Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
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Joachim
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#65 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Ja super, das ist eine Prinzessin! Ein Teil der Prinzessinnen wird bei ausbleibender Paarung einfach ihre Flügel abwerfen und der Kolonie als Arbeiterin dienen, meine Kolonie hatte damals eine Menge von denen. Schön, dass sie sich nach und nach das Becken erobern. Es ist gut möglich, dass sie für den Schecken-Genozid verantwortlich sind. Aber auch die Hundertfüßer sind gute Kandidaten dafür, besonders bei kleinen Schnecken. Du kannst jetzt auch wieder prima Hundertfüßer von draußen nachsetzen, mit der Zeit werden die Ameisen diese Tiere dezimieren.
Wirklich toll, diese Kolonie geht hoch wie eine gute Aktie. Mit den Läusen kannst du probieren, ob du sie bei deinen Pflanzen erstmal ohne Ameisen stabil bekommst ja. Das halte ich für eine gute Idee. Der Umzug ins Becken wird dann aber Veränderungen in der Pflanze auslösen und es kann sein, dass sie dir abwandern.
Im Moment bin ich am experimentieren, ob man nicht eine Distel, Gartenrose oder Brombeere, oder auch Efeu in der Wohnung stabil zum Wachsen bekommt mit Hilfe von guten Cannabis Growlights. Zumindest so stabil, dass Läuse draufbleiben.
Wirklich toll, diese Kolonie geht hoch wie eine gute Aktie. Mit den Läusen kannst du probieren, ob du sie bei deinen Pflanzen erstmal ohne Ameisen stabil bekommst ja. Das halte ich für eine gute Idee. Der Umzug ins Becken wird dann aber Veränderungen in der Pflanze auslösen und es kann sein, dass sie dir abwandern.
Im Moment bin ich am experimentieren, ob man nicht eine Distel, Gartenrose oder Brombeere, oder auch Efeu in der Wohnung stabil zum Wachsen bekommt mit Hilfe von guten Cannabis Growlights. Zumindest so stabil, dass Läuse draufbleiben.
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#66 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Hallo zsuammen,
erstmal kurz zu Joachims Läusekommentar. Ein paar Tage später bin ich zu der Hecke gefahren, um ein paar Läuse zu ernten. Das war leider einen Tag zu spät
Ich konnte noch die Reste vom Schnitt der Hecke auf dem Boden sehen. Der Besitzer hatte sie kurz zuvor geschnitten. Und damit waren alle frischen Triebe mit Läusen weg. Ich werde da jetzt regelmäßig vorbeischauen bis ich welche finde.
Seit April hat sich das Becken total verändert. Spätestens seitdem haben die Schnappis die Kontrolle über das Becken komplett übernommen. Sie sind nicht mehr zu übersehen. Und das liegt nicht nur an ihren Grabungen und damit verbundenen Abraumhalden, sondern auch an ihren gestiegenen Außenaktivitäten. Vor nicht allzu langer Zeit war fast jede Bewegung im Laub von einer Assel ausgelöst. Das ist mittlerweile die Ausnahme. Ich bin mir sicher, dass sie auch gejagt werden. Obwohl ich das bisher noch nie wirklich beobachten konnte. Aber irgendwo müssen sie ja hin sein. Den Pflanzen gefällt das
Jetzt muss ich aber auch nochmal auf die "Unfalltheorie" zurückkommen, nach der die herumgetragenen Ameisen undBrut ausgestossene Exemplare von Arbeiterinnen-Nachwuchs sind. Wenn das so ist, muss es mehr als eine Arbeiterin geben, die Eier legt. Andere herumzutragen scheint zu einer der Lieblingsbeschäftigungen meiner Schnappis zu sein. Ich habe schon bis zu vier Ameisen gleichzeitig andere durch die Gegend tragen sehen. Da die getragenen oft noch leben, werden vielleicht auch immer wieder die selben vom Nest weggebracht.
So lange sich an diesem Verhalten nichts ändert, werde ich darüber nicht mehr groß schreiben. Es ist für mich einfach zu normal geworden.
Und jetzt gibts noch ein paar Vorher-Nachher-Bilder von ihren Abraumhalden.
Die Prinzessin habe ich auch wieder gesehen... oder eine andere.
Das nicht alle Arbeiterinnen gleich groß sind, erkennt man hier gut. Sind die kleineren die älteren? Also die erste oder zweite Generation? Oder liegts am besseren Futter?
Mittlerweile graben sie sich auch in den Baumstumpf. Man siehts am Abraum.
