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Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Totenkopf13
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#1 Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Beitrag von Totenkopf13 » 1. August 2023, 18:31

Hallo zusammen,

mein Sohn und ich sammeln aktuell Informationen über dieses Hobby, da er gern eine Ameisenkolonie hätte. Meine Frau sieht es etwas anders, gerade weil es Lebewesen sind und wir auch keine Invasion in unserer Wohnung erleben möchten, aber ich hoffe ihr könnt uns hier helfen.

Ich schreibe einmal runter was mein Sohn und ich herausgefunden haben und dann würde ich mich freuen wenn wir korrigiert werden. :D

Ãœberlegung Art:
Mein Sohn hätte gern die "Messor barbarus" wie im Titel, da diese als Ernteameisen mit Körner gefüttert werden können und wir nicht noch versuchen wollen meine Frau von Mehlwürmern und Ähnlichem im Kühlschrank zu überzeugen. Soweit wir es bisher verstanden haben beziehen diese die für die Aufzucht neuer Ameisen benötigten Proteine auch aus den Samen, so dass keine Insekten zum zufüttern nötig wären. Das Wachstum soll dann wohl nur langsamer stattfinden. Ab und an eine Fliege werden wir hier wohl schon weghauen und dort reinwerfen, aber die Art soll nicht darauf angewiesen sein. Laut unseren Informationen sind die Körner/Samen wohl "egal", man könnte Ziervogelfutter kaufen, Haferflocken oder grundsätzlich alle Arten von Getreide, oder auch Löwenzahlsamen.

Ãœberlegung Formikarium:
Da mein Sohn mit dem Hobby erst anfängt soll er nicht gleich sein ganzes Taschengeld dafür auf den Kopf hauen. Wir hatten daher bei Anthouse (spanischer Anbieter) eine Konstruktion gesehen wo die Arena auf dem Nest montiert ist (bspw. T Acryl Set Big 25x20x1,5 cm - wenn Jemand schauen möchte, der Link ist schon extrem lang), oder eher eins wo das Nest "dahinter" gelagert ist? Beide varianten haben wohl mögliche Öffnungen an der Seite zum erweitern. Günstige Sets mit getrenntem Nest/Arena scheinen sehr klein zu sein (das RG mit der Kolonie könnte nicht in die Arena gelegt werden zum "eingewöhnen") und die Startersets von bspw. MyAnts sind mit >100€ doch etwas viel für meinen Geschmack.

Ãœberlegung Haltung:
Die Idee ist halt das Formikarium (Nest/Arena) vorzubereiten und dann das RG (abgedeckt) mit den Ameisen dort reinzulegen um den Tieren die Freiheit zu geben selbst zu entscheiden wann sie umziehen wollen. Nahrung wäre halt erst das was mitgeliefert wird und anschließend jene Körner die mein Sohn kauft, oder in der Küche meiner Frau klauen kann. :D Auch wenn gewisse Temperaturbereiche angegeben werden, so heißt es bei vielen Seiten die Art kann bei normaler Zimmertemperatur gehalten werden. Darauf würden wir uns erstmal verlassen, aber gern einschreiten wenn das Mist ist. Überwintern könnten die Ameisen im Keller, da finden wir bestimmt eine Ecke die sicher ist. Müssen Ameisen die überwintern trotzdem gefüttert und gepflegt werden? Man unseren Informationen werden die teilweise wirklich eingelagert.

Frage Ausbruchsschutz:
Das Schlimmste was passieren kann wäre eine Ameisenkolonie die sich in irgendeinem Zimmer einnistet. Parafinöl (?) am oberen Rand von der Arena die geöffnet werden kann reicht da wirklich aus? Muss das regelmäßig erneuert werden (in welchen Abständen ca.?) und muss noch weiteres getan werden? Mein Schwager hat ein Aquarium, wir hatten schon überlegt das Formikarium in das Aquarium zu stellen, sozusagen als doppelten Schutz. Also ohne Wasser!

