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Temnothorax cf. nylanderi

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Temnothorax
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Isi
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#41 AW: Temnothorax cf. nylanderi

Beitrag von Isi » 16. Juni 2012, 21:57

16.06.2012


Im letzten Jahr kam es bereits am 04.06.2012 zum ersten Schwärmen der Schlauchkolonie.
Heute war es dann auch in diesem Jahr wieder soweit. Bei gewittrigem und schwül-warmem (23°C) Wetter bemerkte ich den Schwarmflug gegen 17.45 Uhr.
Ich stellte das Formicarium an das geöffnete Fenster und habe schnell Starthilfen für die Geschlechtstiere eingerichtet.
Um 19.30 Uhr war dann der Spuk für heute schon wieder vorbei. Es werden ca. 25% der Geschlechtstiere der Kolonie abgeflogen sein.

Auch Jesse hat heute, dass Temnothorax bei ihm schon geschwärmt hat.
Da die Gattung auch von einigen anderen im Forum gehalten wird, wissen vielleicht bereits auch diese Halter etwas dazu zu berichten?

Nachfolgend noch einige Bilder/Videos zum Ereignis:

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Gruß, Isi



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#42 AW: Temnothorax cf. nylanderi

Beitrag von Isi » 20. November 2012, 08:47

20.11.2012


Ende Juni kam es auch in meinen anderen Nestern immer wieder zu Schwarmaktivitäten (Bilder 1 und 2).

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Nur die Kolonie, deren Nesteichel in der gemeinsamen Arena mit Myrmica rubra liegt, hatte in dieser Saison keinen Schwarmflug.
Grund dafür ist, dass ich beobachten konnte/musste, wie Arbeiterinnen von Myrmica rubra in das Nest von Temnothorax eingedrungen sind und Brut geraubt haben.
Auch habe ich im Mai/Juni viele abgetrennte Gaster von Temnothorax-Königinnen im Müll von Myrmica rubra entdeckt.
Scheinbar ist das Material der Nesteichel nach nunmehr 2 Jahren zu mürbe/morsch geworden, als dass es den Mandibeln der Arbeiterinnen von Myrmica rubra noch widerstehen könnte, wenn diese ins Nest eindringen wollen.
Trotzdem ist die Kolonie von Temnothorax nicht vernichtet worden, wie Bild 3 dokumentiert, das Arbeiterinnen beider Arten zusammen am Zuckerwasser zeigt.

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Ob auch die Königin von Temnothorax die Angriffe überlebt hat, wird die zukünftige Entwicklung der Kolonie zeigen.
Vielleicht werde ich noch dieses Jahr frische Eicheln und somit widerstandsfähigere Nistmöglichkeiten in die Arena legen.


Nach dem Abflug der Geschlechtstiere ist es wie im letzten Jahr auch deutlich ruhiger in den Kolonien geworden. Es sind nach wie vor Kohlenhydrate (Bild 4) und Proteine (Bild 5) eingetragen worden, allerdings nicht mehr in den Mengen wie zuvor.

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Nach dem Schlupf der letzten Arbeiterinnenpuppen Ende September haben sich die Kolonien dann auf die Winterruhe vorbereitet.


Auch in diesem Jahr sind wieder dealate Jungköniginnen mit Arbeiterinnenfunktion (Bilder 6 und 7) nach den Schwarmflügen in den Nestern verblieben.

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Neu in dieser Saison war als zusätzliche Nistmöglichkeit die „Satellitennestanlage“ angeboten worden.
Zu Beginn der Saison sind diese Nester eher zögerlich angenommen worden. Nach dem Schlüpfen der Geschlechtstiere waren dann viele der Königinnen/Männchen in den Walnusshälften zu sehen.
Später sind auch Larven in diesen Nestern zu sehen gewesen.
Mal nutzte die Kolonie eher die Walnusshälften (Bild 8), mal eher den Schlauch (Video 1) als Nestmöglichkeit.
Seit Ende September sind die Schläuche verwaist (Bild 9) und die Kolonie hält sich ausschließlich in den Walnusshälften (Bild 10) auf.

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Anfang Oktober habe ich die Kolonien bei Temperaturen von 13°C – 19°C auf die anstehende Winterruhe vorbereitet.
Seit Anfang November befinden sie sich jetzt bei bisher 8°C – 12°C in der Winterruhe.


