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Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

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Erne
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#25 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von Erne » 19. September 2024, 20:43

Im Gegensatz zu mir (Baufortschrift) waren die Ameisen überaus fleißig.

Oecophylla smaragdina Einrichtung.jpg
Oecophylla smaragdina Einrichtung1.jpg
Oecophylla smaragdina Einrichtung2.jpg

Dabei kommt mir immer der Gedanke, Kinderarbeit.
Wie bekannt, benutzen Oecophylla smaragdina ihre Larven um mit deren Hilfe Blätter zu verweben/verkleben
oder wie hier (gibt keine Blätter) ein Geflecht anzufertigen, das in etwa einem Spinnengewebe gleicht.
Mittlerweile haben sie 3 der 5 künstlichen Nestkammern als Wohnraum besiedelt.
So wie sie sich darin ausbreiten, wird mehr als deutlich, war höchste Zeit für ein größeres Nest.

Oecophylla smaragdina Brut.jpg
Oecophylla smaragdina Brut2.jpg
Oecophylla smaragdina Brut3.jpg
Oecophylla smaragdina Brut4.jpg
Oecophylla smaragdina Brut5.jpg
Oecophylla smaragdina Brut6.jpg

Als Futterplattform dient momentan noch die alte Nestunterlage.
Futterplattform.jpg

Hier trinken sie Zuckerwasser.
Oecophylla smaragdina trincken Zuckerwasser.jpg
Merkwürdig, die asiatischen Oecophylla smaragdina waren vom puren Honig begeistert, die Australischen ignorieren den.
Vielleicht nicht die richtige Sorte?
Zudem müssen sie sich jetzt mehr anstrengen um Futter ins Nest zu transportieren.
Oecophylla smaragdina Futtertransport.jpg

Mit der Anlage bin ich kaum vorangekommen.
Mittlerweile sind größere Bereiche der Scheiben mit Styroporplatten wärmeisoliert und eine Erdschicht ist eingebracht, dafür bin ich gerade damit beschäftig eine Streuschicht zu basteln.
Und ein Zuchtansatz weiße Asseln hat einen Weg ins Terrarium gefunden.
Was Futtern diese Tiere eigentlich?

Grüße Wolfgang
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#26 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von Lifestyler94 » 19. September 2024, 20:49

Schön, dass Du die Ameisen aktuell so erleben kannst. Es ist ja doch selten und eine Rarität. Auch die Haltung an sich. Das macht schon Laune.
Der Auslauf über den Stock gefiel mir auch gut. Nach unten gehen sie ab einer gewissen Größe ohne Hemmnis.

Eine meiner privaten Kolonien hat bei unter 100 Arbeiterinnen 3 oder mehr Männchen hervor gebracht.
Die sind dann einfach durch das Zimmer geflogen. :) War auch witzig.


Viele Grüße
Erik
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#27 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von PincoPallino » 19. September 2024, 20:58

Hallo Wolfgang,

bei deinem Setup dürften die Asseln Selbstläufer sein. Sie haben Feuchtigkeit, organisches Material (Laub wäre gut) und die Futterreste der Ameisen. Nur eins brauchen sie noch: Kalk

Ich stecke ab und zu eine Eierschale in den Mörser und verteile das Pulver dann einfach im Becken.

Schön zu sehen, wie sich deine Kolonie entwickelt. Davon träumen doch wahrscheinlich die meisten Ameisenhalter. Glaubst du eigentlich, dass das Becken von der Größe her für immer reichen wird?

Grüße vom Pinco
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#28 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von Erne » 23. September 2024, 14:29

Da steht sie und macht auf ganz unschuldig.

Oecophylla smaragdina mit Kacke_1.jpg
Droht nochmal.
Oecophylla smaragdina mit Kacke_2.jpg
Und macht sich davon.
Oecophylla smaragdina mit Kacke_3.jpg
Oecophylla smaragdina sind riesige Scheineigel, was die kacken können.
Nicht nur auf der provisorischen Futterplattform, nein die Scheiben der Anlage bekommen auch so einiges ab.
Da muss ich mir bald wirklich Gedanken machen, wie ich es hinbekomme „Fenster zu putzen“.

