Hallo,
wir hatten gestern Besuch und da kam genau diese Frage auf, daher wollte ich einfach mal fragen wie das bei euch so aussieht gerade. Hier bei uns wirkt die Natur, was die Insekten betrifft, recht "tot", keine Schmetterlinge, Hummeln, Grashüpfer, Marienkäfer, selbst Fliegen und Mücken sind rar dieses Jahr. Das es die letzten Jahren wenig war ist wohl allen bewusst und das es nicht mehr so sein wird wie früher auch, aber dieses Jahr empfinde ich es als doch sehr extrem, habt ihr auch sowas beobachten können? Oder ist es ganz anders bei euch? Würde mich mal interessieren, denn wir achten auf sowas schonmal eher als andere

Bei mir sind viele Insekten unterwegs am Boden und in der Luft(manchmal zum Leidwesen von mir )
Aber keine Ahnung wie das bei anderen ist

Auf meinem Balkon-Urwald (mehrere große Töpfe mit Blumenmischungen) tummeln sich aktuell v.a. Schwebfliegen und kleine Wespen, auch das Bienenhotel ist ganz gut besucht. Ab und an findet eine Biene oder Hummel den Weg hier hoch.
Unter den alten Holzstückchen im Topf des Ahornschößlings sind sogar kleine Hundertfüßer.

Die extreme Hitze macht auch den Insekten zu schaffen. Wenn die "Landschaftsgärtner" dann noch meinen bei 36°C die Grünflächen mähen zu müssen sind die ziemlich schnell tot und es gibt für Insekten nicht mehr viel zu holen.
Wundert mich überhaupt nicht, dass es immer weniger werden.

Vor allem morgens hört man es bei uns im Garten summen und brummen. Tagsüber nicht mehr ganz so stark, ist wohl zu warm. Schmetterlinge sehen wir allerdings leider nur vereinzelt fliegen.

Bei uns ist dies zum Glück (oder Leid) noch nicht so bemerkbar - bei uns erhalten die Bauern jedoch auch Auflagen, um Blumenwiesen stehen zu lassen, um eben die Insekten zu fördern was m.M. nach schon sehr hilft. (Ökologische Ausgleichsflächen) Wir stellen bei dieser Hitze auch immer Wasserschälchen für die Insekten (und div. Katzen der Nachbarn) raus.

Erfreulicherweise sind bisher die Wespen noch nicht wirklich zahlreich aufgetaucht. Dafür sind dieses Jahr erstaunlich viele Hornissen unterwegs (zum Glück bisher noch einheimische). Die stören mich jedoch nicht, da diese meist nicht agressiv sind und die Wespen fernhalten. Dafür haben wir seit ca. ende April, Anfangs Mai bereits mit Zecken zu kämpfen welche bei uns leider eine ganze Menge Krankheiten übertragen (so ziemlich das einzige Tier da mich in Paranoia versetzt - aber trotzdem könnte ich Zecken die ich aus den Katzen rausziehe den Ameisen verfüttern).

Mehr sorgen machen mit da eher die ganzen exotischen Insekten welche je länger je mehr bei uns auftauchen und die Einheimischen Nutz Insekten z.T. stark dezimieren.

Ich wohne ländlich und bis auf die Imkerbienen und Lasius krabbelt hier nichts. Selbst an unserem Kirschbaum, an dem sonst jede Menge Insekten über die Kirschen her machen, bleibt verschont. Einerseit toll, mehr Kirschen für mich, aber andererseits ist das echt beängstigend was momentan hier los ist, bzw. nicht los ist

Serafine hat geschrieben: ↑

10. Juli 2023, 15:03

Die extreme Hitze macht auch den Insekten zu schaffen. Wenn die "Landschaftsgärtner" dann noch meinen bei 36°C die Grünflächen mähen zu müssen sind die ziemlich schnell tot und es gibt für Insekten nicht mehr viel zu holen.
Wundert mich überhaupt nicht, dass es immer weniger werden.

Gäbi hat geschrieben: ↑

10. Juli 2023, 15:51

Bei uns ist dies zum Glück (oder Leid) noch nicht so bemerkbar - bei uns erhalten die Bauern jedoch auch Auflagen, um Blumenwiesen stehen zu lassen, um eben die Insekten zu fördern was m.M. nach schon sehr hilft. (Ökologische Ausgleichsflächen) Wir stellen bei dieser Hitze auch immer Wasserschälchen für die Insekten (und div. Katzen der Nachbarn) raus.

Ich wünschte die Bauern würden das bei uns auch so handhaben, aber hier wird alles niedergemäht, auch Feldwege und die Ränder von diesen werden platt gemacht. Weswegen ich halt immer schaue, das ich möglichst viele Raupen dann rette, bevor die mit ihren Mähwerk kommen, weshalb mir halt auch dieses Jahr stark auffiel, das es so gut wie keine Raupen gab bisher. Auch der große Brennnesseln "Busch" neben unserem Haus ist komplett Raupen frei, wo sonst alles voll mit Gespinsten ist. Aber die armen Bauern sind ja immer nur am klagen und jammern, auch jetzt wieder... Regnet es, ist es zu nass, regnet es nicht, ist es zu trocken und das sie nicht so düngen dürfen wie sie wollen ist auch ein großes Komplott der Grünen Regierung

Gäbi hat geschrieben: ↑

10. Juli 2023, 15:51

Mehr sorgen machen mit da eher die ganzen exotischen Insekten welche je länger je mehr bei uns auftauchen und die Einheimischen Nutz Insekten z.T. stark dezimieren.

Das wird nicht mehr zu verhindern sein, durch die milden Winter können etwas robustere Arten diesen hier bestimmt bald überstehen und unser natürlicher Schutz gegen Invasoren geht flöten, wird sich nicht auf sich warten lassen.

Hier im Pfälzer Wald wird seit ein paar Jahren wirklich alles gemäht, was sich mähen lässt und der Rest wird als Baufläche genutzt. Der Besitzer einer Wiese in der Nähe verwendet sogar irgendwelche Pflanzenvernichtungsmittel und ein anderer hat wiederholt die Vegetation am Bach, welcher durch seine Wiese fließt, mit einem Gasbrenner niedergebrannt. Wilde, unberührte Wiesen findet man so gut wie gar nicht mehr und entsprechend selten sind z.B. Gottesanbeterinnen, bestimmte Grashüpfer/Heuschrecken und Falter geworden, während die Amerikanische Kiefernwanze sich vermehrt wie blöd. Umso mehr hat es mich erfreut, als ich vor Kurzem in unmittelbarer Nähe diese Plakette am Rande einer Wiese sah:


Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin wird nun etwa ein halber Hektar Wiese nicht mehr gemäht.

Ja, das kann man bei uns auch beobachten.
Letztes Jahr jeden Tag zig Bienen/Wespen, die sich bei uns in den Laden verirrt hatten..dieses Jahr..NULL
Letztes Jahr jeden morgen mindestens 1 Biene, die sich trotz Fliegengitter überall in meine Wohnung verirrt hatte..dieses Jahr trotz weit geöffneter Fenster rund um die Uhr und nur 1 Fliegengitter..NULL
Keine einzige Fliege, die hier rumschwirrt, nur minimal Motten, auch am Fluß, an dem ich jeden Tag vorbeikomme... nur wenig bis null was herumschwirrt.

Ich denke, hier liegt es zum Großteil an der eigentlich schon monatelangen Trockenheit. Plus der Hitze, die jetzt da ist.