Unfähig bis 100 zu zählen
Ich musste gerade nochmal überprüfen, ob ich nicht doch ausversehen 1.000 geschrieben habe. Ich meine, 100 ist echt ein Witz, wenn man bedenkt, dass die Kolonie 10.000 Individuen fassen kann. Es bricht nun die Zeit an, in der man sich das genaue Zählen sparen und nur noch in 5er-Schritten den Bestand aufnehmen kann. Am besten lässt sich die Kolonie zählen, wenn die Arbeiterinnen die
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Eiskalte Proteine
Die letzten Wochen habe ich mich nicht mehr damit aufgehalten die Futtertiere aufzutauen. Die Ameisen kommen trotzdem gut damit klar. Für die Afrikanerinnen mag es wie ein Kulturschock erscheinen, wenn sie auf noch gefrorene Heimchen und Mehlwürmer stoßen.
Als Proteinquelle missfallen mir die Mehlwürmer immer mehr. Obwohl sie direkt ins Eisfach gewandert sind, verfärben sie sich nach dem Anbieten schwarz, was dazu führen kann, dass sie von den Ameisen immer eher entsorgt werden. Meine Vermutung wäre, dass die Arbeiterinnen den eigentlich noch intakten Darmtrakt beim Zerlegen zerstören und somit die Verdauungsenzyme freisetzen, oder aber die Eiskristalle zerstören die Darmhäute und die Enzyme werden nach dem Auftauen aktiv und zersetzen das Gewebe. Dies veranlasst mich dazu, nicht mehr als einen Mehlwurm auf ca. 100 Arbeiterinnen anzubieten, da der zweite am nächsten Tag sofort wieder rausgetragen wird.
Besser verhält es sich mit den Heimchen. Nach dem einzelnen Überbrühen (sind ja nicht so viele wie die Mehlwürmer) und dem Einfrieren, werden sie noch gefroren in die Arena gelegt und trotzdem aggressiv angegangen. Nach spätestens 10 Minuten sind sie aufgetaut. Neben den Mehlwürmern, sofern diese nicht schon vergammelt aussehen, werden auch die Heimchen komplett ausgehöhlt (3). Selbst der Kopfteil lässt sich separat auf dem Müllplatz wiederfinden und zum ersten Mal lassen sich die gewaltigen
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Hohe Aktivität
Die Art wird oft als dämmerungs- und nachtaktiv beschrieben. Die Außenaktivität lässt demnach eher zu wünschen übrig. Am Anfang der Gründung mag dies sicherlich der Fall sein, was u.a. auf eine geringere Koloniegröße und einen herberen Verlust, beim Tod einer einzelnen Arbeiterin, zurückzuführen wäre /edit 20110830: letzeres ist reine Spekulation. Ein weiterer Grund könnte die afrikanische Herkunft dieser Art darstellen, die zur Tageszeit mit extrem hohen Temperaturen zu kämpfen hat.
Tatsächlich tummeln sich aber, auch zur Mittags- und Nachmittagszeit, von den knapp 100 Arbeiterinnen immer um die 15 außerhalb des Nestes. Die höchste Aktivität ist erwartungsgemäß während der Fütterung zu beobachten. Aber auch ohne Proteine und Honig sitzen sie ständig auf dem Nest, also in der Nähe der Lampe, oder untergraben Nest und Tränke. Zudem pendeln sie ständig zwischen den bestehenden drei kleinen "Zweignestern", die keine direkte Verbindung zum Ytong-Hauptnest aufweisen (6).
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Niedrige Sterberate
Ich finde die niedrige Sterberate der aus Afrika stammenden C. fellah erstaunlich. In Haltungsberichten einheimischer Camponotus Arten (C. ligniperdus, C. herucleanus und C. vagus – ich will jetzt keine Halter nennen) sind häufig schon bis zu einem Dutzend oder mehr Tote im Gründungs- oder nachfolgendem Jahr zu beklagen, oder es wird von Totalausfällen ganzer Kolonien berichtet. Ein bis zwei tote Arbeiterinnen pro Woche scheinen die Regel. Auch von meinen C. vagus sind aufgrund einiger Schlupfprobleme bestimmt 20 Tiere eingegangen (C. vagus HB – Abschnitt "Die Kolonie"). Anmerkung: Sahal führte zu kühle Temerpaturen als Grund auf und ich hatte sie tatsächlich nur bei Zimmertemperatur gehalten. Allerdings kann es draußen, mit Ausnahme von Sonnen-exponierten Stellen, auch nicht viel wärmer sein. Eventuell ja in Frankreich, wo die Kolonie eigentlich herstammen soll. Trotzdem war die Entwicklung stabil, das muss fairerweise erwähnt werden.
Bis jetzt konnte ich bei den C. fellah erst sechs Tote, darunter ein weibliches Geschlechtstier, welches keines natürlichen Todes gestorben ist, innerhalb der 300-tägigen (oder 43-wöchigen, oder 10-monatigen) Haltung zählen. Häufig liegen die verendeten Tiere zusammengekauert am Rand der Arena oder es lassen sich Überreste auf dem Friedhof finden. Letzteres scheint allerdings bei einer überschaubaren Kolonie noch eher selten. Im Endeffekt trat genau das ein, was erwartet wurde, sollten die Arbeiterinnen doch mindestens ein Jahr alt werden. Oft sterben auch nur die ersten Arbeiterinnen (Pygmäen) einer Kolonie so früh. Die verendeten C. fellah sind auch kaum größer als C. vagus Arbeiterinnen, könnten somit also noch zu den Pygmäen gezählt werden (7).
Ähnlich wie bei der Aktivität dürfte die Außentemperatur eine Schlüsselrolle bei der Lebenserwartung spielen. Das viel beschriebenes und sogenanntes "Tot-Laufen" konnte noch nie beobachtet werden. Eher hocken die Arbeiterinnen vereinzelt und apathisch in der Ecke, was aber bisher kein eindeutiges Indiz für einen baldigen Tod darstellte! Auf Finger reagieren sie stets aggressiv und laufen oft nach kurzer Zeit, als wenn nichts gewesen wäre, durch die Arena und sind von anderen Arbeiterinnen nicht mehr zu unterscheiden.
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Anteil des
Eine ganze Zeit lang wurden nach den drei kleineren und einer großen Majore keine weiteren Media- bzw.
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