Serafine hat geschrieben:Eine Kolonie von 10.000 Ameisen in einem einzelnen Becken zu halten finde ich wenig artgerecht, da sollten es schon ein paar mit Schläuchen verbunden Becken/Plastikboxen etc. sein (die müssen auch nicht alle gleich groß sein oder dieselbe Form haben, es sollte halt einfach genügend Raum zum laufen, nisten und futtersuchen vorhanden sein).
Ist Platz für eine riesige Anlage vorhanden ist das natürlich schön, es ist aber auch kein Problem einer großen Kolonie nur eine Arena zur Verfügung zu stellen.
Wichtiger ist meiner Meinung nach, dass der Nestbereich ausreichend dimensioniert ist. Dort würde ich keine Einsparungen treffen und immer nach Möglichkeit entsprechend erweitern. Die Größe der Arena ist eher zweitrangig und wohl für den Halter aus optischen Gesichtspunkten zu beachten (oder auch um eine Reinigung zu erleichtern).
Mehanika hat geschrieben:Wenn viele versuchen auszubrechen, ist das ein guter Hinweis für zu wenig Platz? Nachdem genügend Futter und Wasser zur Verfügung steht.
Wie du schon sagst, solches Verhalten weist i. d. R. auf einen Mangelzustand hin, meist einfach Hunger. Aber selbst wenn diese Bedürfnisse alle befriedigt sind, so hat man bei großen Kolonien trotzdem noch Ameisen die raus wollen. Denn in der Natur gibt es keine Begrenzungen, und die Ameisen sind immer auf der Suche, z. B. nach einem noch besseren Neststandort, oder auch nach Nestern von anderen Ameisen, die möglicherweise eine Gefahr darstellen oder andersherum Nester die ausgeraubt werden können. Das ist aber auch wieder sehr artabhängig.
Da es bei dir um Lasius niger geht, noch ein paar weitere Überlegungen. Diese Art ist als territoriale, aggressive Art bekannt. Das bedeutet sie wird immer nach Möglichkeiten suchen ihr Territorium zu vergrößern, und wird auch nach Konkurrenten suchen. Von daher wird die Anlage niemals groß genug sein können. Die einzige Möglichkeit der Begrenzung wäre eine gleichstarke Kolonie der eigenen Art, dann finden an der Grenze der Territorien Scheinkämpfe statt. Oder aber eine überlegene Art, wie z. B. Lasius fuliginosus. Deren Grenzen werden von Lasius niger streng respektiert. Dann könnte es aber dazu kommen, dass die Lasius fuliginosus ihr Territorium immer weiter in das der L. niger verlagern, und in der Haltung gibt es keinen Rückzugsraum, so dass es wohl unweigerlich zum Kampf kommen würde.