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An alle Camponotus ligniperdus Halter!

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eastgate
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#57 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von eastgate » 22. Februar 2010, 14:42

Hallo Rolf,

tut mir wirklich leid um die Königin.

Bevor ich was zu der Königin sage:
Pygmä(h)e wird ohne "h" geschrieben, also nur Pygmäe.
Und Gesuche nach Königinnen oder Kolonien bitte in den Flohmarkt einstellen, der Übersichtlichkeit halber. europa-flohmarkt.html

So, nun zu deiner Gyne:

Im nachhinein ist es natürlich schwierig festzustellen, woran die Gyne gestorben ist. Das kann viele Gründe haben wie z.B. Krankheit oder Parasiten. Es kann auch sein dass die Königin "grundlos" das Zeitliche gesegnet hat. Es handelt sich hier schließlich um Lebewesen - auch in der Natur kommt nur ein Bruchteil der Königinnen tatsächlich über die Gründungsphase und ersten Winterruhe hinaus.
Aber es wäre auch denkbar, so wie du den Fall geschildert hast, dass die Erwärmung einfach zu schnell vonstatten ging. Normalerweise sollte sich so ein Prozess am besten über einige Wochen hinziehen.
Stand eigentlich genug Wasser für die Ameisen bereit? Austrocken ist die häufigste Todesursache.
Aber, wie gesagt, alles Spekulation.

Rückschläge gehören zur Haltung dazu... hatte jeder schonmal. Am besten du versuchst es erneut. Und ja, du kannst die Brut der neuen Kolonie dazu geben. Die Pygmäe wird dabei auf der Strecke bleiben. Aber raten würde ich es dir nicht, denn was wäre wenn die Königin an einem Virus, Pilz oder Parasiten gestorben ist? Dann würdest du diesen weiter vielleicht verbreiten.

Gruß

eastgate



Rolfinator
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#58 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von Rolfinator » 22. Februar 2010, 14:55

Hey Leute,
vielen Dank für die Antworten.
Also Wassermangel ist etwas, was ich definitiv ausschließen kann. Der Wassertank im Reagenzglas ist fast voll. Hat allerdings schon einige schwarze Stellen an der Watte. Ist das normal?

Ansonsten sind mir im letzten Jahr mal 1-2 Haltungsfehler passiert. Zum einen war das Substrat beim Einfüllen in die Arena zu feucht und hat deswegen angefangen zu Schimmeln. Danach habe ich sie dann in die Miniarena mit Seramis gegeben. Zum anderen haben die Meisen eine Made mit ins Reagenzglas genommen, die dort verschimmelt ist. Dadurch war der Eingang einige Tage unbenutzbar. Nachdem ich die Made zusammen mit allem Baumaterial entfernt hatte wurde der Eingang niemehr verschlossen. Auch in der Winterruhe blieb er offen. Baumaterial in Form von Seramis war aber vorhanden.
Das war aber alles im August letzten Jahres. Ob das Gründe sein können?

Ok, dann fang ich im März wieder mit Camponotus ligniperda an. Bis dahin hab ich ja noch meine Lasius niger.

Grüße

Rolf



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christian
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#59 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von christian » 22. Februar 2010, 16:57

Hallo Rolfinator,

Also Wassermangel ist etwas, was ich definitiv ausschließen kann. Der Wassertank im Reagenzglas ist fast voll.


Und das über die ganze Winterruhe? Es könnte durchaus sein, dass die Watte zu eng gestopft wurde (zu geringe Wasserabgabe, nicht umbedingt überhaupt keine) und die Gyne deshalb nach und nach verdurstet ist.

Hat allerdings schon einige schwarze Stellen an der Watte. Ist das normal?


Ja. Bei meiner L. niger (Gründung ;) ) Kolonie ist das schon sehr lange so und es geht ihnen prächtig.

Zum einen war das Substrat beim Einfüllen in die Arena zu feucht und hat deswegen angefangen zu Schimmeln.


Welches Substrat hast du genommen? Wenn du nämlich keine Blumenerde oä. genommen hast, können eigendlich nur organische Stoffe schimmeln. Also immer entfernen, denn sie müssen nicht immer komplett abgenagt sein (z.B. Chitinpanzer von Futtertieren) und bieten einen perfekten Nährboden für Schimmel.

