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Haltungsbericht Messor barbarus

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
Tara
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#25 Haltungsbericht Messor barbarus

Beitrag von Tara » 6. April 2025, 13:08

Heute gibt es mal wieder ein kurzes Update zur Kolonie selbst.

Ich hatte ja neulich meine alten Gemüsesamen aussortiert, grob gemörsert und diese dann angeboten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die teilweise über 10 Jahre alten Samen noch keimen und Ertrag bringen, wäre eh kaum vorhanden gewesen. Beim Mörsern setzte die Mischung einen recht würzigen, aber für mich angenehmen Duft frei. Daneben gab es ein Häufchen gewohnter/bekannter Samen, also hauptsächlich Chia, Mohn, Sesam, Haferflocken, Hanfsamen, für meine Nase geruchsfrei.

Interessant fand ich, dass die duftende, aber vorher unbekannte Mischung nach kurzem Zögern innerhalb kürzester Zeit begeistert eingetragen wurde, während die gewohnten Samen, die zuerst interessanter waren, teilweise nach einer Woche noch liegen geblieben sind und auch gar nicht weiter interessieren. Gut, sind vielleicht schon genug davon im Körnerlager, das sie neben dem RG unter der Pappröhre angelegt haben.

Dieses Jahr ist seit dem Ende der Winterruhe zudem die Gier nach Proteinen deutlich gestiegen. Das ist mir vor allem in den letzten rund zwei Wochen wieder sehr aufgefallen. Alle zwei Tage stürzen sie sich regelrecht auf die zwei zerteilten Mehlwürmer oder Fliegenmaden, die ich ihnen anbiete. Ab und zu auch ein kleines zerteiltes Fauchschaben-Jungtier. Innerhalb von teilweise Minuten ist alles im Nest verschwunden.
Manchmal schon am nächsten Tag finde ich die Reste am Müllplatz und sie suchen nach Nachschub. Soweit ich gesehen habe ist viel Brut da, kein Wunder also, dass sie die Proteine gern nehmen. Ich würde mich freuen, wenn sie dieses Jahr die Anzahl ihrer Arbeiterinnen deutlich erhöhen können.

Insgesamt sind sie recht munter, fast immer ist eine Schar unterwegs. Ich glaube, das zweite abgedeckte RG mit Wassertank ist ein Zweignest geworden. Da ist immer eine kleine Anzahl Arbeiterinnen drin. Königin und Brut sind allerdings noch im alten RG, inzwischen schon lange ohne Wassertank.
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Tara
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#26 Haltungsbericht Messor barbarus

Beitrag von Tara » 9. April 2025, 10:04

Ich fasse mal die Ideen zur Nestbewässerung zusammen. ich mag solche Übersichten...

- Dünne Betonwände zwischen Kammern und Wassertank: kann leicht brechen

- Beton (teilweise) ausstreichen mit Lehm/Gips: Schimmelgefahr

- Terrakotta (unglasiert) aus dem Gartenbereich für Feuchtigkeitstransport, z.B. Blumentöpfe oder Plättchen/Röhren, die im Beton eingegossen werden, aber Kontakt zu Wassertank und Kammer haben: müsste man ausprobieren, wie gut der Wassertransport effektiv funktioniert und über welche Strecken das praktikabel ist (also wenige cm oder die ganze Seite des Nests entlang).

- Edelstahl-Sieb (z.B. Teesieb) als Absperrung und trotzdem Feuchtigkeit im Nest: Ich habe keine Ahnung, wie viel Wasser durch so ein Sieb gelangt. Und ob ich das so hinbekomme, dass das Sieb an den Rändern komplett im Beton eingegossen ist, es also keine Lücken gibt, ist auch fraglich.

- Olla oder Abwandlung davon als Wassertank, daran angrenzend Kammern (gemeinsame Wand aus Ton): Siehe Terrakotta, ähnliches Prinzip. Eine Idee wäre, eine oder mehrere Pflanzschalen als Wassertank zu benutzen und so im Beton einzugießen, dass die Terrakotta-Wand eine der Nestwände ist. Bei einem liegenden Nest sollte das gehen, wenn man in der aufliegenden Glasscheibe ein Loch lässt zum Füllen und gleichzeitig das Loch im Boden der Terrakotta-Schale verschließt. Dann kann durch die Schalenwand Feuchtigkeit in die jeweilige Kammer abgegeben werden und ich kann genau steuern, welche Kammer feucht ist und welche trocken. Das Loch im Glas wird mit einem Stöpsel verschlossen.

- Videos von "d colony" oder so ähnlich: der bastelt seine Nester, indem er feuchten Sand schichtet und dann mit Fugenmörtel aufgießt, dann wieder Sand schichtet und die Kammern formt, dann wieder Mörtel, dann wieder Sand: ich habe zwar Videos von ihm gefunden, weiß aber nicht, ob es das angesprochene war, da es auf englisch ist, was ich nicht verstehe. Wie weit Fugenmörtel Feuchtigkeit leitet weiß ich nicht, ich dachte eigentlich immer, der soll die Feuchtigkeit nicht leiten, damit in Bädern nicht die inneren Wände feucht werden. Außerdem müsste ich mich wegen möglichen Insektiziden in den Produkten erkundigen. Ich meine mal gehört zu haben dass zumindest Fungizide schon drin sein können.