Grüße vom Pinco
erstmal kurz zu Joachims Läusekommentar. Ein paar Tage später bin ich zu der Hecke gefahren, um ein paar Läuse zu ernten. Das war leider einen Tag zu spät

Seit April hat sich das Becken total verändert. Spätestens seitdem haben die Schnappis die Kontrolle über das Becken komplett übernommen. Sie sind nicht mehr zu übersehen. Und das liegt nicht nur an ihren Grabungen und damit verbundenen Abraumhalden, sondern auch an ihren gestiegenen Außenaktivitäten. Vor nicht allzu langer Zeit war fast jede Bewegung im Laub von einer Assel ausgelöst. Das ist mittlerweile die Ausnahme. Ich bin mir sicher, dass sie auch gejagt werden. Obwohl ich das bisher noch nie wirklich beobachten konnte. Aber irgendwo müssen sie ja hin sein. Den Pflanzen gefällt das

Jetzt muss ich aber auch nochmal auf die "Unfalltheorie" zurückkommen, nach der die herumgetragenen Ameisen und
So lange sich an diesem Verhalten nichts ändert, werde ich darüber nicht mehr groß schreiben. Es ist für mich einfach zu normal geworden.
Und jetzt gibts noch ein paar Vorher-Nachher-Bilder von ihren Abraumhalden.
Die Prinzessin habe ich auch wieder gesehen... oder eine andere.
Das nicht alle Arbeiterinnen gleich groß sind, erkennt man hier gut. Sind die kleineren die älteren? Also die erste oder zweite Generation? Oder liegts am besseren Futter?
Mittlerweile graben sie sich auch in den Baumstumpf. Man siehts am Abraum.
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#67 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Super, die Entwicklung ist traumhaft - vor einem Jahr war es noch eine einzige Königin . Dass sie so viel graben ist normal, wie auch andere Ponerinen aus den afrikanischen Tropen ist es üblich, ein netzwerkartiges System unter der Streuschicht anzulegen. Das tarnt das eigentliche Nest, ermöglicht sicheres Reisen und ist auch eine "Bodenfalle" für Arthropoden oder sonstige Beutetiere, die ihren Weg in diese Gänge finden. Dass deine Außenaktivität trotzdem so hoch ist zeigt, wie groß das Volk geworden ist. Aber es ist noch nicht vorbei. Das Verhalten gegenüber jeglichem Leben im Becken wird immer aggressiver werden, je mehr Ameisen es sind.
Der Efeu sieht sehr schön aus, als würde er um Läuse betteln. Es kann aber mitunter schwer sein: Es gibt viele Sorten von Efeu in Deutschland, wie den irischen oder den kaukasischen, und dann noch Züchtungsvarianten wie Jessica oder Goldenes Herz. Viele dieser Sorten werden ihre eigenen Läuse haben. Richtig sichergehen kann man nur, wenn man von derselben Pflanze sowohl Läuse als auch Ableger holt. Ich hoffe, das klappt, aber die Saison ist noch lang!
Der Efeu sieht sehr schön aus, als würde er um Läuse betteln. Es kann aber mitunter schwer sein: Es gibt viele Sorten von Efeu in Deutschland, wie den irischen oder den kaukasischen, und dann noch Züchtungsvarianten wie Jessica oder Goldenes Herz. Viele dieser Sorten werden ihre eigenen Läuse haben. Richtig sichergehen kann man nur, wenn man von derselben Pflanze sowohl Läuse als auch Ableger holt. Ich hoffe, das klappt, aber die Saison ist noch lang!
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#68 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Hallo zsuammen,
meine Läusehecke ist nicht erntebereit. Dort ist nichts von Läusen oder Ameisen zu sehen. Dafür "züchte" ich gerade eine Megakolonie auf meinem Balkon. Seit Mai hat sich die Kolonie meiner Lasius balconicus komplett auf der einen Pflanze ausgebreitet, was diese glücklicherweise nicht allzu sehr zu stören scheint. Sie blüht trotzdem prächtig und zieht jede Menge Bienen und Hummeln an. Seit ein paar Wochen "streut" die Kolonie. Die benachbarten Pflanzen haben jetzt die selben schwarzen Läuse. Dabei hatte ich doch gelernt, dass jede Pflanze ihre eigenen Läuse hat. Diese Läuse scheinen davon aber noch nichts mitbekommen zu haben. Entweder sind sie also ungebildet oder opportunistisch. Mir ist das eigentlich egal, ich habe ein Blatt mit ein paar Hundert Exemplaren auf mein Efeu gelegt und warte jetzt darauf, dass sie wechseln. Morgen weiß ich vielleicht schon mehr.
Joachin hatte natürlich recht, was die Aggressivität der Schnappis angeht. In den letzten Tagen habe ich immer mal wieder tote Asseln gesehen. Dass sie nicht direkt wiederverwertet werden, zeigt, dass es nicht mehr viele von ihnen gibt. Wenn ich mehrere auf einmal sehen will, muss ich in die hintere rechte Ecke schauen. Und auch da werden es weniger. Nur die kleinen Asseln sind zahlenmäßig nicht klein zu kriegen. Knapp unter der Oberfläche sind sie sicher
Letzte Woche hatten meine Lasius ihr erstes Sommerfest. Es war ein ordentliches Gelage und sie haben sich trotz Läusebuffet nicht lange bitten lassen. Es gab Honigwasser sowie Buffalo- und Mehlwürmer.
