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Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Berichte & Erfahrungen in der Haltung europäischer Ameisen.
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Serafine

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#25 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Serafine » 25. August 2023, 20:08

katzenhai2 hat geschrieben:
25. August 2023, 18:23
Es geht nicht um die Arbeiterinnen, sondern um die Gyne.
Die Gyne sitzt mittlerweile auch in der Farm. Die war tatsächlich die Einzige bei der ich Angst hatte, dass sie die Steigung (v.a. am unteren Ende der Spirale) vielleicht nicht schafft, scheint aber kein Problem gewesen zu sein.
Lasius niger Königinnen sind hochmobil und wenn sie wohin wollen, dann kommen sie auch da hin.
P1220774 - Kopie.JPG
Ich vermute mal, dass die Königin einfach umzugsfaul ist und die Arbeiterinnen wahrscheinlich noch nicht genug, um sie zum Umzug zu "motivieren".
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#26 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Tara » 27. August 2023, 16:20

Heute kommen die versprochenen Bilder vom aktuellen Aufbau bei den Lasius niger. Ich hätte schon gerne, dass sie bis zur Winterruhe ins neue Nest einziehen oder zumindest wieder eine geschlossene Gruppe bilden. Alle "Einzelteile" zusammen in einen kalten Bereich stellen wird dann schon etwas kompliziert. Die Anzahl der Arbeiterinnen kann ich schlecht schätzen, pro Gruppe vielleicht 30-70 Arbeiterinnen (?).
Links das Glas (altes Nest), wo die Gyne drin sitzt, hier sitzt Gruppe 1 im Schlauch, nahe des alten Nests. Rechts die Arena, in der gefüttert wird. Gruppe 2 und 3 sitzen im Schlauch, der von der Arena nach vorn geht (und dann zum neuen Nest).
Links das Glas (altes Nest), wo die Gyne drin sitzt, hier sitzt Gruppe 1 im Schlauch, nahe des alten Nests. Rechts die Arena, in der gefüttert wird. Gruppe 2 und 3 sitzen im Schlauch, der von der Arena nach vorn geht (und dann zum neuen Nest).
Links die Arena, in der gefüttert wird, rechts das neue Nest. Hier sitzt Gruppe 2 mittig im vorderen Schlauch zwischen Arena und neuem Nest, Gruppe 3 im gleichen Schlauch, aber nahe des neuen Nests und im Beckenverbinder
Links die Arena, in der gefüttert wird, rechts das neue Nest. Hier sitzt Gruppe 2 mittig im vorderen Schlauch zwischen Arena und neuem Nest, Gruppe 3 im gleichen Schlauch, aber nahe des neuen Nests und im Beckenverbinder
Gruppe 1
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Gruppe 2
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#27 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Flo85 » 27. August 2023, 17:45

Hallo Tara

Sieht interessant aus :) Wie groß ist das neue Nest bitte? Im vergleich zur Arena ist es ja ein Wolkenkratzer :mrgreen:
Warum habt ihr die Verbindungslöcher in der Arena soweit oben gemacht?



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#28 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Tara » 27. August 2023, 19:59

Das neue Nest hat Höhe mal Breite 60 auf 70cm. Es mag momentan zu groß erscheinen, aber wir wollen nicht jedes Jahr erweitern müssen - und das alte Nest, die Glasvase, war praktisch voll wie ein überfülltes RG. Die Ameisen können sich vom neuen Nest so viel erschließen, wie sie wollen. Der mittlere Ytong ist befeuchtet, rechts gibt es einen "Trinkschlauch" in einer Kammer. Die Kammern liegen ja auch nicht dicht den dicht, da haben wir etwas auf die Optik für uns geachtet.

Die Vase ist geschätzte 40cm hoch und im erdegefüllten Teil im Durchmesser etwa 25 cm. Die Arena ist winzig, 25 mal 25 cm groß und 20cm hoch. Die Höhe ist der Grund dafür, dass die Anschlüsse so hoch erscheinen: so sehr hoch ist es eigentlich nicht...



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#29 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von katzenhai2 » 27. August 2023, 20:17

Möglichkeiten:
1. Alles so lassen wie es ist. Ameisen dürfen selber entscheiden. Halter steht vor Problemen wegen Winterruhe.
2. Schläuche links und rechts wenige Zentimeter jeweils an den Außenkolonien abschneiden - so dass nur die Ameisen drin sitzen - abdichten (Watte) und am Ende alle Schläuche miteinander verbinden (z.B. mit einem kleineren Schlauchstück) und an das Schlauchstück am Nest, wo die Dritte Gruppe sitzt, verbinden. Dann sind die schonmal zusammen. Wer in die Arena will muss erst durchs große Nest (soweit ist der Anschluss ja nicht entfernt). Wer bei der Aktion abhaut wird in der Arena ausgesetzt, die nur noch eine Verbindung zum großen Nest hat.

