08.02.2007Was gibt es Neues? Nun, die vierte Arbeiterin ist geschlüpft! :-)
Die
Königin und mind. 1 Arbeiterin halten sich nun ständig im hintersten Eck des Reagenzglases auf, nur recht selten kommen 2 Arbeiterinnen noch in den hellen (nicht abgedunkelten) Reagenzglasbereich und „sonnen“ dort die
Brut. Dennoch: Zum Glück, denn ich dachte schon, ich müsste nun
immer die Papierabdeckung zum Beobachten entfernen. Dass sich die
Königin gar nicht mehr freiwillig zeigt, finde ich hingegen schade. Eine Arbeiterin ist meist als Wache am Nesteingang postiert.
Auf Wunsch habe ich einmal ein Foto des gesamten Beckens gemacht, zu sehen sind auch drei der vier Arbeiterinnen:
Was gibt es zur bisherigen Außenaktivität zu sagen? Hin und wieder lässt sich tagsüber eine Arbeiterin außerhalb des Nests beobachten. Die Erkundungstour beschränkt sich aber meist auf den direkten Weg zum Honigwasser. Übrigens versucht auch diese Art Sand über das Honigwasser zu legen.
Ansonsten muss ich wieder sagen:
Camponotus substitutus ist unglaublich sensibel was Lichtveränderungen und Erschütterungen anbelangt. Drehen da richtig durch, die Kleinen.
Besonders wenn die ersten Pygmäen geschlüpft sind, ist die Kolonie im ständigen Alarmzustand!
Ich habe ihnen gestern ein kleines Heimchen angeboten und siehe da: Es wurde angenommen!
Es war ein recht zähes Schleppen, doch zuletzt verschwand das Miniheimchen im Reagenzglas und die
Königin übernahm eigens die Zerlegung des Festmahls. Habe leider verpasst Fotos zu machen, nächstes Mal denke ich bestimmt dran!
(Anm.: Am 10.02.2007 waren vom Heimchen lediglich KRÜMEL übrig)
13.02.2007Die
Brut wächst und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis die fünfte Arbeiterin schlüpft.
Puppen dürften es 5-7 sein, auch
Larven und ein Eierhaufen sind vorhanden.
Bilder vom Nestinneren werde ich nächste Woche machen.
Ich habe auch wieder ein Heimchen angeboten, allerdings bleibt das Interesse eher gering. Honigwasser wird täglich aufgenommen.
Ein Ãœberblick der gesamten Kolonie:
Camponotus substitutus besticht durch unglaublich schnelle ruckhafte Reaktionen, weitaus schneller als ich von anderen Camponotusarten gewohnt bin. Wenn sie sich gestört fühlen, machen sie einen „Sprung“ auf den potentiellen Gegner zu, wobei sie sich so blitzartig fortbewegen und dabei eine so große Distanz zurücklegen, dass es mir beinahe wie Teleportation (
) vorkommt. Ich sage nur: Passt auf eure Finger auf!
15.02.2007Es war nicht geplant, meinen Haltungsbericht bereits heute zu aktualisieren, doch es ist etwas beunruhigendes passiert, dass ich euch nicht vorenthalten möchte. War ein ganz schöner Schock!
Als ich heute Morgen an das Becken meiner
Camponotus substitutus trat, stand am Nesteingang eine Minorarbeiterin. Eine riesige Minorarbeiterin!!!
Für einige Sekunden war ich perplex, dann riss ich panisch die Papierabdeckung vom Reagenzglas und... atmete erst einmal erleichtert aus! Es waren noch alle Ameisen am Leben! Sofern ihr mir nicht folgen konntet: Die riesige Minorarbeiterin war ein fremder Besucher!
Es stand tatsächlich eine
Camponotus ligniperda-Arbeiterin vor dem Nesteingang meiner
Camponotus substitutus!
Jene hatten sich auch schon abwehrbereit vor dem Nesteingang aufgereiht, sogar die
Königin war dabei (mutig!). Der Gegner war aber locker doppelt so groß wie die Pygmäen im Reagenzglas, sodass letztere wohl kaum eine Chance gehabt hätten.
Der Eindringling schien mich zu bemerken, schwenkte ab und wollte mir anscheinend vorführen wie lächerlich meine Ausbruchssicherungen sind. Die Arbeiterin stolzierte tatsächlich langsam und gemütlich über meine frisch aufgetragene Paraffinölschicht! Hier sei gesagt: Normal schreckt Camponotus davor zurück.
Ich griff sie mir und warf sie in das ligniperda-Becken zurück!
Das Sonderbare: Das ligniperda-Becken ist am anderen Ende des Raumes, d.h. die Arbeiterin hat den Ausbruchsschutz ihres Beckens überwunden, ist über Möbelstücke, Fernseher und sonstige Einrichtungsgegenstände zum anderen Ende des Raumes gelangt, hat die Ausbruchs-(besser: Einbruchs-)sicherung des substitutus-Beckens ignoriert und hat sich frech vor deren Nesteingang postiert.
Wahnsinn!
Habe als Reaktion sofort überall das Paraffinöl erneuert, aber die Gefahr bleibt, dass die ligniperda-Kolonie schon seit jeher in meinem Zimmer
fouragieren konnte.
Ich habe mich zwar entschlossen, auf allen Becken einen Deckel anzubringen, die Umsetzung des Plans wird aber noch 2 Wochen dauern. Nun mache ich mir ein wenig Sorgen. Nicht dass meine „Großen Lignis“ auf die Idee kommen einen Feldzug quer durch das Zimmer zu starten…
Hier mal zwei Bilder meiner
Camponotus ligniperda, das zeigt, dass keine Chancengleichheit besteht *g*:
Ich werde das ganze jedenfalls mal beobachten! Sachen gibt’s…
Naja, das wars erst einmal!