Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
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#105 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
14.03.2015
Die Arena ist gut besucht. In den Nestern haben sich, soweit sichtbar, die Ameisenklumpen aufgelöst. Alles geht jedoch noch sehr langsam und gemächlich zu. Von Hektik keine Spur.
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#106 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
17.03.2015
Nach 1 Tag Diät (man muss es ja am Anfang nicht übertreiben) gab's heute mal wieder Honig. Inzwischen wuseln sie in der Arena schon recht flott. In den Nestern und Schläuchen herrscht allerdings nicht nennenswerter Betrieb. In der Arena liegt ein winziger Leichenhaufen, in 1 Schlauch etwas Sand.
Nach 1 Tag Diät (man muss es ja am Anfang nicht übertreiben) gab's heute mal wieder Honig. Inzwischen wuseln sie in der Arena schon recht flott. In den Nestern und Schläuchen herrscht allerdings nicht nennenswerter Betrieb. In der Arena liegt ein winziger Leichenhaufen, in 1 Schlauch etwas Sand.
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#107 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
20.03.2015
Seit heute steht die Kolonie wieder in meiner Wohnung. Dieses Jahr habe ich die "Ameisenwelt" etwas anders konzipiert:
Statt Schlauchstücke, die von einer Schale in die andere führen und auf den jeweiligen Schalenrändern aufliegen, führt jetzt ein ca. 1m langer Schlauch vorne wie eine Hochbrücke über 4 Inseln. Davon führen senkrechte Abzweigungen zu den Inseln, die am Ende nur über eine Schnur an die Schlauchbrücke angeschlossen sind. Die übrigen Schalen sind via Brücken aus Holz oder Schnur zu erreichen, die die Schalenränder nicht berühren. Die Schalen berühren sich gegenseitig. D.h. im Absturzfall landet die Ameise in einer Schale oder (mit viel Pech) auf dem ölbeschmierten Schalenrand, aber nicht draußen.
Auf dem Weg zu den Schalen müssen sie nun deutlich weiter laufen: auf der rechten Seite führen rund 1,2 m zur äußerste Schale, davon je ca. 20 cm fast senkrecht nach oben und dann wieder runter. Diese Schale ist über eine Schnur zudem an die Schlauchhochbrücke angeschlossen ist.
Auf der anderen Seite ringeln sich 4m Schlauch um die Schalenwelt zur 2 Anschlussstelle auf der linken Seite der Schlauchhochbrücke. D.h. dieses Jahr ist Laufen und Klettern angesagt. Davon ausgenommen ist lediglich die kleine eckige Glasarena. Die stellt nun eine Sackgasse dar, es gibt dort aktuell auch nur noch Wasser. Alle Schalen (ohne die eckige Arena) ergeben zusammen eine Fläche von ca. 3980 cm².
Als Ausbruchsschutz probier ich's dieses Jahr mit Paraffin pur.
Der Transport aus dem Keller verlief weitgehend problemlos. Ein paar entwischten im Keller und dann oben nochmal, weil bei einer Farm der Verbindungsschlauch immer wieder abgerutscht ist. Ich konnte jedoch alle wieder einsammeln, zumindest glaube ich das. Es waren auch nicht viele.
Oben also alles angekoppelt und jeweils die ersten Schalen, die von den beiden AnschlĂĽssen zu erreichen sind, mit Honig bestĂĽckt. D.h. die vorderen ganz links und ganz rechts.
Der Erkundungsdrang beschränkte sich heute auf wenige Exemplare. Von denen wählten fast alle den rechten 1,2m-Weg. Ein Hindernis scheint hier der Schlauchausgang zu sein, ab dem sie nur auf der Schnur weiterkommen: der Wechsel von "Laufen im Schlauch" von "Laufen auf der Schnur" klappte nicht so ganz. Im Schlauch selber wird die Schnur eigentlich nicht genutzt. Viele kreisten unten an der Schlauchkante entlang und drehten irgendwann wieder ab. Zum anderen zeigte sich der erste Nachteil des reinen Paraffin: auch wenn meines eher dickflüssig ist, es fließt halt trotzdem nach unten. An manchen Schlauchenden hingen richtige Tropfen, ein Stein unter einem Schlauch war tatsächlich mit Öl getränkt. Ich habe die Tropfen weggewischt (wahrscheinlich hatte ich auch etwas zuviel Paraffin erwischt) und den Stein gereinigt, aber es bleibt dabei: am Schlauchende kommen sich Ameise und Paraffin sehr nahe. Immer wieder zuckten einige vom Rand zurück oder putzten sich minutenlang die Fühler. Und drehten dann eben auch wieder ab.