Frage Zukunft:
Jetzt nehmen wir mal an mein Sohn hat da wirklich sehr lang sehr viel Freude dran, kann man die Größe einer solchen Kolonie regulieren? Ich finde da nur Proteine, aber die zieht die Art ja aus den Samen, also würde sie langsam, aber stetig weiter wachsen. Ich habe Videos gesehen mit tausenden von Ameisen, die in mehreren verschiedenen Nestern und einer 2m^2 Arena gerade mal eine Kolonie darstellen. Wäre etwas das ich gern vermeiden würde, allein damit mein Sohn noch irgendwo schlafen kann. Oder, was wenn es doch zu groß wird oder mein Sohn feststellt, dass das Hobby nichts für ihn ist? Ich zieh so eine kleine Kolonie hat notfalls auch durch, sind ja Lebewesen und auswildern dürfte ich die Art nicht, aber auch ich habe keine Lust auf ein so riesiges Volk. Das kann mein Sohn dann gern haben wenn er auszieht.


Sollte ich irgendwas vergessen haben was wichtig ist, dann bitte her damit. Meine Frau und ich haben meinem Sohn noch 2 Wochen gegeben die er intensiv darüber nachdenken soll. Er versucht auch sich zu belesen, aber mit 10 bleibt halt das meiste an mir hängen. Er liest eher wie toll die Tiere sind und schaut sich schöne Videos dazu an, ich möchte jedoch gern ein Massensterben wegen Fehlern bzw. einen Tobsuchtsanfall meiner Frau wegen dem nahenden Kammerjäger vermeiden. ;)



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TheDravn

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#2 Einstieg in das Hobby mit Messor Barbarus?

