Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes

Berichte, Erfahrungen in der Haltung exotischer Ameisen.
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Joachim

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#65 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes

Beitrag von Joachim » 25. Mai 2025, 22:39

Ja super, das ist eine Prinzessin! Ein Teil der Prinzessinnen wird bei ausbleibender Paarung einfach ihre Flügel abwerfen und der Kolonie als Arbeiterin dienen, meine Kolonie hatte damals eine Menge von denen. Schön, dass sie sich nach und nach das Becken erobern. Es ist gut möglich, dass sie für den Schecken-Genozid verantwortlich sind. Aber auch die Hundertfüßer sind gute Kandidaten dafür, besonders bei kleinen Schnecken. Du kannst jetzt auch wieder prima Hundertfüßer von draußen nachsetzen, mit der Zeit werden die Ameisen diese Tiere dezimieren.

Wirklich toll, diese Kolonie geht hoch wie eine gute Aktie. Mit den Läusen kannst du probieren, ob du sie bei deinen Pflanzen erstmal ohne Ameisen stabil bekommst ja. Das halte ich für eine gute Idee. Der Umzug ins Becken wird dann aber Veränderungen in der Pflanze auslösen und es kann sein, dass sie dir abwandern.

Im Moment bin ich am experimentieren, ob man nicht eine Distel, Gartenrose oder Brombeere, oder auch Efeu in der Wohnung stabil zum Wachsen bekommt mit Hilfe von guten Cannabis Growlights. Zumindest so stabil, dass Läuse draufbleiben.
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#66 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes

Beitrag von PincoPallino » 9. Juni 2025, 15:57

Hallo zsuammen,

erstmal kurz zu Joachims Läusekommentar. Ein paar Tage später bin ich zu der Hecke gefahren, um ein paar Läuse zu ernten. Das war leider einen Tag zu spät :) Ich konnte noch die Reste vom Schnitt der Hecke auf dem Boden sehen. Der Besitzer hatte sie kurz zuvor geschnitten. Und damit waren alle frischen Triebe mit Läusen weg. Ich werde da jetzt regelmäßig vorbeischauen bis ich welche finde.

Seit April hat sich das Becken total verändert. Spätestens seitdem haben die Schnappis die Kontrolle über das Becken komplett übernommen. Sie sind nicht mehr zu übersehen. Und das liegt nicht nur an ihren Grabungen und damit verbundenen Abraumhalden, sondern auch an ihren gestiegenen Außenaktivitäten. Vor nicht allzu langer Zeit war fast jede Bewegung im Laub von einer Assel ausgelöst. Das ist mittlerweile die Ausnahme. Ich bin mir sicher, dass sie auch gejagt werden. Obwohl ich das bisher noch nie wirklich beobachten konnte. Aber irgendwo müssen sie ja hin sein. Den Pflanzen gefällt das :)

Jetzt muss ich aber auch nochmal auf die "Unfalltheorie" zurückkommen, nach der die herumgetragenen Ameisen und Brut ausgestossene Exemplare von Arbeiterinnen-Nachwuchs sind. Wenn das so ist, muss es mehr als eine Arbeiterin geben, die Eier legt. Andere herumzutragen scheint zu einer der Lieblingsbeschäftigungen meiner Schnappis zu sein. Ich habe schon bis zu vier Ameisen gleichzeitig andere durch die Gegend tragen sehen. Da die getragenen oft noch leben, werden vielleicht auch immer wieder die selben vom Nest weggebracht.

So lange sich an diesem Verhalten nichts ändert, werde ich darüber nicht mehr groß schreiben. Es ist für mich einfach zu normal geworden.

Und jetzt gibts noch ein paar Vorher-Nachher-Bilder von ihren Abraumhalden.

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Die Prinzessin habe ich auch wieder gesehen... oder eine andere.

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Das nicht alle Arbeiterinnen gleich groß sind, erkennt man hier gut. Sind die kleineren die älteren? Also die erste oder zweite Generation? Oder liegts am besseren Futter?

IMG_20250603_193551.jpg

Mittlerweile graben sie sich auch in den Baumstumpf. Man siehts am Abraum.

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GrĂĽĂźe vom Pinco
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Joachim

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#67 Pincos Schnappis - ein Haltungsbericht mit Odontomachus troglodytes

Beitrag von Joachim » 9. Juni 2025, 16:43

Super, die Entwicklung ist traumhaft - vor einem Jahr war es noch eine einzige Königin. Dass sie so viel graben ist normal, wie auch andere Ponerinen aus den afrikanischen Tropen ist es üblich, ein netzwerkartiges System unter der Streuschicht anzulegen. Das tarnt das eigentliche Nest, ermöglicht sicheres Reisen und ist auch eine "Bodenfalle" für Arthropoden oder sonstige Beutetiere, die ihren Weg in diese Gänge finden. Dass deine Außenaktivität trotzdem so hoch ist zeigt, wie groß das Volk geworden ist. Aber es ist noch nicht vorbei. Das Verhalten gegenüber jeglichem Leben im Becken wird immer aggressiver werden, je mehr Ameisen es sind.

Der Efeu sieht sehr schön aus, als würde er um Läuse betteln. Es kann aber mitunter schwer sein: Es gibt viele Sorten von Efeu in Deutschland, wie den irischen oder den kaukasischen, und dann noch Züchtungsvarianten wie Jessica oder Goldenes Herz. Viele dieser Sorten werden ihre eigenen Läuse haben. Richtig sichergehen kann man nur, wenn man von derselben Pflanze sowohl Läuse als auch Ableger holt. Ich hoffe, das klappt, aber die Saison ist noch lang!
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