[font=AGaramondExp-Semibold][font=Times New Roman]Dies ist keine gute Nachricht für die Exotenhalter und -importeure, die immer wieder beschwören, dass exotische Ameisen aus wärmeren Ländern bei uns den Winter nicht überleben können: Das ist definitiv falsch![/font][/font]

[font=AGaramondExp-Semibold][font=Times New Roman]Linepithema humile ist zwar keine Art der warmen Tropen, sondern eher als subtropisch einzuordnen. Sie hat sich ja schon über weite Bereiche des Mittelmeergebietes ausgebreitet, wo sie zahlreiche einheimische Ameisenarten verdrängt. Für Europa insgesamt ist sie ein Exot, und zwar eine aggressiv-invasive Art. Auch in Deutschland wurde sie mehrfach nachgewiesen, ist hier aber bisher noch nicht negativ in Erscheinung getreten.[/font][/font]

[font=AGaramondExp-Semibold][font=Times New Roman]Nun haben Boer & Brooks gerade gezeigt, dass diese „Argentinische Ameise“ in Holland bereits eine Superkolonie über 18.000 Quadratmeter entwickelt hat und im Freien überlebt obwohl die mittlere Januartemperatur dort bei nur 3 Grad C liegt („mittlere Januartemperatur 3 Grad [color=black][font=AGaramondPro-Regular]C[/font]“ bedeutet ja, dass es durchaus Frost hat!).[/font][/font][/color]
[font=AGaramondExp-Semibold][font=Times New Roman]Die Art hat an zwei Orten bereits für über 20 Jahre in Gebäuden existiert. Jetzt hat sie sich anscheinend genügend angepasst um auch im Freien überleben zu können.[/font][/font]

[font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Italic]Peter Boer & Mike Brooks 2009: [/font][font=AGaramondExp-Regular]Succesvolle buitenshuis vestigingen van de argentijnse mier L[/font][font=AGaramondPro-SemiboldItalic-SC7]inepithema humile [/font][font=AGaramondExp-Regular]in Nederland. Nederlandse Faunistische Mededelingen 31, 17-23[/font][/font]
[font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Semibold]Successful outdoor establishments of the Argentine ant [/font][font=AGaramondPro-SemiboldItalic]Linepithema humile [/font][font=AGaramondPro-Semibold]in the[/font][/font]
[font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Semibold]Netherlands (Hym[/font][font=AGaramondPro-Semibold]enoptera: Formicidae)[/font][/font]

[font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]In [/font][font=AGaramondExp-Regular]1976 [/font][font=AGaramondPro-Regular]the Argentine ant [/font][font=AGaramondPro-Italic]Linepithema humile [/font][font=AGaramondPro-Regular]was observed for the first time in the Netherlands. [/font][/font][font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]Since then the species has been reported dozens of time from inside houses. Control [/font][/font][font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]with pesticides is almost always successful. Recently there have been reports of two outdoor [/font][/font][font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]establishments in housing estates in Capelle aan den IJssel (province of Zuid-Holland) and [/font][/font][font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]Sint Maarten (province of Noord-Holland). In these sites the ant was already present indoors [/font][/font][font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]for more than twenty years. In [/font][font=AGaramondExp-Regular]2008 [/font][font=AGaramondPro-Regular]a super colony in Capelle aan den IJssel covered a surface [/font][/font][font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]area of [/font][font=AGaramondExp-Regular]18000 [/font][font=AGaramondPro-Regular]m2. The whole colony was surrounded by [/font][font=AGaramondPro-Italic]Lasius niger, [/font][font=AGaramondPro-Regular]which probably hampers [/font][/font][font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]the spread of the Argentine ant through competition. The relative slow expansion is attributed [/font][/font][font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]to the fact that Argentine ants initially occupy food resources which are important for both [/font][/font][font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]species. Moreover we assumed that the natural mortality among nests of [/font][font=AGaramondPro-Italic]L. niger [/font][font=AGaramondPro-Regular]is about ten [/font][/font][font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]percent. The Argentine ants directly occupy the by [/font][font=AGaramondPro-Italic]L. niger [/font][font=AGaramondPro-Regular]released space by means of their nest [/font][/font][font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]budding strategy, while [/font][font=AGaramondPro-Italic]L. niger [/font][font=AGaramondPro-Regular]needs at least one year to do the same. Unique is the fact that[/font][/font]
[font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]Argentine ants in the Netherlands are able to survive outdoors, while the Netherlands have [/font][/font][font=Times New Roman][font=AGaramondPro-Regular]relative cold winters, with a mean temperature in January of 3 degrees [/font][font=AGaramondPro-Regular]C.[/font][/font]