Mehr kann ich dir leider nicht mit Sicherheit sagen.

mfG

christian



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#60 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von Rolfinator » 22. Februar 2010, 17:22

Hey Christian, danke für die Anregungen.

christian hat geschrieben:Und das über die ganze Winterruhe? Es könnte durchaus sein, dass die Watte zu eng gestopft wurde (zu geringe Wasserabgabe, nicht umbedingt überhaupt keine) und die Gyne deshalb nach und nach verdurstet ist.


naja, die Leute von Antstore sollten schon wissen, wie dicht sowas gestopft werden sollte. Während des letzten Sommers habe ich zusätzlich Wasser angeboten, haber aber nie gesehen, dass dies aufgenommen wurde. Ich weiß, dass ist kein Grund und kann nachts passiert sein.




christian hat geschrieben:Welches Substrat hast du genommen? Wenn du nämlich keine Blumenerde oä. genommen hast, können eigendlich nur organische Stoffe schimmeln. Also immer entfernen, denn sie müssen nicht immer komplett abgenagt sein (z.B. Chitinpanzer von Futtertieren) und bieten einen perfekten Nährboden für Schimmel.


christian


als Substrat hab ich diese gepressten Humus blöcke verwendet. Die legt man in einen Liter Wasser und lässt die sich auflösen. Ich hab den Kram hinterher blos ausgewrungen und dann in der Arena verstreut. Durch den Deckel war der Luftaustausch allerdings sehr schlecht weshalb sich großflächiger Schimmel gebildet hat.


Komisch finde ich auch, dass die Gyne verendet ist und nich die Pygmäe (ohne H) ;)
Ich hätte gedacht, dass die Königin zäher ist als die Imago....



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#61 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von Rolfinator » 23. Februar 2010, 01:09

So Jungs, ich hab die Königin mal aus dem Reagenzglas genommen und etwas untersucht.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Gaster sehr deformiert ist (nicht symmetrisch) und auf der einen Seite einen hellen Streifen von vorne bis zum Ende hin hat. Unter diesem Streifen schimmert eine milchig gelb-weiße Substanz hervor. Wenn man leichten Druck auf die Gaster ausübt sieht man, wie der Streifen sich vergrößert. Also quasi aufquillt. Der Chitinpanzer ist an der Stelle definitin längs gerissen (also nicht Quer wie die Ringe die sich beim Fressen vergrößern) Das sieht irgendwie nach physikalischer Beschädigung aus. In etwa wie eine Art Riss im Hinterleib.

Hat jemand davon schonmal was gehört? Vielleicht innere Parasiten?


Grüße

Rolf



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NIPIAN
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#62 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von NIPIAN » 23. Februar 2010, 10:39

Hoi,


nee, physikalische Einwirkung. Vielleicht ist sie etwas grob gefangen worden, oder ähnliches.
Wenn es Parasiten (würde ich wegstreichen, viel eher Pilze) wären, müsste das Chitin irgendwie aufgelöst/angegriffen werden, das wäre dann allerdings völlig asymetrisch und nicht als "gesamte Sollbruchstelle".
Chitin ist ein sehr widerstandsfähiger Vielfachzucker. Widerstandsfähig aufgrund seiner beta 1-4-Verknüpfung, ähnlich der Cellulose, welche nicht standardgemäß abgebaut werden kann - krass, Biochemie ist tatsächlich für etwas gut^^.

Dass das so schön quillt liegt entweder an der Oberflächenspannung der Hämolymphe und dem restlichen Schmodder, der bereits aufgrund von Autolyse entstanden sein wird, oder aufgrund der Tatsache, dass die Epidermis (ne Art Hautschicht unter dem Chitin) in ihrer derben Eigenschaft der Autolyse etwas länger standhält.



Tazani
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#63 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von Tazani » 14. März 2010, 09:44

@Rolfinator

Bist du dir sicher, dass es sich dabei um einen Riss handelt? Meine frisch gelieferte Camponotus ligniperda-Gyne weist beidseitig diese durchscheinenden Streifen auf. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass das normal ist.
Auch auf diesem Bild einer Camponotus nigriceps (Copyright by Roland Störmer) sieht man den weißen Streifen in ziemlich ausgeprägter Form. Ebenso sieht man deutlich, dass es sich bei dem "Panzer" am Gaster nicht um Ringe sondern eher um Platten handelt. Ich denke, dass du deshalb einen Riss vermutet hast, weil du dachtest es müssten durchgehende Ringe sein.

http://www.ameisenforum.de/attachments/exotische-ameisen/16553d1262653063-camponotus-nigriceps-sugar-ant-fotos-campo3-450-c.jpg



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#64 AW: An alle Camponotus ligniperda Halter!

Beitrag von Rolfinator » 14. März 2010, 10:56

Hallo Tazani
das mit den Ringen habe ich auch gelesen, es war bei mir allerdings so, dass dieses Pänomen nur auf der einen Seite der Gaster aufgetreten ist. Dies hatte eine ziemliche Deformation des Hinterleibs zur Folge.
Naja, genau sagen werd ich es wohl nie können, aber es sah schon sehr komisch aus. Die andere Seite habe ich mir auch angeschaut, die hatte aber wesentlich mehr Stabilität!

Ich hab die Kolonie auch noch (also ohne Königin) und tatsächlich schafft es die kleine Pygmäe das Bündel von etwa 8 Larven gut zu Versorgen. Wachstum ist Vorhanden und eine Larve ist etwa so groß wie sie selber. Honigwasser steht draußen vor der Tür, eine halbe Made gibts alle 3 Tage direkt ins Reagenzglas.
Finds echt erstaunlich, wie Leistungsfähig eine kleine Arbeiterin ist.

Grüße

Rolf



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