau geschleppt.
Das fand ich erstmal ziemlich beeindruckend.
Nun ist meine Frage was denn nun so besonders an diesen "Haaren" ist.
Und warum die Ameisen so auf sie abfahren.
- Sajikii
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#20 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Ja das ist ja mal eine nette Beobachtung!
Naja, eigentlich wurde immer alles eingetragen, auch die dicken Stängel holten sich die großen Schneider problemlos. Unreife Beerenstände bekamen sie nie von mir, daher kenne ich diese Beobachtung nicht. Allerdings würde ich einfach meinen... es ist ein pflanzliches Material, leicht zu ernten und leicht zu tragen .
Denke nicht, dass sie damit Zahnstocher machen .
Naja, eigentlich wurde immer alles eingetragen, auch die dicken Stängel holten sich die großen Schneider problemlos. Unreife Beerenstände bekamen sie nie von mir, daher kenne ich diese Beobachtung nicht. Allerdings würde ich einfach meinen... es ist ein pflanzliches Material, leicht zu ernten und leicht zu tragen .
Denke nicht, dass sie damit Zahnstocher machen .
- Frisbee
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#21 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Hallo ich bins zum dritten Mal, wieder mit einer Frage.
Und zwar, wenn der erste "Pilzbecher" voll mit Pilz ist, wie kann man dann den Pilz in einem neuen Becher ansiedeln?
Einfach den Zweiten daneben stellen?
Das würde doch nicht funktionieren oder?
Ich meine, die Kolonie würde doch nicht einfach anfangen da drinnen einen Neuen zu errichten.
Sollte ich dann im Antstore Pilz nachkaufen und ihn in den neuen Becher legen?
Ich freue mich über jede hilfreiche Antwort
Ameisenfreak02
Und zwar, wenn der erste "Pilzbecher" voll mit Pilz ist, wie kann man dann den Pilz in einem neuen Becher ansiedeln?
Einfach den Zweiten daneben stellen?
Das würde doch nicht funktionieren oder?
Ich meine, die Kolonie würde doch nicht einfach anfangen da drinnen einen Neuen zu errichten.
Sollte ich dann im Antstore Pilz nachkaufen und ihn in den neuen Becher legen?
Ich freue mich über jede hilfreiche Antwort
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- Sajikii
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#22 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Ich bin gerade nicht im Bilde... wie darf ich den Becher verstehen? Als schützendes Dach? Oder bauten sie richtig in den Becher rein, der am Becherboden steht? Emmm... ich gehe einfach mal davon aus, dass der Becher ein Dach ist.
Nun, du könntest vorsichtig den alten Becher mit einem neuen, doppelt so großen Becher wechseln. Den alten Becher einfach gleich direkt daneben wieder hinstellen. So hast du die Situation geschaffen, dass sie die Pilzkultur vergrößern und bei Bedarf im alten Becher einen zweiten Pilz ansiedeln können.
Jep, du hast es richtig erkannt, sie bauen "einfach so" bei Bedarf eine neue Kultur an, eben dort, wo sie es für richtig empfinden.
Grundsätzlich werden in der Natur die Pilzkörper nicht viel größer als ein Fußball gehalten, in der Haltung gibt es aber natürlich andere Auswüchse, da sie sich meistens dann dem Pilzbecken anpassen. Da es gewiss Gründe gibt, warum die Ameisen mehrere, getrennte Pilzkammern haben, sollte man, meiner Meinung nach, auch als Halter dafür sorgen, solche Bedingungen zu schaffen (in weiterer Folge, deine Kolonie ist ja noch nicht groß genug für solch Vorhaben).
Viel Erfolg! (Und lass dich nicht blutig schneiden .)
LG
Nun, du könntest vorsichtig den alten Becher mit einem neuen, doppelt so großen Becher wechseln. Den alten Becher einfach gleich direkt daneben wieder hinstellen. So hast du die Situation geschaffen, dass sie die Pilzkultur vergrößern und bei Bedarf im alten Becher einen zweiten Pilz ansiedeln können.