[font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]mfG,[/font][/font]
[font=AGaramondPro-Regular][font=Times New Roman]Merkur[/font][/font]

Wie verdrängen sie die anderen Arten und gibt es keine andere Art die sich ihnen entgegesetzten kann???

mfg 14paul

[font=Times New Roman]Dies ist keine gute Nachricht für die Exotenhalter und -importeure, die immer wieder beschwören, dass exotische Ameisen aus wärmeren Ländern bei uns den Winter nicht überleben können: Das ist definitiv falsch![/font]

Das hat doch nichts mit Haltern zu tun. Fakt ist das sie über 20 Jahre gebraucht hat um sich anzupassen und auch einen Vorlauf über die wärmeren Europäischen Länder hatte. Klar konnte sie sich so langsam vorarbeiten, das Wettergefälle hat das natürlich begünstigt. Ich kanns auch echt nicht mehr hören, es gibt nicht einen Fall der auf Halter zurückzuführen ist, hier sollte man doch bitte differenzieren. Wie ich schon einmal sagte ist das ein Problem der Globalisierung, unkontrollierter Warenvergehr ist eins der größten Probleme, nicht die Halter. Mag man mich lynchen, aber ich stimme ihrer Meinung nicht zu.

Ich wollte hier nur mal unterstreichen wie schnell sich Ameisen anpassen können.....

Andere Tierarten bräuchten Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte lang um sich anzupassen.....

mfg 14paul

Woher nimmst du diese Erkenntnis? Und was hat das mit Haltern zu tun? Ich kenne keinen der [font=Times New Roman]Linepithema humile hält, aber genau um diese gehts grad Das es wahre Anpassungskünstler gibt steht auser frage, aber der große Teil schafft es nicht. Wie man gut sieht, schaffen es ja nicht mal die Süd-Europäer einzuwandern [/font]

Da habt ihr recht. Die Art hat sich sogar an die Trophobiose angepasst, die ihr instinktmäßig aus ihrer Heimat nicht bekannt sein dürfte! Das klingt zwar nicht besonders spektakulär, aber es zeigt doch, wie gut sich diese Ameise in verhältnismäßig kurzer Zeit an europäische Verhältnisse anpasst.

Wie verdrängen sie die anderen Arten und gibt es keine andere Art die sich ihnen entgegesetzten kann???

Naja, warten wir doch mal ab, was passiert, wenn sich Solenopsis invicta auf unserem Kontinent ausbreitet

[font=Times New Roman]Dies ist keine gute Nachricht für die Exotenhalter und -importeure, die immer wieder beschwören, dass exotische Ameisen aus wärmeren Ländern bei uns den Winter nicht überleben können: Das ist definitiv falsch![/font]

Ich glaube Merkur will damit nur darauf aufmerksam machen, dass auch Ameisenarten, von denen man nicht erwartet hätte, dass sie hier Winter überstehen, das schaffen können. Es gibt da eine Reihe weiterer Arten, die teilweise auch gehalten werden, bei denen auch gesagt wird, sie würden es nicht schaffen oder "es ist noch kein Fall bekannt"...

Natürlich drückt sich Merkur mal wieder etwas unglücklich aus, als Halter exotischer Ameisen könnte man sich glatt angegriffen fühlen...

Wobei wir Halter natürlich, wie TRIA bereits sagt, kaum Schuld an der Einschleppung von invasiven Ameisenarten haben können. Hierzu braucht es eine gewisse Quantität der eingeschleppten Kolonien, welche nur durch den allg. Güterverkehr erreicht werden kann. Es braucht sicher mehrere Versuche und daher auch mehrere eingeschleppte Kolonien, bis sich eine erfolgreich vermehren kann. Je nach Ameisenart braucht es auch noch mind. 2 Kolonien in unmittelbarer Umgebung, das eine Einschleppung auf Dauer Erfolg hätte (Schwarmflug). Außerdem achten wir Halter ja nun sehr peinlich darauf, das nichts aus dem Becken entwischt.

