[SIZE="5"][color="DarkRed"]Haltungsbericht [/color][/SIZE] [color="DarkRed"][SIZE="2"]Das Becken[/SIZE][/color].
Bei diesem Becken handelt es sich um ein 40x30x30 cm Falltürterrarium. Beim Substrat habe ich mich für ein Sand/Torf Gemisch entschieden. Einige kleinere Pflanzensprossen befinden sich im feuchten Substrat und beginnen bereits mit dem Austrieb. Somit wird das Becken im laufe der Haltung wohl noch etwas grüner werden.
[SIZE="2"][color="DarkRed"]Beschreibung der Nester.[/color][/SIZE]Die Nester beider Völker bestehen aus liegenden Gasbeton. Die Kammern hab ich sehr flach gestaltet, etwa 1,5 cm hoch wie ich es auf Bildern von Naturnestern schon gesehen hatte. Die Größe der Kammern variiert zwischen kleinen mit nur einigen Zentimetern und sehr großen, welche über 10 cm lang sind. Alle Kammern habe ich mit einer Gipsschicht versehen, um die Poren zu verschließen.
Die Nester werden über einen länglichen Graben befeuchtet.
Das Nest der großen Kolonie in dem oben gezeigten Becken.
Das Nest der kleinen Kolonie in Gesamtansicht.
[SIZE="2"][color="DarkRed"]Temperatur und Luftfeuchtigkeit. [/color][/SIZE]Das Große Volk wird von mir eher feucht gehalten, während das kleine eher trocken lebt. Die Luftfeuchtigkeit ist jedoch bei beiden sehr hoch, die Temperatur liegt bei etwa 23-24°C. Lediglich das Substrat und das Nest wird beim großen Volk stärker befeuchtet.
[SIZE="2"]Einzug und erste interessante Beobachtung.[/SIZE]Der Einzug in das vorbereitete Ytongnest gestaltete sich recht einfach. Die Tiere zogen augenblicklich aus ihren Reagenzglas in die neuen Nester um.
Sehr gut war dabei zu beobachten, wie die
Königin in das Nest getragen wurde. Eine Arbeiterin packte sie am Kopf, woraufhin sich die
Königin in die Puppenposition begab und so problemlos ins Nest getragen werden konnte. Die
Königin wurde dazu hoch über den Boden gehalten und wurde mit der
Gaster voraus in das Nest getragen.
Anschließend entnahm ich das Reagenzglas mit der zweiten
Königin und den restlichen Arbeiterinnen um diese in ein provisorisches Becken zu geben.
Die provisorische Unterkunft für die kleine Kolonie. Ich musste zuerst noch ein richtiges Becken herrichten, wollte sie aber nicht länger in dem sehr stark verschmutzten Transportbehälter belassen in welchem das Volk bisher gelebt hatte. Zwei Tage später durften sie dann in ihr neues Zuhause umziehen.
[SIZE="2"]Geschickte Nestbauer.[/SIZE] Einige der Kammern hab ich mit Sand gefüllt um die Nester anfangs etwas kleiner zu halten.
Die
Harpegnathos nutzen diesen Sand um die Kammern nach ihren Vorstellungen zu verkleinern. Sie stellen sich dabei sehr geschickt an und verstehen es den feuchten Sand zu modellieren. Dabei nutzen sie ihre
Mandibeln wie Schaufeln um auch größere Mengen Sand zu transportieren. Sie haben auch keine Probleme den Sand kopfüber zu verbauen. Anschließend drücken sie den Sand mit den Kiefern noch fest.
Die Kammern werden aber ständig wieder umgebaut.
Interessante Beobachtung zum Nestbau.Bei der kleinen Kolonie konnte ich, wegen einem kleinen Missgeschick, eine für diese
Gattung typische Nestbauweise beobachten.
Beim befeuchten des Nestes liefen zwei Kammern etwa 1-2 mm hoch mit Wasser voll. Da diese Ameisen auch in ihrem natürlichen Lebensraum mit Überschwemmungen klar kommen müssen, haben sie sich eine besondere Nestbauweise angeeignet. Viele Kammern haben nur einen Zugang von unten, so dass diese Kammer bei Überschwemmung wie eine Luftblase funktionieren.
Das kleine Volk hat auf die Überschwemmung so reagiert, dass sie in der Kammer hinter dem Eingang einen Wall aus Sand gebaut haben. Wasser welches von aussen in das Nest eindringen würde, müsste erst so hoch steigen wie dieser Damm hoch ist, um in das Nest zu laufen.
[SIZE="2"]Bisherige Entwicklung.[/SIZE]Anfangs fütterte ich die Ameisen nur sporadisch 2-3 mal die Woche mit frisch toten Heimchen.
Die große Kolonie hatte sich jedoch eingemauert, so dass kein Futter angenommen wurde.
Daraufhin hab ich den Nesteingang geöffnet und ihnen ein kleines Heimchen direkt davor gelegt, welches auch sofort genommen wurde. Der Eingang wurde danach von den Ameisen wieder verschlossen, so dass ich diese Prozedur nach zwei Tagen wiederholte.
Inzwischen graben sich die
Harpegnathos selbständig alle zwei Tage den Eingang frei, so dass ich ihnen ein Heimchen geben kann. Doch, noch immer wird der Eingang anschließen wieder verschlossen.
Der Eingang zum Nest, welcher mit Sand verbaut wurde.
Nachdem ich dazu übergegangen bin, ihnen alle zwei Tage je ein kleines Heimchen zu verfüttern, welche auch immer genommen wurden, konnte ich bald darauf, am
12.12.2008, die ersten Eier entdecken. Im Moment kommt jeden Tag ein neues Ei dazu.
Das kleine Volk hatte gleich am Anfang ein Ei im Nest, dies wurde jedoch später wieder gefressen. Seit ich auch dieses Volk alle zwei Tage mit einem Heimchen versorge, wurden auch hier mehr Eier gelegt.
Einige der Arbeiterinnen welche sich um zwei Eier (Bildmitte) versammelt haben.
Eine Arbeiterin trägt ein Ei in eine andere Kammer.
Zwei Arbeiterinnen fressen an einer kleinen Heimchenlarve. Auch hier liegen Eier am Boden der Kammer.(Zwei sind links über dem Heimchen zu erkennen.)
Diskutiert werden kann
hier.