Oecophylla - Gründung

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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swagman
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#17 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von swagman » 23. Februar 2009, 13:35

Ob du nun einen passenden Baum hast spielt erstmal keine Rolle.
Darüber kannst du dir noch immer Gedanken machen, wenn es mit der Gründung geklappt hat. Zumal sich diese Ameisen auch in Reagenzgläsern halten lassen. Man muss der wachsenden Kolonie nur immer wieder neue RG anbieten.

Wichtig wäre wohl zu wissen, wie du die Gyne im Moment haltest. Also Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Unterbringung und so weiter.

Hast du das Tier schon mit dieser Menge an Brut bekommen, oder hat sie diese bei dir erst aufgezogen? Wie lange hast du sie denn schon?
Solange die Königin nicht ständig ihre Brut aufrisst und die Larven wachsen sollte doch alles passen. Das Bild scheint mir aber eine Gyne mit gesundem Gründungsverhalten zu zeigen. Die Menge der Brut spricht auch dafür, dass bisher alles richtig läuft.
Im Normalfall wird eine Ameisenkönigin immer eine genügend große Anzahl an Erstlingstieren aufziehen. In der Haltung kommt es zwar oft vor, dass nur 1-2 Arbeiterinnen aufgezogen werden, doch so ein Volk hätte nur wenige Chancen in der Natur lange zu überleben.


Ich hoffe es klappt mit der Gründung.
Leider kommt es aber auch bei größeren Völkern vor, dass unerwartet die Gyne stirbt.



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M@rkus
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#18 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von M@rkus » 23. Februar 2009, 16:14

Hi,

Bin jetzt eigentlich doch etwas erstaunt. Du hast sichtlich null Ahnung: Auch in der Haltung allgemein. Das sieht man an deiner Fragenstellung.
Und dann gleich so eine spezielle und schwierig zu haltene Ameise?

Es ist ja nicht so dass das nichts gekostet hätte. Schätze mal das du sie vom Herrn Kalytta hast. Der hat sie ja vor 2 Wochen in seinem Shop angeboten. Und 200 Euro einfach so aus dem Fenster zu werfen. Das ist schon viel. Rechne nämlich ehrlich gesagt fix damit das sie dir eingehen wird. Wünsch dir aber gutes Gelingen und das du ein Anfänger bist der sehr schnell lernt.

PS: Würd mich über einen Haltungsbericht freuen. Eine echt wunderschöne und super interessante Ameise, über die es leider sehr wenig zu lesen gibt.

Grüße, Markus


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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Martin H.

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#19 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von Martin H. » 23. Februar 2009, 18:12

Hallo zusammen,

swagman hat geschrieben:
Wichtig wäre wohl zu wissen, wie du die Gyne im Moment haltest. Also Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Unterbringung und so weiter.

ich habe die Dose mit der Königin und Brut in eine Heimchendose mit feuchter Erde getan und halb eingegraben, damit es feucht und nicht mehr so hell ist. Momentan steht die Heimchendose an einer dämmrigen Stelle in meinem Spinnenregal. Temperatur hab ich noch nicht gemessen, dürfte dort aber derzeit tagsüber so um 24°C haben.
Überlege mir sie in meinen "Spinnenbrutschrank" zu stellen. Dort hat es 24 bis 28°C. Ist aber eben durchgehend dunkel. Diese Überlegung war auch der Auslöser für meine Ausgangsfrage.



swagman hat geschrieben:
Hast du das Tier schon mit dieser Menge an Brut bekommen, oder hat sie diese bei dir erst aufgezogen? Wie lange hast du sie denn schon?

Brut hat sie erst in meiner Obhut aufgebaut. Ich hab das Tier noch im geflügelten Zustand gefunden, letzte Januar Woche. Die Flügel hat sie nach ein paar Tagen in der Transportdose abgeworfen. Ist dann noch ca. 10 Tage im Rucksack rumgeschleppt worden. Hat währenddessen bereits angefangen Eier zu legen. Scheinen also doch nicht ganz so stressanfällig zu sein wie hin und wieder behauptet wird. Bis gestern war sie noch in der kleinen Transportdose und hatte bis auf Feuchtigkeit von mir nix bekommen. Hab gestern dann die "Heimchendosenarena" eröffnet und sie das erste mal mit einer aufgeschnittenen Mehlkäferpuppe gefüttert. Die hat sie sich auch geschnappt und etwas rumgetragen. Könnte also gefressen haben. Jetzt liegt die Puppe "vor der Tür".

