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Camponotus singularis (Anfänger)

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Elrond
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#1 Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Elrond » 11. November 2015, 08:14

Guten Morgen Gemeinde ;)

Gestern habe ich meine Kolonie Camponotus singularis ( Queen + 4-10 Arbeiterinnen) bekommen.
Ich bin noch blutiger Anfänger und habe mich deshalb erstmal für einfach zu haltende Ameisen entschieden. Des weiteren habe ich seit dem 05.11. noch eine kleine Gründerkolonie Camponotus nicobarensis ( 5 Arbeiterinnen und 1 Queen).

Als gestern die Kolonie kam, war ich etwas entsetzt, da sie nicht in einem Reagenzglas, sondern in einer Dose geschickt wurde. Auf mich macht das den Eindruck, das es sich dabei um eine ausgegrabene Kolonie mit wahllos zusammengestellten Arbeiterinnen handelt und nicht wie erwartet um eine Gründerkolonie. Es sind auch nur große Ameisen vorhanden. Minor Arbeiterinnen kann ich mit meiner bescheidenen, bis gar nicht vorhandenen Erfahrung nicht erkennen.
Da die Tiere in einer Dose mit befeuchtetem und zerknülltem Küchenpapier ankam, war es mir leider auch nicht möglich die Tiere zu zählen. Es sind auf jeden Fall mehr als 4 Arbeiterinnen vorhanden. Die Queen kann ich nicht klar erkennen, bzw. von den Arbeiterinnen unterscheiden, was mich stutzig macht. Meines Wissens sind gerade in der Gründungsphase die kleinen Minor sehr wichtig.
Habe den Anbieter auch schon angeschrieben, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten.

Ich war nun auf ein RG eingestellt und habe eine kleine Arena vorbereitet, in der ein schwarzes Röhrchen liegt, in das ich das RG stecken wollte. Da dieses ja nun nicht vorhanden ist, ist die Kolonnie heute Nacht komplett ohne ein RG in das schwarze Röhrchen umgezogen, was Beobachtungen nun unmöglich macht. Werde die Kolonie da jetzt auch nicht wieder heraus klopfen und sie erst einmal ein paar Tage komplett in Ruhe lassen.
Angeboten habe ich einen großen Tropfen Honig (50:50 mit Wasser verdünnt) und zwei Heimchen (tot). Zudem einen kleinen Deckel mit einer dünnen Schicht Wasser. Angenommen wurde davon noch nichts.

VG, Jens



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Erne
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#2 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Erne » 11. November 2015, 08:54

Hallo Jens,
wichtig ist nur, dass es ein gesundes Volk mit begatteter Königin ist.

Derartige Ameisenvölker, ausgehend von einer Gründerkönigen, aufzuziehen ist mühselig und dauert.
Ist auch eher nicht möglich, dadurch genügend Völker für den Verkauf aufzuziehen.
Ist heute nicht unüblich, Gründerköniginnen mit Puppen zu unterstützen.
Das bringt schneller kleine Völker und kann auch dazu beitragen, dass mehr Gründerköniginnen überleben.
Was dabei nicht immer passend ist, die Zusammensetzung eines solchen Volkes.
Ob es daran liegt, das nicht genügend kleine Puppen vorhanden sind oder ob dem Käufer gleich die schönen großen Arbeiterinnen mit geliefert werden sollen,
kann ich nicht beantworten.
Ob in der Gründungsphase die kleinen Minor sehr wichtig sind, für mich eine offene Frage.
Ist eher von der Natur so gegeben.
Gründerköniginnen haben einfach nicht genug Futterreserven dabei um gleich größere Arbeiterinnen aufzuziehen.
So lange auch kleinere Arbeiterinnen mit geliefert werden, kann es immer was werden.

Es gibt bei dieser Art Arbeiterinnen, die fast die Größe der Königin erreichen, es schwierig sein kann,
die Königin von diesen zu unterscheiden, jedenfalls wenn man sie vorher noch nie gesehen hat.
Da musst Du in den nächsten Tagen genauer hinschauen.
Vielleicht ist es Dir später möglich, Bilder zu machen.

