Guten Morgen liebe Ameisenfreunde,
also, ich habe mir im letzten Jahr, relativ spät, im Antstore jeweile eine Jungkolonie der schwarzen (Camponotus herculeanus) und der braunschwarzen (Camponotus ligniperda) Rossameise gekauft.

Jetzt zu meinen eigentlichen Fragen:


1. Ist es normal, dass noch immer keine Arbeiterin geschlüpft ist, dauert das solange? (Puppen usw. sind vorhanden wird also nichtmehr lange dauern, hoffe ich!)

2. Woher kommt die eine Arbeiterin die jeweils im RG schon vorhanden war?

3. Während die schwarze Rossameise (Camponotus herculeanus) mittlerweile Eier legt ohne Ende, ist die braunschwarze (Camponotus ligniperda) da eher gemütlicher und bescheidener... sieht wie ein krasser Unterschied aus! Beide Kolonien stehen im schlafzimmer bei Raumtemperatur 15 - 20 Grad.

3A Ist das zu kalt?

3B wäre die Vermehrung "besser" ( habe auch noch andere Jungkolonien vom letzten Jahr, die ebenfalls sehr "gemütlich" Eier legen ) wenn ich die Temperatur erhöhen würde, zum bsp. mit einer Wärmematte?

Und bevor ihr fragt, es gibt Honig und Fruchtfliegen zu futtern, Sie stehen Drauf!

Liebe Grüße

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 11:41

Guten Morgen liebe Ameisenfreunde,
also, ich habe mir im letzten Jahr, relativ spät, im Antstore jeweile eine Jungkolonie der schwarzen (Camponotus herculeanus) und der braunschwarzen (Camponotus ligniperda) Rossameise gekauft.

Was heißt denn, relativ spät?

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 11:41

1. Ist es normal, dass noch immer keine Arbeiterin geschlüpft ist, dauert das solange? (Puppen usw. sind vorhanden wird also nichtmehr lange dauern, hoffe ich!)

Camponotus braucht schon lange, aber das bisher gar nichts geschlüpft ist, ist schon komisch

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 11:41

2. Woher kommt die eine Arbeiterin die jeweils im RG schon vorhanden war?

Kann dir nur der Laden wirklich beantworten

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 11:41

3. Während die schwarze Rossameise (Camponotus herculeanus) mittlerweile Eier legt ohne Ende, ist die braunschwarze (Camponotus ligniperda) da eher gemütlicher und bescheidener... sieht wie ein krasser Unterschied aus! Beide Kolonien stehen im schlafzimmer bei Raumtemperatur 15 - 20 Grad.

3A Ist das zu kalt?

Mittlerweile, ja, Temperaturtechnisch steckst du bei denen gerade im März, dann wenn die Winterruhe langsam vorbei geht und alles munter wird. Dauerhaft solche Temperaturen schaden zwar nicht, aber die Kolonie läuft auf Sparflamme und entwickelt sich noch langsamer als sie es eh schon tun würde

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 11:41

3B wäre die Vermehrung "besser" ( habe auch noch andere Jungkolonien vom letzten Jahr, die ebenfalls sehr "gemütlich" Eier legen ) wenn ich die Temperatur erhöhen würde, zum bsp. mit einer Wärmematte?

Was meinst du mit Vermehrung? Eine Wärmematte brauchst du nicht unbedingt, einfach in einem wärmeren Raum verfrachten reicht schon aus.

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 11:41

Und bevor ihr fragt, es gibt Honig und Fruchtfliegen zu futtern, Sie stehen Drauf!

Ehh, Gynen in der Gründung füttert man nur bedingt, und zwar wenn sie semiclaustral sind und das trifft bei Camponotus Arten nicht zu. Heißt, du setzt deiner Gyne ständig neuen Stress aus, indem du ihre Kammer öffnest, das hat zur Folge das sie sehr wahrscheinlich ihre Eier frisst, sich nicht wohl fühlt und weniger legt. Claustral gründende Arten, wie Camponotus steckt man in ein RG und vergisst sie erstmal für die nächsten Monate, der Wassertank im RG ist völlig ausreichend.

