04.09.07 Die Kolonie befindet sich zur Zeit in der Wachstumsphase, in welcher versucht wird möglichst schnell viele Arbeiterinnen aufzuziehen.
Das Bedeutet aber auch, dass es im Moment nicht wirklich viel zu berichten gibt. Aus diesem Grund werde ich hier nicht mehr allzu oft etwas schreiben können. Sollte sich aber etwas interessantes ergeben schreib ich es natürlich weiterhin hier rein. Auch werde ich ab und an ein update der Koloniegröße und deren Entwicklung hier einbringen. Und selbstverständlich immer mal wieder einige Bilder.
Stand: 86 Arbeiterinnen, etwa 100-120 Larven, 40-50 Puppen und ca. 30 Eier Der nachfolgende Bericht dreht sich dementsprechend mal um den Alltag meiner Kolonie.
Im großen und ganzen läuft der jeden Tag so ziemlich gleich ab, nur die Anzahl der einzelnen Stadien nimmt nach und nach zu. Natürlich bereite ich die Kolonie auch weiterhin auf die Winterpause vor. Das dürfte dann das nächste interessante Ereignis sein, da noch niemand so genau weis, wie Myrmecia pavida den Winter verbringt. Uberwintern sie mit
Brut oder ohne? Vielleicht nur mit
Larven? Wir werden sehen.
Koloniealltag bei Myrmecia pavida. In der Hauptbrutkammer spielt sich das meiste des Kolonielebens ab. Hier werden von der
Königin die Eier gelegt und dort von den Arbeiterinnen versorgt.
Die
Larven die nach etwa zwei Wochen daraus schlüpfen werden anfangs noch bei den Eiern belassen, später aber auf einen eigenen Haufen gelegt. Sind alle
Larven geschlüpft, werden sie bald nach Größe sortiert. Da inzwischen ständig über hundert
Larven im Nest sind, gibt es noch eine zweite Larvenkammer in der aber nur
Larven untergebracht sind.
Die Hauptbrutkammer, in der Mitte die
Königin. Man kann gut die nach Größe sortierten Larvenhaufen erkennen.
Hier kann man links vorne eine Arbeiterin mit einigen Eier erkennen. Dahinter die kleinsten
Larven.
Die
Larven werden ständig mit frischen Insekten gefüttert. Die Kolonie verbraucht pro Tag etwa 4-6 Heimchen. Fliegen werden so schnell gefressen das ich oft 30-40 pro Tag verfüttern kann. Nach nur einigen Stunden ist nichts mehr von den Fliegen zu sehen. So schnell komm ich nicht mehr mit dem Fliegenzüchten hinterher.
Auch kleine Wanderheuschrecken werden gerne genommen, wobei die Arbeiterinnen zum Teil Probleme haben durch deren dicken Chitinpanzer zu stechen.
In der zweiten Larvenkammer wird gerade eine Wanderheuschrecke verfüttert.
Die
Larven werden auch zwischen den Kammern hin und her getragen.
Hier werden einige Grashüpfer an die hungrige Larvenschar in der zweiten Larvenkammer verfüttert.
Es ist interessant zu beobachten, dass immer die größten
Larven zuerst gefüttert werden. Gebe ich mal einige Tage nur wenige Futtertiere ins Becken werden diese nach dem erjagen sofort an die größten
Larven verteilt. Die Arbeiterinnen zerlegen das Futter zum Teil regelrecht, und geben die einzelnen Teile an die
Larven weiter.
Die kleineren werden dann meist nur mit trophischen Eiern gefüttert. Um diese legen zu können fressen die Arbeitrinnen Unmengen an Honigwasser. Das kann man tatsächlich bemerken. Werden keine Insekten angeboten hängen immer viele Arbeiterinnen am Honigwassernapf. Werden dagegen viele Insekten angeboten befindet sich nur noch ab und an eine einzelne Arbeiterin am Napf.
Erst wenn ich genug Insekten anbiete und die großen
Larven schon versogt sind, werden auch die kleineren
Larven mit Insekten gefüttert. Dadurch entwickeln sich die
Larven unterschiedlich schnell.
Nach etwa drei Wochen guter Fütterung sind die
Larven bald schön fett und bereit sich zu verpuppen.
Auch interessant ist, dass nicht alle
Larven gleich groß werden müssen um sich zu verpuppen.
So sind im Moment gerade etwa 20 riesige
Larven aufgezogen worden Die
Puppen sind deutlich größer als alles was bisher aufgezogen wurde. Trotzdem befinden sich einige wenige winzige Kokons dazwischen, welche nur etwa halb so groß sind wie die durchschnitts Kokons. Bin schon sehr gespannt was aus den Monster-
Puppen schlüpft.
Damit sich die
Larven verpuppen können, müssen sie von den Arbeitrinnen mit Sand bedeckt werden.
Sehr gut kann man erkennen das die
Larve mit Hilfe des Sandes zuerst eine Art Ring um die Mitte spinnt, bevor sie ganz mit Sand zugedeckt wird.
Die Verpuppung findet in einer anderen Kammer statt. Hier befinden sich die
Larven welche sich verpuppen wollen, diejenigen die gerade dabei sind und die frischen Kokons. Nach einigen Tagen werden die Kokons in andere, trockenere und wärmere Kammern gebracht. Dort schlüpfen dann auch nach etwa 4-5 Wochen die neuen Arbeiterinnen. Da diese sich nicht selber aus ihrem Kokon befreien können, helfen ihre Schwestern ihnen dabei in dem sie die Kokons aufbeißen.
Die leeren Kokons werden bald aus dem Nest entfernt und zu den Insektenresten rund um den Eingang des Nestes verteilt.
So, ich hoffe es war nicht zu langweilig für euch, mal etwas aus dem Alltag meiner Kolonie zu erfahren.
Hier kann
diskutiertwerden.