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Messor barbarus - Haltungserfahrungen

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#49 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 27. Mai 2008, 22:14

Nachdem meine 27. Arbeiterin heute geschlĂŒpft ist, habe ich mal meine Brut ĂŒberflogen und nach etwas außergewöhnlichem geschaut. TatsĂ€chlich fand ich etwas großes.

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Die Larve bei der Königin ist wirklich phenomenal groß! Wahrscheinlich bekommt sie jeden Tag Heimchenburger serviert, so dick wie sie ist. Jedenfalls ist sie schon grĂ¶ĂŸer als die derzeit grĂ¶ĂŸte Puppe. Wenn das mal nicht eindeutig eine Majorlarve ist.


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#50 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 28. Mai 2008, 22:53

Zuerst habe ich gedacht, dass nur zwei Arbeiterinnen heute geschlĂŒpft sind, aber gerade eben habe ich noch eine dritte weiße Ameise erblickt. Somit sind die 30 voll!

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Es ist wieder eine 6 mm große Arbeiterin nebst zwei kleine geschlĂŒpft. Anhand des obigen Bildes sieht man deutlich den Unterschied zwischen der neuen Arbeiterin und einer 4 mm PygmĂ€e.

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Die dicke Larve hat sich noch nicht verpuppt. Mir kann es recht sein, denn sie soll gerne weiter wachsen. So habe ich vielleicht die Möglichkeit ihre Verwandlung in eine Puppe zu dokumentieren. Durch ihre GrĂ¶ĂŸe ist sie einfach nicht zu verwechseln.


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#51 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 30. Mai 2008, 21:22

Heute mĂŒssten wieder zwei Ameisen geschlĂŒpft sein. Wo gestern noch drei dunkle Puppen lagen, sind es heute nur noch eine. Somit steigt die Population offiziell auf 32! Nach mehrmaligem zĂ€hlen kam ich aber manchmal auf 33, was mich natĂŒrlich verunsichert. Die lĂŒckenlose Dokumentation des Koloniewachstums ist in Gefahr und ich muss mich wohl irgendwann abfinden, dass hin und wieder einige Neugeborene sich meinen Blicken entziehen.

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Liegt wohl daran, weil meine Argusaugen auf die dicke Wurst gerichtet ist. Fast jede freie Minute kontrolliere ich nach, ob der dicken Nudek vielleicht Beinchen gewachsen sind. Schließlich scheint die Verwandlung von Larve zur Puppe innerhalb weniger Stunden sich zu vollziehen, da ich bisher nie eine Zwischenstufe sehen konnte. Wann dies geschehen wird, kann ich nicht sagen. Abwarten und Tee trinken.


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#52 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 1. Juni 2008, 16:11

Mir war in der Nacht so ziemlich langweilig und ich wollte kurz meine Arena ein wenig umgestalten. Ich habe also das Reagenzglasnest mal nĂ€her an den Ytongeingang geschoben und löste ErwartungsgemĂ€ĂŸ eine kleine Panik aus. Einige Arbeiterinnen liefen aus dem Nest heraus und polterten den Ytongeingang hinunter. Sie kamen aber wieder zurĂŒck und alles normalisierte sich wieder ein wenig.

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Da ich mit der Reagenzglasposition noch nicht zufrieden war, hob ich es erneut kurz an. Diesmal stĂŒrmten die Arbeiterinnen fast sofort mit Puppen nach draußen.

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Durch den regen Verkehr verstĂ€rkte sich natĂŒrlich die Duftspur und wie hypnotisiert begann die Eierlegemaschine dieser zu folgen. Das ging dann so schnell, dass ich nicht rechtzeitig meine Kamera anschalten konnte.

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Im großen Durcheinander gab es einige Ameisen, die Puppen wieder ins Reagenzglas gebracht haben. Andere schnappten sich die aber wieder und brachten sie in den Ytong. Nach einigen Minuten war das Spektakel aber aucch schon wieder vorbei.

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Zwei Arbeiterinnen begannen sofort zu furagieren. Sie liefen im Becken herum und inspizierten die fĂŒr sie neue Umgebung. Schließlich lag ihr Nest ja an einer anderen Position als vorher. Eine Arbeiterin versuchte auch die Glasscheibe hochzuklettern, fiel aber sofort wieder herunter, ohne auch nur in die NĂ€he der PTFE Schicht zu kommen. Andere brachten sowohl geknackte, als auch ungeknackte Körner ins neue Nest.

