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Camponotus ligniperda Haltung

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Serafine

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#17 Re: Camponotus ligniperda Haltung

Beitrag von Serafine » 25. Juni 2018, 01:05

Izula hat geschrieben:Ich habe auch ein abgedunkeltes RG + Wassertank in der Arena liegen, jedoch ist dieses nicht bezogen. Meint ihr die Ameisen würden die Brut dort einlegen, wenn das Nest für sie zu trocken wäre bzw. kann ich davon ausgehen, dass das Nest für sie so feucht genug ist, wenn sie nicht in das RG + Wassertank ziehen?

Ja, ziemlich sicher. Meine Camponotus barbaricus zumindest machen exakt das. An deren Nester sind Wasser-RGs angeschlossen und sie rotieren fröhlich die Brut durch. Allerdings scheinen die Larven auch ziemlich resistent gegen Trockenheit zu sein, denn es wurden auch schon öfter welche im Schlauch zur Arena gelagert (vermutlich der trockenste Teil des Nests) und als ihr ursprüngliches erstes RG auslief (Wasser ging zur Neige und der feuchte Wattepfropf ist kollabiert) lagen die Larven mehrere Tage in der trockenen Arena, was ihnen auch nichts ausgemacht hat. Für Camponotus pennsylvanicus gibt es Studien nach denen die Brut erst bei unter 20% Luftfeuchtigkeit Missbildungen entwickelt.
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#18 Re: Camponotus ligniperda Haltung

Beitrag von Erne » 25. Juni 2018, 01:26

Serafine kannst Du schauen ob Du die Camponotus pennsylvanicus Studien noch findest und hier verlinkst, könnte interessanter Lesestoff für die User sein.

Camponotus barbaricus kommen eher aus wärmeren, trockneren Habitaten, könnte mir vorstellen das die besser mit Trockenheit im Nest umgehen können.

Wenn es sich so liest, dass ich ein zu trockenes Nest oder geringe Luftfeuchtigkeit für Missbildungen verantwortlich mache, habe ich mich falsch ausgedrückt.
Auch bei, aus meiner Sicht passenden Bedingungen, konnte ich Missbildungen beobachten.

Izula hat geschrieben: Meint ihr die Ameisen würden die Brut dort einlegen, wenn das Nest für sie zu trocken wäre bzw. kann ich davon ausgehen, dass das Nest für sie so feucht genug ist, wenn sie nicht in das RG + Wassertank ziehen?

Eine passende Maßnahme um Ausweichmöglichkeiten zu schaffen, die nicht nicht schaden kann.

>Missbildungen<
Korknest, ist das gekauft oder selber aus gekauften Korkplatten gefertigt?
Habe irgendwo mal gelesen, dass es nicht auszuschließen ist, das Kork gegen Insektenfraß und Schimmel behandelt sein könnte, wenn er als Verwendung im Baubereich gedacht ist.

Grüße Wolfgang



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#19 Re: Camponotus ligniperda Haltung

Beitrag von Serafine » 25. Juni 2018, 01:37

Erne hat geschrieben:Serafine kannst Du schauen ob Du die Camponotus pennsylvanicus Studien noch findest und hier verlinkst, könnte interessanter Lesestoff für die User sein.

Muss ich mal Formiculture durchsuchen, finde die mit Google grad nicht. Irgendjemand hatte da den Link gepostet.

Erne hat geschrieben:Wenn es sich so liest, dass ich ein zu trockenes Nest für Missbildungen verantwortlich mache, habe ich mich falsch ausgedrückt.
Auch bei, aus meiner Sicht passenden Bedingungen, konnte ich Missbildungen beobachten.

Das war eher darauf bezogen, dass die meisten (nördlichen) Camponotusarten allgemein ziemlich trockenresistent sind.
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#20 Re: Camponotus ligniperda Haltung

Beitrag von Eskapist » 25. Juni 2018, 12:40

Erne hat geschrieben:Ãœber die Entwicklung dieser Art ist vieles nachlesbar.
Mit den richtigen Haltungsbedingungen sind Camponotus ligniperda gut voran zu bringen.



Ich hoffe es...

Meine Beobachtungen hierzu:

Ich selber habe mir eine kleine Kolonie (fette Mama, 7 Pygmäen und ca. 13 kleine überwinterte Larven)
in den letzten Februartagen 2017 von Gerhard Klytta schicken lassen.
Die Gyne war, als sie bei mir ankam, schon physogastrisch.
Aber der Postversand, das neue Nest, die neue Arena, das alles hatte anscheinend eine extrem traumatische Wirkung auf die Biester.
Das Abdomen der Queen schrumpfte innerhalb kurzer Zeit, zwei Pygmäen verfielen dem Wahnsinn und rannten sich zu Tode, Futteraufnahme war zögerlich, von den 13 Winterlarven wurden zwar alle bis zum Puppenstadium aufgezogen, 6 Stück davon aber vorm Schlupf wieder gefressen ( nichts fressen diese Biester lieber als die eigenen Geschwister, scheints...), den ganzen März und April gabs keine Eiablage, im Mai dann ca. 12 Eier, die schlüpften, aber im jüngsten Larvenstadium stehen blieben und als solche mit der Königin und 12 Arbeiterinnen in die Überwinterung gingen.

