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von Tara » 26. Oktober 2023, 10:47
Ich habe gerade gesehen, dass ich hier ewig nicht mehr geschrieben habe. Irgendwie war ständig irgendwas los...
Nach meinem letzten Beitrag hatte sich nicht sehr viel getan. Die Arbeiterinnengruppe im Schlauch zwischen neuem Nest und Arena sitzt da bis heute. Da Kondenswasser, ds wir dort nicht vermeiden können, scheint sie nicht weiter zu stören, vielleicht nutzen sie es sogar zum Trinken. Im neuen Nest selbst war noch nie eine Arbeiterin. Halt, einmal war eine drin, lief kurz rum und ging wieder zu den anderen in den Schlauch. Das ist aber auch schon wieder eine Weile her.
Der Schlauch zwischen altem Nest (Erde im Glas) und Arena wurde das Zuhause einer weiteren Arbeiterinnengruppe. Ich weiß nicht mehr, ob das letztes Mal auch schon so war.
Interessanterweise befindet sich bei beiden Gruppen Brut. Die Gyne konnten wir nicht ausmachen, in keiner der Gruppen.
Das Kühlen des Wassers im Glas hat bewirkt, dass mehr Brut in den Schlauch gelegt wurde, der aus dem Glas herausführt, aber weiter bringen sie sie nicht weg. Das Wärmen des neuen Nests verlief ergebnislos, außer dass es immer mehr Kondenswasser im Schlauch gab. In Hinblick auf die Winterruhe haben wir die Heizmatte vor kurzem wieder ausgeschaltet.
Letztlich haben wir den Wasserpegel im Erd-Glas langsam etwas erhöht (in 5ml-Schritten, maximal 30ml pro Tag über den Tag verteilt), um ein langsames Überfluten des Nests zu simulieren, ihnen aber die Möglichkeit zu geben, aus der Gefahrenzone zu entkommen, ohne Schaden zu nehmen. Ein Teil der Erde war immer oberhalb der Wassermarke und hier war auch das Schlauchende, das aus dem Nest herausführt. Auf diese Weise haben wir die Gruppe im Schlauch vergrößern können, konnten sie aber nicht ganz raustreiben. Aufgrund der Höhe der Glasöffnung konnten wir auch nicht die Gesamte Erde wässern (was wir eh sehr riskant gefunden hätten). Durch die Kippung des Glases war die Öffnung ja seitlich.
Dann haben sie wieder etwa drei Wochen Zeit gehabt, in denen sie selbstständig hätten umziehen können. Taten sie aber nicht.
Weil wir unbedingt vermeiden wollten, das schrägstehende Glas mit in die Winterruhe nehmen zu müssen, haben wir dann am letzten Wochenende den Zwangsumzug eingeläutet. Wir entfernten den Schlauch mit der Arbeiterinnen-/Brut-Gruppe und legten ihn in die Arena. Dann haben wir das Wasser aus dem Glas mit einem Schlauch abgesaugt und die Erde Löffel für Löffel in eine große Plastikbox geleert, deren Rand wir vorher mit einer Ölbarriere versehen hatten. Arbeiterinnen, die in der Plastikbox zum Vorschein kamen, beförderten wir in die Arena. Meine Frau fand einen "Erdklumpen" mit viel Brut und einigen Arbeiterinnen, den legte sie mit dem Löffel auch komplett in eine Ecke Arena. Wir vermuten, dass hier auch die Gyne drin sitzt.
Nachdem das Glas leer war, verteilten wir die Erde möglichst flach in der Plastikbox und sammelten alle Arbeiterinnen ein, die wir fanden. Meist zusammen mit der Erde, auf der sie gerade herumliefen, kamen sie natürlich auch in die Arena, in die Ecke, wo meine Frau die andere Erde hingelegt hatte. Schließlich machten wir in der mitte der Plastikbox eine Lücke zwischen der Erde und gossen ein kleines bisschen Wasser hinein, dass sich dann "unterirdisch" in der Box verteilte. Auch hier diente uns das Wasser also dazu, die Ameisen herauszutreiben. Das klappte auch ganz gut. Natürlich muss man dabei sehr langsam vorgehen und immer gut schauen. Gutes Licht war eine der Voraussetzungen, die Ameisen überhaupt zu sehen...
Nach vielleicht drei Stunden hatten wir alle Ameisen aus der Box gesammelt und in die Arena verfrachtet. Zwei weiße Asseln haben wir auch noch gefunden, die kamen ins Asselterrarium. Die übrigen Asseln, die mal in der Erde gewesen waren, sind wahrscheinlich Futter geworden...
Nachdem es unter den Arbeiterinen erst große Aufregungen gegeben hatte, wohnen die beiden "Schlauch-Gruppen" nach wie vor in ihren Schläuchen, nur dass der eine Schlauch jetzt in der Arena liegt, und eine Gruppe wohnt im Erdhaufen in der Ecke der Arena. Immerhin sind es jetzt nur noch zwei Teile, die wir in die Winterruhe schicken müssen, das Nest und die Arena. Allerdings ist noch reichlich Brut vorhanden. Nachdem die Gyne im Frühjahr so früh angefangen hat, aktiv zu werden, geht sie jetzt später in die Winterruhe... Seit der beschriebenen Umquartierungsaktion haben wir das Büro nicht mehr geheizt, da hat es jetzt so etwas 16/17 Grad, Tendenz fallend. Ich weiß, das ist noch viel zu warm für die Winterruhe. Ich möchte ihnen aber die Gelegenheit geben, die Brut noch fertig aufzuziehen. Meine Überlegung ist, sie so Mitte November endgültig in die Winterruhe zu schicken und diese dann 5 Monate dauern zu lassen. 4 Monate sind wahrscheinlich etwas zu kurz, oder?
Proteine nehmen sie übrigens kaum noch an, heißt das, sie sind eigentlich schon im "Winterruhe-Modus", obwohl ich noch Eier gesehen habe?