Ich möchte mich als Anfängerin mit einer Camponotus ligniperda auch einmal äußern.
Ich habe meine Ameisen ebenfalls in einem anderen Shop als dem besagten gekauft und eine
Königin und eine kleine Arbeiterin erworben. Leider war keine
Brut dabei. In einem anderen Thread in diesem Forum in dem der gleiche Fall vorlag war direkt von Pushing die Rede. Ich weiß es nicht und kann es nicht nachweisen. Kann auch genauso gut sein, dass die
Brut gefressen wurde und nur eine Pygmäe überwintert hat. Tragischerweise begann auch bei meiner Arbeiterin irgendwann das Verhalten, das als "Totlaufen" bezeichnet wird.
Insofern habe ich die
Gyne zunächst mit Pygmäe, später ohne, in Ruhe und im Dunkeln gründen lassen und einmal die Woche nach ihr gesehen.
Sie legte auch bald Eier und nach 2-3 Monaten schlüpfte meine (eigene) erste Pygmäe. Und ja, keine Angst, solange die Arbeiterin da war wurde gefüttert. Der Kokon der zweiten
Puppe war sehr durchsichtig und später musste ich auch feststellen, dass diese Arbeiterin zerlegt und eventuell auch gefressen wurde. Die restlichen Eier hatten sich sehr verschieden weit entwickelt, so habe ich jetzt, ca. einen Monat später eine braune
Puppe, eine sehr große
Larve und einige kleine, wie viele genau ist mir nicht bekannt, da ich keinen so guten Einblick in das Reagenzglas habe und sie nicht stören will, wenn nicht nötig.
Ich habe im Voraus auch einige Haltungsberichte gelesen, sowohl die, in denen es schlecht, als auch die, in denen es recht gut verlaufen ist.
Unter Anderem eben auch (einige Male sogar) den Bericht auf Ernes Internetseite.
Dementsprechend war mir bewusst, dass es definitiv Unterschiede in der Haltung und in der Entwicklung gibt.
Zum Einen ist ein relevanter Faktor, ob das Nest bspw. durch eine Heizmatte beheizt wird, wie Erne es tut oder nicht.
Dadurch wird eben ein (unnatürlicher) Idealzustand erreicht, der einen positiven Effekt auf die Brutentwicklung hat.
Ein häufig beobachteter Nebeneffekt ist das verfrühte Einstellen des Sommergeschäfts. Nun kann man Camponotus ligniperda, als einheimische Art, eben auch ohne Heizung
halten, beziehungsweise insbesondere um dem eben beschriebenen Effekt vorzubeugen (oder um nicht noch extra etwas ans Stromnetz anschließen zu müssen o.ä.)
Ich jedenfalls habe mich dafür entschieden sie ohne Heizmatte zu halten, was natürlich auch bedingt, dass sich die
Brut weniger schnell entwickelt.
Ich war mir von Anfang an also im Klaren, dass ich am Ende des Jahres nicht mit einem Wachstum rechnen kann, wie das, das von Erne beschrieben wurde und eher so mit
10 +/-. Dennoch muss ich zugeben, dass man, wenn man so wie ich momentan nur diese eine Art hält,
sehr sehr viel Geduld braucht und ich mir inzwischen wünschte doch mit einer kleinen Kolonie angefangen zu haben.
Ich denke im Großen und Ganzen ist die Gründung, nach meinen Erfahrungen zumindest, mit einer begatteten
Königin, auch als AnfängerIn durchaus machbar, allerdings würde ich nicht dazu raten.
Was die Haltung an sich angeht erscheint sie mir (noch) nicht als kompliziert, aber so viel Erfahrung habe ich eben noch nicht.