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Eigener Versuch :)

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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christian
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#25 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von christian » 26. Januar 2012, 22:23

Und natürlich besuchen Ameisen (zumindest von Camponotus fellah und Camponotus ligniperdus) tagelang immer und immer wieder optionale Neststandorte. Es wird nicht gleich ein Umzug stattfinden.


Das haben schon sehr viele Halter beobachtet, darunter auch meine Person.
Das wiederlegt und ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie nichts längerfristig auf seine Eignung überprüfen können und tun. Die Tiere laufen im neuen Nest herum, einzeln, ganz wie normal fouragierende Arbeiterinnen und scannen eben die Umgebung nach allem, wie die "Normalameise" eben auch.
Dass die Ameisen still wie ein Grab, ohne auch nur ihre Fühler zu bewegen, an einer Stelle tagelang sitzen wurde ebenfalls schon mehrfach beobachtet, bei Blattschneiderameisen genauso wie bei F. sanguinea (beides von meiner Person ;)). Warum sie das tun, habe ich leider keine fundierte Meinung zu. Dass sie keinen Platz mehr im Nest haben, kann ich jedenfalls schon mal ausschließen, meine F. sanguinea's hatten ein eigenes Erdnest und konnten da durchaus noch ein paar Kammern graben.
Was ich aber sagen kann ist, dass sie das überall auch in größter Zahl getan haben, wohl aber unabhängig von der Umgebung.
Ameisen durchlaufen ein Nest, prüfen die momentanen Bedingungen und wenn die besser sind, als ihr letzter Stand vom Nest, werden sie zum Nest zurückgehen, mit einer entsprechenden Spur hinter sich, und prüfen sie dort nochmal. Die anderen werden dann die Brut zusammenpacken und der Spur folgen. Das tun sie bei mir z.B. täglich, wenn ich morgens die Lampe bei meinen Pheidole anmache. Sie räumen die Brut jedesmal gut 10cm weiter in eine Holzwurzel, die direkt von der Lampe beschienen wird. Oder meine Raptiformica, die im Sommer immer nachts das gesamte Nest samt Brut und die Königin in den Schlauch verlegen.
Kein sofortiger Umzug bedeutet immer
1. kein Leidensdruck
2. zu identische Bedingungen

Das ist auch ein Mitgrund für die Tatsache, dass z.B. die sehr wenig anspruchsvolle Art Lasius niger als so Umzugsfaul klassifiziert wird :)

Hoffendlich habe ich die Sache jetzt überzeugender dargestellt.

Das, weiß ich nun ist allgemein definitv falsch, denn in meinem Becken war nur noch Sand.


Wie zum Henker hast du es dann geschafft das Tier zu übersehen? In einem völlig leeren Becken, in dem sich nur noch Sand befindet, schafft es nichtmal ein Blinder ohne Krückstock eine Camponotus fellah Arbeiterin zu übersehen?!

Das klingt für mich sehr unglaubwürdig.

Außerdem haben Völker bei mir schon mehr als 2 Wochen ohne Wasser überlebt.


Das will ich sehen!
Bei den gängigen Arten gibt es schon nach 2-3 Tagen ohne Wasser, auch wenn sie gerade weiß ich wie viel hatten, deutliche Einbrüche, nach spätestens einer Woche ist die ganze Kolonie hin.
Das gilt, da lehne ich mich mal aus dem Fenster und sage: Für alle Arten der Welt!.

Denn selbst Arten, die außnahmslos in die heißesten Habitate der Erde vorgedrungen sind, und ich glaube da sagen zu können, dass man da getrost Cataglyphis als Gattung nehmen kann, benötigen immer ein konstantes Wasserreservoir!
Ich selbst hatte schon recht viele Cataglyphis spp., sie alle waren gegen Wassermangel äußerst anfällig!

Von welcher Art redest du denn?

Ich weiß nicht was neuerdings mit dir los ist, aber wenn selbst ich merke dass ein User öfters Blödsinn schreibt, sollte man sich als betroffener ernsthaft Sorgen machen!

L.G. christian



Imago
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#26 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von Imago » 26. Januar 2012, 22:51

Hallo christian!

Also bei Camponotus ligniperdus erfolgte ein Umzug nach tagelanger Nestinspizierung. Eine Ameise hielt sich tagelang, mit Unterbrechungen in der Nestoption auf, in der sie anschließend auch gezogen sind.

Das Gleiche einige Wochen später mit einem neuen Nest.

Camponotus fellah hat einige Tage nach dem "Nesthocken" dort angefangen zu graben. Die Grabarbeiten wurde ohne erkennbaren Grund abgebrochen. Das Nest dann nicht mehr besucht.

Zu der verlorenen Arbeiterin:

Die Damen hatten ein Ytongnest leicht untergraben. Immer wenn ich den Ytongstein bewässert habe, und etwas zu viel wässerte, lief das Wasser über den Wassertank, immer an der gleichen Stelle. Dort untergruben sie dann das Nest. Oder besser sie versuchten es, viel Substrat gab es da nicht.

Ich habe beide Ytongnester aus dem Becken genommen und sie in das neue Becken gestellt, dann nahm ich die Einrichtungsgegestände heraus und sammelte die verbliebenen, furagierenden Ameisen ab und setzte sie in das neue Becken.

Eine Arbeiterin, so denke ich es mir, muss dort verweilt haben, wo sie das Nest untergraben haben. Es war nur eine kleine Mulde, sie hatte sich wohl dort versteckt. Wie Ameisen das halt machen, sie suchen die nächste Nische auf! Ich habe diese nicht kontrolliert und so verblieb sie in dem Becken. Dieses kam bei mir in den Schrank, als ich es in den Keller bringen wollte, flitzte sie über den Sand.

