hypnotized hat geschrieben:@Gaster: Warte noch ein paar Jahre. Wenn du dir für dein Existenzminimum Nächte um die Ohren gearbeitet hast, wenn du dir aus Versagensangst die ersten psychischen Störungen eingefangen hast, und wenn du dir dann noch von den Menschen, die an deinem Elend verdienen anhören darfst, dass du einfach nur besser als die anderen sein müsstest und dankbar dafür sein solltest, dass sie dir die Chance für Praktika und unterdurchschnittlich bezahlter Arbeit gegeben haben, dann wirst du feststellen, dass die Welt, wenn sie im Sozialismus machbar wäre, ein bedeutendes Stück besser sein könnte. Eusozial wie die Ameisen...

Der Konjunktiv ist in Verbindung mit der Machbarkeit vom Sozialismus mehr als angebracht. Nichts als eine Utopie. Warum etwas Unerfüllbares versuchen? Die "Wahlversprechen" der Linken sind unerfüllbar. Stumpfe Parolen, die niemals umgesetzt werden.
Ohnehin ist es nichts als lächerlich, wenn ein Millionär (Oskar Lafontaine) mit sozialer und finanzieller Gerechtigkeit wirbt.



Was das Verhältnis SPD/Linke angeht: Ich sehe gar kein Problem darin, dass die SPD nicht mehr so links ist wie früher einmal. Jede Partei macht mit dem Wechsel seiner Vorsitzenden und auch mit dem Wandel der Zeit Veränderungen durch. Das ist schon immer so gewesen wird mit Sicherheit auch so bleiben.



Im Übrigen würde ich eine liberale Partei wählen. Bloß leider ist die FDP nicht das, was ich unter liberal verstehe.

Janz klar:

Piraten wählen!

liberaler gehts ne mehr^^

Du verstehst nicht welches Liberal ich meine.

Über die Utopie des Sozialismus sind wir uns ja einig. Aber auf anderer Seite ist der Liberalismus irgendwo das, was den Sozialismus zur Utopie werden lässt. (entschuldige bitte diese indiskrete Frage) welche Position vertrittst du, dass du soziale Gedankenzüge mit Faschismus gleichsetzt?

Ich setze es nicht mit Faschismus gleich. Es stellt "bloß" eine größere Bedrohung für den Staat wie ich ihn befürworte dar, als der Rechtsextremismus. Nicht weil Sozialismus schlimmer ist als Rechtsextremismus. Vielmehr weil der Rechtsextremismus meiner Ansicht nach in unserer heutigen Zeit keine reale Bedrohung mehr darstellt.
Etwas vom Sozialismus halten tu ich dennoch absolut nicht. Er verstößt nicht nur gegen das Eigentumsrecht, sondern auch noch gegen eine ganze Reihe anderer Grund- und Menschenrechte. Rechte, die ich als sehr wichtig betrachte.

Vielleicht denken wir beide zu sehr in Extremen.
Das was du meinst galt vielleicht zu Zeiten der Oktoberrevolution.
Ich könnte deine Argumente auf gleicher Ebene zurückgeben indem ich sagen würde, dass der Gegenpol mit der Arm / Reich Spaltung gegen die gleichen Rechte verstößt, aber lediglich "die reichen" darunter zu leiden hätten.

Mir persönlich reicht soziales Denken im Bereich der Bildung und Chancengleichheit.
Und da solltest gerade du in deinem Alter wissen, dass die Chancengleichheit nicht der Wahrheit entspricht und eine starke Kluft zwischen Arm / Reich besteht.

hypnotized hat geschrieben:Und da solltest gerade du in deinem Alter wissen, dass die Chancengleichheit nicht der Wahrheit entspricht und eine starke Kluft zwischen Arm / Reich besteht.

Zugegeben, da kommt mir manchmal das Heulen. Als ein Freund von mir erzählt hat, wie er täglich erst um 22 Uhr zuhause ist, die Hausaufgaben in der Pause im Auto macht, von zuhause ausgezogen, Eltern geschieden - da fühle ich mich echt beschissen so gut wie es mir geht. Aber er macht zusammen mit mir sein Abitur.
Wir haben in Deutschland ein klares Schichtensystem, kein Ständesystem. Es war schon immer schwer, aus einer sozialen Schicht in die andere zu gelangen - aber es ist nicht unmöglich.
Meiner Meinung nach ist ein solches Schichtensystem wichtig und nichts negatives.

Gegen welches Grund- oder Menschenrecht verstößt der Liberalismus deiner Meinung nach?

Wahl-O-Mat sagt FDP.
Das hab ich davor auch gewusst, aber schön es bestätigt zu bekommen ;D