KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

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Lifestyler94
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#12729 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Lifestyler94 » 10. Februar 2025, 20:49

Und wo hast Du das gelesen/gehört?

Kastendetermination:
https://ameisenwiki.de/index.php/Kastendetermination
bspw. : Punkt Die ernährungsbedingte (trophogene) Kastendetermination

Edit ( Jetzt muss ich an mein 12 Jährigen Enkel denken )

Oder denk ich "zu hoch" und Du meinst, dass neben Arbeiterinnen auch Jungköniginnen schlüpfen können?

Das ist aber kein Thema for today Amadeo. Falls Du etwas bemerkst, kannst Du dich ja melden.

Dann wird man dir sehr wahrscheinlich sagen:
Irgendwann erlegen die eigenen Arbeiterinnen der Mutterkolonie alle weiteren Jungköniginnen.

Wenn Du ein Aquarium hast, wäre das eine zusätzliche Proteinquelle für Fische.



AfroIV
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#12730 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von AfroIV » 11. Februar 2025, 10:15

Mir scheint, dass die Artikel im Ameisenwiki für die heutige Zeit vieeel zu lang und ausführlich sind. :roll:
Amadeo dürfte bei seiner Recherchein diesem Bereich gelandet sein: https://ameisenwiki.de/index.php/Kastendetermination
Da heißt es fast ganz am Ende:
Ein Sonderfall ist die so genannte blastogene Determination: Bereits im Ei ist z.B. bei der Waldameise Formica polyctena festgelegt, ob sich eine Larve zur Gynomorphen oder nur zur Arbeiterin entwickeln kann. Bestimmte, kurz nach der Überwinterung abgelegte „Wintereier“ sind etwas größer als die Sommereier, und sie haben im hinteren Eipol ein besonders RNS-reiches Polplasma (RNS = Ribonucleinsäure). Bei Fütterung von Larven aus diesen Eiern mit Labial- und Postpharynxdrüsensekret junger Arbeiterinnen können sie sich zu Jungköniginnen entwickeln, …
Das ist eine Besonderheit bei einer nur kleinen Gruppe von Arten der Gattung Formica, den eigentlichen Waldameisen (mit den großen Hügeln aus Nadeln etc.). Es trifft keinesfalls auf viele oder gar alle Ameisenarten anderer Verwandtschaftsgruppen zu und wurde bisher ausschließlich für eine Art der Waldameisen nachgewiesen.
Die überwintern ohne jegliche Brut. Die Arbeiterinnen haben im Herbst Reserven (Fett, Proteine) im Körper gespeichert. Während der Winterruhe verbrauchen sie die Reserven nicht. Sehr früh, oft schon im Februar, heizt sich der Hügel auf, die Königinnen beginnen mit der Eiablage (die „Wintereier“). Rasch schlüpfen die Larven. Diese werden ausschließlich mit nährstoffreichen Drüsensekreten der Arbeiterinnen gefüttert (vergleichbar dem Gelée royale, Weiselfuttersaft, bei Honigbienen). Denn so früh im Jahr können die Waldameisen weder Honigtau noch viel tierische Beute eintragen, die gibt es einfach erst später!
Als Ergebnis werden Jungköniginnen und Männchen aufgezogen. Später schlüpfende Larven erhalten dann das übliche Gemisch aus Honigtau und tierischer Beute, das für die Aufzucht von Jungköniginnen nicht ausreicht; es entstehen nur noch Arbeiterinnen (manchmal auch Männchen).
Das ist jetzt wieder sooo lang…. Aber Biologie ist nun mal ziemlich kompliziert! (=56

LG Afro
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#12731 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Serafine » 11. Februar 2025, 11:24

Amadeo hat geschrieben:
10. Februar 2025, 19:46
Was soll ich tun, wenn ich eine Jungkönigin habe?
Kannst du einfach drin lassen. Im besten Fall nehmen sie eine Arbeiterinnenrolle ein, im schlechtesten Fall werden sie irgendwann entsorgt.
Wenn sie versuchen zu fliegen musst du sie einsammeln (also die die es raus schaffen) und entsorgen, da sie nicht einheimisch sind.

Das ist aber ein Problem, das normalerweise frühestens so in Jahr 3-5 auftreten sollte.


Randnotiz: Ernährungsbedingte Kastendetermination gibt es bei manchen Ameisenarten wohl auch bei den Arbeiterinnen, bei Pheidole werden meines Wissens Larven, die zu "Supersoldaten" werden sollen (die zweite noch größere "Türstopper"-Soldatenkaste, die einige Pheidole-Arten haben) mit Drüsensekreten gefüttert, die hohe Konzentrationen von Wachstumshormonen enthalten. Das ist aber wahrscheinlich auch eine Ausnahme, denn Pheidole sind da schon recht speziell (deren Soldatenkaste hat starke Geschlechtstiermerkmale während Entwicklung als Larve/Puppe, u.a. Anlangen für Flügelscheiben, die in der fertigen Ameise nicht mehr enthalten sind). Zudem scheinen die wohl zur selben Zeit auch genetische Determination UND einen negativen Rückkopplungsmechanismus zu haben (ausgewachsene "Supersoldaten" sondern Pheromone ab, welche die Entwicklung weiterer "Supersoldaten" hemmen).

Wie schon zuvor richtig angemerkt, Biologie ist kompliziert.
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Amadeo
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#12732 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Amadeo » 11. Februar 2025, 11:59

Danke 🙏🏼 ich habe solange recherchiert, und habe nicht herausgefunden was dann mit der Jungkönigin passieren soll. Nochmal vielen Dank @Serafine, @Lifestyler94 und @AfroIV und an dieses wunderbare Forum.




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