Noch etwas zur "Stressempfindlichkeit":
Ich hatte 2007 schon mal zwei Königinnen in Laos gesammelt und diese noch gut 2,5 im Rucksack rumgeschleppt. In dieser Zeit haben sie auch bereits Eier gelegt und die Larven gut betreut, so dass sie enorm an Größe zugelegt hatten. Scheinen also doch nicht ganz so stressanfällig zu sein wie hin und wieder zu lesen ist.
Ein paar Tage nach meiner Rückkehr hatte ich die Röhrchen ebenfalls in Heimchendosen mit feuchter Erde gelegt und warm gestellt und mit aufgeschnittenem Futter versorgt. Bei der einen hat leider das Futter durch die warm-feuchten Temperaturen das Schimmeln angefangen und auf die Erde übergegriffen. Ein paar Tage später ist die Königin verstorben.
Bei der zweiten sind ein paar Arbeiterinnen geschlüpft (wenn ich mich recht erinnere, waren es um die 5 oder 7). Leider war ich etwas unaufmerksam muss sagen (jetzt bekomme ich für die Aussage sicher gleich Prügel), dass mich Ameisen zwar interessieren, aber nicht mein Schwerpunkt sind und während einer mehrtägigen Dienstreise ist es in der Dose leider zu trocken geworden...

Hatte 2007 zwar einiges an Recherche im Internet betrieben, auch hier im Forum, aber das Klima hier im Forum damals und der Umgang mit Neueinsteigern hat mich nicht sonderlich motiviert großartig über den Lese- und stillen Recherchestatus hinwegzukommen. scheint sich ja inzwischen gebessert zu haben. Außer, die "Prügelknaben" sind dieses Wochenende im Karneval und fangen Ende der Woche, wenn sie wieder nüchtern sind, mit ihren Moralpostings etc. an =;-) an. Man wird sehen!


swagman hat geschrieben:

Solange die Königin nicht ständig ihre Brut aufrisst und die Larven wachsen sollte doch alles passen.

da mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Wie oben geschrieben, hab ich bisher keine der drei Königinnen die bisher in meiner Obhut waren als Brutfresserin erlebt, trotz der extremen Haltungsbedingungen in den ersten Wochen die alle mitmachen mussten.
Aber evtl. ist das alles noch besser als die Tiere die aus dem Handel kommen.



M@rkus hat geschrieben:
Bin jetzt eigentlich doch etwas erstaunt. Du hast sichtlich null Ahnung: Auch in der Haltung allgemein. Das sieht man an deiner Fragenstellung.

ja und nein evtl. schreib ich Dir dazu noch etwas privat. Hat hier im Forum m.E. nichts zu suchen!

Nur so viel: ich neige dazu Fragen einfacher und allgemeiner zu stellen um zu sehen was dann kommt um sie im zweiten Schritt zu spezialisieren. Wenn man anfangs gleich sehr spezielle Fragen stellt, hab ich die Erfahrung gemacht, kommt oft nicht viel bis gar nichts. Da es dann doch nicht soooo viele echte Spezialisten zu geben scheint oder diese nicht in den Foren schreiben.




M@rkus hat geschrieben:
Es ist ja nicht so dass das nichts gekostet hätte.

also direkt hat sie mich nichts gekostet, siehe oben.



M@rkus hat geschrieben:
Schätze mal das du sie vom Herrn Kalytta hast. Der hat sie ja vor 2 Wochen in seinem Shop angeboten. Und 200 Euro einfach so aus dem Fenster zu werfen. Das ist schon viel.

in der Tat, 200 EUR fände ich auch etwas viel für so ein bisschen Ameise! =;-)



M@rkus hat geschrieben:

PS: Würd mich über einen Haltungsbericht freuen. Eine echt wunderschöne und super interessante Ameise, über die es leider sehr wenig zu lesen gibt.