15 Sekunden später waren an beiden Kronkorken schon die ersten Kundschafterinnen.
10 Minuten später waren die ersten Buffalowürmer schon abtransportiert. Das schafft eine Ameise alleine... Das Süße war erwartungsgemäß nicht so interessant.
Nochmal 10 Minuten später waren die meisten dann weg und nur noch die Mehlwürmer übrig.
Sie über die Brücke in den nächsten Blumenkasten zu bringen, war einfacher als die Mehlwürmer über die Kante des Kronkorkens zu bekommen.
Grüße vom Pinco
meine Läusehecke ist nicht erntebereit. Dort ist nichts von Läusen oder Ameisen zu sehen. Dafür "züchte" ich gerade eine Megakolonie auf meinem Balkon. Seit Mai hat sich die Kolonie meiner Lasius balconicus komplett auf der einen Pflanze ausgebreitet, was diese glücklicherweise nicht allzu sehr zu stören scheint. Sie blüht trotzdem prächtig und zieht jede Menge Bienen und Hummeln an. Seit ein paar Wochen "streut" die Kolonie. Die benachbarten Pflanzen haben jetzt die selben schwarzen Läuse. Dabei hatte ich doch gelernt, dass jede Pflanze ihre eigenen Läuse hat. Diese Läuse scheinen davon aber noch nichts mitbekommen zu haben. Entweder sind sie also ungebildet oder opportunistisch. Mir ist das eigentlich egal, ich habe ein Blatt mit ein paar Hundert Exemplaren auf mein Efeu gelegt und warte jetzt darauf, dass sie wechseln. Morgen weiß ich vielleicht schon mehr.
Joachin hatte natürlich recht, was die Aggressivität der Schnappis angeht. In den letzten Tagen habe ich immer mal wieder tote Asseln gesehen. Dass sie nicht direkt wiederverwertet werden, zeigt, dass es nicht mehr viele von ihnen gibt. Wenn ich mehrere auf einmal sehen will, muss ich in die hintere rechte Ecke schauen. Und auch da werden es weniger. Nur die kleinen Asseln sind zahlenmäßig nicht klein zu kriegen. Knapp unter der Oberfläche sind sie sicher
Letzte Woche hatten meine Lasius ihr erstes Sommerfest. Es war ein ordentliches Gelage und sie haben sich trotz Läusebuffet nicht lange bitten lassen. Es gab Honigwasser sowie Buffalo- und Mehlwürmer.
15 Sekunden später waren an beiden Kronkorken schon die ersten Kundschafterinnen.
10 Minuten später waren die ersten Buffalowürmer schon abtransportiert. Das schafft eine Ameise alleine... Das Süße war erwartungsgemäß nicht so interessant.
Nochmal 10 Minuten später waren die meisten dann weg und nur noch die Mehlwürmer übrig.
Sie über die Brücke in den nächsten Blumenkasten zu bringen, war einfacher als die Mehlwürmer über die Kante des Kronkorkens zu bekommen.
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#69 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Hallo zsuammen,
auf dem Balkon war mein Läuse-Experiment zumindest vorerst erfolgreich. Montag Abend habe ich ein verlaustes Blatt auf das Efeu gelegt. Am nächsten Tag waren auf allen frischen Trieben zumindest ein paar Läuse. Also gab es eine zweite Läuseimpfung. Nach ein paar Tagen, also heute, sieht immer noch alles gut aus. Ich hatte aber keine Lust, noch eine Efeu-Pflanze, zumal eine ziemlich große, in das Becken zu pflanzen. Außerdem waren das gleich zwei Risikofaktoren. Die Pflanze wäre durch Läuse und Umtopfen geschwächt und müsste sich dann auch noch, genau wie die Läuse, mit einem anderen Klima arrangieren. Das kann ja gar nicht funktionieren.
Ich habe also alles auf eine Karte gesetzt und heute auch das Efeu im Becken geimpft. Aber nur die eine Pflanze ganz vorne links vor dem Baumstumpf. Die ist am weitesten von allen anderen isoliert.
Natürlich machen die Läuse so lange nichts, wie ihr Blatt noch relativ frisch ist. Auch jetzt, nach ein paar Stunden, sind noch die allermeisten darauf. Ich hatte aber Erwartungen. Gemacht habe ich das schließlich für diese kleinen Gesellen. An die Schnappis habe ich gar keine Erwartungen. Sie gehen so gut wie nie ans Süße und auf Pflanzen sehe ich sie noch seltener. Das sind wirklich 100 %ige Bodenbewohner.