Nicht gerade ermutigend das erste Jahr.
:bricks:

Aber nach der harten Überwinterung, zeitweise bei Minusgraden, Auswinterung Anfang März, keine Winterverluste, hat die Kolonie mächtig zugelegt.
Schnäkig sind die Mädels zwar nach wie vor was das Futter angeht, zur zeit gehen sie zb. nur noch an Nachtfalter, und Kannibalismus war auch noch in diesem Frühjahr an der Tagesordnung, aber jetzt zu Midsommer, die Eiablage ist beendet, das Wachstum der noch vorhandenen Larven ebenso, lässt sich abschätzen, dass, wenn denn die ca. 40 verbliebenen Puppen (fast) alle schlüpfen und nicht allzu viele Arbeiterinnen wegsterben, die Kolonie mit ungefähr hundert Weibern und 100 bis 200 Larven einwintert.

Kurz:
Ich bin zufrieden.
Nach dem ersten traumatischen Jahr geht es mit Volldampf voran.
:)

Ich vermute, hätte ich letzes Jahr mit einer frisch begatteten Gyne auf Nistplatzsuche begonnen wär die Kolonie heute genau so groß.
Leider hat man diese Möglichkeit nicht immer.
Aber der Weg über den Händler und der damit verbundene Stress für die Tiere (mehrmaliger postalischer Versand, mehrmaliger Wechsel der Bruthöhle, nicht optimale Überwinterungstemperaturen usw.) bremst die Entwicklung ziemlich stark aus oder führt schlimmstenfalls gar zum Exitus der Kolonie.
So scheint es mir.
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#21 Re: Camponotus ligniperda Haltung

Beitrag von GrANTed » 25. Juni 2018, 16:13

Ich möchte mich als Anfängerin mit einer Camponotus ligniperda auch einmal äußern.

Ich habe meine Ameisen ebenfalls in einem anderen Shop als dem besagten gekauft und eine Königin und eine kleine Arbeiterin erworben. Leider war keine Brut dabei. In einem anderen Thread in diesem Forum in dem der gleiche Fall vorlag war direkt von Pushing die Rede. Ich weiß es nicht und kann es nicht nachweisen. Kann auch genauso gut sein, dass die Brut gefressen wurde und nur eine Pygmäe überwintert hat. Tragischerweise begann auch bei meiner Arbeiterin irgendwann das Verhalten, das als "Totlaufen" bezeichnet wird.

Insofern habe ich die Gyne zunächst mit Pygmäe, später ohne, in Ruhe und im Dunkeln gründen lassen und einmal die Woche nach ihr gesehen.
Sie legte auch bald Eier und nach 2-3 Monaten schlüpfte meine (eigene) erste Pygmäe. Und ja, keine Angst, solange die Arbeiterin da war wurde gefüttert. Der Kokon der zweiten Puppe war sehr durchsichtig und später musste ich auch feststellen, dass diese Arbeiterin zerlegt und eventuell auch gefressen wurde. Die restlichen Eier hatten sich sehr verschieden weit entwickelt, so habe ich jetzt, ca. einen Monat später eine braune Puppe, eine sehr große Larve und einige kleine, wie viele genau ist mir nicht bekannt, da ich keinen so guten Einblick in das Reagenzglas habe und sie nicht stören will, wenn nicht nötig.

Ich habe im Voraus auch einige Haltungsberichte gelesen, sowohl die, in denen es schlecht, als auch die, in denen es recht gut verlaufen ist.
Unter Anderem eben auch (einige Male sogar) den Bericht auf Ernes Internetseite.
Dementsprechend war mir bewusst, dass es definitiv Unterschiede in der Haltung und in der Entwicklung gibt.
Zum Einen ist ein relevanter Faktor, ob das Nest bspw. durch eine Heizmatte beheizt wird, wie Erne es tut oder nicht.
Dadurch wird eben ein (unnatürlicher) Idealzustand erreicht, der einen positiven Effekt auf die Brutentwicklung hat.
Ein häufig beobachteter Nebeneffekt ist das verfrühte Einstellen des Sommergeschäfts. Nun kann man Camponotus ligniperda, als einheimische Art, eben auch ohne Heizung
halten, beziehungsweise insbesondere um dem eben beschriebenen Effekt vorzubeugen (oder um nicht noch extra etwas ans Stromnetz anschließen zu müssen o.ä.)
Ich jedenfalls habe mich dafür entschieden sie ohne Heizmatte zu halten, was natürlich auch bedingt, dass sich die Brut weniger schnell entwickelt.

Ich war mir von Anfang an also im Klaren, dass ich am Ende des Jahres nicht mit einem Wachstum rechnen kann, wie das, das von Erne beschrieben wurde und eher so mit
10 +/-. Dennoch muss ich zugeben, dass man, wenn man so wie ich momentan nur diese eine Art hält, sehr sehr viel Geduld braucht und ich mir inzwischen wünschte doch mit einer kleinen Kolonie angefangen zu haben.
Ich denke im Großen und Ganzen ist die Gründung, nach meinen Erfahrungen zumindest, mit einer begatteten Königin, auch als AnfängerIn durchaus machbar, allerdings würde ich nicht dazu raten. :baeh:
Was die Haltung an sich angeht erscheint sie mir (noch) nicht als kompliziert, aber so viel Erfahrung habe ich eben noch nicht.
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#22 Re: Camponotus ligniperda Haltung

Beitrag von Izula » 25. Juni 2018, 18:43

Dann hoffe ich mal, dass die Luftfeuchtigkeit in der Arena/Nest von 60% ausreichend ist und sie keine weitere Bewässerung benötigen. Wie gesagt das angebotene RG + Wassertank haben sie bisher ignoriert aber ich werde mal genau beobachten, wie die neu geschlüpften Arbeiterinnen aussehen und ob es ihnen gut geht. Beeinflusst die Luftfeuchtigkeit nur die Eier und Larven oder auch die Ameisen in den Puppen?



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