So hier auch mal mein
C. herculeanus Formicarium. Ich habe mich bei dieser Kolonie das erste mal für eine "out-of-the-box" Lösung entschieden und bin damit extrem zufrieden. Es handelt sich um zwei Acrylzylinder (200mm200mm)+ passende Deckel und ein Verbindungsrohr auch aus Acryl.
Vorteile:
Es gibt keine Kanten. Die Deckel schließen perfekt. 4 Öffnungen erlauben gute Luftzirkulation. Kein Glas, ich kann Anschlüsse bohren, Wasser- und Belüftungslöcher nach Belieben einbauen und das ganze wiegt fast nichts. Sehr einfache Erweiterung. Nestzylinder einfach abzukoppeln und für
Winterruhe auf Balkon, Garage oder Kühlschrank zu stellen.
Nachteil:
Kein Basteln mehr nötig (aber umso mehr möglich!). Fotos sind schwer bis unmöglich durch die runden Acrylglaswände zu machen, ohne dass Spiegelungen und Verzerrungen auftreten.
Preis (leer): Circa 50 Euro.
[SIZE="1"]Anlage Übersicht;Nest links, Futter rechts.[/SIZE]
Die Anlage steht über meinen Schreibtisch auf einem Ikea Lack Regal, bei Bedarf können sehr einfach weiter Zylinder eingebaut werden.
Netter Nebeneffekt, nicht auf dem Bild zu sehen. Einer der Zylinder wird von unten über die Abluft des PCs gewärmt, das hat die Ameisen auch letztlich - vermute ich - zum Umzug bewogen.
Einrichtung:
Beide Zylinder haben eine Bodenschicht bestehend aus Kies/Seramis und grobkörnigem Sand. Darüber liegt eine Schicht aus Totholz Fasern und Korkkrümeln (2.5cm) Dann folgen Korkuntersetzer von Ikea die zufällig sehr gut in die Zylinder passen, allerdings habe ich bei allen (3 an der Zahl) zufällig Stücke aus der Mitte raus gebrochen, so das Kammern entstehen. Die Ameisen sind letztes Jahr innerhalb von Stunden aus dem Reagenzglas in diese Korkkammern umgezogen.
[SIZE="1"]Nest Zylinder;Drainage Schicht sichtbar, darüber Kork und Baumstamm.[/SIZE]
Der Zylinder in dem sie nun wohnen, hat über der letzten Korkkammer einen Stamm aus Totholz (circa 50% morsch, 50% noch hartes Holz). Von mir von unten mit 12er Bohrer angebohrt, ob sie da drin Zugange sind kann ich nicht sagen.
Zusätzlich liegen ein paar Nadelholzzweige und Zapfen sowie einige Bucheckern Hülsen rum. Die Nadeln wurden z. B. verwendet um Nesteingänge zu schließen bzw. zu verkleinern.
Das ganze soll halbwegs einen erdigen Waldboden simulieren, inkl. Baumstamm. Sollte ich mit dieser Kolonie Erfolg haben, werde ich wohl einen höheren Zylinder anschließen und dort einen größeren Kiefernstamm zur Verfügung stellen.
Die Einrichtung des zweiten Zylinders ist im Grunde ähnlich, hier kommen noch eine Ahornsirup- und eine Wassertränke hinzu. Beide werden von den Ameisen regelmäßig frequentiert.
[SIZE="1"]C. herculeanus beim Aufnehmen von Ahorn Sirup aus der Tränke[/SIZE]
Befeuchtung des Nestes:
Der Linke (Nest-)Zylinder wird einfach ab und mit Wasser besprüht, das geht durch die Lüftung. Das macht den Holzstamm mürbe, simuliert ein wenig Regen und hat den netten Effekt, dass es sich an den Wänden sammelt und langsam bis in die Drainage Schicht läuft und so im Nest ankommt. Die Ameisen haben sich bereits in diese Schicht vorgenagt und manchmal werden die
Larven direkt in Kammern gehalten, die an der Zylinderaußenwand liegen.
[SIZE="1"]Larvenkammer an Zylinderwand.[/SIZE]
Ich bin abschließen sehr zufrieden mit den Zylindern, man kann sich immer noch bei der Innengestaltung austoben, aber die Vorteile gegenüber umgebauten Aquarien bzw. Glas überwiegen die Nachteile.
Gruß,
Alex
[SIZE="1"]Arbeiterin mit Heimchenteil im Verbindungsrohr[/SIZE]
Heisenberg has been here.