Tatsächlich hat es dann nur Sekunden gedauert bis eine Lasius ganz aufgeregt über das neue Blatt lief. Sie hat alles erkundet, bei manchen Läusen "geschnuppert". Nach ein paar Minuten war sie verschwunden. Ich wusste, sie holt Verstärkung...
Aber dann...
Aha! Eine Schnappi auf einer Pflanze! Dann hat sie sich aber doch verzogen.
Aus der einen Lasius waren inzwischen zwei geworden. Das läuft ja gut...
Dann musste ich das Zimmer verlassen. Nach meiner Rückkehr habe ich mit den Updates der anderen Kolonien angefangen. Und während ich das hier schreibe, drehe ich mich um, um einen aktuellen Stand der Läusekolonie berichten zu können. Und was sehe ich da? Augenreib...
Auch jetzt, nach 20 Minuten, ist sie immer noch da. Oder eine andere. Von Lasius keine Spur mehr.
Das hatte ich überhaupt nicht erwartet. Aber gut. Umso besser, wenn die Läuse auch für die Schnappis interessant sind. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es morgen aussieht, wenn das Blatt für die Läuse uninteressant geworden ist. Wohin gehen sie? Wer kümmert sich um sie? Werden sie gefressen? Wobei ich jetzt wirklich nicht den Eindruck habe, dass die Schnappis sie als Proteinquelle sehen könnten. Sie werden nur abgetastet. Am Hinterleib nuckeln, habe ich sie noch nicht gesehen. Aber das große Interesse ist deutlich zu erkennen.
Wow! Überraschung
And now for something completely different
Sie buddeln immer noch wie verrückt. Die Pflanzen in der Nähe ihrer Erdhügel haben keine Chance. Ich muss sie regelmäßig, also täglich, von Erde befreien, um ihr Überleben zu sichern. Vom kleinen Efeu wäre sonst schon nichts mehr zu sehen. Die neue Ranke mit den weiß-grünen Blättern (im Hintergrund) wird am Ansatz immer weiter vergraben. Ich hoffe, das schadet ihr nicht. Manche Pflanzen macht das sogar stärker, andere mögen das gar nicht. Warten wir es ab.
Am Fuß des Baumstumpfes, an den Pflanzen, überall gibt es jetzt Eingänge zu ihrer unterirdischen Welt. Und durch die Hügelform des Aushubs vor ihren Eingängen wirken sie wie Trichter, die Nahrung direkt ins Nest befördern. Es ist nicht so eine Ebene Fläche, wie es auf dem Bild wirkt.
Von dem mittleren Baumstumpf wird bald auch nichts mehr zu sehen sein.
Heute Abend haben mich die Schnappis schon mal überrascht. Seht ihrs?
Sie haben jetzt auch am anderen Baumstumpf das Graben begonnen! Man sieht es am Aushub.
Knapp daneben, in der vorderen rechten Ecke, haben sie einen Müllhaufen angelegt. Aber außer den Minis gibt es kaum noch Asseln, die sich darum kümmern können.
Diese Ameisen beeinflussen ihre Umgebung total. Wenn es so weiter geht, werde ich das Becken in ein paar Monaten nicht mehr wieder erkennen.
Aber ich finde es super
Je aktiver sie werden, umso interessanter werden sie. Vielleicht hilft ihnen auch die kleine beheizte Ecke bei der Aufzucht der Brut . Ich weiß es nicht, aber es scheint ihnen ausgezeichnet zu gehen.
Grüße vom Pinco
auf dem Balkon war mein Läuse-Experiment zumindest vorerst erfolgreich. Montag Abend habe ich ein verlaustes Blatt auf das Efeu gelegt. Am nächsten Tag waren auf allen frischen Trieben zumindest ein paar Läuse. Also gab es eine zweite Läuseimpfung. Nach ein paar Tagen, also heute, sieht immer noch alles gut aus. Ich hatte aber keine Lust, noch eine Efeu-Pflanze, zumal eine ziemlich große, in das Becken zu pflanzen. Außerdem waren das gleich zwei Risikofaktoren. Die Pflanze wäre durch Läuse und Umtopfen geschwächt und müsste sich dann auch noch, genau wie die Läuse, mit einem anderen Klima arrangieren. Das kann ja gar nicht funktionieren.
Ich habe also alles auf eine Karte gesetzt und heute auch das Efeu im Becken geimpft. Aber nur die eine Pflanze ganz vorne links vor dem Baumstumpf. Die ist am weitesten von allen anderen isoliert.
Natürlich machen die Läuse so lange nichts, wie ihr Blatt noch relativ frisch ist. Auch jetzt, nach ein paar Stunden, sind noch die allermeisten darauf. Ich hatte aber Erwartungen. Gemacht habe ich das schließlich für diese kleinen Gesellen. An die Schnappis habe ich gar keine Erwartungen. Sie gehen so gut wie nie ans Süße und auf Pflanzen sehe ich sie noch seltener. Das sind wirklich 100 %ige Bodenbewohner.
