Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

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Frank Mattheis
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#9 AW: Diskussionsthread zu Harpeganthos venator

Beitrag von Frank Mattheis » 16. Dezember 2008, 19:29

He Leutz, ich wollte doch nicht abstreiten, dass diese Möglichkeit bei der Art besteht. Sie wird auch bei der anderen erwähnten Harpegnathos-Art bestehen, wahrscheinlich. Ich denke nur, dass diese Kolonieentwicklung keine Gesetzmässigkeit ist, also nicht zwingend in jedem Fall so eintritt. Sie ist sicher eine Option dieser Art, aber wohl nicht unbedingt der Regelfall. Immerhin fand G. Kalytta in den meisten geöffneten Kolonien auf Sri Lanka Königinnen, wie er mir erzählte.

In der Haltung wird es ja auch schwierig. Es müssen auch Männchen dasein, und Arbeiterinnen, die sich im Auslauf von diesen begatten lassen. Wie dies im Freiland geschieht, also welche Arbeiterinnen sich von welchen Männchen begatten lassen, ist reine Spekulation. Vllt. handelt es sich um junge Arbeiterinnen mit noch nicht verkümmerten bzw. noch entwicklungsfähigen Ovarien. Wann aber und warum verlassen solche jungen Tiere das Nest, in einem Alter, in dem sie es normalerweise vllt. nicht tun? Wie kommt es zur Begattung, vllt. indem die Arbeiterinnen im Freien koloniefremde Männchen sterzelnd oder auf andere Weise anlockend erwarten? Oder Nestbegattung durch Verwandte, also männl. Nachkömmlinge aus unbefruchteten Eiern der eigenene Schwestern? Das wären interessante Fragen, die man mit der Haltung und Beobachtung dieser Art verknüpfen könnte. Haste was zu tun, Markus..:)..
Nach einer Begattung steigen solche Arbeiterinnen möglicherweise in der "Rangordnung" innerhalb der Koloniehirarchie auf und rücken bei Verlust der Königin nach.
Das sind aber Phänomene, die es auch bei anderen Arten gibt, begattete oder unbegattete Arbeiterinnen rücken bei Verlust der Königin nach, machen vorher in Kommentkämpfen oder echten Raufereien die Nachfölge unter sich aus.
Ähnliches spielt sich auch bei Hummeln und manchmal in den Kolonien einiger sozialer Faltenwespen ab. Hier wird manchmal die nachlassende, nicht mehr die Arbeiterschaft ausreichend dominierende Königin durch aufsässige Arbeiterinnen getötet. Danach kommt es zur chaotischen Rebellion, die sich für Königinnen haltenden Arbeiterinnen bekämpfen nun einander. Diese Rivalität bestimmt das Leben in der Kolonie bis zum Ende.

Vorgänge dieser Art kann man bei vielen sozialen Hautflüglern beobachten. Neu für Harpegnathos ist vllt. der ritualisierte Kampf bei den Auseinandersetzungen um die Thronfolge. Andere Ameisen oder Bienen/Wespen regeln das oft gewalttätiger mit hoher Mortalität unter den Beteiligten. Aber die Nachfolge von Arbeiterinnen auf den Thron ist nicht so ganz neu. Und wie gesagt, bei manchen Arten geht die Revolte soweit, dass die Königin aktiv gemeuchelt wird. Dies kommt sicher auch bei einigen Ameisenarten vor.

LG, Frank.



Chemitech
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#10 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von Chemitech » 17. Dezember 2008, 12:49

@ swagman

Ja ich meinte bestätigt. In Haltungsberichten im Antstore Forum, meine ich, haben die Halter beschrieben, dass sie absolut nicht an tote Heimchen rangehen.



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swagman
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#11 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von swagman » 10. Januar 2009, 16:23

Hallo.

Da sich nicht viel tut schreib ich mal hier, um meinen Haltungsbericht nicht zu strapazieren.^^

Bei beiden Völkern ist die Anzahl der Eier gestiegen, auf je etwa 20 Eier, aber noch immer ist keine Larve geschlüpft.
Dabei sind es jetzt schon 4 Wochen.
Allerdings ist bei meinen Myrmecia cf. chrysogaster auch erst gestern die erste Larve geschlüpft. Also auch erst nach 4 Wochen, obwohl es sonst nur 2 maximal 3 Wochen dauert. Liegt wohl an den derzeitigen Temperaturen.
Na ja, also läuft es bisher recht gut, dennoch könnte sich langsam mal was tun.:spin2:



Panman
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#12 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von Panman » 16. Januar 2009, 08:15

Hallo,

Welche Temeperatuen hast du denn derzeit ( Nest und Arena ) .
bei meinen Ventoren ist es auch etwas ruiger geworden, kaum noch aussenaktivität .
Ich kann derzeit 5 Eier zählen, aber von Larven noch keine spur.
Na wollen wir mal noch warten bis sich die ersten Larven und Puppen zeigen .

