27. Juli 2022
Ich hatte die letzten Tage recht viel um die Ohren, weshalb ich leider nicht über alle Geschehnisse berichten konnte bzw. mir auch nicht mehr ganz im Klaren über deren Chronologie bin.
Die gute Nachricht ist: Beide Gynen haben nun
Puppen, sehen konnte ich bei derjenigen, die bereits im letzten Post eine
Puppe hatte, 3-4 Kokonpuppen und eine Nacktpuppe, deren Ãœberlebenschancen vermutlich eher schlecht stehen (vgl.
diesen Post und folgende bzgl.
Cataglyphis oasium). Die andere hat offensichtlich nur eine
Puppe, vor einigen Tagen glaube ich bei dieser auch eine Nacktpuppe erkannt zu haben, die jedoch nicht mehr zu sehen ist. Selbstverständlich ist nicht auszuschließen, dass ich einen Teil der
Brut nicht mehr sehen kann, da die Gynen auch Baumaterial (Küchenrollenteile) in die RGs eingetragen haben.
Nachdem ich auf die seltsame Form der ersten
Puppe hingewiesen worden war, konnte als Ursache ein Mangel an Substrat nicht ausgeschlossen werden. Daher habe ich beiden
Königinnen nun eine dünne Schicht Sand aus dem schönen Wörthersee (abgebacken und recht trocken) als Bodengrund zur Verfügung gestellt, der den
Larven bei der Verpuppung helfen sollte. Ganz aufgegangen scheint der Plan nicht zu sein, da die Nacktpuppe bei
Gyne 1 offensichtlich nach der Gabe des Sandes entstanden ist. Des Weiteren schauen auch die neuen
Puppen etwas unförmig aus. Zumindest scheinen die Gynen den Sand als Baumaterial zu lieben, ich konnte auch schon die
Cataglyphis-Grabtechnik beobachten, die an das Buddeln von Hunden erinnert. Küchenrollen- und Eierkartonfetzen werden allerdings nach wie vor gerne verbaut.
Ich habe die Beheizung aufgrund der aktuellen Hitzewelle eingestellt, es hatte fast durchgehend tagsüber zwischen 26 und 28°C in der Wohnung. Da es jetzt leicht abgekühlt hat, liegen die Temperaturen etwas darunter, doch ich denke, dass auch in der Natur keine konstanten Werte vorliegen. Sollte es langfristig zu kalt für meine Griechinnen werden, wird wieder mehr geheizt. Einmal hatte es in den Boxen gar 32°C, da vergessen worden war, die Heizlampe trotz höherer Raumtemperatur abzuschalten. Dass das den Ameisen grob geschadet hat, wage ich zu bezweifeln, es handelte sich um eine kurze Temperaturspitze.
Kurzum, es läuft nicht alles so schnell und problemfrei, wie ich mir das erhofft hatte, doch noch sehe ich keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben.
Puppen sind da und es sind noch nicht ganz sieben Wochen seit Eiablage vergangen. Klar, es hätte schneller gehen können, aber was läuft in der Ameisenhaltung schon nach Plan?