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Atta und Acromyrmex sp.

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Darius
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#33

Beitrag von Darius » 14. Mai 2006, 19:16

Hi Leute,

wie man meinem letzten Beitrag in diesem Thread entnehmen kann sollten meine Acros schon seit längerem in ein großes Becken umziehen. Ich habe sie aber bis jetzt noch nicht in ihr neues Becken gesetzt, weil sie plötzlich anfingen in der Futterkammer einen Pilz anzubauen. Dieser Pilz wurde von ihnen mehrere Wochen lang gepflegt, bis er plötzlich anfing braun zu werden. Die Ameisen schienen sich nicht genug um ihn gekümmert zu haben. Leider schrumpfte der Pilz immer mehr, so dass er nach einer knappen Woche völlig verschwunden war. Es ist nun etwa zwei Monate her, seit dem ich die Anlage aus Platzgründen in ein anderes Zimmer stellen musste. Nachdem die Becken an ihrem neuen Platz standen reagierten die Tiere wie erwartet: sie schnitten zunächst keine Blätter, wodurch das Volumen des Pilzes etwas abnahm. Als sie sich an den Standort der Becken gewöhnt hatten fingen sie wieder an zu schneiden, zwar nicht ganz so viel wie bisher, desshalb nahm der Pilz nicht an Größe zu, aber er schrumpfte auch nicht mehr. Als ich das Futterbecken später nochmal genauer betrachtete viel mir ein kleines Stück Pilz auf. Natürlich dachte ich, dass es nicht lange existieren würde, doch in den kommenden Wochen pflanzten die Acros noch mehr kleine Pilze in verschiedene Orte der Kammer. Ich wollte nicht, dass die Pilze in dem Becken wider eingehen. Da der Deckel dieses Beckens aber nur aus einem mit Fliegendraht bespannten Holzrahmen besteht, musste ich die Luftfeuchtigkeit durch tägliches besprühen erhöhen. Langsam wuchsen die kleinen Pilze zusammen und bildeten einen großen Pilz, der mittlerweile fast den ganzen Boden der Futterkammer bedeckt. Die Ameisen kümmerten sich mit der Zeit immer mehr um diesen Pilz und vernachlässigten den großen in dem Pilzbecken. Jetzt sah ich öfters Ameisen mit Brut und Pilzstücken von dem großen zu dem kleinen Pilz laufen, dachte mit dabei aber noch nichts weiter. Erst seit kurzem ist ganz offensichtlich, dass die Acros vom Pilz- ins Futterbecken umziehen. Von dem Pilz im Pilzbecken ist nicht mal mehr die Hälfte da, er wird noch immer abgebaut, wobei sich die Ameisen jedoch viel Zeit lassen. Warum sie umgezogen sind weiß ich nicht. Möglicherweise hat ihnen die Position des Pilzbeckens nach dem Umstellen der Becken nicht mehr gefallen. Es könnte aber auch an Platzmangel liegen, denn die Futterarena ist um einiges größer, als das Pilzbecken. Mich wundert auch, dass in der Kolonie jetzt viele Geschlechtstiere auftreten. Normalerweise findet die Geschlechtstierproduktion schon 2-3 Monate früher statt, es dürften jetzt also keine Geschlechtstiere mehr am leben sein.
Falls ich es mit meiner Kamera hinbekomme Bilder zu machen poste ich die natürlich noch.

Gruß, Darius

EDIT:
Hier sind ein paar Bilder:

Bild
So sieht das alte Pilzbecken aus.

Bild
Hier ein Bild von der ehemaligen Futterkammer, in die sie jetzt umgezogen sind.

Und noch 2 Bilder von den Ameisen

Bild

Bild

EDIT ENDE

Darius



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Darius
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#34 Seperierung von Geschlechtstieren

Beitrag von Darius » 18. Mai 2006, 16:28

Mittlerweile sind fast alle Geschlechtstiere, die sich in der Kolonie befanden, gestorben. Sie sind im Gegensatz zu den Arbeiterinnen nicht vom Pilz- in die Futterkammer gezogen, auch nicht, als sich in dem Pilzbecken kein bisschen Pilz mehr befand. Daher sind die meisten verhungert, nur wenige leben noch und ernähren sich von toter Brut. Wie die in das Pilzbecken gekommen ist weiß ich nicht, möglicherweise wurde sie bei dem Umzug einfach dort liegen gelassen. Bevor es zu diesem Massensterben kam habe ich ein weibliches, entflügeltes Geschlechtstier gesehen, das sich im Vergleich zu den anderen weiblichen Tieren eher träge bewegt hat. Ich habe daraufhin das Becken geöffnet und das Geschlechtstier herausgenommen. Beim Öffnen viel mir ein weiteres, flügelloses Tier auf, das ich gleich mit aus dem Becken genommen habe, genauso wie eins mit zum Teil abgerissenen Flügeln und einem völlig geflügelten Tier, sowie 4 Männchen. Ich habe alle 4 weiblichen Tiere seperiert und in je ein ausgewaschenes Marmeladenglas mit ein bisschen Pilz, Erde, einem Männchen und ein paar kleinen Pilzarbeiterinnen gesetzt, um zu sehen, ob sie evtl. anfangen eine Kolonie zu gründen. Bei dem weiblichen Tier, das ich zuerst gesehen hatte, machte ich mir aufgrund seines Verhaltens am meisten Hoffnungen. Eins der Tiere war leider schon am nächsten Morgen tot. Ich weiß nicht genau warum, aber es sah auch schon am Vortag mitgenommen aus. Jetzt lebten also noch 3 weibliche Tiere mit je einem Männchen zusammen. 2 Tage später starb eins von den Männchen. Momentan leben 3 :K: Tiere, 2 von ihnen mit einem :M: Tier zusammen. In dem Pilz einer Königin habe ich schon Eier gesehen. Ob diese jedoch von der Königin in dem Glas stammen weiß ich nicht genau, denn als ich den Pilz aus dem großen Pilzbecken nahm, um ihn auf die einzlenen Königinnen aufzuteilen befand sich schon Brut in dem Pilz. Die Puppe in dem Pilz konnte ich entfernen, aber es waren auch noch Eier drin. Alle Eier die ich gesehen habe habe ich aus dem Pilz genommen, die Eier sind aber so klein, dass ich möglicherweise welche übersehen habe.
Die Frage, die ich mir jetzt natürlich stelle ist, wovon es abhängt, wann polygyne Arten anfangen Inzucht zu betreiben. Vielleicht hat das etwas mit dem Königinnenduft zu tun, der durch alle Königinnen gemeinsam aufrecht hoch erhalten wird. Wenn eine Königin stirbt sinkt dadurch die Stärke des Dufts und die stärksten vorhandenden Geschlechtstiere paaren sich innerhalb der Kolonie (zu könnte es zumindest bei Acromyrmex sein). Was denkt ihr?