Bleibt nur noch die Glasvase: Würde ich bei der Aktion vorsichtig auslöffeln und jede Ameise in die Arena setzen. Irgendwann wird die Gyne dabei sein, die würd ich dann auch in ein Schlauchstück setzen und das wie die anderen Stücke mit am Nest befestigen. Möglich, dass sie dann erst mal weiter in den Schlauchstücken leben statt im großen Nest, aber es sind dann alle zusammen und die aktuelle Riesen(problem)konstruktion ist weg.

Ich sehe da ehrlich gesagt nicht, wie sich diese Situation (derzeit) von selber auflösen sollte. Die Glasvase scheint ja auch gut feucht zu sein - richtig gemütlich. Wer würde da freiwillig ausziehen?



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#30 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Flo85 » 27. August 2023, 21:36

Es gibt noch die Möglichkeit das alte Nest etwas abzukühlen z.B Kühlakku drunter legen oder an den Seiten packen. So wird es langsam kühler und ist nicht mehr optimal und sie werden ausziehen



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#31 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Tara » 31. August 2023, 09:10

So, nach etwas Stress in den letzten Tagen komme ich mal wieder dazu, hier zu schreiben. Ich gehe mal auf die von Euch genannten Möglichkeinen ein.

1. Alles lassen wie es ist - wollen wir eigentlich sehr ungern, eben wegen der Winterruhe. Wäre die Winterruhe nicht, wäre das als Option kein Problem.

2. Schläuche abschneiden: Könnte schwierig werden, weil es sofort Aktivität gibt, sobald wir an den Schauch stoßen - Arbeiterinnen der beiden Gruppen im gleichen Schlauch laufen zwischen den beiden Gruppen hin und her in beide Richtungen. Da schnell genug alles wieder zu zu bekommen und möglichst keine Ausbrecherin zu übersehen, das traue ich mir ehrlich gesagt nicht zu. Und ich möchte nicht hinterher dutzende Arbeiterinnen freilaufend im Büro haben, die panisch in alle Richtungen laufen nd das Nest nicht wiederfinden bzw von mir nicht eingefangen weden können, weil sie in irgend einer Ritze verschwinden.

3. altes Nest kühlen - klingt am attraktivsten, auch wenn ich nur ein paar sehr kleine Kühlakkus habe.

Letztlich haben wir uns momentan so entschieden: Der Schlauch hatte eine Steigung am alten Nest von ca 45 Grad, seit wir das Glas letztes Wochenende etwas gekippt haben(vorher ging es nahezu senkrecht hoch). Seit zwei Nächten experimentieren wir mit einer kleinen Heizmatte am neuen Nest. Es soll in der Nähe des Schlauchanschlusses, wo die eine Gruppe drin sitzt, angenehm warm sein (die Raumtemperatur liegt allerdings bei ca 22 Grad, weiter runter haben wir es noch nicht bekommen; ich hoffe, dass der Temperaturunterschied ausreicht). In der ersten Nacht schien uns die Wärme nicht ausreichend, letzte Nacht hat sich im Schlauch leider ein bisschen Kondenswasser gebildet. Heute bin ich zu Hause und kann das auch tagsüber kontrollieren bzw regulieren. Heute morgen habe ich zwei der Kühlakkus genommen (etwa 10x10cm groß, andere habe ich wie gesagt nicht), das Glas noch etwas weiter gekippt, so dass der Schlauch nun eine Steigung von etwa 30 Grad haben dürfte, und einen Kühlakku darunter und den zweiten am Boden des Glases (der ja nun eher seitlich ist) platziert.
Ich hoffe, dass die Kühlung ausreicht, um das im Glas stehende Wasser (meine Frau hatte es beim letzten Befeuchten leider zu gut gemeint...) soweit runterzukühlen, dass es dort ungemütlich genug wird für einen baldigen Umzug. Zumal am anderen Ende ein mollig warmes Zuhause wartet...

Nächstes Wochenende kommen wir wahrscheinlich eh nicht dazu, aber wenn sie bis übernächstes Wochenende noch nicht umgezogen sind überlegen wir durchaus, die Vase "auszulöffeln". Obwohl ich das nicht gern machen würde, lieber wäre es mir auf jeden Fall, wenn sie selbst umziehen.



Tara
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#32 Haltungsbericht - Lasius niger, Temnothorax sp. und Lasius cf. flavus

Beitrag von Tara » 26. Oktober 2023, 10:47

Ich habe gerade gesehen, dass ich hier ewig nicht mehr geschrieben habe. Irgendwie war ständig irgendwas los...

Nach meinem letzten Beitrag hatte sich nicht sehr viel getan. Die Arbeiterinnengruppe im Schlauch zwischen neuem Nest und Arena sitzt da bis heute. Da Kondenswasser, ds wir dort nicht vermeiden können, scheint sie nicht weiter zu stören, vielleicht nutzen sie es sogar zum Trinken. Im neuen Nest selbst war noch nie eine Arbeiterin. Halt, einmal war eine drin, lief kurz rum und ging wieder zu den anderen in den Schlauch. Das ist aber auch schon wieder eine Weile her.

Der Schlauch zwischen altem Nest (Erde im Glas) und Arena wurde das Zuhause einer weiteren Arbeiterinnengruppe. Ich weiß nicht mehr, ob das letztes Mal auch schon so war.