An der 4m-Schlauchfront sah es noch magerer aus. Nur etwa 3-4 Exemplare hielten die Strecke durch. Davon kamen dann nur 1-2 mit dem "Schnurabgang" zurecht und landeten tatsächlich in einer Schale. Eine scheiterte dann schnell am Paraffin: ich sah sie noch lebend am Schalenboden am Rand sitzen und wunderte mich noch, da ja Ameisen nicht gerade dafür bekannt sind, sich draußen irgendwo zum Rasten niederzulassen. Erst später, als sie tot war, entdeckte ich die hauchdünne Ölspur von oben am Rand hinunter bis zur Ameise. Die muss also hochgekrabbelt sein und hat sich oben eingekleistert.
Ă–ltote hatte ich natĂĽrlich frĂĽher mit der Vaseline-/Ă–lmischung auch, aber die Tropfenbildung beim reinem Paraffin ist schon was anderes. Bei den Glasschalen sieht man das ganz deutlich. Ich habe jetzt nochmal drĂĽbergewischt, teilweise hatte ich wirklich zu dick aufgetragen. Da hatten sich schon kleine Lachen am Silikonrand gebildet. Aber es ist schon ein Unterschied zur Mischung. Jedenfalls tut mir diese erste Ă–lleiche schon irgendwie leid: grade erst den Winter ĂĽberstanden, als einer der ersten Pioneere in einer neuen Umgebung und dann so schnell so enden, das ist schon gemein.
Erwähnenswert finde ich auch noch die Ameise, die eine Leiche ca. 3m durch den Schlauch schleppte, ehe sie sie niederlegte (mittlerweile ist die Leiche allerdings auch von dort verschwunden). Da hat wohl jemand einen extremen Sinn für Sauberkeit. Die anderen Toten lagern in einem Schlauchstück kurz hinter einem Farmausgang oder auf 2 Häufchen in der eckigen Glasarena.
Insgesamt gab's aber offenbar kaum Tote. Mein KĂĽhlschrank-Missgeschick vom Februar scheinen sie gut verkraftet zu haben. Es sei denn, sie haben noch nicht richtig ausgemistet.
Fazit am Abend: eckige Glasarena gut besucht. Einige wenige in der rechten vorderen Schale, die auch am Honig naschen. Tiere im 1-stelligen Bereich im 4m-Schlauch, der SchlauchhochbrĂĽcke oder einer der dort direkt angeschlossenen Schalen. Der 2. Honig wurde entdeckt, wird aber nicht weiter beachtet.
Seit heute steht die Kolonie wieder in meiner Wohnung. Dieses Jahr habe ich die "Ameisenwelt" etwas anders konzipiert:
Statt Schlauchstücke, die von einer Schale in die andere führen und auf den jeweiligen Schalenrändern aufliegen, führt jetzt ein ca. 1m langer Schlauch vorne wie eine Hochbrücke über 4 Inseln. Davon führen senkrechte Abzweigungen zu den Inseln, die am Ende nur über eine Schnur an die Schlauchbrücke angeschlossen sind. Die übrigen Schalen sind via Brücken aus Holz oder Schnur zu erreichen, die die Schalenränder nicht berühren. Die Schalen berühren sich gegenseitig. D.h. im Absturzfall landet die Ameise in einer Schale oder (mit viel Pech) auf dem ölbeschmierten Schalenrand, aber nicht draußen.
Auf dem Weg zu den Schalen müssen sie nun deutlich weiter laufen: auf der rechten Seite führen rund 1,2 m zur äußerste Schale, davon je ca. 20 cm fast senkrecht nach oben und dann wieder runter. Diese Schale ist über eine Schnur zudem an die Schlauchhochbrücke angeschlossen ist.