MFG
Stefan



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swagman
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#13 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von swagman » 17. Januar 2009, 15:30

Hallo Stefan.

Die Temperatur in den Becken liegt etwa zwischen 23-25°C.
Wie gesagt, beheize ich die Becken nicht extra, sie stehen nur im wärmsten Zimmer nahe bei einem Heizkörper. Gibt also keinen Unterschied zwischen Nest und Arena.
Aussenaktivität findet nicht statt. Noch immer verschließen die Ameisen ihre Nesteingänge, inzwischen jedoch ohne sie selbst wieder zu öffnen.
Ich öffne die Eingänge um ihnen Heimchen zu geben. Allerdings habe ich sie die letzte Zeit nicht mehr so oft gefüttert. Etwa 1-2 Mal die Woche.
Jetzt mit den Larven werde ich sie aber wieder öfter füttern.

Übrigens konnte ich gestern auch beim großen Volk die erste Larve entdecken. Beim kleinen Volk sind auch schon mehr Larven geschlüpft.
Die Larven werden auch sofort an Beutetiere gelegt und legen deutlich erkennbar an Masse zu.



Panman
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#14 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von Panman » 18. Januar 2009, 10:55

Hallo,
Na das hört sich doch alles bekannt an, Temperatur habe ich auch so bei 25 Grad, habe gerade mal nen Meßgerär mit Außenfüher installiert und da bekomme ich auch auf dem Nest gemessen 25 Grad.
Das ist auch identisch mit der Umgebungstemperatur. Luftfeuchte liegt immer zwischen 65 -80 %.
Eier kann ich mitlerweile auch so an die 10-15 zählen, diese liegen aber nich wie bei dir gebündelt sonder alle verstreut, zwar alle in einer Kammer wo sich auch die gesamten Tier aufhalten.
Ich werde mal noch 1-2 Wochen warten dann sollten auch die ersten Larven zu erkennen sein.
Der Eingang vom Nest ist übrigens auch bei mir verschlossen.
Kannst du mal versuchen 1-2 Bilder von den Laven einzustellen, würde mich interesieren wie groß die so sind.

MFG
Stefan



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swagman
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#15 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von swagman » 2. Februar 2009, 16:20

Hallo.

Wollte nur anmerken, dass ich noch ein Bild in meinen letzten Bericht eingestellt habe.
Wollte nicht wegen einem Bild noch mal was reinschreiben.
Jedenfalls kann man jetzt noch besser das Wachstum der Larven erkennen.
Hoffe euch gefällt die kleine Fotoserie. Werde mal noch weiter Bilder der Brut machen, da man bisher nicht so viele in den Foren findet.
Diese Ameisenart reagiert erstaunlich gelassen auf Störungen. Die Tiere bewegen sich immer recht langsam und umsichtig.
Zum Bericht.



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Atombone
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#16 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator

Beitrag von Atombone » 7. Februar 2009, 15:46

Hi swagman,
vorneweg: Schöner Haltungsbericht und noch schönere Art :D!
Sehen wirklich genial aus die kleinen, vorallem diese abgefahrenen Mandibeln die irgentwie so instabil wirken.

Ich hab den Haltungsbericht gerade erst gelesen und habe gesehen, dass du als Formicarium ein Falltürterrarium verwendest. Vielleicht ne blöde Frage, aber ich kenn mich mit der Art wirklich 0 aus: Wie verhält sich das denn mit dem Ausbruchsschutz? Ich meine beim Falltürterra sind doch vorne maximal nen paar cm hoch Glas.. passt da noch nen PTFE Streifen drunter? Oder brauch man das bei denen gar nicht, weil sie eh kein Glas erklettern können?
Reine Interesse, weil mir das gerade durch den Kopf geisterte :D. Würde mich über ne Antwort freuen, beste Grüße
Flo


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