- "automatische Pflanzenbewässerer" - die sind irgendwie aus Tonkegeln mit Wasserschläuchen dran: bei einem stehenden Nest und von hinten ist das vielleicht eine Option: den Ton mit eingießen (um Nestöffnungen nach draußen zu vermeiden) bis in die Kammer und über den Schlauch bewässern. Bei liegenden Nestern müsste man vermutlich entweder durch ein Loch in der Scheibe gehen oder den Tonkegel neben der Scheibe und mit Kontakt zu einer Kammer eingießen. Ist auch eine optische Frage, wie ich finde.

- Seramis: könnte ich in eine Kammer füllen und durch eine Öffnung befeuchten, habe aber immer noch das Problem, wie bringe ich die Feuchtigkeit dann in die bewohnbaren Kammern bzw offenes Wasser in einer Kammer und damit die Gefahr des Ertrinkens.


Wenn Ihr weitere Anmerkungen zu meinen Überlegungen habt, schriebt sie gerne. Ich tendiere momentan am meisten zu der Idee mit einer Terrakotta-Schale als Wassertank wie bei "Olla" beschrieben. Was meint ihr?
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#27 Haltungsbericht Messor barbarus

Beitrag von Tara » 13. April 2025, 11:40

Ein Update der Kolonie:

Bei der Kontrolle habe ich bemerkt, dass die Messoren aus der Watte, die früher mal den Wassertank im RG abtrennte, wohl schräg vor dem Eingang des RG eine Art zweite Kammer gebastelt haben. Zumindest ist da ein Eingang in dem Watteflusenberg zu sehen, allerdings in dem Moment, als ich unter die Abdeckung schaute, unbeachtet. Ihnen scheint es nichts zu mangeln, bis auf eine Arbeiterin hockten alle im Nest oder bei den Körnern neben dem RG unter der Abdeckung. Körner-Nachschub hat heute nicht den Run ausgelöst wie manch anderes Mal.

Gestern habe ich mal 7-10 Arbeiterinnen gleichzeitig am Wasser-RG gesehen, die alle getrunken haben. Sonst sind da höchstens zwei oder drei gleichzeitig dran. Sah schon interessant aus.

Proteine gab´s vorgestern zwei zerteilte Fliegenmaden, die sind, soweit ich gesehen habe, schon ausgelutscht auf dem Müllplatz gelandet. Heute Nachmittag gibt´s Nachschub.

Ich habe nicht lange genug die Abdeckung entfernt, um Brut zu suchen, denn im RG ist es schwarz vor Arbeiterinnen und die Arena steht zur Zeit recht dunkel, so dass ich schon genauer schauen müsste. Der Proteinhunger freut mich aber. Da futtert sicher nicht nur die Königin.
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#28 Haltungsbericht Messor barbarus

Beitrag von Tara » 18. April 2025, 12:39

Update zur Kolonie:

Seit ein paar Tagen ist es ziemlich ruhig geworden. Körner blieben eine ganze Weile in der Arena liegen, ehe sie doch noch größtenteils eingetragen wurden. Proteine in Form von weiteren zerteilten Fliegenmaden wurden gern genommen, aber ohne Aufregung. In der Arena ist generell zur Zeit nicht viel los, mal eine oder zwei Arbeiterinnen unterwegs, ab und zu ein Run aufs Wasser-RG, manchmal in Gruppe, oft auch nur zu zweit. Selten eine Arbeiterin alleine. Vielleicht sind sie etwas zurückhaltender geworden, weil neulich ein Ungetüm in ihre Arena gekracht ist.

Ich hatte auf dem neben der Arena stehenden Terrarium mit Madagaskar Fauchschaben ein kleines Frühstücksbrett liegen, wo Pilze trocknen sollten. Dachte, die Katzen waren noch nie auf diesem Regal, wird schon nichts passieren. Das Käfer-Terrarium (Pachnoda aemula und Pachnodasinuata flaviventris) bietet viel mehr Katzenkino, wenn die klettern und manchmal fliegen. Eines morgens kam ich in den Raum und das Frühstücksbrett war genau in die Messoren-Arena gekippt worden. Passiert ist nichts, es gab weder Tote noch einen Ausbruch. Letzterer wäre durchaus möglich gewesen, da das Brett den Ausbruchschutz überbrückte. Die Pilzhälften, die hätten trocknen sollen, lagen in der Arena. Drei habe ich vom Abfallhaufen gepflückt, den Rest eingesammelt. War wohl nicht interessant...
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#29 Haltungsbericht Messor barbarus

Beitrag von Tara » 20. April 2025, 17:35

Update:

Heute habe ich zwei Pusteblumen im Garten gefunden und mitgenommen. Zu Hause kurz etwas gemörsert und den Messoren an den Platz gelegt, wo sie normalerweise frische Körner finden. Schirmchen waren teilweise noch dran, ich dachte mir, ich lasse sie mal selbst sortieren, wie sie meinen. Und damit sind sie seitdem beschäftigt. Anders als bei den gewohnten Körnern sind aber ausschließlich die kleinsten Arbeiterinnen am Löwenzahn, keine der etwas größeren, die sonst bei den Körnern durchaus mit anpacken und reinschleppen helfen.



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