Ich setzte sie zurück ins Becken vor den Nesteingang. Dort lief sei unverzüglich hinen. Die Toten schmeißen sie bei mir in die Tränke, auf der anderen Seite des Beckens. Bis heute keine neue Ameise darin.

Lange Rede kurzer Sinn.

Unglaublich das ich so viel schreiben muss, nur weil User auf sein Recht pocht!

Ich rede von den bereits aufgezählten Camponotus, zweierlei Messor spec. sowie Formica fusca. Wobei Formica fusca am anfälligsten von allen Arten auf diese ungewollte Trockenperiode reagierten, da gab es tatsächlich einige Tote, jedoch keine Massen.

Tut mir leid, aber in meinen Augen ist Dein Geschreibsel für mich gerade blödsinn.

Bei den gängigen Arten gibt es schon nach 2-3 Tagen ohne Wasser, auch wenn sie gerade weiß ich wie viel hatten, deutliche Einbrüche, nach spätestens einer Woche ist die ganze Kolonie hin.
Das ist einfach aus der Nase gezogen und unwahr! Das stimmt nicht und ist falsch! So Doppeltgemoppelt hält besser.

Ach ja drei Lasius cf. niger Kolonien waren auch von der Trockenperiode betroffen.

LG Imago



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christian
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#27 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von christian » 26. Januar 2012, 23:10

Gut, die Diskussion droht zu kippen, du scheinst nun doch persönlich werden zu müssen (komisch: Das kritisierst du doch bei anderen Usern und rennst direkt zum Mod, wenn's nicht passt?), dann lasse ich das doch einfach so stehen :)

Mir soll's wurscht sein, vermutlich hast du die Beobachtungen tatsächlich so gemacht und glaubst fest daran. Der Wunsch sei dir gewährt, wenn es denn so wichtig ist :)

Seit Sahal mag ich mich nicht mehr streiten.

L.G. christian



Mr.Ameise
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#28 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von Mr.Ameise » 27. Januar 2012, 18:43

An @Imago ! :)


Ich bin erfreut, dass es dich auch interessiert, was ich da vorhabe, aber ich verstehe nicht, wieso eine Ameise, wenn sie genug Futter & Wasser hat, nach ein paar Tagen oder Wochen sterben soll ?? Komisch...Ich werds probieren, und ich möchte mal sehen wie lange die denn überleben, und wie viele Männchen sie aufziehen, bis sie dann letztendlich sterben. Falls sie überhaupt welche aufzieht, dann wird ja eh kein "Schwarmflug2 stattfinden.

Achso bevor ich es vergesse, ich hab da noch ne Frage: Wenn ich bemerke, dass meine eingesammelte Gyne nicht begattet ist, und Männchen auszieht, kann sie noch nachträglich begattet werden, entweder von ihren eigenen "Söhnen" oder von Männchen anderer Völker ?? Wenn keiner die Frage beantwortet bzw. beantworten kann, dann würde ich es auch gern mal selbst "ausprobieren".


LG Mr.Ameise



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#29 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von Jumpstyle » 27. Januar 2012, 19:53

aber ich verstehe nicht, wieso eine Ameise, wenn sie genug Futter & Wasser hat, nach ein paar Tagen oder Wochen sterben soll ??
Ich habe es unfreiwillig getestet.
5 Atta cephalotes Arbeiterinnen in 5 verschiedenen Reagenzgläsern.
-Im Reagenzglas herrscht die richtige Luftfeuchtigkeit.
-Wasser zum trinken ist vorhanden.
-Honig um den Energiebedarf zu decken ist vorhanden.
-Durch einen lockeren Wattebausch bekommen sie genügend Luft.

Bereits jetzt (nach ca. 22 Stunden) sind bereits 2-3 der 5 Arbeiterinnen verstorben.
Die anderen sehen auch nicht besonders fröhlich aus.

Aber woran liegt es?


Lg Jump



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#30 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von Streaker87 » 27. Januar 2012, 20:21

Führen Myrmicinae (Knotenameisen) überhaupt genug Energie in Form von "Fettpolstern" mit sich? Denke nicht, dass man z.B. Myrmica sp. mit Camponotus sp. (Formicinae - Schuppenameise), oder Lasius sp. um bei der Größe zu bleiben, vergleichen kann.




stefan87
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#31 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von stefan87 » 27. Januar 2012, 20:27

Hi Jump,

so ein bisschen habe ich befürchtet, dass es nach dem Aufruf von "Imago" (#22) :

... Eine umfangreiche Testreihe die in diese Richtung geht würde mich persönlich sehr interessieren. ...
tatsächlich zu weiteren Versuchen dieser Art kommen würde.

Welche brauchbaren Erkenntnisse sollen diese "Untersuchungen" bringen?!

lg, stefan



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#32 AW: Eigener Versuch :)

Beitrag von Jumpstyle » 27. Januar 2012, 20:31

Hi Jump,

so ein bisschen habe ich befürchtet, dass es nach dem Aufruf von "Imago" (#22) :

Zitat:
... Eine umfangreiche Testreihe die in diese Richtung geht würde mich persönlich sehr interessieren. ...
tatsächlich zu weiteren Versuchen dieser Art kommen würde.

Welche brauchbaren Erkenntnisse sollen diese "Untersuchungen" bringen?!


Ich habe es unfreiwillig getestet.


Nicht gelesen?
Unfreiwillig.
Und wenn auch nicht, was genau ist das Problem?



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