Ich halte es für mehr als angebracht, das diese Art, sowie es ein Volk mit mehreren Arbeiterinnen ist, nicht in einem Reagenzglas geliefert wird.
Im Stressfall, was ein Transport immer ist, geben diese Ameisen Ameisensäure ab.
In einem engen Reagenzglas führt das nicht selten zu Schädigungen der Ameisen bis hin zu Todesfällen.
Eine Dose, mit gleichmäßig befeuchteten Küchenpapier, ist da besser geeignet.

Diese Ameisen bei der Futterannahme zu beobachten, ist eine Geduldssache, sie leben sehr zurückhaltend.

War Brut bei der Lieferung dabei?

Grüße Wolfgang



Elrond
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#3 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Elrond » 11. November 2015, 09:19

Hallo Wolfgang,

wie gesagt, konnte ich keine Minor finden. Meines Wissen sind diese so wichtig für das Überleben der Königin, da sich Major meist nur um Futterbeschaffung kümmern, die Minor meist nur bei der Königin sind. Sind keine Minor vorhanden, wird das schwierig.

Brut konnte ich keine sehen. Halte ich auch für unwahrscheinlich, wenn die Gruppe zum Transport in die Dose gegeben wurde. Keine der Arbeiterinnen hatte Brut getragen, ob Brut in dem Küchenpapier gelagert wurde, glaube ich auch nicht. Gesehen habe ich nichts, werde aber heute Nachmittag mal die Dose aus dem Becken entfernen. Aber ich gehe mal davon aus, das eventuell vorhandene Brut von den Arbeiterinnen beim Umzug mitgenommen wurde. Blöd ist nur, das ich in dem schwarzen Röhrchen absolut nichts sehen kann. Wie gesagt wollte ich da eigentlich nur das Reagenzglas einstecken.
Nun ist es halt anders. :(

Fotos kann ich machen, aber in dem Becken ist seit dem Umzug heute Nacht absolut nichts zu sehen. Dumm auch, das ich nun keinen Wassertank an Ende des schwarzen Röhrchens habe, somit auch keine erhöhte RLF und keine Möglichkeit für die Queen etwas zu trinken. Ich hoffe die Arbeiterinnen versorgen sie vernünftig! Wo wir wieder bei den fehlenden Minor wären. Bisschen ärgerlich ist das schon. Billig war die kleine Kolo nicht......



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Erne
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#4 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Erne » 11. November 2015, 10:01

Es sind eher die kleineren Arbeiterinnen die Futter suchen und eintragen.
Selbst bei einem Volk, mit ca. 300 Arbeiterinnen, ist es mir noch nicht gelungen, eine Majorarbeiterinnen außerhalb des Nestes zu sichten.
Ganz ohne kleinere Arbeiterinnen wird es nicht gehen.

Das Du Dich mit dem Verkäufer in Verbindung gesetzt hast, ist der richtige Weg, nur der kann benötige Informationen liefern.
Allerdings sind das meistens auch arbeitende Menschen und es dauert schon mal bis eine Antwort kommt.

Als Soforthilfe:
Wenn Du schon ein kleines Nest bebaut hast, lege das mit in die Anlage.
Ansonsten ab in den Baumarkt und Ytong oder Gips besorgt.
Aus Ytong lässt sich schnell ein kleines Nest herstellen.
Gut befeuchtet und abgedunkelt ab in die Anlage.
Auch ein Gipsnest lässt sich schnell anfertigen.
Nachdem der Gips gehärtet ist (1 – 2 Stunden) kommt das Nest in den Backoffen, für 30 Minuten bei 200 °C.
Nach erfolgter Abkühlung wird es befeuchtet und ist verwendbar.

Hallte uns auf dem Laufenden.

