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Fleisch als Futter

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#17 Re: Fleisch als Futter

Beitrag von Gast » 1. April 2016, 22:56

Erne hat geschrieben:Ameisen lecken gerne Flüssigkeiten auf, die sie auch auf Fleisch finden, möglicherweise wegen Mineralien.
Mitunter zerlegen sie auch Fleisch, bis nichts mehr da ist, um an diese Flüssigkeiten zu kommen.
Einiges wird eingetragen, was daraus wird, sie damit machen, da muss schon genauer hingeschaut werden.
Einige Arten, jedenfalls meine Vorstellung, können Fleisch auch verwerten, ihre Larven futtern es.


Ich bin der Meinung, dass Ameisen nichts tun, was ihnen nicht einen Nutzen bringt. So würden sie auch nicht eine Maus zerlegen, wenn sie nicht deren Fleisch verwerten könnten. Immerhin wird ja dabei recht viel Energie verbraucht, die sie auch erst einmal über Nahrung zu sich nehmen müssen. Dinge, die ihnen nicht schmecken, rühren sie in der Regel gar nicht an, oder sie landen auf dem Abfallhaufen oder werden mit Sand bedeckt.

Allerdings gibt es Arten, die gerne Proteine vorrätig halten, da gehört Crematogaster scutellaris dazu. Die zerlegen erst einmal alles und lagern es ein. Wenn man ihnen längere Zeit keine Proteine füttert, verbrauchen sie diese getrockneten Stückchen mit der Zeit. Wird allerdings wieder frisches Futter angeboten, nehmen sie lieber das und entsorgen dann mit der Zeit das alte eingelagerte Futter.

Bei den Pheidole pallidula konnte ich auch beobachten, dass sie erst einmal alles in mehrere Kammern einlagern, die sich in der Nähe des Nesteingangs befinden. Allerdings verbrauchen sie die Stückchen recht schnell. Mittlerweile sehe ich z. B. kein einziges Stückchen mehr im Nest und auch nicht auf dem Abfallhaufen. Daher gehe ich davon aus, dass sie die schon an die Larven verfüttert haben.

Auch in der Natur sieht man des öfternen Ameisen verendete Tiere zerlegen. Myrmica rubra habe ich öfters an toten Igeln gesehen, die überfahren wurden. Die Lasius niger und meine Camponotus vagus zerlegen verendete Vögel und deren Küken. Zwar sind sicher Insekten die Hauptquelle von Proteinen, aber auch in der Natur sagen die Ameisen zu verendeten Vögeln, Säugetieren oder Reptilien nicht nein und verwerten diese.



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#18 Re: Fleisch als Futter

Beitrag von Gast » 1. April 2016, 23:06

camponotusligni hat geschrieben:Habe es dann mit einem Stück Hühnerbrust (2-3 g, also ca. Gewicht einer Babymaus) probiert, nach gut 2 Tagen war noch ein kleiner vertrockneter Rest über, wurde aber gut belaufen und auch eingetragen. Bilder habe ich davon leider keine.

Das die Haltung mit Fleisch durchaus funktionieren kann sieht man an den Hackfleischbericht hier im Forum (von wem weiß ich gerade leider nicht).

Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass das Gewebe von einer Babymaus "feiner" ist und deshalb damit vielleicht größere Erfolge erzielt werden?


Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man eine Kolonie auch nur mit Hackfleisch anstatt Insekten ernähren könnte. Wäre evtl. auch etwas für Leute, die keine Insekten töten wollen. Besser als diese getrockneten Insekten oder die ekelig riechenden in Dosen ist das auf jeden Fall.

Viele Arten mögen Futter nicht mehr, wenn es zu trocken ist. Aber das kann auch passieren, wenn man ein zu großes Heimchen oder eine zu große Schabe verfüttert. Nach ein paar Tagen ist das Futterinsekt vertrocknet und die Ameisen mögen es nicht mehr. Ähnlich ist das beim Fleisch.



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#19 Re: Fleisch als Futter

Beitrag von trailandstreet » 2. April 2016, 08:57

Tote, also ganze Tiere sind etwas anders als nur ein Stück Fleisch. Beim ganzen Tier und wenn es auch nur eine Babymaus ist oder ein aus dem Nest gefallener Jungvogel, haben auch noch Innereien und Blut und andere Gewebsflüssigkeiten, die es für die Ameisen wohl noch interessanter machen, als nur ein doch relativ trockenes Stück Fleisch.
Da bekommen sie gleich noch ein wenig mehr mit, was sie vielleicht benötigen.
An toten Jungvögeln hab ich auch schon öfter Ameisen gesehen, vor allem, wenn diese auf Pflasterflächen gelandet sind. Da waren die Ameisen eigentlich immer die ersten an der Beute.
Bei der Effektivität der Ameisen haben hier sicher die Fliegen mal das Nachsehen.



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