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Welche exotische Art kaufen?

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Oskar114
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#1 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Oskar114 » 17. Juli 2023, 11:08

Hey ich will mir für den Winter eine exotische Kolonie kaufen aber ich bin ziemlich ratlos.

Ich habe überlegt eine Harpegnathos venator kaufen denn ich sie sehr schön finde aber weil sie sich langsam entwickelt, sehr empfindlich/ängstlich und oft tot ankommt habe ich mich gegen sie entschieden.
Meine 2. Idee war Pheidologeton diversus.
Diese Art hat so spannende Raubzüge und der Unterschied zwischen Major/Soldat und den Arbeitern ist erstaunlich. Aber nach meiner Tetramorium bicarinatum will ich eher ungerne eine weitere invasive Art.

Jetzt habe überhaupt keinen Plan welche Art ich kaufen soll. Kann mir jemand helfen?
Lg



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Harry4ANT

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#2 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Harry4ANT » 17. Juli 2023, 12:19

Nach deinen Erfahrungen mit den Tetramorium bicarinatum würde ich dir von Carebara diversa dringend abraten.

Harpegnathos venator gehören, finde ich zumindest, in eine Art von größerem Tropenbecken und sind schon etwas aufwendiger / anspruchsvoller von der Haltung her.


Was kannst und möchtest du den langfristig an Platz zur Verfügung stellen?


Wie wäre es mit einer afrikanischen oder asiatischen Camponotus? Die gibt es in allen Größen (Kolonie- & Körpergröße) und oft mit tollen farblichen Akzenten und sehr ausgesprägtem Polymorphismus.


Als Beispiel kannst du dir hier mal meine C. fellah anschauen

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A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

Oskar114
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#3 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Oskar114 » 17. Juli 2023, 12:26

Ich hätte irgendwie lieber etwas mehr besonderes deshalb habe ich auch über Harpegnathos venator und Carebara diversa nachgedacht.



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Harry4ANT

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#4 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Harry4ANT » 17. Juli 2023, 13:45

Was einen reizt für die Haltung oder für sich als "Besonderes" erachtet muss jeder für sich selbst entscheiden - da kann ich dir glaube ich nicht helfen.

Empfehle dir nur auch eine "Vernunft-Entscheidung" zu treffen ;)
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Serafine

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#5 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Serafine » 17. Juli 2023, 15:20

"Besonders" ist nicht immer toll.

Beispiel Carebara diversa:
- Hypersensible Art, was Nestbedingungen angeht.
- Hasst es verschifft zu werden, überhaupt eine gesunde Kolonie zu bekommen ist schon Glückssache.
- Die kleinen Arbeiterinnen können mit Leichtigkeit so ziemlich jede Barriere überwinden.

Bei Harpegnathos greift das gleiche Problem mit dem verschiffen und der gesunden Kolonie, sie sind aber doch deutlich einfacher zu halten als z.B. Carebara diversa.
Brauchen halt Lebendfutter, tote Tiere werden in der Regel nicht angenommen. Und die Entwicklung ist ziemlich langsam.
Sie sehen zudem für Ameisen extrem gut, weshalb sie gerade am Anfang eher schreckhaft und scheu sein dürften. Auch Ameisenstraßen und "ameisentypisches Gewusel" gibt es beim Harpegnathos-Genus nicht, das sind Einzeljäger.
Mit Gamergates kann man Glück haben oder nicht (Inzucht), wenn es klappt dürfte es aber interessant sein den Arbeiterinnen bei ihrem Dominanzkämpfen zuzusehen.