Tatsächlich hat es dann nur Sekunden gedauert bis eine Lasius ganz aufgeregt über das neue Blatt lief. Sie hat alles erkundet, bei manchen Läusen "geschnuppert". Nach ein paar Minuten war sie verschwunden. Ich wusste, sie holt Verstärkung...
Aber dann...
Aha! Eine Schnappi auf einer Pflanze! Dann hat sie sich aber doch verzogen.
Aus der einen Lasius waren inzwischen zwei geworden. Das läuft ja gut...
Dann musste ich das Zimmer verlassen. Nach meiner Rückkehr habe ich mit den Updates der anderen Kolonien angefangen. Und während ich das hier schreibe, drehe ich mich um, um einen aktuellen Stand der Läusekolonie berichten zu können. Und was sehe ich da? Augenreib...
Auch jetzt, nach 20 Minuten, ist sie immer noch da. Oder eine andere. Von Lasius keine Spur mehr.
Das hatte ich überhaupt nicht erwartet. Aber gut. Umso besser, wenn die Läuse auch für die Schnappis interessant sind. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es morgen aussieht, wenn das Blatt für die Läuse uninteressant geworden ist. Wohin gehen sie? Wer kümmert sich um sie? Werden sie gefressen? Wobei ich jetzt wirklich nicht den Eindruck habe, dass die Schnappis sie als Proteinquelle sehen könnten. Sie werden nur abgetastet. Am Hinterleib nuckeln, habe ich sie noch nicht gesehen. Aber das große Interesse ist deutlich zu erkennen.
Wow! Überraschung

And now for something completely different

Sie buddeln immer noch wie verrückt. Die Pflanzen in der Nähe ihrer Erdhügel haben keine Chance. Ich muss sie regelmäßig, also täglich, von Erde befreien, um ihr Überleben zu sichern. Vom kleinen Efeu wäre sonst schon nichts mehr zu sehen. Die neue Ranke mit den weiß-grünen Blättern (im Hintergrund) wird am Ansatz immer weiter vergraben. Ich hoffe, das schadet ihr nicht. Manche Pflanzen macht das sogar stärker, andere mögen das gar nicht. Warten wir es ab.
Am Fuß des Baumstumpfes, an den Pflanzen, überall gibt es jetzt Eingänge zu ihrer unterirdischen Welt. Und durch die Hügelform des Aushubs vor ihren Eingängen wirken sie wie Trichter, die Nahrung direkt ins Nest befördern. Es ist nicht so eine Ebene Fläche, wie es auf dem Bild wirkt.
Von dem mittleren Baumstumpf wird bald auch nichts mehr zu sehen sein.
Heute Abend haben mich die Schnappis schon mal überrascht. Seht ihrs?
Sie haben jetzt auch am anderen Baumstumpf das Graben begonnen! Man sieht es am Aushub.
Knapp daneben, in der vorderen rechten Ecke, haben sie einen Müllhaufen angelegt. Aber außer den Minis gibt es kaum noch Asseln, die sich darum kümmern können.
Diese Ameisen beeinflussen ihre Umgebung total. Wenn es so weiter geht, werde ich das Becken in ein paar Monaten nicht mehr wieder erkennen.
Aber ich finde es super

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#70 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Hallo zusammen,
schon wieder ist ein Monat rum. So lange wollte ich mit dem nächsten Update eigentlich nicht warten...
Das Läuse-Experiment ist natürlich gescheitert. Sowohl draußen als auch bei den Schnappis. In den ersten Tagen waren noch welche auf dem Efeu. Jetzt sind da aber keine mehr. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Die Schnappis graben und graben. Ihre Haufen werden immer größer. Für eine Weile habe ich noch versucht, das kleine Efeu zu retten, aber das erforderte mindestens täglichen Einsatz. Mittlerweile habe ich es aufgegeben.
Aber seit einer Weile habe ich zumindest einen Eindruck davon, was sie unterirdisch treiben.
Zumindest vorne an der Scheibe haben sie ihre Gänge schon durch das halbe Becken gezogen. Weiter hinten sieht das bestimmt nicht anders aus. Ich glaube, ich muss die Futterrationen mal wieder erhöhen.
Dabei fällt mir ein, dass ich letzte Woche gelernt habe, was Troglodyten sind, nämlich Höhlenbewohner. Das ist also ein passender Name für die Schnappis, aber, seien wir mal ehrlich, für eine Ameise ist das nicht gerade ein kreativer Name. Bis auf Treiberameisen dürften wohl alle Ameisen in irgendeiner Art von Höhle leben.
Seit ein paar Tagen habe ich ein Rätsel, das ich nicht lösen kann.
Ich musste einen Zettel hinter die Scheibe halten, um es überhaupt fotografieren zu können. Ungefähr 20 cm über dem Boden hängt eine tote Schnappi am Glas.