Auf der anderen Seite ringeln sich 4m Schlauch um die Schalenwelt zur 2 Anschlussstelle auf der linken Seite der Schlauchhochbrücke. D.h. dieses Jahr ist Laufen und Klettern angesagt. Davon ausgenommen ist lediglich die kleine eckige Glasarena. Die stellt nun eine Sackgasse dar, es gibt dort aktuell auch nur noch Wasser. Alle Schalen (ohne die eckige Arena) ergeben zusammen eine Fläche von ca. 3980 cm².
Als Ausbruchsschutz probier ich's dieses Jahr mit Paraffin pur.
Der Transport aus dem Keller verlief weitgehend problemlos. Ein paar entwischten im Keller und dann oben nochmal, weil bei einer Farm der Verbindungsschlauch immer wieder abgerutscht ist. Ich konnte jedoch alle wieder einsammeln, zumindest glaube ich das. Es waren auch nicht viele.
Oben also alles angekoppelt und jeweils die ersten Schalen, die von den beiden AnschlĂĽssen zu erreichen sind, mit Honig bestĂĽckt. D.h. die vorderen ganz links und ganz rechts.
Der Erkundungsdrang beschränkte sich heute auf wenige Exemplare. Von denen wählten fast alle den rechten 1,2m-Weg. Ein Hindernis scheint hier der Schlauchausgang zu sein, ab dem sie nur auf der Schnur weiterkommen: der Wechsel von "Laufen im Schlauch" von "Laufen auf der Schnur" klappte nicht so ganz. Im Schlauch selber wird die Schnur eigentlich nicht genutzt. Viele kreisten unten an der Schlauchkante entlang und drehten irgendwann wieder ab. Zum anderen zeigte sich der erste Nachteil des reinen Paraffin: auch wenn meines eher dickflüssig ist, es fließt halt trotzdem nach unten. An manchen Schlauchenden hingen richtige Tropfen, ein Stein unter einem Schlauch war tatsächlich mit Öl getränkt. Ich habe die Tropfen weggewischt (wahrscheinlich hatte ich auch etwas zuviel Paraffin erwischt) und den Stein gereinigt, aber es bleibt dabei: am Schlauchende kommen sich Ameise und Paraffin sehr nahe. Immer wieder zuckten einige vom Rand zurück oder putzten sich minutenlang die Fühler. Und drehten dann eben auch wieder ab.
An der 4m-Schlauchfront sah es noch magerer aus. Nur etwa 3-4 Exemplare hielten die Strecke durch. Davon kamen dann nur 1-2 mit dem "Schnurabgang" zurecht und landeten tatsächlich in einer Schale. Eine scheiterte dann schnell am Paraffin: ich sah sie noch lebend am Schalenboden am Rand sitzen und wunderte mich noch, da ja Ameisen nicht gerade dafür bekannt sind, sich draußen irgendwo zum Rasten niederzulassen. Erst später, als sie tot war, entdeckte ich die hauchdünne Ölspur von oben am Rand hinunter bis zur Ameise. Die muss also hochgekrabbelt sein und hat sich oben eingekleistert.
Ă–ltote hatte ich natĂĽrlich frĂĽher mit der Vaseline-/Ă–lmischung auch, aber die Tropfenbildung beim reinem Paraffin ist schon was anderes. Bei den Glasschalen sieht man das ganz deutlich. Ich habe jetzt nochmal drĂĽbergewischt, teilweise hatte ich wirklich zu dick aufgetragen. Da hatten sich schon kleine Lachen am Silikonrand gebildet. Aber es ist schon ein Unterschied zur Mischung. Jedenfalls tut mir diese erste Ă–lleiche schon irgendwie leid: grade erst den Winter ĂĽberstanden, als einer der ersten Pioneere in einer neuen Umgebung und dann so schnell so enden, das ist schon gemein.
Erwähnenswert finde ich auch noch die Ameise, die eine Leiche ca. 3m durch den Schlauch schleppte, ehe sie sie niederlegte (mittlerweile ist die Leiche allerdings auch von dort verschwunden). Da hat wohl jemand einen extremen Sinn für Sauberkeit. Die anderen Toten lagern in einem Schlauchstück kurz hinter einem Farmausgang oder auf 2 Häufchen in der eckigen Glasarena.
Insgesamt gab's aber offenbar kaum Tote. Mein KĂĽhlschrank-Missgeschick vom Februar scheinen sie gut verkraftet zu haben. Es sei denn, sie haben noch nicht richtig ausgemistet.