Grüsse, Darius



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Darius
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#35 RE: Seperierung von Geschlechtstieren

Beitrag von Darius » 23. September 2006, 09:28

Aus den verbliebenen, seperierten Tieren ist leider auch nichts geworden. Entweder sind die männlichen Tiere getorben oder der Pilz wurde von den Arbeiterinnen vollständig aufgefressen. Hätte ich also doch nur ein weibliches+ein männliches Geschlechtstier seperieren sollen? Auch in Zukunft werde ich versuchen Ablegerkolonien zu züchten, immerhin weiß ich nun schon wie ich es nicht mehr versuchen werde. :rolleyes:

Gruß, Darius



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Sajikii
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#36

Beitrag von Sajikii » 23. September 2006, 10:25

Original von Michael Schoen
1. Brombeerblätter ( auch im Winter grün ! )

2. Himbeerblätter

3. Liguster ( auch im Winter grün ! )

4. Eisbergsalat

5. Sauerampfer

6. Rosenblätter und Blüten ( Vorsicht viele dieser Planzen aus Bau und Gartenmärkten sind gespritzt , man sollte sie besser aus einem Ökologischen ohne Gifte behandelten Garten beziehen ! )

7. Pfingstrosen Blüten sowie Blätter


Meine Atta sexdens Kolonie liebte ebenso auch Ahorn- sowie Birkenblätter! Diese Blätter sind zwar nicht so saftig wie z.B. Brombeerblätter, dennoch für eine Abwechslung im Blattmaterialangebot perfekt geeignet. Ich würde sowieso Brombeere im Sommer wirklich nur bei Gründerkolonien, sonst aber hauptsächlich für den Winter aufsparren. Ich merkte immer wieder, besonders dann im Frühjahr wo sie auch andere Blätter wieder bekamen, dass sie die Brombeere einstweilen nicht mehr angerührt haben. Naja, kein Wunder, wer will schon jeden Tag das selbe Gericht essen? ;) Der Attini-Pilz nicht :D


LG

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~Peter~
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#37 Ernährung der Larven bei Blattschneidern

Beitrag von ~Peter~ » 24. September 2006, 18:39

Ich und Darius haben gerade im Keller gesessen (:huh: ) und uns überlegt ob die Larven bei Blattschneidern von den Arbeiterinnen gefüttert werden oder sich direkt von der Kammer im Pilz, in der sie liegen, ernähren. Wisst ihr näheres?



steven
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#38

Beitrag von steven » 24. September 2006, 20:08

@Peter
ich habe bei meinen Atta sexdens schon öfters gesehen wie die ameisen die larven mit rausgerissenem pilz füttern. das sie sich allein ernähren, kann ich mir nicht vorstellen. bei so vielen tausenden larven würde das gerüst des pilzes stark leiden. aber vielleicht irre ich mich auch.

sowie auch die soldaten die ich noch nie sah das sie sich allein pilz nahmen. sie werden ständig von kleineren kasten verpflegt.

grüsse steven



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Darius
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#39

Beitrag von Darius » 28. September 2006, 17:45

Original von Antsoldier
Meine Atta sexdens Kolonie liebte ebenso auch Ahorn- sowie Birkenblätter! Diese Blätter sind zwar nicht so saftig wie z.B. Brombeerblätter, dennoch für eine Abwechslung im Blattmaterialangebot perfekt geeignet. Ich würde sowieso Brombeere im Sommer wirklich nur bei Gründerkolonien, sonst aber hauptsächlich für den Winter aufsparren. Ich merkte immer wieder, besonders dann im Frühjahr wo sie auch andere Blätter wieder bekamen, dass sie die Brombeere einstweilen nicht mehr angerührt haben. Naja, kein Wunder, wer will schon jeden Tag das selbe Gericht essen? ;) Der Attini-Pilz nicht :D


Dem kann ich nur zustimmen, nach langen Wintern stürzen sich die Ameisen regelrecht auf die neue, abwechslungsreiche Nahrung. Ich galube aber eher, dass die Ameisen Abwechslung wollen und nicht der Pilz. :P Ich kann allen Blattschneiderhaltern außerdem noch Akazienblätter empfehlen, meine Kolonie schneidet sie fast so gerne wie die sehr beliebten Rosenblätter. Auch die Blätter des Löwenzahns werden gerne angenommen.

Darius



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#40

Beitrag von Sajikii » 28. September 2006, 19:14

Original von >Darius<
Ich galube aber eher, dass die Ameisen Abwechslung wollen und nicht der Pilz.


Glauben heißt nicht wissen :D :D


LG

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