Was hier aussieht wie eine „harmonische Gewächslandschaft

Oecophylla smaragdina Müllhaufen.jpg
Ist der Müllhaufen den diese Ameisen produziert haben.
In der feuchten Luft mit der feuchten Erde, haben sich verschiedene Pilze angesiedelt und angefangen die Reste der Ameisen umzusetzen.
Ganz schön schnell die Natur.

Meine selbstgebastelte Streuschicht ist am werden.
Streuschicht.jpg
Gutzerkleinerte Blätter von Kirschbaum, Apfelbaum, Nussbaum, Wein, Weide, Gras, Eiche, gerade bei der Trocknung.
Wie die riecht, herrlich.

Ab ich davon ausgehe, dass die Anlage reichen wird?
Wie nachlesbar, werden das in der Natur riesige Völker mit Zweignestern, mit tausenden an Ameisen, ne, normal brauche ich mich keiner Illusion hingeben, dass die Anlage annähernd reichen könnte.
In der Ameisenhaltung werden Ameisenvölker überwiegend überfüttert und das zudem noch dauerhaft, was nicht ohne Folgen bleiben kann.
In der Natur gibt es das nicht, immer mal Tage wo sie nicht genug finden oder ganze, wetterbedingte Perioden wo es kaum bis nichts gibt.
Futterkonkurrenten, damit ist auch nichts.
Sobald das Volk auf etwa 2000 Ameisen angewachsen ist, für mich Ansatzpunkt, durch reduziertes Futter eine gar zu schnelle üppige Entwicklung zumindest auszubremsen.
Durch fehlende natürlich Fressfeinde werde ich wohl später auf den „mechanischen Ameisenbär“ zurückgreifen müssen.

Das mit den gemörserten Eierschalen, als zusätzliches Futter für die weißen Schaben, ein prima Tipp.

Grüße Wolfgang
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#29 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von Erne » 24. September 2024, 09:51

Bizarre Schönheiten!

Gelber Pinselschimmel.jpg

Nicht alles was sich in Ameisenanlagen einfindet, wie diese Pilze die sich als Müllbeseitiger betätigen, ist so harmlos wie es aussieht.
Bezüglich Schimmel gab es diesen Hinweis:
Die gelben Gebilde auf dem Müllhaufen sind Gelber Pinselschimmel, Aspergillus flavus, der wegen seiner Aflatoxine nicht ganz harmlos ist!
Wer mehr darüber nachlesen möchte
https://de.wikipedia.org/wiki/Aspergillus_flavus
Es ist angebracht sich gegen das Einatmen der Sporen (Atemschutz) abzusichern.

Danke für diese Informationen.

Grüße Wolfgang
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#30 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von Erne » 26. September 2024, 11:55

Die Bodenmannschaft ist jetzt komplett.

Weiße Assel (Porcellio laevis)
Weiße Assel.jpg

Kubanische Asseln “ orange“ (Porcellionides pruinosus)
Kubanische Asseln orange.jpg

Kubanische Asseln „grau“
Kubanische Asseln grau.jpg

Springschwänze die kennen sicherlich viele von Euch.
Springschwäntze.jpg

Alles überwiegend kleine Tiere (Zuchtansätze), mal schauen ob und wie sich diese entwickeln.
Zu beobachten ist da momentan nichts, kaum eingesetzt waren sie auch schon verschwunden.
Versteckmöglichkeiten haben sie ja genug.
Streuschicht.JPG

Im Nestblock haben sich Oecophylla smaragdina gut eingelebt und verteilen sich in den Kammern.
Immer wieder faszinierend die Gespinstmenge die verbaut wird.

3097 3098 3099 3100

Verschiedene Etagen und Zwischenräume, für die Ameisen sinnvoll, für mich eher nicht, stark eingeschränkte Einsicht.
Ihre Königin konnte ich seit dem Umzug nicht mehr entdecken.

Die verschiedenen Heizsysteme funktionieren so, dass die gewünschten Temperaturen erreicht und gehalten werden.
In den nächsten Tagen kommt noch die „Fußbodenheizung“ mit dazu.
An der Luftfeuchte muss ich noch basteln, anfangs zu hoch, jetzt überwiegend zu tief, wo bei das möglicherweise auch passt.
Den Ameisen scheint das nicht sichtlich zu stören, die sind jetzt genau so aktiv.
Denkbar das sie auch mit weniger Luftfeuchtigkeit gut leben.