Es gibt aber auch viele "besondere" Ameisen aus Europa, die selten gehalten werden.
Ich habe beispielweise im deutschen Raum wenig Camponotus barbaricus gesehen, und noch viel weniger erfolgreiche. Dasselbe gilt für C. cruentatus.
Auch Formica-spezies gibt es einige die wirklich hübsch sind (finde Formica lemani superschön mit ihren roten Beinen und Fühlern).
Ich würde dir ja Lasius niger nahelegen, die zu den aktivsten, aggressivsten und interessantesten Ameisen gehören, die man bei uns halten kann, und von denen gute Haltungsberichte auch absolute Mangelware sind, aber wenn du mit deinen Tetras Ausbruchsprobleme hast wird das bei Lasius niger auf Dauer kaum besser laufen (und dasselbe gilt für Crematogaster scutellaris).
Eine spanische oder griechische Cataglyphis-Art wäre noch eine Möglichkeit, aber die brauchen sehr viel Laufraum und im Frühling und Herbst auch zusätzliche Wärme.
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#6 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von TheDravn » 17. Juli 2023, 15:39

Manchmal hilft es auch Back to Basics zu gehen, ich hab teilweise mit der Nachzucht von Gottesanbeterinnen echt gestruggelt und bin zu der Lasius niger unter den Gottesanbeterinnen zurück gegangen und hab da Erfahrungen gesammelt. Und jetzt hab ich hier eine Art, die es sonst kaum auf dem Markt gibt, kaum Erfahrungsberichte und dennoch klappte die Nachzucht, dank den gesammelten Erfahrungen, so gut, dass ich zeitweise nicht wusste wohin mit dem Nachwuchs.

Daher würde ich auch dazu raten einfach eine Basic Art zu nehmen und mit ihr Erfahrungen zu sammeln, Ausbruchschutz, Handling, Nesterweiterung, etc. Es gibt auch dort echt imposante Arten.
Camponotus japonicus sind echte Riesen, Camponotus turkestanus sind schön anzusehen, Pheidole palidulla ist ein einziges Gewusel, usw. Ich kann absolut nachvollziehen, warum man etwas Besonderes haben will, aber bevor man rennen kann, muss man das stehen lernen
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#7 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Tara » 17. Juli 2023, 19:59

Wir wollten auch ursprünglich was besonderes. Dann kamen unbeabsichtigt Lasius niger zu uns - in meinem Haltungsbricht nachzulesen. Dies Art hätten wir uns eigentlich nie angeschafft, dachten immer, die sind ja langweilig, einfach schwarz, nicht polymorph (das wollten wir unbedingt)... und jetzt sehen wir es als die beste Entscheidung, sie bei uns aufgenommen zu haben. Mit einer exotischen Art wären wir total überfordert gewesen, das wissen wir jetzt.
Die Lasius niger bringen uns die Grundlagen bei und das ist gut so.

Aus dieser Erfahrung heraus schließe ich mich den anderen an, die Dir raten, eine Basic Art zu nehmen. Später ist ggf immernoch die Möglichkeit da, eine andere, anspruchsvollere Art anzuschaffen.
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Serafine

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#8 Welche exotische Art kaufen?

Beitrag von Serafine » 17. Juli 2023, 20:57

Tara ↑
17. Juli 2023, 19:59
Die Lasius niger bringen uns die Grundlagen bei und das ist gut so.
Lasius niger bringen einem mehr als die Basics bei :lol:

Die sind so neugierig, aktiv und erfinderisch, dass sie was Ausbruchsfreudigkeit angeht durchaus auf einer Stufe mit Feuerameisen und anderen invasiven Arten stehen.
Wenn die Anlage irgendwo eine Schwachstelle hat, dann finden Lasius niger die in der Regel innerhalb einer Stunde.

Bei uns hatte die Antstore-Vertikalfarm an der Front eine kleine Lücke (das Glas hat nicht exakt abgeschlossen, es war eine Lücke von ca. einem halben Millimeter vorhanden), hat keine zehn Minuten gebraucht von der Entdeckung der Farm zur Entdeckung der Lücke. Hab die dann mit Tesaflim abgeklebt und musste kurz darauf feststellen, dass es nicht gereicht hatte. Jetzt ist Gewebeklebeband drüber und endlich Ruhe (zum Glück, mittlerweile sitzt die komplette Kolonie in der Farm).
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