Beitrag von TheDravn » 1. August 2023, 19:36

Totenkopf13 hat geschrieben: ↑
1. August 2023, 18:31
Ãœberlegung Art:
Mein Sohn hätte gern die "Messor Barbarus" wie im Titel, da diese als Ernteameisen mit Körner gefüttert werden können und wir nicht noch versuchen wollen meine Frau von Mehlwürmern und Ähnlichem im Kühlschrank zu überzeugen. Soweit wir es bisher verstanden haben beziehen diese die für die Aufzucht neuer Ameisen benötigten Proteine auch aus den Samen, so dass keine Insekten zum zufüttern nötig wären. Das Wachstum soll dann wohl nur langsamer stattfinden. Ab und an eine Fliege werden wir hier wohl schon weghauen und dort reinwerfen, aber die Art soll nicht darauf angewiesen sein. Laut unseren Informationen sind die Körner/Samen wohl "egal", man könnte Ziervogelfutter kaufen, Haferflocken oder grundsätzlich alle Arten von Getreide, oder auch Löwenzahlsamen.
Mit Messor barbarus macht man grundsätzlich erstmal nichts falsch, sie sind eine super Einsteigerart die schön groß sind und man vieles beobachten kann. Das sie hauptsächlich Samen fressen ist richtig, am Anfang am besten durch eine Pfeffermühle jagen oder mit einem Löffel zerdrücken, das erleichtert das fressen ungemein für kleine Kolonien. Thema Insekten ist so ein Sache, man kann sie ohne Insekten großziehen, aber dann dauert das wirklich lange, sie brauchen aber nicht unbedingt Lebendnahrung. Gute Tiefkühlkost geht auch bei der Art besser als bei anderen, zumindest meiner Erfahrung nach und was wichtig ist bei der Art, es muss immer eine Wasserquelle zur Verfügung stehen, anfänglich reicht der Wassertank vom Reagenzglas aus, aber später braucht es mehr. Ameisen verdursten nämlich viel eher als das sie verhungern.
Totenkopf13 hat geschrieben: ↑
1. August 2023, 18:31
Ãœberlegung Formikarium:
Da mein Sohn mit dem Hobby erst anfängt soll er nicht gleich sein ganzes Taschengeld dafür auf den Kopf hauen. Wir hatten daher bei Anthouse (spanischer Anbieter) eine Konstruktion gesehen wo die Arena auf dem Nest montiert ist (bspw. T Acryl Set Big 25x20x1,5 cm - wenn Jemand schauen möchte, der Link ist schon extrem lang), oder eher eins wo das Nest "dahinter" gelagert ist? Beide varianten haben wohl mögliche Öffnungen an der Seite zum erweitern. Günstige Sets mit getrenntem Nest/Arena scheinen sehr klein zu sein (das RG mit der Kolonie könnte nicht in die Arena gelegt werden zum "eingewöhnen") und die Startersets von bspw. MyAnts sind mit >100€ doch etwas viel für meinen Geschmack.
Das stimmt leider, fertige Formicarien und Sets sind schon sehr teuer, aber ich würde von Anthouse abraten. Die Nester machen leider nur mehr Probleme im laufe der Zeit, als das sie anfänglich nützlich sind. Das schöne ist aber, Ameisen ist es egal worin sie leben, wenn die Rahmenbedingungen passen für das Nest. Bei Messor barbarus ist das mitgelieferte Reagenzglas völlig ausreichend und ideal, daher reicht als Arena eine einfache Tupperdose aus dem Supermarkt aus. Ob die jetzt in einem edlen Glasbecken rumlaufen oder in einer Dose wo vorher die Tomatensuppe von Oma drin war, das ist denen mehr als egal.
Totenkopf13 hat geschrieben: ↑
1. August 2023, 18:31
Ãœberlegung Haltung:
Die Idee ist halt das Formikarium (Nest/Arena) vorzubereiten und dann das RG (abgedeckt) mit den Ameisen dort reinzulegen um den Tieren die Freiheit zu geben selbst zu entscheiden wann sie umziehen wollen. Nahrung wäre halt erst das was mitgeliefert wird und anschließend jene Körner die mein Sohn kauft, oder in der Küche meiner Frau klauen kann. :D Auch wenn gewisse Temperaturbereiche angegeben werden, so heißt es bei vielen Seiten die Art kann bei normaler Zimmertemperatur gehalten werden. Darauf würden wir uns erstmal verlassen, aber gern einschreiten wenn das Mist ist. Überwintern könnten die Ameisen im Keller, da finden wir bestimmt eine Ecke die sicher ist. Müssen Ameisen die überwintern trotzdem gefüttert und gepfegt werden? Man unseren Informationen werden die teilweise wirklich eingelagert.
Das passt soweit, man kann Nester punktuell beheizen damit es besser/schneller läuft, aber bei einem Reagenzglas ist davon eher abzuraten. In der Winterruhe brauchen die nur Wasserzugang, Futter muss nicht gegeben werden.
Totenkopf13 hat geschrieben: ↑
1. August 2023, 18:31
Frage Ausbruchsschutz:
Das Schlimmste was passieren kann wäre eine Ameisenkolonie die sich in irgendeinem Zimmer einnistet. Parafinöl (?) am oberen Rand von der Arena die geöffnet werden kann reicht da wirklich aus? Muss das regelmäßig erneuert werden (in welchen Abständen ca.?) und muss noch weiteres getan werden? Mein Schwager hat ein Aquarium, wir hatten schon überlegt das Formikarium in das Aquarium zu stellen, sozusagen als doppelten Schutz. Also ohne Wasser!
Messor barbarus sind, was dem Ausbruch angeht, ganz besondere Fälle... Sie sind nämlich oftmals zu tollpatschig dafür, eine dünne Schicht Parafinöl reicht völlig aus, sie sind so tollpatschig, je nach Koloniegröße schaffen es die Arbeiterinnen nicht mal die Wände hochzulaufen. Sie stolpern auch gerne mal über die eigenen Beine beim rumlaufen. Sind aber durchaus geduldig und wenn sie sich was in den Kopf gesetzt haben, hören sie nicht damit auf es zu versuchen. Heißt wenn sie sich irgendwo durch nagen wollen oder etwas erklimmen wollen, dann wird das immer wieder versucht und bearbeitet.
Totenkopf13 hat geschrieben: ↑
1. August 2023, 18:31
Frage Zukunft:
Jetzt nehmen wir mal an mein Sohn hat da wirklich sehr lang sehr viel Freude dran, kann man die Größe einer solchen Kolonie regulieren? Ich finde da nur Proteine, aber die zieht die Art ja aus den Samen, also würde sie langsam, aber stetig weiter wachsen. Ich habe Videos gesehen mit tausenden von Ameisen, die in mehreren verschiedenen Nestern und einer 2m^2 Arena gerademal eine Kolonie darstellen. Wäre etwas das ich gern vermeiden würde, allein damit mein Sohn noch irgendwo schlafen kann. Oder, was wenn es doch zu groß wird oder mein Sohn feststellt, dass das Hobby nichts für ihn ist? Ich zieh so eine kleine Kolonie hat notfalls auch durch, sind ja Lebewesen und auswildern dürfte ich die Art nicht, aber auch ich habe keine Lust auf ein so riesiges Volk. Das kann mein Sohn dann gern haben wenn er auszieht.
Messor barbarus kann schnell wachsen, das hängt davon ab wie viel man füttert und wie gut die Kolonie ansich ist, aber bis sie wirklich solche Größen erreicht wird es Jahre dauern. Je nach Startkolonie reicht das Reagenzglasnest gut und gerne für 1-2 Jahre aus, will man eine Kolonie klein halten gibt es mehrere Wege und da scheiden sich die Geister. Manche füttern absichtlich weniger und halten die Kolonie im Hungerstand, andere saugen regelmäßig die Arena leer um so einen künstlichen Verlust zu simulieren. So oder so, wenn man nichts macht und sie normal hält, wird die Kolonie in ihrem Tempo wachsen. Wenn der Sohn der Kolonie überdrüssig wird, einfach auf eBay reinstellen, dort lässt sich immer ein Abnehmer finden, besonders wenn die Kolonie aus der Gründungsphase draußen ist, aber noch nicht immens groß wurde.
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#3 Einstieg in das Hobby mit Messor Barbarus?