So lange das Klima in dem thread friedlich bleibt (und meine Postings von den Moderatoren auch nicht editiert werden) werde ich als Gegenleistung für die Infos hin und wieder ein update posten.


Danke schon mal für die vielen informativen Postings!

viele Grüße
Martin



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#20 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von M@rkus » 23. Februar 2009, 18:32

Aso, ich dachte du hast sie auf deiner Reise gesehen und dachtest dir die kauf ich mal in den Shops.
Das mit dem Preis meinte ich nicht dass es sich nicht lohnen würde für eine Kolonie 200 Euro auszugeben, sondern eher das es darum Schade ist weil es sehr wahrscheinlich ist das einem Anfänger, eine gründete Oecophylla Königin eingeht und das Geld, mehr ode4r weniger, umsonst verbraucht wurde.;)
Obwohl ich persönlich mir es leider nicht leisten kann so viel Geld auszugeben.

Was dann deine Haltung anbelangt, hast du, mehr oder weniger, nicht viel zu verlieren. Eine einheimische Art kann dir, als Einstieg, auch eingehen.
Achte aber noch auf die Infektionsgefahr, solltest du davon noch nichts gehört haben.


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Martin H.

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#21 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von Martin H. » 23. Februar 2009, 18:41

M@rkus hat geschrieben:
Achte aber noch auf die Infektionsgefahr, solltest du davon noch nichts gehört haben.
ist mir bekannt (siehe oben, Prof. Buchinger und Co.) und durch meine langjährige Froschhaltererfahrung ist mir die Sensibilität des Themas durchaus bewusst (siehe Batrachochytrium dendrobatidis)



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#22 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von hofnarr » 23. Februar 2009, 22:31

Da mich diese Art sehr interessiert, würde ich es schade finden wenn eine Versuchung zur Gründung dieser Art im Wohnzimmer verschwinden würde und nicht mit uns geteilt wird.

Ich finde desweiteren deine Königin wunderschön! Also echt ein faszinierendes Tier. Die Haltung haltet mich nur davon ab, das ich sie mir nur unter folgenden Bedingungen vorstellen könnte.

1. Einen großen Glaskasten, wo ein Baum platz finden würde.
2. Im Glaskasten, Temperatur und Luftfeuchtigkeit geregelt werden kann.

Da dies viel Platz aufwendet und auch viel Geld sehe ich mal von der Haltung ab =). Trotzdem dir viel glück!

mfg Stefan



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#23 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von Frank Mattheis » 24. Februar 2009, 12:30

Hallo Martin. Ich denke, die Königin ist bei Dir in besten Händen. Dein Foto zeigt zumindest eine Königin mit reichlich Brutaufwuchs. Das gelingt nur, wenn Du einiges richtig machst.
Eingangs gab es die Frage, ob diese Art völlige Dunkelheit brauche. Sicher nicht, denn die Königinnen der Oecophylla-Arten gründen bekanntlich im Blattwerk von Bäumen und Sträucher. Jedoch brauchen auch sie Ruhe und Schutz, den sie im Freiland in solchen Habitaten sicher nur selten dauerhaft finden. In der Haltung jedoch ist das ja sicherzustellen.
Bei Fragen zur Haltung und Koloniegründung dieser schönen Art wende Dich doch mal an Bianca (antsnature), die hält eine oder mehrere Kolonien dieser Art seit Jahren mit Erfolg. Sie hat m.W. die grösste Erfahrung mit der Haltung der Art, und zwar nicht mit immer wieder neuen und dann zu Tode gepflegten Kolonien/gründenden Königinnen, sondern mit der Pflege solcher Kolonien über Jahre.

LG, Frank.



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#24 AW: Oecophylla - Gründung

Beitrag von moglie » 24. Februar 2009, 15:00

Hallo,

die Haltung an sich ist nicht weiter schwer, dieGründung ist allerdings nicht so leicht, da deine Königin es aber schobn so weit geschafft hat, würde ich dir dringen davon abraten irgendwas an den ebdingungen zu ändern, da sie sich scheinbar wohl fühlt. Sollte Brut gefressen werden (leider oft erst die Puppe) kann man immer noch eingreifen.

MfG



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