Fazit am Abend: eckige Glasarena gut besucht. Einige wenige in der rechten vorderen Schale, die auch am Honig naschen. Tiere im 1-stelligen Bereich im 4m-Schlauch, der SchlauchhochbrĂĽcke oder einer der dort direkt angeschlossenen Schalen. Der 2. Honig wurde entdeckt, wird aber nicht weiter beachtet.
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#108 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
21.03.2015
Heute wurde die rechte Schale schon recht rege genutzt und eifrig vom Honig genommen. Auch in den vorderen Schalen, die direkt von der Schlauchbrücke zu erreichen sind, fanden sich einige Exemplare. Leider auch 2 im Paraffin. Der 2. Honig wurde noch großteils ignoriert. Dafür hatten einige die erste Holzbrücke entdeckt und wuselten nun in der nächsten Schale. Besonders interessierte die dort aufgestellt Tränke. Meines Wissens hat jedoch noch keine Ameise den ganz rechten Abgang von der Schlauchhochbrücke in die Schale ganz rechts bzw. den dortigen Aufgang in die Schlauchbrücke entdeckt: der Kreis wurde also noch nicht geschlossen.
Abends entdeckte ich etwas, was mich ein bisschen schockiert hat: eine Ameise krabbelte leicht schräg noch oben, fast waagerecht auf dem Paraffinrand der rechten Schale entlang. Sie tat sich zwar sichtlich schwer, aber sie lief und kam auch recht hoch bzw. weit, ehe sie doch abdrehte. Das Paraffin an sich schien dieses Exemplar nicht zu schrecken. Da kann ja noch heiter werden, v.a. weil ich am Nachmittag auch eine Ameise ganz oben auf dem Rand erwischt hatte. Da ging ich allerdings davon aus, dass es sich noch um eine Entwischte vom Vortag handelte.
Heute wurde die rechte Schale schon recht rege genutzt und eifrig vom Honig genommen. Auch in den vorderen Schalen, die direkt von der Schlauchbrücke zu erreichen sind, fanden sich einige Exemplare. Leider auch 2 im Paraffin. Der 2. Honig wurde noch großteils ignoriert. Dafür hatten einige die erste Holzbrücke entdeckt und wuselten nun in der nächsten Schale. Besonders interessierte die dort aufgestellt Tränke. Meines Wissens hat jedoch noch keine Ameise den ganz rechten Abgang von der Schlauchhochbrücke in die Schale ganz rechts bzw. den dortigen Aufgang in die Schlauchbrücke entdeckt: der Kreis wurde also noch nicht geschlossen.
Abends entdeckte ich etwas, was mich ein bisschen schockiert hat: eine Ameise krabbelte leicht schräg noch oben, fast waagerecht auf dem Paraffinrand der rechten Schale entlang. Sie tat sich zwar sichtlich schwer, aber sie lief und kam auch recht hoch bzw. weit, ehe sie doch abdrehte. Das Paraffin an sich schien dieses Exemplar nicht zu schrecken. Da kann ja noch heiter werden, v.a. weil ich am Nachmittag auch eine Ameise ganz oben auf dem Rand erwischt hatte. Da ging ich allerdings davon aus, dass es sich noch um eine Entwischte vom Vortag handelte.
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#109 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
22.03.2015
Heute morgen zog ich erstmal 3 Tote aus dem Öl, alle rechte äußere Insel. Eine davon klebte ca. 1,5 cm über dem Beginn der Ölschicht. D.h. einige Tiere lassen sich vom Paraffin an sich offenbar nicht abhalten, die probieren's trotzdem. Allerdings muss ich dazusagen, dass die Wand dieser Schale nicht glatt wie Glas ist. Es handelt sich um glasierten Ton bzw. Keramik. Das macht vielleicht auch was aus.
Ansonsten ist der Honig auf dieser Insel komplett verputzt. Jetzt wird am 2. Honigschälchen in der linken Schale genascht. Mittlerweile wurde auch die 2. Holzbrücke entdeckt: 1 Ameise kreist in der Nachbarschale.
Die meisten "Freigänger" befinden sich nach wie vor in der eckigen Glasarena. Sie sitzen aber überwiegend nur rum oder bewegen sich langsam. In der rechten Schale laufen ca. 20. 2 sitzen in der linken am Honig, 4 weitere sehe ich dortfouragieren . 3 haben die erste Holzbrücke genommen und sind in der Nachbarschale und 1 Pioneer noch eins weiter. 2 marschieren in einer der runden Glasbecken. Das 2 runde Glasbecken und die beiden letzten Keramikschalen sind leer.