Beitrag von Harry4ANT » 1. August 2023, 19:58

Hallo & Willkommen im Forum (und vielleicht auch bald in der Ameisenhaltung), 3)

eure Ãœberlegungen sind soweit vollkommen richtig und Messor barbarus kann man als Einstiegsart absolut empfehlen.
Man hat bei dieser Art wirklich viel zu sehen und die späteren Majore sind wirklich beeindruckend mit ihrer Größe und den „dicken Köpfen“

Ganz allgemein kann ich auch beiden (falls noch nicht entdeckt) unseren Wissensteil ans Herz legen - da ist alles was man so wissen sollte übersichtlich zusammengefasst:

https://www.ameisenforum.de/app.php/wis ... 5fc6a37e58

Aber alles kein Hexenwerk

Zu deinen Fragen (Dravn hat ja schon einiges geschrieben sehe ich gerade):

- Ernährung ausschließlich über Körner & Samen ist möglich, wenn diese entsprechend vielfältig gewählt werden. Wie du selbst erwähnt hast wären gelegentliche Insekten als Ergänzung gut, Messor barbarus nimmt aber später auch gerne mal ein Stückchen Saftschinken, Hähnchenbrust oder Katzenassfutter usw. dankbar an.

- Ich habe selbst damals mit M. barbarus und so einem Acryl Kombi Nest von Anthouse.es angefangen und prinzipiell sind diese auch in Ordnung. Man muss halt im Hinterkopf haben, dass dieses kleine Kombi Becken nicht auf Dauer ausreicht für Messor barbarus - sowohl Nest- als auch Arenafläche müssen irgendwann erweitert werden.
Denkbar wäre auch z.B.direkt das von dir angesprochene Aquarium zu verwenden und zunächst mit RGs zu arbeiten. Eine dünne Schicht Sand als Bodengrund fertig. Auch in Ebay Kleinanzeigen lohnt es sich zu schauen Stichwort "Formikarium"

-Bzgl. der Winterruhe handelt es sich bei M. barbarus nur um eine abgeschwächte Form. D.h. im Gegensatz zu unseren einheimischen Arten bleibt die Kolonie (reduziert) aktiv.
Ca. 15 Grad (unbeheizter Raum oder ähnliches) wären optimal, es sind aber 12 oder 18 denkbar.
Füttern muss man in dieser Zeit nicht (zumal Körnerspeicher im Nest vorhanden sind).
Wasser muss grundsätzlich immer zur Verfügung stehen – auch wenn ihr mal z.B. 3 Wochen in der Urlaub fahren möchtet.

-Messor barbarus sind nicht die besten Kletterer an glatten Flächen aber sie kommen teilweise hoch.
Das Anthouse Acryl – Formikarium ist in sich dicht (zumindest war es meines damals). Wenn ihr auf ein Aquarium umsteigen möchtet wären Rahmen (da reicht auch breites Tesa), Deckel &/oder Ausbruchschutz (Parafinöl) denkbar.
Ich persönlich verwende lieber einen Deckel und kann dann bei Arten wie Messor barbarus auf Ausbruchschutz verzichten.


Einzig kritische Punkt wäre eventuell die spätere Koloniegröße.
Ihr habt zwar wenn ihr mit einer kleinen Gründerkolonie beginnt und nicht beheizt / nicht viel Insekten füttert, eine ganze Weile Zeit aber die Kolonie wird langsam aber stetig wachsen.