Wie ist sie da hin gekommen? Sie selber können nicht am Glas klettern. Das können nur die Lasius und die Schnecken. Könnte es wirklich sein, dass die Schnecke knapp darüber die Schnappi mit hochgenommen hat? Und dass sie wegen des Schleims hängen bleibt? Ich kann mir das nicht vorstellen. Die Schnecke ist kleiner als die Ameise. Eine bessere Erklärung fällt mir aber auch nicht ein.
Grüße vom Pinco
schon wieder ist ein Monat rum. So lange wollte ich mit dem nächsten Update eigentlich nicht warten...
Das Läuse-Experiment ist natürlich gescheitert. Sowohl draußen als auch bei den Schnappis. In den ersten Tagen waren noch welche auf dem Efeu. Jetzt sind da aber keine mehr. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Die Schnappis graben und graben. Ihre Haufen werden immer größer. Für eine Weile habe ich noch versucht, das kleine Efeu zu retten, aber das erforderte mindestens täglichen Einsatz. Mittlerweile habe ich es aufgegeben.
Aber seit einer Weile habe ich zumindest einen Eindruck davon, was sie unterirdisch treiben.
Zumindest vorne an der Scheibe haben sie ihre Gänge schon durch das halbe Becken gezogen. Weiter hinten sieht das bestimmt nicht anders aus. Ich glaube, ich muss die Futterrationen mal wieder erhöhen.
Dabei fällt mir ein, dass ich letzte Woche gelernt habe, was Troglodyten sind, nämlich Höhlenbewohner. Das ist also ein passender Name für die Schnappis, aber, seien wir mal ehrlich, für eine Ameise ist das nicht gerade ein kreativer Name. Bis auf Treiberameisen dürften wohl alle Ameisen in irgendeiner Art von Höhle leben.
Seit ein paar Tagen habe ich ein Rätsel, das ich nicht lösen kann.
Ich musste einen Zettel hinter die Scheibe halten, um es überhaupt fotografieren zu können. Ungefähr 20 cm über dem Boden hängt eine tote Schnappi am Glas.
Wie ist sie da hin gekommen? Sie selber können nicht am Glas klettern. Das können nur die Lasius und die Schnecken. Könnte es wirklich sein, dass die Schnecke knapp darüber die Schnappi mit hochgenommen hat? Und dass sie wegen des Schleims hängen bleibt? Ich kann mir das nicht vorstellen. Die Schnecke ist kleiner als die Ameise. Eine bessere Erklärung fällt mir aber auch nicht ein.
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#71 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes
Hallo zsuammen,
in den letzten zwei Wochen ist einiges passiert. Um den Anschluss zu schaffen: Das Rätsel um die an der Scheibe klebende Ameise ist nicht gelöst. Und sowohl sie als auch die Schnecke sind immer noch am selben Ort. Die nächste Entdeckung ist auch keine wirkliche Erklärung für eine tote Ameise an der Scheibe.
Wie macht sie das? Die Erklärung ist relativ einfach. Die Scheibe ist an der Stelle so schmutzig, dass sie quasi auf dem Schmutz und nicht an der Scheibe läuft. Kurz danach ist sie abgestürzt.
Kurz nach dem letzten Bericht habe ich mal wieder Laub im Becken verteilt. Diesmal aber nicht meine übliche Eichen-u.a.-Mischung, sondern trockene (Blüten-) Blätter vom Balkon. Das war nur eine mittelgute Idee. Ich dachte, es würde für ein wenig mehr Farbe und Textur sorgen. Nach zwei Tagen sah es aber an einigen Stellen so aus:
Schimmel! Im Piratenbecken habe ich das selbe Laub verstreut, aber die Asseln haben sich darüber hergemacht, bevor es schimmeln konnte. Die schimmligen Stellen habe ich großflächig wieder entnommen.
Seit dem selben Zeitpunkt macht auch das Efeu vorne links schlapp. Da hat wohl irgendwer eine wichtige Versorgungsleitung angeknabbert. Der Trieb ist wohl nicht mehr zu retten. Schade. Er ist eigentlich optisch perfekt gewachsen.
Mit dem nächsten Bild wollte ich eigentlich nur zeigen, dass auch die Prinzessinnen bei der Arbeit helfen. Sie trägt irgendwas durch die Gegend. Die absolute Lieblingsbeschäftigung meiner Schnappis
Aber dann ist mir die merkwürdige Färbung der Arbeiterin in der Mitte des Bildes aufgefallen. Sehr merkwürdig. Eine solche Ameise habe ich noch nie gesehen. Ist das eine Farbvariante oder nur ein Belichtungsfehler?
Das nächste Bild habe ich nur 5 Sekunden später gemacht. Die Prinzessin ist oben rechts, halb unter einem Blatt. Die Ameise in der Mitte könnte die selbe sein.