Insgesamt hatte ich erwartet, dass das Gebiet etwas schneller erkundet wird. Allerdings bin ich nicht böse drum, schließlich haben sie ja den ganzen Sommer Zeit. Und der Sinn des Ganzen ist ja auch, dass sie mehr laufen (müssen) und dann (hoffentlich) mehr in ihren Schalen beschäftigt sind als damit, meinen Tisch zu fluten.
Bin nur mal gespannt, wie sich das mit dem Paraffin entwickelt. Auch die Schnuraufgänge werde ich im Auge behalten. Sollten sie sich da weiterhin hart tun oder die Schnur bei mehr Betrieb nicht mehr ausreichen, werde ich mit Schaschlikspießen nachrüsten.
Was mich sonst noch wundert ist die allgemeine Ruhe: bis auf die Pioneere in den Schalen wirkt alles so schläfrig, noch langsamer, als zum Schluss im Keller. Dabei ist es hier mit 21 Grad deutlich wärmer. Man könnte meinen, sie seien noch im Wintermodus. Aber besser so, als andersrum. Sie haben ja Zeit.
Heute morgen zog ich erstmal 3 Tote aus dem Öl, alle rechte äußere Insel. Eine davon klebte ca. 1,5 cm über dem Beginn der Ölschicht. D.h. einige Tiere lassen sich vom Paraffin an sich offenbar nicht abhalten, die probieren's trotzdem. Allerdings muss ich dazusagen, dass die Wand dieser Schale nicht glatt wie Glas ist. Es handelt sich um glasierten Ton bzw. Keramik. Das macht vielleicht auch was aus.
Ansonsten ist der Honig auf dieser Insel komplett verputzt. Jetzt wird am 2. Honigschälchen in der linken Schale genascht. Mittlerweile wurde auch die 2. Holzbrücke entdeckt: 1 Ameise kreist in der Nachbarschale.
Die meisten "Freigänger" befinden sich nach wie vor in der eckigen Glasarena. Sie sitzen aber überwiegend nur rum oder bewegen sich langsam. In der rechten Schale laufen ca. 20. 2 sitzen in der linken am Honig, 4 weitere sehe ich dort
Insgesamt hatte ich erwartet, dass das Gebiet etwas schneller erkundet wird. Allerdings bin ich nicht böse drum, schließlich haben sie ja den ganzen Sommer Zeit. Und der Sinn des Ganzen ist ja auch, dass sie mehr laufen (müssen) und dann (hoffentlich) mehr in ihren Schalen beschäftigt sind als damit, meinen Tisch zu fluten.
Bin nur mal gespannt, wie sich das mit dem Paraffin entwickelt. Auch die Schnuraufgänge werde ich im Auge behalten. Sollten sie sich da weiterhin hart tun oder die Schnur bei mehr Betrieb nicht mehr ausreichen, werde ich mit Schaschlikspießen nachrüsten.
Was mich sonst noch wundert ist die allgemeine Ruhe: bis auf die Pioneere in den Schalen wirkt alles so schläfrig, noch langsamer, als zum Schluss im Keller. Dabei ist es hier mit 21 Grad deutlich wärmer. Man könnte meinen, sie seien noch im Wintermodus. Aber besser so, als andersrum. Sie haben ja Zeit.
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#110 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
Ist natĂĽrlich schade, dass nach ĂĽberstandener Winterruhe Ameisen im Paraffin verkleben und sterben.
Konntest Du beobachten, ob die Ameisen darin verklebt sind?
Lasius niger neigen dazu, neben MĂĽll auch ihre toten im Paraffinfilm zu deponieren.
Viel SpaĂź und gutes Gelingen mit der weiteren Haltung.
GrĂĽĂźe Wolfgang
Konntest Du beobachten, ob die Ameisen darin verklebt sind?
Lasius niger neigen dazu, neben MĂĽll auch ihre toten im Paraffinfilm zu deponieren.
Viel SpaĂź und gutes Gelingen mit der weiteren Haltung.