Spätestens im 3ten Jahr eurer Haltung sollte die Kolonie in ein größeres Becken wie z.B. ein 60-100cm Aquarium umziehen und entsprechende interne oder externe Nester zur Verfügung haben.

Man kann so eine Kolonie natürlich durch Futterregulierung oder regelmäßiges Absammeln & Abtöten von Arbeiterinnen klein halten – ich finde aber beide Varianten nicht wirklich erstrebenswert.

Wenn einem die Kolonie über den Kopf wächst kann man diese natürlich auch jederzeit an einen anderen Halter abgeben.


Alternativ gibt es natürlich auch Arten die deutlich kleiner bleiben bzgl. der max. Koloniegröße und auch kleinere Messor Arten wie Messor orientalis– wobei Messor barbarus nicht grundlos ein absoluter Klassiker ist in der Ameisenhaltung ;)


Das wäre meine damalige Kolonie im 3ten Jahr - allerdings beheizt und sehr regelmäßig Insekten usw. gefüttert:



Hier sieht man die Größenunterschiede der Arbeiterkasten und den imposanten Major bei der Arbeit:

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A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

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#4 Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Beitrag von Totenkopf13 » 2. August 2023, 10:48

Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Rückmeldungen. Ich bin froh das unsere Vorüberlegungen nicht zu falsch waren.

Nur bzgl. dem Formikarium bleibe ich erstmal am grübeln. Einfach in eine Tupperdose hatte ich auch schonmal gelesen, aber irgendwie habe ich da ein ungutes Gefühl. Die Deckel bei sowas sind immer relativ fest, beim Öffnen um besser schauen zu können, bzw. um Futter zu geben, werden die Ameisen dann vermutlich jedesmal durchgeschüttelt und den Stress würde ich den Tieren gern ersparen. Das Aquarium von meinem Schwager ist mit ca. 35x60cm Grundfläche wohl eher riesig für eine kleine Kolonie im Reagenzglas.
Eine Überlegung war aufgrund der Rückmeldungen zum Anthouse bspw. "professionel" eine AntCube Arena 20x10x10 zu bestellen (inkl. Deckel). Dazu dann die Abdeckkappen (1x Lüftungsgitter), das Parafinöl und einen Wasserspender (mit Schwamm). Es liegt, wenn man die Ameisen dazu kauft, nur etwas über dem Anthouse beim Preis, wäre aber später flexibler. Wenn eine Tupperdose reichen kann, dann wohl zu Beginn auch eine 20x10x10 Arena und wärend der Winterruhe kann sich Sohnemann ein Nest mit Verbindern zu Weihnachten wünschen. :D

Kann ein einfaches Sand-Lehm-Gemisch vom Bauhof den Boden der Arena bilden? Ein paar Zweige oder Steine aus dem Garten dürften auch kein Problem sein für die Deko, oder? Wir wollen es zwar nicht übertreiben, aber etwas "schön" sollen es die Tiere ja auch haben.
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#5 Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Beitrag von Serafine » 2. August 2023, 11:07

Die Anfangsgröße des Beckens ist relativ egal, ich hab meine Camponotus barbaricus mit 4 Arbeiterinnen in ein 60x30cm-Becken und das nutzen sie noch heute. Würde aber empfehlen auf jeden Fall ein oder zwei Löcher für spätere Erweiterungen reinzubohren BEVOR man die Ameisen reinsetzt, man möchte das nicht machen, wenn man erstmal 1000 neugierige Ameisen im Becken hat.

Wie schon erwähnt werden Messor auf Dauer sehr groß, mit der ein oder anderen Erweiterung muss man schon rechnen. "Dekoration" ist bei Messor so eine Sache, im Prinzip ist für die alles Baumaterial, letztlich lassen sie sowieso keinen Stein auf dem anderen. Dekoration ja, aber sich zu verkünsteln lohnt nicht.

Eine schöne Sache mit Messor ist, dass man sie dank Körnerspeicher auch mal 2-3 Wochen einfach alleine lassen kann, gute Wasserversorgung vorausgesetzt. Oder wenn jemand einmal pro Woche vorbeikommt und nach dem rechten schaut (ggf. ein zusätzliches Reagenzglas mit Wasser reinlegt, die kann man ja schon fertig bereitlegen), dann reicht das vollkommen.