Gruß, Isi



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#43 AW: Temnothorax cf. nylanderi

Beitrag von Isi » 27. April 2013, 18:00

27.04.2013


Wie in diesem beschrieben habe ich mit dem Aufstellen des Satelliten-/Schlauchnestes in der Küche am ersten April die Winterruhe 2012/2013 beendet.
Die Nester in der Kunststoffwanne verbleiben in diesem Jahr im ungeheizten Kellerraum, da in der Küche zu wenig Platz ist. Mal sehen, ob sich daraus deutliche Entwicklungsunterschiede ergeben und z.B. der Schwarmflug der Kolonien im Kellerraum später stattfindet.


Allerdings haben die Kolonien bereits wie im Vorjahr ab >5°C mit dem Furagieren begonnen (Bild 1). Die Bewegungen der Ameisen wirken bei diesen Bedingungen wie in Zeitlupe (Videos 1-3).
Selbst bei diesen niedrigen Temperaturen kam es zu Streitigkeiten unter den Kolonien, an denen sich sogar die Königinnen mit Arbeiterinnenfunktion aus dem Vorjahr beteiligten (Bild 2).
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Mit der Erhöhung der Temperaturen auf 16°C (in der Nacht) bis 20°C (tagsüber) sind auch die Aktivitäten in der Arena deutlich angestiegen.
Besonders der Hunger nach Proteinen ist seitdem enorm und die Kolonie verwertet gegenwärtig 1 Goldfliege pro Tag (Bild 3 und Video 4).
Kohlenhydrate in Form von Zuckerwasser werden natürlich auch regelmäßig angenommen (Bilder 4 und 5).
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Wofür die vergleichsweise (wenige und kleine Ameisen) großen Proteinmengen gebraucht werden, zeigt die Brutentwicklung seit Ende der Winterruhe (Bilder 6-9).
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Beide Walnusshälften der Satellitennestanlage sind mit zahlreichen Geschlechtstierlarven belegt, die in den letzten 4 Wochen ein rasantes Wachstum an den Tag gelegt haben. Ich habe deshalb als zusätzliches Nest ein grünes Schlauchstück mit einem Innendurchmesser von 4 mm angeboten. Wie die Videos 5 und 6 zeigen, hat die Kolonie das zusätzliche Nest schnell angenommen.




Nur die beiden im Satellitennest integrierten Eichelfruchtbecher finden bei den Ameisen als Nestvariante wenig Zustimmung und werden, wenn überhaupt, nur von wenigen Arbeiterinnen genutzt.

Seit dem Ende der Winterruhe sind auch wieder einige unbegattete Königinnen (übriggeblieben aus dem Schwarmflug des Vorjahres) beim Furagieren zu sehen. Bisher werden sie von der Kolonie geduldet und übernehmen Arbeiterinnenfunktion.
Wie in den letzten Jahren werden diese Königinnen längstens bis zum Auftreten der neuen Geschlechtstiergeneration im Nest geduldet und spätestens dann von den Arbeiterinnen vertrieben/getötet werden.


Als zusätzliche Nestvariante habe ich mir zwei Objektträger-Nestchen (Bild 10) schicken lassen.
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Eines davon habe ich der Kolonie angeboten, deren Nesteichel in der Arena von Myrmica rubra liegt, und mit einem für Arbeiterinnen von Myrmica rubra unzugänglichen Eingang versehen.
Das Nest ist bisher noch nicht angenommen worden. Eine sinnvolle Verwendung findet es aber trotzdem, da ich darin Proteine anbiete, die nur für die Arbeiterinnen von Temnothorax cf. nylanderi erreichbar sind.


Meinungen, Fragen und Anregungen bitte hier posten, da kein eigener Diskussionsthread besteht.



Gruß, Isi



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#44 AW: Temnothorax cf. nylanderi

Beitrag von Bankiva » 14. März 2014, 20:50

Hallo Isi! Das ist wirklich ein sehr interessanter Bericht, den ich mir so eben in einem Zuge durchgelesen habe :)
Falls du mal wieder noch irgendwann mal ins Forum schauen solltest: Magst du uns mal ein Update geben? Vor allem würde mich interessieren, was aus deinem Versuch geschehen ist, ob es Nachwuchs gab und wenn, ob es Männchen waren (sprich die Königinnen unbefruchtet waren) oder Arbeiterinnen? Also gemeint sind die Königinnen aus dem folgenden:
Isi hat geschrieben:Nach dem Schwärmen (sowohl Männchen als auch Weibchen aus verschiedenen Nestern) im Juli/August 2010 konnte ich mehrfach dealate Königinnen im Formicarium beobachten. Drei davon habe ich in RG`s gründen lassen (1 allein, 2 in Pleometrose). Eier sind in der Saison 2010 nicht mehr gelegt worden (unbegattet?/zu kühl gelagert?). Bleibt abzuwarten was sich hier nach der Winterruhe noch tut.


Liebe Grüße!



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