Interessanterweise befindet sich bei beiden Gruppen Brut. Die Gyne konnten wir nicht ausmachen, in keiner der Gruppen.

Das Kühlen des Wassers im Glas hat bewirkt, dass mehr Brut in den Schlauch gelegt wurde, der aus dem Glas herausführt, aber weiter bringen sie sie nicht weg. Das Wärmen des neuen Nests verlief ergebnislos, außer dass es immer mehr Kondenswasser im Schlauch gab. In Hinblick auf die Winterruhe haben wir die Heizmatte vor kurzem wieder ausgeschaltet.


Letztlich haben wir den Wasserpegel im Erd-Glas langsam etwas erhöht (in 5ml-Schritten, maximal 30ml pro Tag über den Tag verteilt), um ein langsames Überfluten des Nests zu simulieren, ihnen aber die Möglichkeit zu geben, aus der Gefahrenzone zu entkommen, ohne Schaden zu nehmen. Ein Teil der Erde war immer oberhalb der Wassermarke und hier war auch das Schlauchende, das aus dem Nest herausführt. Auf diese Weise haben wir die Gruppe im Schlauch vergrößern können, konnten sie aber nicht ganz raustreiben. Aufgrund der Höhe der Glasöffnung konnten wir auch nicht die Gesamte Erde wässern (was wir eh sehr riskant gefunden hätten). Durch die Kippung des Glases war die Öffnung ja seitlich.

Dann haben sie wieder etwa drei Wochen Zeit gehabt, in denen sie selbstständig hätten umziehen können. Taten sie aber nicht.

Weil wir unbedingt vermeiden wollten, das schrägstehende Glas mit in die Winterruhe nehmen zu müssen, haben wir dann am letzten Wochenende den Zwangsumzug eingeläutet. Wir entfernten den Schlauch mit der Arbeiterinnen-/Brut-Gruppe und legten ihn in die Arena. Dann haben wir das Wasser aus dem Glas mit einem Schlauch abgesaugt und die Erde Löffel für Löffel in eine große Plastikbox geleert, deren Rand wir vorher mit einer Ölbarriere versehen hatten. Arbeiterinnen, die in der Plastikbox zum Vorschein kamen, beförderten wir in die Arena. Meine Frau fand einen "Erdklumpen" mit viel Brut und einigen Arbeiterinnen, den legte sie mit dem Löffel auch komplett in eine Ecke Arena. Wir vermuten, dass hier auch die Gyne drin sitzt.

Nachdem das Glas leer war, verteilten wir die Erde möglichst flach in der Plastikbox und sammelten alle Arbeiterinnen ein, die wir fanden. Meist zusammen mit der Erde, auf der sie gerade herumliefen, kamen sie natürlich auch in die Arena, in die Ecke, wo meine Frau die andere Erde hingelegt hatte. Schließlich machten wir in der mitte der Plastikbox eine Lücke zwischen der Erde und gossen ein kleines bisschen Wasser hinein, dass sich dann "unterirdisch" in der Box verteilte. Auch hier diente uns das Wasser also dazu, die Ameisen herauszutreiben. Das klappte auch ganz gut. Natürlich muss man dabei sehr langsam vorgehen und immer gut schauen. Gutes Licht war eine der Voraussetzungen, die Ameisen überhaupt zu sehen...

Nach vielleicht drei Stunden hatten wir alle Ameisen aus der Box gesammelt und in die Arena verfrachtet. Zwei weiße Asseln haben wir auch noch gefunden, die kamen ins Asselterrarium. Die übrigen Asseln, die mal in der Erde gewesen waren, sind wahrscheinlich Futter geworden...


Nachdem es unter den Arbeiterinen erst große Aufregungen gegeben hatte, wohnen die beiden "Schlauch-Gruppen" nach wie vor in ihren Schläuchen, nur dass der eine Schlauch jetzt in der Arena liegt, und eine Gruppe wohnt im Erdhaufen in der Ecke der Arena. Immerhin sind es jetzt nur noch zwei Teile, die wir in die Winterruhe schicken müssen, das Nest und die Arena. Allerdings ist noch reichlich Brut vorhanden. Nachdem die Gyne im Frühjahr so früh angefangen hat, aktiv zu werden, geht sie jetzt später in die Winterruhe... Seit der beschriebenen Umquartierungsaktion haben wir das Büro nicht mehr geheizt, da hat es jetzt so etwas 16/17 Grad, Tendenz fallend. Ich weiß, das ist noch viel zu warm für die Winterruhe. Ich möchte ihnen aber die Gelegenheit geben, die Brut noch fertig aufzuziehen. Meine Überlegung ist, sie so Mitte November endgültig in die Winterruhe zu schicken und diese dann 5 Monate dauern zu lassen. 4 Monate sind wahrscheinlich etwas zu kurz, oder?

Proteine nehmen sie übrigens kaum noch an, heißt das, sie sind eigentlich schon im "Winterruhe-Modus", obwohl ich noch Eier gesehen habe?
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