Grüße Wolfgang



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#5 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Gast » 11. November 2015, 10:56

Hallo Elrond,
wie Erne schon geschrieben hat,

Ich halte es für mehr als angebracht, das diese Art, sowie es ein Volk mit mehreren Arbeiterinnen ist, nicht in einem Reagenzglas geliefert wird.
Im Stressfall, was ein Transport immer ist, geben diese Ameisen Ameisensäure ab.
In einem engen Reagenzglas führt das nicht selten zu Schädigungen der Ameisen bis hin zu Todesfällen.
Eine Dose, mit gleichmäßig befeuchteten Küchenpapier, ist da besser geeignet.

Dieses Verfahren, wird schon seit einiger Zeit, bei gewissen Ameisen so angewendet, nicht bei allen!
Gerade C. singularis ist da, wenn sie aufgeregt sind, sehr empfindlich.
Ich antworte Dir hier, um sicherlich wichtige Informationen auch für andere zu bieten.
Das Problem bei C. singularis ist, daß sie gesund zum Halter gelangen. Dies ist natürlich ein langer Weg, wenn man ein wenig bedenkt,
was sie schon alles hinter sich haben.
Angefangen vom Versand, über den Versand nach Europa, dann die Haltung beim Händler, zum Schluß der Versand zum Kunden.
Dann kommt der Halter und muß auch noch alles richtig machen.
So ist die Ameisenhaltung, darüber sollte man nachdenken.
Zu der Kolonie selbst, nein da wurden keine Arbeiterinnen dazu gesetzt, es sind auch ganz sicher Minorarbeiterinnen vorhanden.
Dies ist auch bei C. singularis so gut wie unmöglich, geht auch nicht, wenn nach einem Import z.B. ein Behälter defekt ist und einige Arbeiterinnen frei laufen, die greifen sofort, jede andere Kolonie an und müssen leider überbrüht werden.
Ein wichtiges Zeichen ist auch, daß sie aus der Dose gemeinsam in das Röhrchen gezogen sind und nicht wie wild durcheinander im Behälter rennen.
Ich kann nur empfehlen, ein neues, abgedunkeltes Reagenzglas mit Wassertank daneben zu legen, sie werden einziehen.
Bei dieser Ameise ist sehr viel Geduld gefragt und man sollte ihr Ruhe gönnen.
Ob jetzt, gleich als zweite Ameise in der Haltung C. singularis nach C. nicobarensis die richtige Entscheidung ist, würde ich jetzt eher mit nein beantworten, daß kann man auch bei Deinen Fragen zu Deinen C. nicobarensis lesen.
Bei weiteren Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung, leider ging Deine Email, bei uns in den Spamfilter. Man kann aber sogar bei uns anrufen!
Gruß Steffen



Elrond
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#6 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Elrond » 11. November 2015, 12:21

Steffen Kraus hat geschrieben:Hallo Elrond,
Bei weiteren Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung, leider ging Deine Email, bei uns in den Spamfilter. Man kann aber sogar bei uns anrufen!
Gruß Steffen

Hallo Steffen,
Spamfilter hatte ich auch schon in Verdacht. Daher wollte ich die Mail eben nochmal über meine andere Emailadresse versenden, was sich ja nun erledigt hat. ;)

Was die zweite, vielleicht verfrühte zweite Kolonie angeht hast Du vielleicht gar nicht so Unrecht. Aber nun ist es halt so. Ich traute mir das ohne weiteres zu, da ich über jahrelange Erfahrung in der Terraristik, gerade mit schwierig zu haltenden Tieren, Erfahrung habe, die Technik und das Wissen habe, wie man klimatische Bedingungen herstellt.
Allerdings habe ich die doch recht komplexe Haltung und die doch nicht gerade unerhebliche, mir fehlende Erfahrung, unterschätzt.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich die C.singularis nicht bestellt, wenn ich gewusst hätte, das es sich hierbei nicht um eine Gründerkolonie handelt.