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#111 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
Also direkt beobachten, wie eine Ameise ins Paraffin geriet und starb, konnte ich nicht. Theoretisch könnten gerade die Leichen von heute morgen auch dorthin geschleppt worden sein. Bei der einen gestern bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass die selber reinmarschiert ist. Sie hat definitiv noch gelebt, als ich sie zum ersten Mal sah. Und einige Stunden später lag genau an derselben Stelle eben eine Tote verklebte. Ich glaube nicht, dass da zuerst eine lebende Ameise Pause gemacht hat und kurze Zeit später eine Leiche im Paraffin deponiert wurde, die dann abgerutscht ist und an derselben Stelle zum liegen kam. Das wär ein bisschen zuviel des Zufalls.
GruĂź
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#112 Re: Lasius niger seit 2008 - der rĂĽckwirkende Bericht
22.03.2015, abends
Neues von der Ausbruchsfront: 2 Ausreißer marschieren durchs Zimmer, eine weitere außen an einem Schlauch entlang. Allerdings könnten die auch noch von vorgestern stammen. Ein Leck in der Anlage sehe ich nicht. Es laufen jedoch immer wieder einzelne gegen das Paraffin an. Die meisten drehen gleich wieder ab, einige krabbeln jedoch tatsächlich ein paar mm rein, ehe sie abstürzen.
Eine schaffte es tatsächlich bei ca. 4 cm Paraffin bis knapp unter den Schalenrand, da fehlte nur noch 1mm. Die Paraffinschicht da zwar eher dünn (keine dicken Tropfen), aber vorhanden. Eine Leiche, die ich an anderer Stelle auf halber Höhe im Paraffin entdeckte, entpuppte sich nach dem Absammeln als quietschlebendig. Komplett beim Ausbruch erwischen konnte ich keine, sitze aber natürlich nicht den ganzen Tag vor der Anlage. Gerade nähert sich wieder eine dem Rand, 3 cm hat sie schon... jetzt geht allerdings nix mehr, sie sitzt nur noch da und putzt sich wie verrückt die Fühler. Ich zupfe sie ab.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: die meisten Ameisen kreisen friedlich in den Schalen, naschen am Honig (in jeder Schale steht eine Mini-Portion) oder laufen durch die Schläuche. Nur wenige erproben sich am Paraffin.
Die Schalen sind nun mehr belebt, nur noch die letzten zwei (d.h. die blaue und die davor) sind unentdeckt. Auch der Rundweg über die Verbindungsschläuche wurde mittlerweile geschlossen.
In jeder Schale steht ein Schälchen mit einer Mini-Portion Honig.
Neues von der Ausbruchsfront: 2 Ausreißer marschieren durchs Zimmer, eine weitere außen an einem Schlauch entlang. Allerdings könnten die auch noch von vorgestern stammen. Ein Leck in der Anlage sehe ich nicht. Es laufen jedoch immer wieder einzelne gegen das Paraffin an. Die meisten drehen gleich wieder ab, einige krabbeln jedoch tatsächlich ein paar mm rein, ehe sie abstürzen.
Eine schaffte es tatsächlich bei ca. 4 cm Paraffin bis knapp unter den Schalenrand, da fehlte nur noch 1mm. Die Paraffinschicht da zwar eher dünn (keine dicken Tropfen), aber vorhanden. Eine Leiche, die ich an anderer Stelle auf halber Höhe im Paraffin entdeckte, entpuppte sich nach dem Absammeln als quietschlebendig. Komplett beim Ausbruch erwischen konnte ich keine, sitze aber natürlich nicht den ganzen Tag vor der Anlage. Gerade nähert sich wieder eine dem Rand, 3 cm hat sie schon... jetzt geht allerdings nix mehr, sie sitzt nur noch da und putzt sich wie verrückt die Fühler. Ich zupfe sie ab.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: die meisten Ameisen kreisen friedlich in den Schalen, naschen am Honig (in jeder Schale steht eine Mini-Portion) oder laufen durch die Schläuche. Nur wenige erproben sich am Paraffin.
Die Schalen sind nun mehr belebt, nur noch die letzten zwei (d.h. die blaue und die davor) sind unentdeckt. Auch der Rundweg über die Verbindungsschläuche wurde mittlerweile geschlossen.
In jeder Schale steht ein Schälchen mit einer Mini-Portion Honig.