Das sich also nichts tut, wird wohl einmal durch die gehemmte Entwicklung wegen der kühlen Temperatur liegen und weil die Gyne in der Gründung ständig gestört und gestresst wird. Mein Rat, RG abdunkeln, in einem warmen Zimmer verfrachten und vor Juli nicht mehr nachschauen und völlig ignorieren

Hallo Flo_83,
dass es Brut gibt, Eier gelegt werden und die Tierchen Futter annehmen, sind erst einmal gute Zeichen!

Evtl. ist die Entwicklung durch die recht kühlen Temperaturen verzögert. Allerdings kann das Beheizen im Reagenzglas(?) etwas Fingerspitzengefühl erfordern und auch gefährlich für die Tiere sein. Also keinesfalls in die Sonne stellen o.ä.. Insgesamt an einen wärmeren Ort verfrachten hielte ich für eine geeignete Maßnahme.

Für weitere Ratschläge wären Einblicke in dein Setup günstig - wo leben die Tiere, welche Brutstadien seit wann, Bilder usw...

Da es bereits Arbeiterinnen und theoretisch schlupfbereite Puppen gibt, halte ich diesen Ratschlag für falsch:

Ehh, Gynen in der Gründung füttert man nur bedingt, und zwar wenn sie semiclaustral sind und das trifft bei Camponotus Arten nicht zu. Heißt, du setzt deiner Gyne ständig neuen Stress aus, indem du ihre Kammer öffnest, das hat zur Folge das sie sehr wahrscheinlich ihre Eier frisst, sich nicht wohl fühlt und weniger legt. Claustral gründende Arten, wie Camponotus steckt man in ein RG und vergisst sie erstmal für die nächsten Monate, der Wassertank im RG ist völlig ausreichend.

[...] vor Juli nicht mehr nachschauen und völlig ignorieren

Wobei es natürlich nur möglichst wenige Störungen geben sollte. Allerdings benötigen die Tiere selbstredend stets Zugang zu Futter und Wasser. Ich gehe davon aus, dass du dieses in einer Arena reichst?...

LG
di4pr

Das wichtigste ist die Ruhe und die abgedunkelte Haltung. Wenn die oft gestört werden, kann es sein, dass die Gyne zu gestresst ist und keine Eier legen wird bzw. sie verzögert es ungemein. Sobald die ersten Larven da sind wird auch Protein benötigt. Außer bei der Gründung selbst, was ja bei dir der Fall ist. Die ersten Arbeiterinnen werden aus der Umwandlung des Flügelmuskelgewebes von der Gyne ernährt. Sind diese dann geschlüpft, besorgen sie dann Protein in Form von Fliegen etc.

btw. Ich hatte schon den Fall, dass die Verdunklung nicht dunkel genug war. Erst nur abgedeckt mit halbrunder Astrinde --> keine Eier. Dann genau passendes schwarzes Kartonpapier komplett um das RG --> Eier gelegt.

Hallo Flo_83,

Auch ich habe letzten Sommer (Anfangs August) vom Antstore eine Gyne Camponotus herculeanus ohne Arbeiterin und eine Camponotus ligniperda mit 1 oder 2 Arbeiterinnen erhalten. Es könnten also Schwestern sein, meine kommen aus Polen!

Ich habe letztes Jahr wirklich gedacht, dass mir beide eingehen werden, sie haben beide nicht so einen fitten Eindruck gemacht. Da dann noch bei beiden das mitgelieferte Reagenzglas gerade am austrocknen war musste ich Angangs Oktober beide in ein anderes Reagenzglas umsiedeln. Das war bestimmt Stress pur vür beide Queens! Kurz darauf ging’s in die Winterruhe in den Kühlschrank wo sie bis Mitte/Ende März blieben!

Die mit den 1-2 Arbeiterinnen hat mittlerweile ca 25 Arbeiterinnen. Die andere hatte bis letzte Woche 5 Arbeiterinnen wovon eine am Wochende verstorben ist.

Ich bin der Meinung, dass man Ameisen welche claustral gründen wie die Camponotus Nahrung anbieten kann nachdem die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind!

Ausm Ameisenwiki:
„So konnte unter Labor-Bedingungen beobachtet werden, dass eine gründende Camponotus-Königin bis zu 1 ¼ Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben kann. Mit den ersten Arbeiterinnen wird die Kammer geöffnet, und sie verlassen das Nest zur Nahrungsaufnahme.“

Was mir aber bei Dir auffällt ist, dass sie zwischen 15-20 Grad doch eher für Ameisen Kühl haben. Bei den Temperaturen habe die noch Frühling! Stell die Anlage (Reagenzglas) oder was auch immer an einen wärmeren Ort, aber keine direkte Sonneneinstrahlung.