Im alten Nest waren immer zwei bis drei Arbeiterinnen, sodass ich es nicht entfernen konnte. Erst gerade eben war das Röhrchen mal leer gewesen. Das neue Reagenzglas liegt immernoch in der Arena zur Sicherheit. Falls etwas mit dem Ytong nicht stimmt, haben meine Ameisen eine Ausweichmöglichkeit. Nochmal abkochen sollte ich es aber schon, denn irgendwie kann man innen drin milchig trĂŒbe Bahnen erkennen. Anscheinend sind da ein paar Punks mit feuchten Heimchenteilen durch das Reagenzglas gelaufen und haben Graffitis gemacht. Das soll natĂŒrlich weg!

Wie es mit der KoloniegrĂ¶ĂŸe aussieht, kann ich ĂŒberhaupt nicht mehr sagen. Irgendwo bei 32-35 wird sie jetzt liegen. Hier nochmal ein Youtube Video:

Video <- Klick!


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#53 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 2. Juni 2008, 23:07

Die vergangene Nacht war schlimm. Zwischen Ytong und Beckenscheibe ist ein kleiner Spalt, den die Ameisen anfangs auch gemieden haben. Sie haben sogar den Spalt an der Unterkante der Kammer weiter mit Kies abgedichtet. Leider ist eine Arbeiterin mutig genug gewesen, um in den Spalt an der rechten Kammerkante zu krabbeln. Sie verirrte sich sogar bis auf die rechte Seite des Beckens und es schien mir, dass sie sich nicht mehr zurĂŒcktraute.

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Aus Angst, dass sie den Weg nie wieder zurĂŒck finden wĂŒrde, habe ich in der Ecke des Beckens Kies weggerĂ€umt und einen Notausgang in die Freiheit geöffnet. Miteinem mulmigen GefĂŒhl ging ich dann ins Bett.

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Als ich wieder aufstand sah ich, dass die verlorene Arbeiterin nicht mehr an der Seite war. Entweder hat sie den Weg ins Nest zurĂŒckgefunden, oder sie ist zur RĂŒckseite des Beckens gekrabbelt. Da ich heute optimistisch drauf war, denke ich, dass sie wieder in Sicherheit ist. Den Notausgang habe ich dann wieder mit Kies bedeckt. Die rechte Kammerkante haben sie im laufe des Tages ebenfalls mit Kies abgedichtet. Dabei haben sie die kleinen Steinchen mit aller Kraft in den Spalt geschoben, bis dieser sich verkantet hat und fest hing. Zuvor haben mehrere Arbeiterinnen wieder den Spalt erkundet und sind sogar zu den beiden unteren Kammern vorgedrungen. Sie schienen aber mit der Orientierung besser klar zu kommen und kehrten zur Hauptkammer zurĂŒck.

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Seit dem Umzug waren meine Ameisen sehr fleißig. Sehr oft sehe ich, wie eine oder zwei Arbeiterinnen weitrĂ€umig herumlaufen. Selten testen sie auch mal die PTFE Schicht, die auch funktioniert. Vorallem trugen sie ziemlich viele Körner ein, die sie grĂ¶ĂŸtenteils zur Eingangsverengung benutzen.

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Auch am bereitgestelltem feuchten Schwamm sitzt manchmal eine Arbeiterin und leckte die Feuchtigkeit ab. Ich habe sowohl den Wassernapf, als auch den Körnernapf in den Kies verbuddelt, sodass das Futter ebenerdig mit der Kiesschicht ist. Dadurch brauchen meine Ameisen nicht den Napf hochklettern, denn klettern können sie wahrlich schlecht.
Vor dem Eingang habe ich noch ein StĂŒck Paybackkarte als unterlage gelegt, wo ich gerade Heimchen anbiete. Das StĂŒck Plastik lĂ€sst sich gut reinigen.

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Meiner dicken Larve geht es gut und wurde noch nicht gefressen. Sie liegt bei dem Rest der Kolonie hinten rechts in der Ecke. Ziemlich viele Ameisen hĂ€ngen dort an der Decke, ohne dort hinunter zu fallen, was im Reagenzglas aber öfters passiert ist. Ameisen zĂ€hlen tue ich aber nicht mehr. Ich genieße einfach die hohe AktivitĂ€t und freue mich.


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#54 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 3. Juni 2008, 16:51

Vergeblich haben Ameisenhalter versucht die Entwicklung von Larve zu Puppe fotografisch festzuhalten. Es war immer entweder Larve oder vollausgebildete Nacktpuppe zu sehen. Die gĂ€ngigste BegrĂŒndung war immer, dass die Verwandlung sehr schnell von statten geht. Aber wie kann so eine eklatante Neuformung des Körpers in so einer kurzen Zeit vollzogen werden?

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Wir stellen uns immer vor, dass aus der Larve auf einmal sechs Beinchen wachsen. Ist dies tatsÀchlich so? Können wirklich so schnell Körperglieder wachsen? Alles falsch!