Von der 20x10cm Arena kann ich übrigens nur abraten, die ist viel zu klein für irgendwas. Größere Reagenzgläser passen nicht rein, man hat keinen Raum zum dekorieren, es ist schwierig reinzukommen (v.a. mit Rahmen) und der Ausbruchsrahmen bringt nichts weil die Seiten so kurz sind dass den sogar größere Arbeiterinnen von Lasius niger überbrücken können. 30x20cm ist eine schöne Größe mit der sich vernünftig arbeiten lässt und die Ameisen auch etwas Raum haben sich zu bewegen.

Hier ist ein dekoriertes 30x20cm-Becken mit angeschlossener Gründungsbox (3€-Plastikbox aus dem Restpostenmarkt), war damals für Myrmica. Die hatten ein absolutes Mini-RG, sind ja auch sehr kleine Ameisen.
123.jpg
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#6 Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Beitrag von Totenkopf13 » 3. August 2023, 21:41

Danke @Serafine.

Kann Jemand genaue Aussagen darüber machen wie schnell eine solche Kolonie wächst? Mein Sohn und ich sind aktuell über zwei Berichte gestolpert.

Variante 1:
Keine Winterruhe, reine Körnernahrung ohne zusätzliche Proteinfütterung und gehalten bei Zimmertemperatur. Ergebnis ~5000 Arbeiterinnen nach 9 Jahren.

Variante 2:
Winterruhe, intensives zufüttern von Proteinen, beheizt mit zwei Nestern (trocken für Lager, feucht für Brut). Ergebnis ~5000 Arbeiterinnen nach < 3 Jahren.

Mit Variante 1 kann mein Sohn und auch ich leben, "entspanntes" Wachstum. Bei Variante 2 sieht es eher so aus als würden wir später von Ameisen überrannt werden, es hört dann ja auch nicht auf.
Ich weiß @TheDravn hatte dazu schon was geschrieben, auch wegen künftigen Abnehmer usw., aber gibt es zum Wachstum noch weitere Erfahrungswerte?
Ernteameisen die nicht ganz so große Kolonien bilden habe ich nicht gefunden, liegt vermutlich an der Art, oder weil ich bei den Völkern für erfahrene Halter nicht geschaut habe.



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#7 Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Beitrag von Anja » 6. August 2023, 11:58

Auch von mir zunächst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum !

Nun musste ich erst einmal nachsehen, wie lange ich meine Messor nun schon habe..seit dem 19.April 2021, also etwas mehr als 2 Jahre.
( vielleicht magst du manches nachlesen: meine-messor-barbarus-t61625.html )

Bis zu dem Zeitpunkt war mir gar nicht bewußt, welche Unterschiede es bei den einzelnen Arten gibt und habe mich leider auch nicht so gut informiert wie ihr beide. Und ich stand schnell vor den gleichen Fragen ;)

Mir war auch wichtig, dass ich nicht innerhalb von kürzester Zeit Tausende habe, sondern meine Kolonie im überschaubaren Rahmen bleibt und bis dato ist mir das auch ganz gut gelungen. Allein über die Wärmeregulierung und Futtergabe kannst du da schon viel bewirken.

Was die Sorge deiner Frau angeht, dann demnächst auch neue Untermieter in der Wohnung zu haben.. da kann ich dich beruhigen. Ich habe mir damals einen kleinen Becher Paraffinöl aus der Apotheke geholt, und damit kannst du den Ausbruch ( nach oben ) gut verhindern. Wie oft man diesen erneuern muss, zeigt sich immer gut: wenn dir mal eine Messor in der Wohnung begegnet..wird es Zeit ;)

Und bezüglich der Anlagengröße : einfach beim Kauf darauf achten, dass ihr schon jetzt auf die Möglichkeit achtet, die Basis später erweitern zu können. So könnt ihr flexibel agieren und ausbauen, wenn es erforderlich ist.
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#8 Einstieg in das Hobby mit Messor barbarus?

Beitrag von Totenkopf13 » 13. August 2023, 23:35

Danke für eure Hilfe. Mein Sohn hat sich nach reichlicher Überlegung und Überzeugung bei meiner Frau eine Kolonie Messor barbarus bestellt und erwartet jetzt begeistert die Ankunft mit dem Starter-Set.
Hier könnte daher geschlossen werden, da die Frage wegen dem Einstieg geklärt ist.
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