Heizmatten sind bei Camponotus ligniperda und Camponotus herculeanus eher kontraproduktiv, denn können die bereits Ende Juni schon wieder in den Wintermodus gehen weil sie Denken die Arbeit für das Jahr bereits erledigt zu haben. Ich denke zwischen 24 und 26 Grad ist für diese Art ideal!

Gruss

Rapunzula hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 18:59

Hallo Flo_83,

Auch ich habe letzten Sommer (Anfangs August) vom Antstore eine Gyne Camponotus herculeanus ohne Arbeiterin und eine Camponotus ligniperda mit 1 oder 2 Arbeiterinnen erhalten. Es könnten also Schwestern sein, meine kommen aus Polen!

Ich habe letztes Jahr wirklich gedacht, dass mir beide eingehen werden, sie haben beide nicht so einen fitten Eindruck gemacht. Da dann noch bei beiden das mitgelieferte Reagenzglas gerade am austrocknen war musste ich Angangs Oktober beide in ein anderes Reagenzglas umsiedeln. Das war bestimmt Stress pur vür beide Queens! Kurz darauf ging’s in die Winterruhe in den Kühlschrank wo sie bis Mitte/Ende März blieben!

Die mit den 1-2 Arbeiterinnen hat mittlerweile ca 25 Arbeiterinnen. Die andere hatte bis letzte Woche 5 5 Arbeiterinnen wovon eine am Wochende verstorben ist.

Soviele Arbeiterinnen hast du schon..... dann habe ich aber echt viel falsch gemacht... dass sich bei mir so gar nix tut...
Werde Sie sofort warm und dunkel stellen und in Ruhe lassen!


Und ja, beide Gynen kommen aus Polen...

Flo_83 hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 22:49

Soviele Arbeiterinnen hast du schon

UPS!!!
Sorry, es sind 5 Arbeiterinnen, nicht 5 5!!!
Tippfehler!!!

Also eine hat ca. 25, die andere 5!

Hebe es im oberen Text editiert!

Gruss

di4per hat geschrieben: ↑

31. Mai 2021, 12:52

Hallo Flo_83,
dass es Brut gibt, Eier gelegt werden und die Tierchen Futter annehmen, sind erst einmal gute Zeichen!

Evtl. ist die Entwicklung durch die recht kühlen Temperaturen verzögert. Allerdings kann das Beheizen im Reagenzglas(?) etwas Fingerspitzengefühl erfordern und auch gefährlich für die Tiere sein. Also keinesfalls in die Sonne stellen o.ä.. Insgesamt an einen wärmeren Ort verfrachten hielte ich für eine geeignete Maßnahme.

Für weitere Ratschläge wären Einblicke in dein Setup günstig - wo leben die Tiere, welche Brutstadien seit wann, Bilder usw...

Da es bereits Arbeiterinnen und theoretisch schlupfbereite Puppen gibt, halte ich diesen Ratschlag für falsch:

Ehh, Gynen in der Gründung füttert man nur bedingt, und zwar wenn sie semiclaustral sind und das trifft bei Camponotus Arten nicht zu. Heißt, du setzt deiner Gyne ständig neuen Stress aus, indem du ihre Kammer öffnest, das hat zur Folge das sie sehr wahrscheinlich ihre Eier frisst, sich nicht wohl fühlt und weniger legt. Claustral gründende Arten, wie Camponotus steckt man in ein RG und vergisst sie erstmal für die nächsten Monate, der Wassertank im RG ist völlig ausreichend.

[...] vor Juli nicht mehr nachschauen und völlig ignorieren

Wobei es natürlich nur möglichst wenige Störungen geben sollte. Allerdings benötigen die Tiere selbstredend stets Zugang zu Futter und Wasser. Ich gehe davon aus, dass du dieses in einer Arena reichst?...

LG
di4pr

Hey,
ehrlich gesagt nein, ich füttere alle meine Jungkolonien direkt im Reagenzglas, claustral oder nicht. Was ich aber nachdem ich hier etwas im Forum gelesen habe, für mittlerweile falsch erachte.
Ich werde mir morgen kleine Plasikboxen kaufen und für jeden Kolonie eine Arena fertigen...