Grundsätzlich ist die Nachricht von Merkur natürlich sehr schlecht. Solche Nachrichten werden wir in Zukunft öfters Hören oder Lesen. Immerhin wirds hier deutlich wärmer. Wenn ich im Jahre 2055 in Rente gehen, dann sieht unser Ökosystem sicherlich gaaaanz anders aus. Aufhalten kann man das nichtmehr.

Gruß

eastgate

[font=Times New Roman]@ TRIA:[/font]
[font=Times New Roman]

[font=Times New Roman][size=100]„Das hat doch nichts mit Haltern zu tun. Fakt ist das sie über 20 Jahre gebraucht hat um sich anzupassen und auch einen Vorlauf über die wärmeren Europäischen Länder hatte. Klar konnte sie sich so langsam vorarbeiten, das Wettergefälle hat das natürlich begünstigt. Ich kanns auch echt nicht mehr hören, es gibt nicht einen Fall der auf Halter zurückzuführen ist, hier sollte man doch bitte differenzieren. Wie ich schon einmal sagte ist das ein Problem der Globalisierung, unkontrollierter Warenvergehr ist eins der größten Probleme, nicht die Halter. Mag man mich lynchen, aber ich stimme ihrer Meinung nicht zu.“[/font]

[/SIZE][/font][font=Times New Roman]Was glauben Sie wohl, wie erfreut ich jedes Mal bin, wenn ich solche Gesundbeterei und Verharmlosung lesen muss? - In 20 Jahren kann keiner mehr sicher sein, welche „neuen“ Exoten in unserer Fauna heute von Haltern/Händlern oder sonst wie eingeschleppt wurden. Ameisenimporte sind doch wohl auch Teil des leider „unkontrollierten Warenverkehrs“, oder?[/font]

[font=Times New Roman]Kürzlich habe ich bereits eine Andeutung gemacht, dass in Westdeutschland eine „neue“ Pheidole-Art als massiver Hausschädling enorme Kosten verursacht. Zu gegebener Zeit kann ich Details mitteilen. Wir wissen jetzt die Art, und woher sie stammt. Ich darf daran erinnern, dass wir auch hier im Forum User hatten, die begeistert jede Pheidole-Art „mitgebracht“ haben…[/font]
[font=Times New Roman]Ich kann nur dringend davor warnen, sich aus dem Urlaub irgendwelches unbestimmtes Zeug mitzubringen oder mit Importen leichtfertig umzugehen. Das Beispiel Linepithema zeigt nun doch wohl deutlich genug, dass das Argument "Exoten überstehen unsren Winter nicht" nur leichtsinniger Selbstbetrug ist.[/font]

[font=Times New Roman]Und noch etwas, TRIA: Es gab in D bereits einen Halter und Verkäufer von vielen selbst gesammelten Ameisen, der ausgerechnet Linepithema humile angeboten hat![/font]

[font=Times New Roman]„irgendwie nerfen deinen beiträge ...“[/font]
[font=Times New Roman]Zitat aus den Bewertungen zu meinem Beitrag, das ich hier weitergeben möchte.[/font]

[font=Times New Roman]@ eastgate: [/font]

[font=Times New Roman][font=Times New Roman][size=100]„Hierzu braucht es eine gewisse Quatität der eingeschleppten Kolonien, welche nur durch den allg. Güterverkehr erreicht werden kann. Außerdem achten wir Halter ja nun sehr peinlich darauf, das nichts aus dem Becken entwischt.“[/font]
[/font][/SIZE]

[font=Times New Roman]Woher weißt Du großer Wissenschaftler, welche Quantität für eine Einschleppung nötig ist??? - Frag mal einen Mediziner, wie viele Infektionen nötig sind, bis man eine bestimmte Krankheit bekommt. Von Krankheit zu Krankheit verschieden, wird die Antwort sein, manchmal reicht eine. So ist es auch mit Ameisen.[/font]
[font=Times New Roman]Eine alte Laborweisheit unter Ameisenforschern: „Ameisen kommen IMMER aus“[/font]
[font=Times New Roman]Und wenn Du als Moderator Dich ein wenig hier im Forum umsiehst, kannst Du jede Menge von Berichten über ausgekommene Ameisen finden. Gesundbeterei, wie oben gesagt. [/font]

[font=Times New Roman]Merkur[/font]