Es ist eine Katastrophe, für welche ich mich schäme. Noch vor wenigen Tagen prahlte ich damit, wie ich so manchmal nicht überbrühte Fliegen verfüttere, und wie naturnah meine Dekoration ist (war). Das wundervolle Moos aus dem Garten, hineingestellt in mein durchaus schön anzusehendes Formicarium. Natürlich nicht aus dem Backofen, noch sonst irgendwie behandelt.
Was ich mir dadurch erhoffte? Ich hoffte auf einige Unterbewohner, wie z.B. Springschwänze, von denen ich schlussendlich auch einen drinnen hatte. Aber der wirkliche Hauptgrund war die Feuchtigkeitsregelung- gut kann ich mich noch an meinen Biologieunterricht erinnern: "Das Moos im Walde saugt die Feuchtigkeit wie ein Schwamm auf, um an trockenen Tagen all diese Feuchtigkeit wieder an die Natur abzugeben." Und das war der Moment an dem ich dachte: Hey, ist doch ne Klasse Idee. Stellst einfach Moos in dein Formicarium, und der Feuchtigkeitshaushalt ist geregelt.
Denkste. War immer viel zu viel Feuchtigkeit drinnen, aber es hat mich nicht sonderlich gestört- schließlich liest man ja überall "Feuchtigkeitsliebende Ameise", wenn unter Myrmica rubra guckt. Ich bin natürlich nicht dumm, mittlerweile weis ich, dass es oft mit der Feuchtigkeit übertrieben wird, und Myrmica rubra keine extreme Feuchtigkeit in der Arena braucht. Warum habe ich es nicht geändert? Ich glaube ich bin einfach zu Eingebildet, evtl. zu faul was zu ändern.
Dies aber nur nebensächlich, kommen wir auf das 2te erwähnte Ereignis zurück- Nicht überbrühte Futtertiere. Am Anfang überbrühte ich sie nicht, weil es mir mein Vater nicht erlaubte. Ne tote Fliege kommt nicht in die Küche. Also wusste ich mir zu helfen- Mein tolles Mikroskop heraus, mit 40-Facher Vergrößerung Futtertiere nach Milben absuchen. Habe nie auch nur einen Fund festgestellt.
Da ich zu gegebener Zeit noch Probleme mit dem Töten von harmlosen Fliegen hatte, musste ich immer solange bitten, bis mein Vater oder meine gnadenlose Schwester mir eine "fingen". Was aber nach einiger Zeit dazu führte, dass sie anfing, im Glaube dass meine Ameisen zu wenig Futter bekämen, einfach so Fliegen hineinwarf, ohne Untersuchung natürlich.
Mittlerweile (d.h. seit ca. 2 Wochen) überbrühe ich sie nun doch, es stört niemanden, ich glaube mein Vater bemerkt es sowieso nicht.
So weit, so gut- jetzt will ich zum eigentlichen Thema kommen.
Donnerstag, 18.09.08
17:05
Bei der täglichen Kontrolle fand ich eine tote Arbeiterin im Honig. Noch kein Grund zur Panik, vielleicht ist sie nur ertrunken. Es ist bisher nie passiert, da meine Arbeiterinnen alle recht groß sind, und der Honigtropfen zu klein. Fest steht jedenfalls, sie war Tod. Die Ameisen benutzen recht häufig meinen Honig als Mülldeponie- keine Ahnung warum, jedoch musste ich schon öfters mal einen Fliegenkopf aus dem Honigtropfen fischen.
Da ich natürlich neugierig bin, und noch nie eine Myrmica ruba unterm Mikroskop angeschaut hatte, nahm ich einfach den Honig"topf" und stellte ihn unters Mikroskop. 40-Fache Vergrößerung, und gottverdammt noch mal, neben der Ameise schwammen hilflos so um die 8 Milben;
Ich bin nicht doof, ich weis dass es eindeutig Milben sind, keine Springschwänze oder sonstige Insekten. 8 Beine sprechen für sich, zudem der typische Mund der Zecken. Ich kann sagen, dass sie den roten Samtmilben sehr ähnlich sehen, bis auf die tatsache dass sie weis und durchsichtig waren.
Ich habe sie mit dem bloßen Auge nicht gesehen, und hätte ich die Ameise nicht unters Mikroskop gelegt, hätte ich die Milben nie entdeckt.
Noch eine Info: Die Milben waren nicht auf der Ameise, sie schwammen um sie herum, bzw waren dort festgeklebt. Es könnte sein, dass sie von der toten Arbeiterin weggegangen sind, weil sie eben tot war.
Mache ich mir umsonst Hoffnungen, dass die Milben vielleicht gar nicht von der Arbeiterin kamen, und in Wirklichkeit nur harmlos im Formi leben, wie es wahrscheinlich bei Antie war?
Also, ich zähle noch mal die Dinge auf, wie die Milben hinein gekommen sind:
1. Durch unüberbrühte Fliegen
2. Sie lebten auf dem Moos.
3. Sie waren schon immer da- Schon als ich die Ameisen von Antstore gekauft habe.
Hinzufügen sollte man noch das äußerst milbenfreundliche Klima in der Arena.
Was nun folgt, sind die Maßnahmen nach dem Milbenfund:
Ich habe die Ameisen im RG schnell evakuiert- es ist eine noch sehr kleine Kolonie. Sie habe ich, um Stress zu vermeiden, an einen dunklen Ort gestellt.
Dann gings an die Reinigung- erst mal alles geleert, und danach sehr gründlich saubergespült- und diesmal kam als Dekoration nur Steine und Sand hinein.
Nun das Stressreiche für die Tiere- Zack! Folie ab und unters Mikroskop, mit 40-Facher Vergrößerung. Das schöne daran: Keinerlei Funde. Es kann natürlich immer noch sein, dass die Milben sich an bestimmten Orten aufhalten, die ich nicht sehen kann. Aber es beruhigt mich, nach einer 5-Minütigen Untersuchung keine Milben gesehen zu haben. Die total Aufgeregten Ameisen setzte ich nun in die frisch gesäuberte Arena, um sie ca eine Stunde später erneut zu Untersuchen.
Und wieder keine Funde. Nun, da ich Montags und Donnerstags nicht an den PC darf, konnte ich erst heute recherchieren und den Thread hier Aufzumachen. Das A-Wiki hat mir auch wieder Hoffnung gegeben, da es möglich wäre, dass es sich "nur" um Futtermilben handelt. Auch habe ich diverse Behandlungsmethoden angeguckt, und hoffe mal dass ich meine Ameisen durchkriege.
Damit der Thread hier Sinn macht, ein paar Fragen:
Waren meine Handlungen richtig?
Soll ich noch irgendwas verändern?
Soll ich sie nochmals untersuchen?
Und falls ich Milben auf ihnen entdecke, kann ich meine Ameisen vorzeitig in die
Danke schon mal im Voraus,
MfG PHiL