Widmen wir uns kurz ihren Grabungen. Man erahnt sie vor allem wegen der Abraumhalden. Der ganze linke Bereich ist eine, die sich um den Baumstamm herum bis zum Farn zieht. In der rechten Ecke wird auch immer mehr gebuddelt. Der koplette Bereich wird bald mit Erde bedeckt sein. Vor und hinter dem Stamm, bis rüber zum Farn, wo sich beide Halden treffen werden. Mal sehen, ob ich die betroffenen Pflanzen retten kann. Sie müssen schnell wachsen, um nicht verdeckt zu werden.
Aber nicht alle ihre Bauten sind gut konstruiert. An zwei Stellen sind die Decken eingebrochen.
Letztes Wochenende habe ich dann ein kleines Experiment gemacht, da ich die Kolonie dieses Jahr wohl für mehr als zwei Wochen am Stück alleine lassen muss. Ich habe mich gefragt, wie ich in der Zeit ihre Futterversorgung gewährleisten kann. Meine Idee war, ihnen lebende Beute ins Becken zu geben, die sie in der Zeit jagen können. Wenn ich es vorher ordentlich regnen lasse, müsste die Wasserversorgung für zwei Wochen reichen. Zur Reserve stelle ich noch eine Tränke auf.
Gesagt, getan. Nach einem kleinen Regen haben sie Freitag von mir ein paar kleine Test-Heimchen bekommen.
Ab dem Moment war die Beobachtung besonders spannend. In den ersten MInuten gab es ein paar Aufeinandertreffen, aber da haben sich die Heimchen immer als schneller erwiesen.
Sie haben die längeren Fühler und können hüpfen. Damit ist die Spur für die Jäger kalt. Die Heimchen haben schnell gelernt, dass der Boden gefährlich ist und haben ihre Strategie entwickelt. Nach der ersten Nacht haben sie sich fast ausschließlich auf Pflanzen aufgehalten.
Allerdings nur drei von den sechs, die anderen hatten keine Chance, ihre Lektion zu lernen. Dann ist ca. zwei Tage nichts passiert und ich wollte so langsam mal wieder füttern. Dafür muss ich den Deckel öffnen und so lange Heimchen im Becken sind, können sie währenddessen ins Wohnzimmer entkommen. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Also habe ich den passenden Moment abgewartet als sie alle drei an einer schlechten Position zur Flucht saßen. Deckel auf und mit der Pinzette habe ich schnell zwei von drei gefangen. Die Dritte hatte sich versteckt und war keine Gefahr. Nach der Fütterung habe ich den Deckel dann schnell wieder geschlossen. Die Nacht danach war dann auch die letzte für das größte der sechs Heimchen. Die Schanppis müssen es sich geholt haben.
Tatsächlich haben auch sie ihre Strategie geändert als sie bemert haben, dass lebende Heimchen im Becken sind. Die Rückwand, auf deren Pflanzen sich die Heimchen am liebsten aufgehalten haben, wurde seitdem viel stärker patroulliert. Und nach ein paar Tagen, haben sie auch begonnen, die Blätter abzulaufen. Wie schon mal geschrieben, auf Pflanzen habe ich sie sonst nur äußerst selten gesehen.
Das Experiment war also erfolgreich. Sie können erfolgreich Heimchen jagen, die ein wenig größer als sie selbst sind. Und wenn die Heimchen (auf der Flucht) nur krabbeln, schaffen es die Schnappis gut, ihre Spur zu verfolgen.
Wenn ich dann weg bin, bekommen sie vorher eine Dose kleine Heimchen. Das sind 120 oder 140, die noch kleiner sind als die letzten. Leichte Beute also. Und die Menge sollte für zwei Wochen reichen und sie hoffentlich auch so lange beschäftigen. ich glaube, ich muss mir da keine Sorgen mehr machen.
Grüße vom Pinco
in den letzten zwei Wochen ist einiges passiert. Um den Anschluss zu schaffen: Das Rätsel um die an der Scheibe klebende Ameise ist nicht gelöst. Und sowohl sie als auch die Schnecke sind immer noch am selben Ort. Die nächste Entdeckung ist auch keine wirkliche Erklärung für eine tote Ameise an der Scheibe.
Wie macht sie das? Die Erklärung ist relativ einfach. Die Scheibe ist an der Stelle so schmutzig, dass sie quasi auf dem Schmutz und nicht an der Scheibe läuft. Kurz danach ist sie abgestürzt.
Kurz nach dem letzten Bericht habe ich mal wieder Laub im Becken verteilt. Diesmal aber nicht meine übliche Eichen-u.a.-Mischung, sondern trockene (Blüten-) Blätter vom Balkon. Das war nur eine mittelgute Idee. Ich dachte, es würde für ein wenig mehr Farbe und Textur sorgen. Nach zwei Tagen sah es aber an einigen Stellen so aus:
Schimmel! Im Piratenbecken habe ich das selbe Laub verstreut, aber die Asseln haben sich darüber hergemacht, bevor es schimmeln konnte. Die schimmligen Stellen habe ich großflächig wieder entnommen.