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Die Entwicklung findet vollstĂ€ndig im inneren der Larve statt! Unter der Larvenhaut wĂ€chst eine neue Ameise heran und von außen sieht man allerhöchstens, dass Teile der Larve seltsam schattiert sind. Nach mehrtĂ€gigem entwickeln wird die Larve von den Arbeiterinnen sorgsam beleckt und eventuell aufgebissen. Sie wird quasi wie eine Banane geschĂ€lt (zweites Bild) und es erscheint die fertige Nacktpuppe.

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#55 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 5. Juni 2008, 21:08

Der Tag fing vielverspechend an. Es waren sechs bis sieben Arbeiterinnen draußen und nuckelten an dem feuchten Schwamm. Eine weitere Arbeiterin suchte nach Steinchen fĂŒr den Nestbau. Seit sie umgezogen sind, hab ich ihnen schon zwei Heimchen angeboten, die sie auch Nachts in ihr Nest zogen. Die Futterverwertung lief auch sehr grĂŒndlich ab und es blieb nur Teile vom Chitinpanzers zurĂŒck. Der Umzug schien wirklich die AktvitĂ€t um 400% gesteigert zu haben.

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Die Riesenpuppe hat einen sehr massiven Kopf, wie man auf dem Bild sieht. Bis die Puppe braun wird,vergeht aber noch einige Zeit, aber dann hĂ€tte ich endlich meine erste Majorin, die ordentlich zubeißen kann.
Braune Puppen scheinen weniger geworden zu sein, weil entweder mehrere Arbeiterinnen geschlĂŒpft sind, oder einige Puppen verdeckt waren, als ich geguckt habe.

Die Arbeiterinnen sind selbst bei ihrer geringen GrĂ¶ĂŸe sehr beißwĂŒtig im Nest. Ein paar Minore haben sich zur zweiten Kammer durchquetschen können, hatten aber bei der RĂŒckkehr ein paar Probleme durch ihre GrĂ¶ĂŸe. Sie fingen tatsĂ€chlich an am Ytong zu nagen. Viel gebracht hat es aber nicht und so mussten sie trotzallem durch den engen Spalt zurĂŒck. Ob sie irgendwann mal auf die Idee kommen den Kies aus dem Nest zu rĂ€umen, weiß ich nicht.

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Ich musste heute die Batterien meines Funkthermometers auswechseln. Beim herausnehmen des Senders erschrak ich mich erstmal. Es schien, als ob da, wo der Sender lag, eine Ameise an der Außenseite der Scheibe hing. Beim nĂ€heren hinschauen bemerkte ich aber schnell, dass sie mit dem RĂŒcken an der Scheibe innen klebte! Ich schien sie wohl mit dem Sender zerquetscht zu haben, da sie unter der Lupe eine kleine Delle im Gaster hat. Trotzdem kann ich es auch nicht ausschließen, dass sie vorher schon gestorben ist und durch ihre Schwestern dort hingetragen wurde. Da mĂŒsste ich weiterhin meine Augen offen halten. Zum GlĂŒck war es nur eine 3mm PygmĂ€e gewesen. Trotzdem sehr schade.


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#56 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 7. Juni 2008, 17:03

Tja, es ist wieder eine PygmĂ€e gestorben. Sie hat ganz fröhlich herum furagiert und ist dann druch eine kleine Öffnung an der OberflĂ€che zwischen Ytong und Scheibe geraten. Eigentlich nicht schlimm, da meine Ameisen oftmals schon bewiesen haben, dass sie dort herauskommen können. Die PygmĂ€e blieb jedenfalls aufeinmal stehen und rĂŒhrte sich kaum noch. Auch Stunden spĂ€ter hat sie nur ein wenig ihre Position geĂ€ndert. Ich habe dann mit einer aufgebogenen BĂŒroklammer versucht sie anzustubsen, aber sie reagierte darauf kaum. Heute morgen ist sie dann auf dem Beckenboden gefallen. Herausbekommen kann ich sie jedenfalls nicht mehr.

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Werden PygmÀen nur zwei Monate alt? Oder lag es an den hohen Luftfeuchtigkeiten, die ich seit dem Gewitter letzte Woche wieder hatte? Den anderen Ameisen scheint es noch gut zu gehen.

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Meine Kolonie hat mittlerweile zwei weitere Kammern erschlossen. Die Königin ist dann mitsamt der Brut in die untere Etage gezogen,wo es wohl ein wenig feuchter ist als ganz oben. So ist jedenfalls die Theorie. Leere HeimchenhĂŒllen und vergammelte Körner bringen meine Ameisen ordnungsgemĂ€ĂŸ an die OberflĂ€che. Körner knacken brauche ich auch nicht mehr, da ich gesehen habe, wie einige Arbeiterinnen selbststĂ€ndig Grassamen oder Ă€hnliches selber bearbeitet haben.


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