Für die Belüftung, im unteren Beckenbereich, ist der Einbau eines langsam laufenden 12cm Lüfter in Vorbereitung.
Wobei es die Ãœberlegung ist, wie dieser gesteuert werden soll.
Über die Luftfeuchtigkeit, könnte nicht passen.
Der Lüfter wird eher die Funktion des Luftaustausches bewerkstelligen müssen.
Eine Zeitsteuerung wäre dafür passender.

Die Ameisen haben jetzt Platz um ihren Nestbereich zu erweitern und ich die Zeit über die weitere Einrichtung und Bepflanzung nach zu denken.

Grüße Wolfgang
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#31 Anlagenbau für Oecophylla smaragdina

Beitrag von Erne » 2. Oktober 2024, 15:46

Theoretisch ist der technische Aufbau abgeschlossen.
In der Praxis geht es jetzt um die Feinabstimmung, um Feuchtigkeit und Temperaturen weiter zu optimieren.
Der Lüfter ist jetzt fertig eingebaut, ein großer 12 cm Lüfter der auch mit geringer Drehzahl ordentlich Luftdurchsatz hinbekommt.
Eingebauter Lüfter.jpg
Eine geringere Drehzahl beinhaltet eine geringere Geräuschentwicklung.
Auch wenn das eher nebensächlich ist, der Lüfter läuft nur selten.
Ursprünglich war es mein Gedanke damit eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
Mittlerweile hat sich gezeigt, dass die Luftfeuchtigkeit sich selber nach unten regelt.
Die Funktion des Lüfters besteht jetzt darin, Luft aus dem Becken zu saugen um einen zusätzlichen Luftaustausch im Bodenbereich zu gewährleisten.
1 – 2 Minuten pro Tag reichen vollkommen und dafür reicht eine einfache Schaltuhrsteuerung.

Die Feuchtigkeit war mein Sorgenkind, einfach zu niedrig.
Die Bodenheizung bringt, wie erwartet, nur eine geringe Erhöhung, 1 -2%rel mehr ist nicht.
Die Verbauung eins Hygro Systems löst jetzt das Problem, hört sich das nicht gut an?
Na ja die Bezeichnung Nebeler tut es auch.
Wie das Teil passend eingesetzt werden kann, bin noch am Probieren.

Was halten die Oecophylla smaragdina von dem ganzen technischen Gedöns?
Oecophylla smaragdina Brut im Kunstnest 1.jpg
Oecophylla smaragdina Brut im Kunstnest 2.jpg
Oecophylla smaragdina Brut im Kunstnest 3.jpg

Sie wohnen weiterhin in ihrem künstlichen Nest und entwickeln sich.
Gestern hatte ich das Glück, wenn auch nur stark verdeckt, die Königin zu erspähen.
Oecophylla smaragdina Königin umringt.jpg
[Besser ablichten ging nicht, die sitzt wo es gut feucht ist, Kondenswassertropfen)
Dicht umringt und verdeckt von ihren Betreuerinnen.

Hatte ich schon was über den Futterverbrauch geschrieben?
Stimmt, die verschmähten Heimchen.
Muss an den Heimchen gelegen haben, die Neuen welche ich erhalten habe, gehen wieder.
5 – 10 mittlere Heimchen dürfen es pro Tag schon sein und das reicht ihnen nicht.
Oecophylla smaragdina Heimchentransport .jpg

Frisch gehäutete Mehlkäferlarven wandern zusätzlich ins Nest.
Oecophylla smaragdina Mehlkäferlarvetransport .jpg

Gibt es Fliegen, gehen die auch noch.

Was reingeht kommt irgendwann wieder raus.
Oecophylla smaragdina Entsorgungstransport 1.jpg
Nicht mehr brauchbare Futterreste tragen sie runter bis auf die provisorische Futterplattform.
Was dann kommt könnt ihr Euch sicherlich vorstellen, sie lassen es einfach an der Kannte fallen.
Oecophylla smaragdina Entsorgungstransport 2.jpg

Ein ganz mutiges Tier.
Mutiges Heimchen.jpg
Nichts ahnend das es von einer Ameise erspäht wurde.
Das Heimchen hat Glück, noch Glück.

Mittlerweile orientieren sich erste Arbeiterinnen auch in Richtung Boden.
Allerdings bevorzugen sie bei ihren Erkundungen die Streuschicht, nackte Erdbereiche meiden sie.
Ameisen in der Streuschicht.jpg


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