Seit dem selben Zeitpunkt macht auch das Efeu vorne links schlapp. Da hat wohl irgendwer eine wichtige Versorgungsleitung angeknabbert. Der Trieb ist wohl nicht mehr zu retten. Schade. Er ist eigentlich optisch perfekt gewachsen.
Mit dem nächsten Bild wollte ich eigentlich nur zeigen, dass auch die Prinzessinnen bei der Arbeit helfen. Sie trägt irgendwas durch die Gegend. Die absolute Lieblingsbeschäftigung meiner Schnappis

Das nächste Bild habe ich nur 5 Sekunden später gemacht. Die Prinzessin ist oben rechts, halb unter einem Blatt. Die Ameise in der Mitte könnte die selbe sein.
Widmen wir uns kurz ihren Grabungen. Man erahnt sie vor allem wegen der Abraumhalden. Der ganze linke Bereich ist eine, die sich um den Baumstamm herum bis zum Farn zieht. In der rechten Ecke wird auch immer mehr gebuddelt. Der koplette Bereich wird bald mit Erde bedeckt sein. Vor und hinter dem Stamm, bis rüber zum Farn, wo sich beide Halden treffen werden. Mal sehen, ob ich die betroffenen Pflanzen retten kann. Sie müssen schnell wachsen, um nicht verdeckt zu werden.
Aber nicht alle ihre Bauten sind gut konstruiert. An zwei Stellen sind die Decken eingebrochen.
Letztes Wochenende habe ich dann ein kleines Experiment gemacht, da ich die Kolonie dieses Jahr wohl für mehr als zwei Wochen am Stück alleine lassen muss. Ich habe mich gefragt, wie ich in der Zeit ihre Futterversorgung gewährleisten kann. Meine Idee war, ihnen lebende Beute ins Becken zu geben, die sie in der Zeit jagen können. Wenn ich es vorher ordentlich regnen lasse, müsste die Wasserversorgung für zwei Wochen reichen. Zur Reserve stelle ich noch eine Tränke auf.
Gesagt, getan. Nach einem kleinen Regen haben sie Freitag von mir ein paar kleine Test-Heimchen bekommen.
Ab dem Moment war die Beobachtung besonders spannend. In den ersten MInuten gab es ein paar Aufeinandertreffen, aber da haben sich die Heimchen immer als schneller erwiesen.
Sie haben die längeren Fühler und können hüpfen. Damit ist die Spur für die Jäger kalt. Die Heimchen haben schnell gelernt, dass der Boden gefährlich ist und haben ihre Strategie entwickelt. Nach der ersten Nacht haben sie sich fast ausschließlich auf Pflanzen aufgehalten.
Allerdings nur drei von den sechs, die anderen hatten keine Chance, ihre Lektion zu lernen. Dann ist ca. zwei Tage nichts passiert und ich wollte so langsam mal wieder füttern. Dafür muss ich den Deckel öffnen und so lange Heimchen im Becken sind, können sie währenddessen ins Wohnzimmer entkommen. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Also habe ich den passenden Moment abgewartet als sie alle drei an einer schlechten Position zur Flucht saßen. Deckel auf und mit der Pinzette habe ich schnell zwei von drei gefangen. Die Dritte hatte sich versteckt und war keine Gefahr. Nach der Fütterung habe ich den Deckel dann schnell wieder geschlossen. Die Nacht danach war dann auch die letzte für das größte der sechs Heimchen. Die Schanppis müssen es sich geholt haben.
Tatsächlich haben auch sie ihre Strategie geändert als sie bemert haben, dass lebende Heimchen im Becken sind. Die Rückwand, auf deren Pflanzen sich die Heimchen am liebsten aufgehalten haben, wurde seitdem viel stärker patroulliert. Und nach ein paar Tagen, haben sie auch begonnen, die Blätter abzulaufen. Wie schon mal geschrieben, auf Pflanzen habe ich sie sonst nur äußerst selten gesehen.
Das Experiment war also erfolgreich. Sie können erfolgreich Heimchen jagen, die ein wenig größer als sie selbst sind. Und wenn die Heimchen (auf der Flucht) nur krabbeln, schaffen es die Schnappis gut, ihre Spur zu verfolgen.
Wenn ich dann weg bin, bekommen sie vorher eine Dose kleine Heimchen. Das sind 120 oder 140, die noch kleiner sind als die letzten. Leichte Beute also. Und die Menge sollte für zwei Wochen reichen und sie hoffentlich auch so lange beschäftigen. ich glaube, ich muss mir da keine Sorgen mehr machen.
Grüße vom Pinco
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- Justus64