Jep, du hast es richtig erkannt, sie bauen "einfach so" bei Bedarf eine neue Kultur an, eben dort, wo sie es für richtig empfinden.
Grundsätzlich werden in der Natur die Pilzkörper nicht viel größer als ein Fußball gehalten, in der Haltung gibt es aber natürlich andere Auswüchse, da sie sich meistens dann dem Pilzbecken anpassen. Da es gewiss Gründe gibt, warum die Ameisen mehrere, getrennte Pilzkammern haben, sollte man, meiner Meinung nach, auch als Halter dafür sorgen, solche Bedingungen zu schaffen (in weiterer Folge, deine Kolonie ist ja noch nicht groß genug für solch Vorhaben).
Viel Erfolg! (Und lass dich nicht blutig schneiden .)
LG
- Frisbee
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#23 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Danke Sajiki
Ich glaub ich werde es dann einfach mal versuchen.
Aber warum nicht den andern Becher da neben stellen?
Mit dem Austauschen habe ich schon eine schlechte Erfahrung gemacht.
Und zwar war mein kleiner Becher voll, deshalb hab ich ihn gegen einen größeren ausgetauscht.(glaube der war ein bisschen zu groß )
Schließlich ist der Pilz nur so am schrumpfen gewesen, warscheinlich weil das Mikroklima zusammen gebrochen ist.
Und dadurch bin ich mehr oder minder nun da zu gezwungen gewesen mir Hilfe von richtigen Atta Haltern zu holen, und hab hier gefragt.
Aber warum Hände blutig schneiden?
Sind diese kleinenMandibeln Haut durch dringend?(Ich hab noch keine Super Majors)
Hier nochmal ein Bild um sich ein Bild von der Situation des Bechers und des Pilzes (Leucoagaricus gongylophorus) zu machen.
Ich glaub ich werde es dann einfach mal versuchen.
Aber warum nicht den andern Becher da neben stellen?
Mit dem Austauschen habe ich schon eine schlechte Erfahrung gemacht.
Und zwar war mein kleiner Becher voll, deshalb hab ich ihn gegen einen größeren ausgetauscht.(glaube der war ein bisschen zu groß )
Schließlich ist der Pilz nur so am schrumpfen gewesen, warscheinlich weil das Mikroklima zusammen gebrochen ist.
Und dadurch bin ich mehr oder minder nun da zu gezwungen gewesen mir Hilfe von richtigen Atta Haltern zu holen, und hab hier gefragt.
Aber warum Hände blutig schneiden?
Sind diese kleinen
Hier nochmal ein Bild um sich ein Bild von der Situation des Bechers und des Pilzes (Leucoagaricus gongylophorus) zu machen.
- Sajikii
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#24 Re: Hilfe bei Atta cephalotes Kolonie
Guten Abend!
Okay, vom Gefühl her... wenn du dir da auch etwas unsicher bist, stelle einfach einen neuen Becher daneben dazu und belasse den Alten so wie er ist.
So kann sicher nichts schief gehen und die Ameisen können selbst entscheiden, wann es Zeit für einen neuen Pilz ist.
Naaa, glaub mir, die gewöhnlichen Schneider sind schon super in der Lage, aua aua zu machen .
Viel Spaß noch mit den Kleinen!
Okay, vom Gefühl her... wenn du dir da auch etwas unsicher bist, stelle einfach einen neuen Becher daneben dazu und belasse den Alten so wie er ist.
So kann sicher nichts schief gehen und die Ameisen können selbst entscheiden, wann es Zeit für einen neuen Pilz ist.
Naaa, glaub mir, die gewöhnlichen Schneider sind schon super in der Lage, aua aua zu machen .
Viel Spaß noch mit den Kleinen!