Bei meinen nicobarensis sehe ich ganz deutlich das Verhalten der Arbeiterinnen gegenüber ihrer Königin. Sie wird gefüttert und bemuttert und tut selbst gar nichts.
Das konnte ich so bei den singularis nicht erkennen. Da war mehr oder weniger jeder mit sich selbst beschäftigt.
Zumindest sind sie schon mal gemeinsam umgezogen. Das sehe ich auch als positiv.
Ein Reagenzglas habe ich besorgt und wir heute Nachmittag entsprechend präpariert.
Den Umzug bezweifle ich trotz meines spärlichen und teils falschen Wissens. Die Röhre ist perfekt, da mehr im Durchmesser und halt aus komplett schwarzen Kunststoff. Es handelt sich dabei um ein Röhrchen aus diesen Behältern, in denen man Heimchen halten kann. Diese Röhrchen sind an einer Seite mit einem Plexiglas stopfen versehen und werden schräg von oben in die Box gesteckt.
Ich hoffe dennoch das Du Recht hast.;)

Halte Euch natürlich auf dem laufenden.



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#7 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Gast » 11. November 2015, 12:33

Vielleicht eine Anregung an die Händler: Schreibt doch in der Artikelbeschreibung an einer gut lesbaren Stelle dazu, dass die Ameisen nicht im Reagenzglas versendet werden, z. B.:

Hinweis: Kolonie wird nicht im Reagenzglas versendet!

Ich weiß noch als ich das erste mal eine Kolonie in so einer Box erhielt, da war ich auch etwas überrumpelt, weil ich kein Reagenzglas oder auch anders Nest zur Hand hatte. Es ist ja nicht das erste mal, dass in den Foren Käufer erstaunt darüber berichten, dass kein Reagenzglasnest bei der Lieferung dabei war.

Aber ich kann den Vorrednern nur zustimmen, dass das eine sehr schonende Art des Versands ist. Ich hatte bei dieser Art der Sendung immer die wenigsten Verluste (eigentlich so gut wie keine...)



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#8 Re: Camponotus singularis (Anfänger)

Beitrag von Gast » 11. November 2015, 13:08

Hallo Ihr,
Danke an Barristan für die Anregung, Du hast recht, manchmal sieht man halt den Baum nicht, vor lauter Wald!
Werden wir in Kürze ändern.
Danke an Elrond, für die schnelle Antwort.
Auch wenn das Röhrchen vom Durchmesser her stimmt und dunkel ist, fehlt doch der Wassertank, der ist sehr wichtig, um in der Nestkammer,
die Luftfeuchtigkeit zu halten.
Da sind wir dann schon beim nächsten Thema, Luftfeuchtigkeit zu hoch oder zu niedrig im Nestbereich?
Da ist ein Reagenzglas, die sicherste Lösung.
Um die richtige Dosierung der Luftfeuchtigkeit in einem Gips- oder Ytongnest zu bekommen, ist schon einiges an Fingerspitzengefühl nötig.
Da ich auch schon seit Jahrzehnten mit der Haltung verschiedenster Reptilien vertraut bin, kann ich nur aus eigener Erfahrung berichten,
Ameisenhaltung ist etwas ganz anderes und kann nicht damit verglichen werden.
Du kannst die seltensten Warane, Schlangen und andere züchten und wenn Du einen kleinen Fehler begehst, funktionieren selbst einfach zu haltende
Ameisen nicht. Glaube mir!
Deshalb, ist ja die Haltung dieser Tiere so faszinierend, kann denke ich jeder hier bestätigen.
Man fängt bei der Ameisenhaltung von Null an und die sicherste Methode um vorwärts zu kommen,
ist, in dem man sich durch die größten Foren liest. Hier gibt es für mich das AF, AP und das Eusozial und Ernes Seite!
Aber selbst hier an diesen Plätzen, kann man durcheinander kommen und recht schnell, ist eine Reizüberflutung gegeben.
Wie dem auch ist, die Ameisenhaltung ist ein ganz reizvolles Thema.
Wir lesen uns.......
Steffen



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